Liebes Forum, (leider o. Pin) ein Beitrag übers Nikotin bringt mich dazu auch noch was über Ersatzsucht zu schreiben. Ich bemerke bei mir ein unkontrolliertes Einkaufverhalten, habe im letzten Vierteljahr über 100 DVD´s und so ca. 30 CD´s erworben und leider schon am Anfang des Monats Geldnot. Ich nehme mir es immer vom neuen vor,aber irgendwie klappt es nicht mit dem zurücklegen, was in der Tasche ist, muß raus. Und mehr. Das süchtige kenne ich bei mir neben dem Alkohol, meiner Primärdroge da ich wohl an ihm als erstes gestorben wäre, auch vom Sex. Das habe ich weitgehend zufriedenstellend im Griff. Und siehe da, das kaufen s. o. wurde mehr und eine leichte Depression stellte sich ein. Früher war ich in so einem Kreislauf von Rotlicht, also sich drauf ´freuen´ (leider), hingehen, ausüben und sich anschließend dafür schämen. Das hat mich immer auf Trab gehalten. Das Forum hat mir echt schon oft geholfen, bin um jeden Ratschlag sehr froh, da ich jetzt bereit bin wirklich etwas zu tun.Ich glaube ich hätte es vorher noch nicht geschafft, da ich mit dem Trockenbleiben zu tun hatte.
ich würde dir raten eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen, denn du bist zwar vom Alkohol erfolgreich weggekommen aber du lebst warscheinlich noch in den selben eingefahrenen Lebensstrukturen ohne positive Lebensziehle, Vorhaben- was du gern tun würdest. in solchen Löschern der leere entstehen ganz schnell sogenannte Ersatzsüchte. Ich schreibe sogenannte weil ich mir nicht ganz sicher bin ob wir nicht ein allgemeines Suchtverhalten haben. Die nur bnicht immer so extreme Auswirkungen haben wie der Alkohol. Ich kann bei mir zum Beispiel teilweise noch das gleiche Vorratsdenken feststellen wie zu Alkoholikerzeiten. das fängt beim Katzenfutter an. Meine Katzen fressen immer das gleiche (Menge) .Ich rechne das auch ungefähr aus was ich brauche. Schlage aber dann im Zoogeschäft bestimmt immer noch was drauf Es könnt ja sein es langt doch nicht. Weiss jetzt nicht ob du verstehst was ich meine. jedenfalls bei so etwas wie Kaufsucht die an die Extentielle Grundlage gehen solltest du schon ernstaft was dagegen tun. Ich weiss es nicht genau, aber warscheinlich musst du eben etwas an deinen eingefahrenen lebensstrukturen ändern und das geht am besten mit provesioneller Hilfe.
eben mußte ich ja mal wirklich schmunzeln. Zu dem gleichen Kaufverhalten neige ich auch. Ich kaufe immer Donnerstags für die ganze Woche ein, zwischendurch besorge ich nur mal einen frischen Salat oder so ähnliches.
Beim Katzenfutter mache ich das genauso wie Du. Aber nicht nur da. Auch z.B. beim Fleisch. Und meistens landet dann schon ein Teil ganz schnell in der Kühltruhe. Bis mich mal der Rappel packt und ich beschließe, jetzt wird erst mal die Truhe leergefuttert. Aber am schlimmsten ist es echt beim Katzenfutter. Die Kleine könnte ja verhungern. Dabei habe ich im Haus wo ich wohne einen Schlecker und der hat auch Katzenfutter. Sollte es also wirklich mal nicht reichen, brauche ich nur die Treppen runter gehen.
Glaubst Du, daß ruht noch in dem Verhalten, daß man früher bestrebt war ja genug Alkohol im Hause zu haben?
ich kann mich da nur Ramonas Ratschlägen anschließen. Wenn das Kaufverhalten ins Existenzielle geht, sollte man eine Therapie machen.
Zu etwas Belohnungskäufen neige ich auch, überlege aber vorher genau, ob ich mir das jetzt auch leisten kann. Und dann auch nicht so im Übermaß wie Du das tust. Eher so wenn ich einiges schwieriges erledigt habe, daß ich mir dann als Belohnung ein T-Shirt kaufe oder sowas ähnliches.
ZitatGepostet von Alaska Und das Kaufverhalten....könnte das eine Art von "Suchtverlagerung" sein?
Ja, natürlich und Bobby sollte sich da auf jeden Fall Rat in einer Selbsthilfegruppe oder bei einem Psychologen holen.
In der psychosomatischen Fachklinik, in der ich damals wegen meinen Depressionen war, hat man auch Therapien für kaufsüchtige Menschen angeboten. Ab und zu ertappe ich mich aber auch, dass ich mir irgendwo etwas kaufe, das ich mir eigentlich nicht leisten kann.
Solange es aber keine wirklich existenziellen Probleme nach sich zieht, sehe ich es (noch) gelassen. Werde es aber trotzdem mal bei meiner Psychologin zur Sprache bringen, denn ein gewisses Suchtpotential ist bei uns überall gegeben. Nicht, dass es mir passiert, dass ich aus einer Sucht in die nächste rutsche...
Kaufrausch und Geldhinauswerfen war nie mein "Laster". Im Gegenteil, böse Zungen sagen, ich wäre geizig
Da ich weder reich noch arm bin, eben das verdiene, was ein österreichischer Beamter mit einem A-Job so bezieht, kann ich von Luxusjachten und Privatjets nur träumen.
Das hängt möglicherweise mit meiner Vergangenheit zusammen: Meine Eltern sind 1956 aus Ungarn getürmt und ich musste mir mühsam meinen Weg nach oben erkämpfen.
Da dreht man eben den Cent 10mal um, bevor man ihn doch nicht ausgibt.
mir geht es ganz genau so. in der anfangszeit meiner trockenheit kaufte ich ziemlich viel klamotten ( ich hatte ja schliesslich ohne den alkohol 15 kg abgenommen). das musste belohnt werden.
dann nahm ich dank der massenhaft vertilgten süssigkeiten wieder zu. dicke menschen gehen nicht gern klamotten kaufen.
im laufe der nächsten jahre hat sich das gott sei dank gelegt. heute sind es "nur" noch bücher, stoffe und nähzutaten. (stoffe zum nähen natürlich). lebensmittel je nach stimmung und belohnungsgrad. bei lebensmitteln bin ich vorsichtig. ich hasse es, essen wegzuwerfen. aber trotzdem koche ich meistens für 4, obwohl wir nur 2 personen sind.
aber unsere süssen kleinen!!! die müssen immer was haben. ich zähle dann täglich meine dosen. dazu passend die thunfischdosen und hähnchenbrüste.
eine gewisse vorratshaltung bei zigaretten ist auch angesagt.
ich glaube bobby, dass sich das bei dir im laufe der zeit legt, mit dem einkaufen. als du getrunken hast, hat deine einkaufswut bestimmt auch nicht überhand genommen. der beste weg ist, erst gar nicht in die stadt zu gehen. und wenn, lass doch deine kreditkarte einfach zu hause liegen.
oder setz dich an den pc und schreib bei saufnix. das ist billig und lenkt dich ab. ich glaube auch, einkaufen kann man im gegensatz zum alkoholkonsum, kontrollieren.
Ich bin momentan Cafe-süchtig. Vielleicht ist es einfach nur das Leben, was so schön geworden ist? Es lockt mich nach draussen. Morgens kein Kater mehr, Mittags gutgelaunt, Nachmittags noch voller Energie. Ich bin ausgehsüchtig geworden.
Du hast genau das gleiche bereits vor fast einem Jahr hier geschrieben. Ich weiß nicht was ich davon halten soll ... ich dachte du bist in therapeutischer Behandlung ?
Hi, ja es stimmt, ich bin ganz schön steckengeblieben mit meiner Genesung. Scheiße, es tut weh das zu schreiben. Normal bin ich ja immer recht gelassen, vielleicht etwas Adrenalin, aber diesmal tut es wieder echt weh. Das mit den Süchten geht ja auch schon so um die 20 Jahre, gesoffen hab ich nur 15J. Ich sollte mich selbst (meine wahren Bedürfnisse) ernster nehmen. Ich fühle mich halt emotional bedürftig und dieses Loch will von außen aufgefüllt werden. Es kann aber so nicht weitergehen, das Leben muß gelebt werden. Ich muß mich halt nur trauen. Vielleicht kann mir Gott ja helfen und mir die Kraft geben, und ihr halt auch. Das Forum ist mir wirklich wichtig. Ich bin überzeugt hier auch irgendwann zu schreiben, daß ich mein Leben im Griff habe.