wie ihr mitverfolgen konntet, bin ich nicht nur Alki, sondern auch Co.
Seit der Trennung von meinem Freund und der Trennung vom Alkohol sind nunmehr dreieinhalb Monate vergangen.
Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, aber auch bei ihm tut sich was. Er sagt er würde wesentlich weniger trinken. Sein Ziel ist kontrolliertes Trinken. Drei Flaschen Bier am Abend. Und dann möchte er mit mir einen Neuanfang starten.
Ich bin so skeptisch, ich habe garkeinen Mut dazu. Sicherlich liebe ich ihn über alles, aber kontrolliert Trinken, wie gross sind denn da die Chancen, dass nicht alles irgendwann von vorne losgeht?
Bin ziemlich verunsichert momentan. Und die Hoffnung flackert wie ein klitzekleines Licht, und der Verstand sagt immer, vergiss es, das wird nie was.
..... sag niemals nie ....., aber so wirklich glauben kann ichs auch nicht. Hab mir grad deinen letzten Thread noch einmal durchgelesen ...... Solltest du vielleicht auch.
Hast du die Stärke, das alles wieder aushalten zu können? Ich kann mir vorstellen, wie schwer es ist, wenn die Liebe sich an jeder kleinsten Hoffnung wieder entzündet und ich würde dir wünschen, dass es mehr als ein kleines Aufflackern ist. Ich würde dir jedoch dringend empfehlen, wenigstens: ja, aber... zu sagen. Da soll heißen, dass du dich nicht in eine falsche Hoffnung hineinfallen lassen solltest, sondern für dich selber Bedingungen stellst, deren Erfüllung über einen längeren Zeitraum hindurch erst wieder Nähe zulassen kann. Einfach zu deinem Selbstschutz.
Deine Frage hast Du Dir quasi mit Deinem letzten Satz schon selber beantwortet.
Aber, warum solltest Du es nicht noch mal versuchen. Wenn die Liebe so groß ist,lohnt der Kampf sich doch wohl. Später wirst Du dann sehen.............
Mit kontrolliertem Trinken wurde das bei mir nix. Entweder nichts oder alles war meine Devise, sprich Sekt oder Selters, gelle. Und dann aber bis zum Augenstillstand!(Meistens)
Ich hoffe für Dich liebe Depri, daß Du von hier noch viele gute Tips bekommst, jeder/jede hat ja so seine eigenen Erfahrungen. Meine unmaßgebliche Meinung mußt Du Dir ja nicht als Maßstab nehmen.
ich stimme Waldschrat zu, habe nur bei dem "Ja, aber..." meine Bedenken. Wenn Du das sagst, dann ist es ein Neuanfang mit Einschränkungen und dann sagt er vielleicht auch:"Ja, aber... ab und zu kann ich ja auch mal ein Bierchen mehr trinken..."
Ich weiß nicht, der Rahmen sollte wenn, schon recht klar definiert sein. Kontrolliertes Trinken? Das sagt eigentlich nur aus, dass man weiß, wieviel man trinkt. Mal angenommen die Menge bleibt gleich, aber der Zeitraum wird immer kürzer, dann wird je nach dem mal das eine vergrößert und mal das andere.
Überlege es Dir gut, und bedenke immer, nach jeder Euphorie der positiven Veränderung kommt wieder Gewohnheit in Spiel und man kehrt häufig zu alten Mustern zurück.
Ich habe da auch einiges an Erfahrungen gemacht, bei mir und anderen. Immer wenn Druck kam, bildete ich mir ein, mit dosiertem Trinken umgehen zu können. Heute weiss ich ganz sicher:
Kontrolliertes Trinken war Selbstbetrug an mir.
Jemand, der für Dich kontrolliert trinken will, tut es nicht für sich, das wäre aber eine wichtige Voraussetzung.
Dein Verstand sollte Dir ebenso wertvoll sein, wie Du Dir selbst. Ich hoffe auf die richige Lösung für dein Dilemma.
Er würde es für sich tun, das ist sein Wunsch, endlich wieder gesund zu werden. Er hat wohl doch gemerkt, dass es ihn ziemlich krank macht. Er ist ein sehr starker Mensch, und ich traue ihm durchaus einiges zu. Aber er möchte auf keinen Fall auf sein Feierabendbier verzichten, und genau das macht mich stutzig. Wir kennen uns doch alle. Steht der Kasten da, geht man doch ran. Momentan lenkt er sich ab mit Wohnungsrenovierung... das mag ja auch für einen gewissen Zeitraum funktionieren, aber was wenn die Wohnung fertig ist? Er sagt, erst die Arbeit und dann die Belohnung, und genau da hakt es bei mir. Den Feind auch noch zur Belohung zu machen? Ich kann mir beim Besten Willen nicht vorstellen, dass der Schuss nicht nach hinten losgeht.
Ja, ich hänge sehr an ihm. Er ist ein sehr lieber Mensch, der aber auch im Leben schon sehr viel Schreckliches erlebt hat. Diese Erlebnisse hat er nie richtig aufgearbeitet, und selbst ich wüsste nicht, wie man die aufarbeiten soll.
Das ist es ja eben, alle meine Alarmglöckchen sind an...... und die bimmeln wie verrückt um die Wette.
Vielleicht muss man ab und an den Verstand über das Herz siegen lassen?
Ab Januar möchte ich mit Rauchen aufhören, das wird mein nächstes Projekt. Nun ist er noch leidenschaftlicher Raucher genauso wie ich. Er hat schon anklingen lassen, das macht er dann nicht mehr mit. Kann ich auch verstehen, aber da haben wir den nächsten Konfliktstoff.
Ich schaue jetzt erstmal, dass ich trocken bleibe, das sollte mir das Wichtigste sein, auch wenn ich ihn dadurch aufgeben muss. Leicht gesagt, aber schwierig umzusetzen, weil das Herz eben doch immer noch auf seiner Seite ist.
die Wege der Liebe sind unbeschreiblich, aber etwas sollte als 11. Gebot gelten:
Du sollst als Alkoholiker oder Co nie an das kontrollierte Trinken glauben.
Der Glaube an diese Hoffnungslosigkeit ist ein körperlich und seelisch kräftezehrender Akt, der soviel Zeit und Raum einnehmen kann, dass der letzte Funken Liebe keine Chance hat, um (wieder) ein loderndes Feuer zu werden.
Ich habe mir grade im Netz mal die Seiten über Kontrolliertes Trinken angesehen, das ist Schwachsinn. Das schafft keiner und wenn dann nur für einige Zeit. Der Rückfall ist doch nahezu vorprogrammiert.
Das wäre so als wenn ich nem Zuckerkranken für jeden Tag an dem seine Werte stabil sind ne Praline in den Mund schiebe.
mit co-Fragen kenne ich mich nicht so gut aus, ich frage mich nur immer warum die menschen sich das antun und genau das frage ich mich nun auch bei dir. Mußt Du das alles heute entscheiden? wenn er kontrolliert trinken will, dann soll er das doch tun. schau einfach in aller Ruhe zu, ob ihm das gelingt. warum bringt der reine Vorsatz seinerseits dich schon dazu, zu zweifeln? Du mußt doch genau wissen, wie sehr man sich als Saufender selbst belügt. Wie krank man ist....
Das kontrollierte trinken kann für ihn der richtige weg sein. Wenn er Alkoholiker ist, wird er merken, dass er es nicht kann. Dann kann er sich auch nichts mehr vormachen, es kann der Einstieg zum Ausstieg sein. Kann, muss aber nicht. Und selbst wenn es ein Austieg wird, kann es noch Jahre dauern, bis er den nächsten schritt macht.
Überleg doch mal ganz genau, was Du eigentlich von ihm willst und warum du das willst. Seine Probleme überlasse doch einfach ihm und kümmere Dich um deine eigene Welt.
eines ist klar - kontrolliertes Trinken funktioniert bei einem Alkoholiker nicht oder nur für kurze Zeit. Irgendwann wird die Menge wieder überschritten.
Ich schließe mich da Merryls Ausführungen an. Laß es ihn probieren. Er wird dann selber merken, daß das nicht geht.
Es ist schon sehr schwierig. Wenn man an einem Menschen hängt, hält man natürlich an jedem Strohalm fest und will so gerne dran glauben.
Wenn er es ausprobiert und es klappt nicht, hilft nur Abstinenz. Durch diese Phase müssen viele Alkoholiker durch, bevor sie es begreifen.
Kontrolliertes Trinken ist ein Widerspruch in sich und dem Alkoholabhängigen.
Wer keine Probleme mit Alkohol hat, braucht sich auch nicht auf kontrolliertes Trinken verlegen. Das erledigt der gesunde Körper und Geist schon ganz von alleine.
das mit dem "kontrollierten Trinken" war bei meinem Freund der erste Versuch und der totale Schuss in den Ofen. Es ging solange gut, bis es zu irgendwelchen Konflikten kam, und die gibt es ja immer (ein Schreiben vom Arbeitsamt - ein Streit mit irgendwem - eine unbezahlte Rechnung) und schon war es mit der "Kontrolle" vorbei. Auch er wollte zunächst nicht auf sein "Feierabendbierchen" verzichten. Dann ging es damit weiter, dass er mich über die Mengen angelogen hat, heimlich irgendwo getrunken hat etc. Das ist ja eigentlich unter erwachsenen Menschen demütigend lächerlich und Gift für eine Partnerschaft.
Inzwischen ist er von selber auf Null, das klappt optimal und lässt keinen Spielraum.