ich trinke seit ca. 20 Jahren mit steigendem Konsum -ist ja klar... Im Frühjahr 2004 bin ich vin 6-8 Halben auf Null (leichte Entzugserscheinungen) und zu einer Selbsthilfegruppe. Beruflich sehr erfolgreich hatte ich dort das Pech, das alle Teilnehmer eine ziemlich negative Grundeinstellung hatten und sich ständig darüber gesprochen wurdr wie schlecht es uns doch allen geht. Entspricht überhaupt nicht meiner Ausrichtung. Ausserdem bin ich im Aussendienst und die Gruppenzeiten leigen genau in meiner Kernarbeitszeit. Also bin ich nach ca. 8 Wochen nicht mehr hingegangen und beim Segelurlaub gabs prompt wieder Bier. Den Rest kann man sich denken: heute bin ich wieder bei acht Halben, ersatzweise zwei Flaschen Wein. Am Montag hatte ich es übertrieben und war richtig verkatert, Arbeit einfach liegengelassen. Geht ja garnicht!! Seit Dienstag trocken! Nicht ohne Folgen: Beim ersten Termin um 11:00 Uhr Vormittags hatte ich Schwindelgefühle und das Gefühl mein Kreislauf sacke ab. Mit einem Glas Wasser war es wieder ok. Um 15:00 bei einem Gespräch mit einer Bank legte sich ein eiserner Ring um meine Brust, die Luft blieb weg. Ich versuchte noch aufzustehen, bat um Wasser und sackte dann im Stuhl zusammen. Anschließend ins Auto und mit Angstzuständen schlimmster Art, Panickattacken und Kreislaufaussetzern nach Hause. Gestern, also Mittwoch war morgens alles ok, gegen nachmittag ging es dann wieder los. Dazu schon seit Montag ein Schmerz in der linken Brust. Heute hatte ich es nochmal am nachmittag, aber schon nicht mehr so schlimm wie gestern. Trotzdem ab ins Auto und zum Arzt - genau zu dem, mit dem ich mich vor einem Jahr um sein Honorar gestritten habe. Behandlung nur gegen Barzahlung! Trotz akuter Kreislaufprobleme...
Tja, und nun sitze ich hier und frage mich was noch kommt.
Trinken kommt nicht mehr in Frage, sonst ruinier ich mich noch völlig. Dienstag gehts wieder zur Gruppe.
Laithy dein konsum über 20 jahren kommt mir sehr bekannt vor! die folgeerscheinungen ebenfalls. glaub mir eines, wenn du so weitermachst passiert das immer öfter und heftiger. hab das noch ein paar jahre länger praktiziert als du. auch reduzieren hilft da nicht mehr viel,da dein körper sich auch auf eine kleinere menge sehr schnell einstellt. würde mir zumindest mal ne zeitlang ne auszeit gönnen!! (wenn du nicht ganz aufhören willst) viel glück
ersteinmal herzlich willkommen an Board. Wenn du , so wie du schreibst viele Jahre eine große Menge getrunken hast, dann ist ein kalter Entzug gefährlich. Das kann sogar noch dümmer ausgehen als Kreislaufschwächen und Angstzustände. Ich persönlich würde dir zur stationären Entgiftung raten, mit anschließender Therapie. Die Begründung für den Besuch einer Selbsthilfegruppe "fällt gerade in meine Hauptarbeitszeit-da kann ich nicht" , kann ich wie immer nicht recht akzeptieren. Weil es einfach kurzsichtig gedacht ist. Was glaubst du, gerade als Mitarbeiterin im Ausendienst, wie lange du das noch unbemerkt durchführen kannst. (von Kunden und Arbeitgeber? -wenn sie es nicht schon längst bemerkt haben. Denn du hast ja selbst erkannt, dein Alkoholkonsum wird immer höher und irgendwann musst du auch die Entzugserscheinungen bevor du zu Kunden gehst mit ALK "bekämpfen" . Außerdem gibt es zu Gruppen ja auch alternativen wie Psychologen und Psychotherapeuten die auf Alkoholsucht spezialisiert sind.
ich wünsch dir alles Gute und die Kraft für die richtigen Entscheidungen.
herzlich willkommen hier im Forum. Es ist gut, daß Du dem Alkohol den Rücken kehren möchtest.
Hast Du Deinem Arzt nichts von Deinem Alkoholproblem erzählt?
Mit den von Dir geschilderten Entzugserscheinungen ist nicht zu spaßen. Such Dir sofort einen Arzt, der mit der Thematik vertraut ist. Ein Alleingang könnte Dich in ernste Gefahr bringen.
hallo grüß dich, 36 stunden trocken und was nun? ein kalter entzug ist sau gefährlich, die symptome die du schon hattest sind nicht ganz ohne im gegenteil. ich will dir keine angst machen, aber ein kalter entzug kann lebensbedrohlich sein!!! delirium...mein tipp gehe schnellsten zu einem arzt im krankenhaus als notfall-patient und beschreibe ihm deine situation, er kann dir helfen... für weitere fragen kannst dich auch gerne an mich wenden. lieben gruß und dir alles gute!!!
Hallo Laithi, willkommen im Club! Da wurden schon gute Gedanken gegeben,aber letztendlich mußt Du für Dich selbst entscheiden und dann dementsprechend auch konsequent handeln,es geht dabei immer um das leben!! Bummi
Hallo zusammen, Erstmal ein großes DANKE für eure Antworten und Tips. Klar, das ich lieber in die Klinik hätte gehen sollen, aber das ging leider nicht. Bin Makler und wenn ich mit den laufenden Kunden die Geschäfte nicht abwickel, bekommen die womöglich kein Eigenheim mehr. Für neue Planung, Finanzierung etc. wäre es jetzt für viele meiner Kunden zu spät und nächstes Jahr die Eigenheimzulage ??? wer weiß. Da würde ich mich noch mieser fühlen...
Am Donnerstag war es ja auch schon nicht mehr soo schlimm wie Dienstag und Mittwoch (Dienstag war der Hammer!). Am Freitag hatte ich gegen Mittag nochmal Kreislaufproblemem und durch das ganze Lesen der möglich Folgen eines kalten Entzug war ich natürlich auch entsprechend vorbelastet und schon leicht panisch auf jede kleine Regung meines Körpers. Da der Arzt vom Mittwoch mich quasi rausgeschmissen hat ( nur EKG gegen Barzahlung und ich hatte nur meine EC-Karte mit) bin ich am Freitag zu einem anderen Allgemeinmediziner hier im Dorf. Meine Karte hingelegt, die Schwester hat den Namen gesehen und mit dem Doc ein paar Blicke getauscht - alles klar! Die hatten telefoniert... "Es kann ein paar Stunden dauern" hieß es dann. Hab es nicht drauf ankommen lassen und bin gleich wieder weg. Bei der Suchthilfe angerufen und erstmal gefragt ob die einen Arzt empfehlen können - natürlich könen die... Leider hat der um 12:00 Uhr Feierabend und meinte, er könne mir zum Wocheende doch nicht helfen. Also ab in die Klinik. Arzt super nett, mich untersucht, alles gecheckt - und ???? Alles ok! Keine Diagnose. Nachdem ich wusste, das ich nicht angeschlagen bin, also wieder nach Hause und ab ins Bett. Hab mich bis heute morgen verwöhnen lassen -kann ich garnicht wieder gut machen... Im Moment könnte ich Bäume ausreißen (die Armen :-). Morgen gehts zum Arzt und dann ambulante Therapie ... Das wird doch in den Griff zu kriegen sein... Hab einen Haufen Hobbys und eigentlich immer zu tun.
Aber manchmal, wenn man ausgepowert ist, seinen Rechner nicht mehr sehen kann, einen kein Hobby mehr reizt und man einfach nur relaxen will - so richtig fallen lassen. Was dann? Auf die Dinger fall ich immer wieder rein. So ganz entspannt ein Bierchen oder ein Glas Wein... Wem erzähl ich das? So bin ich auch im Urlaub Sommer 2004 wieder reingerauscht. Nach immerhin drei Monaten Abstinez! Ich glaube, die schlimmste Zeit kommt wenn der Drache ausgeschlafen hat. Im Moment hab ich Ihn in die Ruhe geschickt und er nervt kein Stück. Aber bald wacht er wieder auf und dann fängt er an... Schade das man genau DEN Drachen nicht erschlagen kann -ich wär mit Freuden ein Siegfried... Bis demnächst...
ZitatHallo zusammen, Erstmal ein großes DANKE für eure Antworten und Tips. Klar, das ich lieber in die Klinik hätte gehen sollen, aber das ging leider nicht. Bin Makler und wenn ich mit den laufenden Kunden die Geschäfte nicht abwickel, bekommen die womöglich kein Eigenheim mehr. Für neue Planung, Finanzierung etc. wäre es jetzt für viele meiner Kunden zu spät und nächstes Jahr die Eigenheimzulage ??? wer weiß. Da würde ich mich noch mieser fühlen...
Hallo Laithy,
ersteinmal finde ich es gut das du es bis jetzt geschafft hast ohne Alk auszukommen
vieleicht solltest du etwas den Druck der verantwortungt von dir nehmen. ich meine das Gefühl das es ohne dich nicht weitergehen würde. Es ist zwar ehrenhaft seine Arbeit so verantwortungsbewusst wie möglich zu machen, aber das übertreiben das geht eben immer an die eigene Substanz. Und das ist genau das was manchen dann wieder zur Flasche greifen lässt.
Ich bin mir ganz sicher, das deine Kunden auch weiterhin Eigenheime bauen würden und auch dessen Finanzierung hinbekommen würden wenn du mal 8 Wochen nicht zur Verfügung stehst. Wenn du jetzt plötzlich z. Beispiel eine Gallenkolik bekommen würdest müssten sie es ja auch. Es ist notwendig, wenn du dauerhaft vom Alkohol loskommen willst, ein gesundes Maß zwischen Pflichtgefühl und gesunden Egoismus zu finden. Ist meine Meinung.
Hast Du sicherlich Recht. Es geht auch nicht um die Allgemeinsituation. Ich schicke auch jetzt Kunden weg. Aber was läuft, muss ich zuende bringen. Die Leute verlassen sich schließlich auf mich. Naja, ist ja bald vorbei... Nächstes Jahr wirds eh ruhiger!