hi, friends, durch absoluten Zufall habe ich dieses Forum gefunden. Ich bin alt, weiblich, geschieden,noch berufstätig, nicht arm, aber Trinkerin. Heimliche. Und keiner, denke ich mal, sieht es, weiss es. Hier habe ich gelesen, es geht vielen so, dass sie trinken. Und sogar sehr Jungen, die meine Enkel sein könnten. Manchmal nehme ich die Flasche und leere in der Spüle aus. ich suche nach einem Alkoholiker-Treff: zu weit von mir weg. ich rufe im Internet, ich schreie hier zu Hause. Keiner hört, weil ich im Appartement-Haus wohne, wo man alles machen kann: Schreien, laut um 5 Uhr nach Hause kommen, laute Musik machen, den Müll neben die Tonne werfen. Meine Kinder sind sehr beschäftigt, und ich trinke nix, wenn ich sie sehe. ich fange so um 19 Uhr an, dann aber heftig. Am Tage nix, denn ich muss mich ja ernähren. Da ich nur sehr gute teure Sachen trinke, glaube ich, dass ich es überlebe und durchstehe, dass es keiner sieht/merkt. Morgens trinke ich Wasser, Milch, Kaffee und es geht so einigermassen. Keiner würde mir den Alko abnehmen, weil ich die alte treue Seele im Betrieb bin, die "alles weiss, kann, tut und alle Schlüssel hat". Und das geht so seit ca. 5 Jahren. merde alors. Ich bin auch ziemlich isoliert, da ich in eine Großstadt gezogen bin und weg v. meinem Dorf, da ich nicht mehr dort leben wollte, wiel ich mich geschämt habe. Wegen der Scheidung. ich bin noch aus der Generation; des mecht mer net. Meine 2 kids sind echte juppies, Karate, Malediven, Nichttrinker, Nichtraucher, Gott sei Dank, Ski in der Schweiz, Dienstreisen, after dinner party, wenn ich sie rufen würde, wären sie da (schon erlebt, als ich einfach umfiel: Schnaps na klar, aber sie dachten; Krankheit. und ins Hospital kam), aber ich trau mich nicht. Sie müssen ihr Leben leben und nicht so viel Mist erleben wie ich.Ich möchte wieder zu mir finden. Aber der kleinste Windhauch wirft mich um: Wo ist die Flasche? ich bin schon manchmal drauf+dran, wegzugehen, all mein geld zu nehmen und abzuhauen. Aber was ändert sich dann? So jetzt hab ichs raus und hoffe auf Hilfe.
ehrlich gesagt hätte ich dich lieber mit "Blau"meise, oder so angeredet , aber es ist selbstverständlich deine Entscheidung.
Schön, dass du uns gefunden hast und ein herzliches Willkommen!!
Bist du in einer SHG, warst du bei einer Beratungsstelle? Hier zu lesen, ist für Viele der allererste Schritt überhaupt und wer weiß, vielleicht gibt dir der Austausch hier, Schritt für Schritt, mehr Zuversicht und lässt dich die nächsten Etappen leichter nehmen Wenn du jetzt in der Stadt wohnst, hast du sicher auch viele Möglichkeiten aktiv zu werden.
Du kannst natürlich auch dein Hab und Gut nehmen und wo anders hin. Aber Alk gibt's fast überall auf der Welt, du kannst ihm so nicht entkommen. Und es macht übrigens auch keinen grossen Unterschied, wie teuer deine Flaschen sind, der Inhalt ist stets der Gleiche: Alkohol, und der tut dir nichts Gutes .
Schreib doch bitte noch ein Bischen über dich. Fühlst du dich einsam? Bekommst du keinen Besuch, oder gehst du mal raus? Beruflich scheinst du erfolgreich, bist ausgelastet.... und danach? Erzähl mal, was machst du sonst so, womit beschäftigst du dich am liebsten(ausser trinken:zwinker1?
Lieben Gruß von Cleo, die dir ganz viel Kraft wünscht.
Liebe Cleo, danke für dein Verständnis. Ja, ich fühle mich sehr einsam. Ich arbeite nur den halben Tag, danach schlafe ich etwas und dann beschäftige ich mich mit lesen, am PC, dvd,bisschen Haushalt und ab 19 Uhr etwa ziehe ich mir Alk rein, ganz schnell, und gegen 21 Uhr schlafe ich wie ein Murmeltier. Morgens un 4 Uhr bin ich meist schon wieder wach und präpariere mich für den Tag. Bei einer Alk-Versammlung war ich noch nicht, weil ich glaube, mich nicht öffnen zu können, nur hier im virtuellen Raum, da geht es. Einer der Foren mitglieder schrieb, dass er immer nachts so schwitzt. ich sitze eben auch ohne t-shirt am PC, weil ich zu ersticken glaube, obgleich die heizung noch nicht an ist. Da habe ich hier schon etwas gelernt: das Schwitzen hat nix mit verzögerter "fliegender Hitze" zu tun, sondern nur mit Alkohol. Was mir derzeit am meisten Spass macht in meinem Leben, ist meine Arbeit. Wir kommen alle gut miteinander aus, haben sehr gute Auftragslage und eigentlich zu wenig Personal, und es macht mir Freude, die Kollegen zu sehen und mich dort zu beschäftigen. Mit den Kollegen aber will und kann ich nicht über mein Problem reden, die sind alle knapp unter 30. Was mir wirklich fehlt, ist meine Familie. Aber diese Zeit ist unwiederbringlich vorbei. Heute morgen hab ich wieder eine Flasche ins Waschbecken geleert und hoffe, die Klippe "Wochenende" jetzt und auch die nächsten zu überstehen. Die schärfsten Klippen sind Weihnachten und Silvester. Danke fürs Zuhören.
Herzlich willkommen hier am Forum, und schön das Du einen Weg gefunden hast auch mal keine Maske tragen zu müssen.
Das mit der Maske leite ich davon ab das Du Dein Dorf verlassen hast nur weil Du Dich scheiden lassen hast und Deinem Umfeld auch nichts von Deiner Erkrankung gesagt hast, aus Scham nehme ich mal an, und Scham ist eines der Hauptsymptome des Alkoholismus und nicht zu einem unwesentlichen Teil daran beteiligt das Viele leidvoll zugrunde gehen.
Da gibts diesen Spruch der heißt "Du schaffst es nicht alleine,aber nur Du alleine schaffst es".
Für einen aktiven Alkoholiker der sich ganz alleine mit seiner Erkrankung auseinandersetzen möchte stehen die Karten recht schlecht, jemand der glaubt das im SHG und Psychologen/Psychiater die ganze Arbeit abnehmen können ebenfalls.
Ich nehme mal an das Du noch nicht bei einem Psychologen warst beziehungsweise einem Suchtberater,sollte dies eine für Dich zu große Hürde sein dann gibts ganz tolle Bücher die Dir sehr viel zur "technischen" Seite des Alkoholismus etwas sagen können, auch viele Beiträge hier im Forum sind sehr nützlich,...vor allem die die zeigen wie tief die Treppe doch nach unten gehen kann....
Du hast 2 tolle Kinder großgezogen und bist beruflich gut gestellt,daher nehme ich mal an das der Alkohol Dir noch nicht in dem Maßen geschadet hat das es für Dich kritisch ist,aber innerlich läuten doch schon ein paar Alarmglocken,sonst wärst Du ja nicht in diesem Forum gelandet.
Oft sollte man auf seine innere Stimme hören wenns anfängt ernst zu werden, ich glaube Du weißt eigentlich schon was Du zu tun hättest damit die Situation nicht eskaliert, jetzt gehts nur darum es auch zu tun.
Ein guter Einstieg ist allemal sich hier mal alles von der Seele zu schreiben und einfach am Ball zu bleiben, dann werden die nächsten Schritte von ganz alleine kommen.
schön das du hier her gefunden hast. (nichts auf der Welt ist Zufall. Den Anfang zur Problemlösung hast du ja schon gemacht, in dem du nach Lösungen gesucht hast. (zum beispiel im internet gesucht) und du hast hier das erste mal über dein Problem gesprochen und meistens erleichtert das erstmal schon. Du schreibst in deinem Posting du bist alt?! Man ist nie zu alt um in seinem leben noch etwas zum positiven zu ändern. Oder ? wie siehst du es. Auch mit der Selbsthilfegruppe die zu weit weg ist muss ich dir leider wiedersprechen. Du schreibst, an zeit mangelt es nicht, an Geld mangelt es auch nicht. du musst dich nur aufraffen.... Such dir mal eine raus, ruf da erstmal an und geh dann hin. du kannst damit zwei "Fliegen" mit einer Klappe schlagen. Du tust nämlich etwas gegen dein Alkoholproblem und gleichzeitig etwas gegen deine Einsamkeit. denn dort lernst du auch Menschen kennen und auch noch welche die ähnliche Probleme haben wie du. ich wünsch dir die Kraft das anzupacken.
(bitte, denk' noch mal über einen anderen Nick nach)
hat dein allabendlicher "Schlaftrunk" denn wirklich was mit deiner Einsamkeit zu tun? Kannst du dich an die Anfänge deines Trinkverhaltens erinnern, hast du den Alk also ganz bewusst eingesetzt, um schlafen zu können, so ähnlich fing's bei mir an. Bei mir war's so eine Mischung aus Problemverdrängung, Belohnung und Einschlafhilfe.
So, wie du deinen Tagesablauf beschreibst, klingt's für mich so nach eingefahrenem Ablauf, immer das Gleiche. "Und täglich grüsst das Murmeltier". Du schreibst, dir fehlt deine Familie. Erwachsene Kinder gehen ihre eigenen Wege, das liegt in der Natur der Sache, und deinen Erziehungsauftrag als Mutter hast du ja wohl mit "sehr gut" bestanden!
Warst du immer eine Glucke, dass dir jetzt vielleicht eine Lücke entstanden ist, wo deine Küken flügge geworden sind?
In meinem Bekanntenkreis gibt's zwei ähnliche Situationen. Eine Freundin ist nach dem Auszug ihres Sohnes Medikamentenabhängig geworden. Sie fühlte sich nicht mehr gebraucht. Sie musste lernen, dass sie auch für sich selbst existiert und nicht nur für die Kindererziehung. Sie hat sich übrigens ein Kätzchen zugelegt. Sicher keine Patentlösung, aber hilfreich für Leutz mit überschüssiger Fürsorge.
Was ich bei dir bis jetzt rausgelesen habe ist, dass du ein "Kümmerer" bist, du hast dich immer um deine Familie gekümmert, jetzt sind's die Kollegen. Klar, die Kümmerer bekommen Anerkennung und haben das Bedürfnis, unverzichtbar zu sein. Klar, es ist ein erhebendes Gefühl, unverzichtbar zu sein. Das Dumme ist nur, dass auch andere deine Rolle spielen könnten.
Für dich selbst kannst du eine Menge zum eigenen Wohlbefinden beitragen.Indem du ein Leben ohne Alk anstrebst, der würde dir die grossen und kleinen Freuden nur vernebeln.
Ich war wie du eine heimliche Trinkerin mit "normalem" Leben. Im Beruf hätte nie wer was gemerkt...
Den Ausstieg habe ich über dieses Forum, (ein paar überflüssige Therapiestunden) und über Lesen geschafft.
Super fand ich das Buch von Caroline Knapp: Alkohol meine gefährliche Liebe. Sie ist auch eine normale berufstätige Frau mit Einsamkeit etc. Und ich habe in diesem Buch gelernt, dass ich es auch hin und wieder beschissen finden darf, dass ich nichts mehr trinken soll.
Bücher kann man übrigens schön anonym über Amazon bestellen.
Alees Gute für dich und: viel Lesen und Schreiben hier im Forum hilft ungemein.
Und wenns nur eine Illusion ist, dass keiner was gemerkt hat? Was ist heute der Unterschied? Keiner, also wozu soll ich mich auf diesem Feld auch noch geisseln?
Meine Lieben, ich habe mit großer Freude die vielen Worte von euch gelesen und bin sehr dankbar, dass es euch gibt. ICH WERDE IN ruhe bald darauf antworten. Heute bin ich schrecklich aufgekratzt, da ich bei einer Trauerfeier in Essen viel Verwandte wiedergesehen habe, die ich lange lange nicht sah, manche über 25 Jahre. Einige wollen mich auch besuchen, und manche haben mich eingeladen. Das Schönste aber ist, dass ich heute abend nix trinke, weil ich gestern den Red L. ausgekippt habe. Normalerweise würde ich auch noch abends auf die Suche nach Alk gehen. Aber heute nicht. und das habe ich euch zu verdanken und auch meiner Freude heute.Die Drossel
der Denkanstoß liegt darin, dass viele meinen sich so beim Trinken zu verhalten, dass keiner was merkt. In diesem Irrtum habe ich mich auch betankt und heute merke ich ganz deutlich, wer gestern oder heute die Alkfahne gehißt hat. Man fühlt sich sicher und gluckert fröhlich weiter, während die Anderen bereits hinter dem Rücken tuscheln, was der Trinker nicht merkt. Das Nichtwissen über diese Illusion sollte aber auch kein Freibrief sein, um zu glauben, dass das Umfeld schläft und das Wissen darüber, bringt die Sucht auch nicht zum stoppen.
Man kann`s drehen und wenden wie man will: Alkoholismus lässt sich ab einem bestimmten Punkt nicht mehr vertuschen.
ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Auch ich dachte immer, dass niemand was merkt. Ein fataler Irrtum. Nach mehreren fruchtlosen Aufhörversuchen im Alleingang hat es im Juli 2004 bei mir 'Klick' gemacht und ich bin zu den Anonymen Alkoholikern gegangen. Dort schlage ich 2 Fliegen mit einer Klappe. Ich trinke nicht mehr und habe die allernettesten Leute kennengelernt, die man sich nur vorstellen kann. Hab' keine Scheu. Du brauchst überhaupt nichts zu sagen wenn du nicht willst. Jeder hat dafür Verständnis. Überhaupt hat jeder Alkoholiker für einen anderen Alkoholiker alles Verständnis dieser Welt - weil er genau dasselbe Problem hat und kennt. Für mich war der Schritt zu AA die weiseste Entscheidung meines Lebens.
Ganz ganz viel Erfolg wünsche ich dir und uns allen!
merde alors, wieder... wieder, hab heute 3 Leute aus dem hiesigen AA angerufen, waren nicht da, na gut, nicht meine Schuld, egal, rausgegangen, na ja, ihr wisst schon. Merde alors. Klingt besser als das Deutsche. Versprochen, morgen rufe ich da noch mal an... Mist, Sch..., mein Magen revoltierte, ich konnte an nix anderes denken, noch nicht mal hier richtig antworten auf eure mails. Der Nick muss so bleiben; Schnapsdrossel