Hallo Ihr alle! Schön das es dieses Forum und euch gibt!!! Ich bin Alkoholikerin, trinke abens ca. 2 Fl. Wein und es geht mir alles andere als gut damit! Wie ich durch eure Beiträge weiß, ist es wohl normal, dass mir das Ganze super peinlich ist. In den letzten Wochen ist mir klar geworden, dass es so nicht weitergehen kann, wenn ich nicht auch noch das Letzte bisschen Selbstachtung mit einem Glas Wein herunterschlucken will. Ich mag auch nicht mehr heimlich volle Flaschen rein- und leere Flaschen aus dem Haus tragen. Geschweige denn, am nächsten Tag die letzte Sunde des abends nicht mehr auf die Reihe kriegen! Ich habe am nächsten Montag einen Termin bei meinem wirklich super netten Hausarzt. Da meine Familie und ich über Weihnachten verreisen habe ich natürlich schon überlegt den Termin zu verschieben-klar, der innere Schweinehund. Mir aber fest vorgenommen es nicht zu tuen. Auch versuche ich den Konsum zu reduzieren was mir meistens mehr schlecht gelingt! So nach dem Motto- bald ist sowieso dein letztes Glas dran und bis dahin..... Total bescheuert! Für mich ist es das erste Mal, dass ich mich a) damit auseinander setze und b) wirklich aufhören WILL!!! Ich habe nämlich mega Angst davor, was da so alles auf mich zu kommt! Ich werde mich mit mir, meiner Familiensituation und meiner Vergangenheit auseinander setzen müssen. Hört sich nach hohem Taschentuch verbrauch an! Abgesehen davon, bin ich Selbstständig- ich habe einen Laden- und weiß bisher noch nicht wie ich das zeitlich geregelt kriege. Zuhause und alleine entziehen halte ich bei mir für völlig unrealistisch- ich würde an den Entzugserscheinungen kläglich scheitern! Also brauche ich Leute die für mich einspringen- aber das scheint mir wohl eine größere Hürde als es ist- vielleicht mache ich sie auch nur dazu! Ganz abgesehen davon, dass Krankenhäuser für mich der Mega Horror sind! Ausreden sind bei Alkis wohl an der Tagesordnung. Aber z.Zt. ist der Wunsch wieder ein Selbstbestimmtes Leben zu führen noch stärker als die Angst vor den Konsequenzen die ich dafür in Kauf nehmen muss- ich hoffe das bleibt so! Ach ja, ich bin der klassiker und komme natürlich aus einer Familie mit Alkoholikern. So nun genug- will euch nicht vollmüllen- hoffe auf einen Dialog mit euch und wünsche euch allen allen ganz viel Kraft und einen schönen Tag! Liebe Grüße Hermine 2
Da bist du ja für dich selbst schon ein ganzes Stück voran gekommen, klasse. Du hast zu Mindest eine Ahnung, was auf dich zukommen wird. Auch finde ich es sehr vernünftig, in einer Klinik zu entgiften(hab's selbst mal allein probiert und bin fast bei drauf gegangen). Irgendwie kriegt man das immer hin; wenn du wegen einer akuten Erkrankung notoperiert werden müsstest, könntest du dir auch keinen geeigneteren Termin aussuchen, oder? Deine Arbeiten müsste dann ja auch wer Anderes machen!
Ich wünsche dir, dass du das alles auf die Reihe bekommst, aber da bin ich zuversichtlich, du wirst das hin kriegen.
Dann brauchst du eben die Familienpackung Taschentücher, ja und? Tränen sind die Waschstrasse der Seele.
hallo Tina, danke für deine schnelle Antwort und deine ermutigenden Worte! Du hast natürlich völlig recht-ich könnte plötzlich krank werden und jetzt habe ich zudem noch die Möglichkeit alles genau zu planen und zu organisieren! Super, eine Hürde weniger! Dein Satz mit der Waschstrasse finde ich richtig klasse! So und nun auf zum arbeiten ich wünsche dir noch einen schönen Tag und freue mich darauf wieder von dir zu hören! Liebe Grüße von Hermine 2
Auch von mir , ein herzliches WILLKOMMEN Liebe Hermine, mit aufhören wollen, ist das so eine Sache, Ich denke, Man(n) oder Frau muss es nicht nur wollen, sondern es auch in der Tat umsetzen! Und daran scheitern leider die meisten, aber bei Dir habe ich nicht den Verdacht ,das Du zwar den Wunsch hast, aufzuhören, aber Dich noch nicht zeitlich festlegen willst! Warum und wieso??-Termin erst am nächsten Montag!!, liegt es nun daran, das Du eine liebgewonnene Gewohnheit nicht so leicht abschütteln kannst und deswegen noch Bedenkzeit brauchst, oder- und das ist nicht total bescheuert, die Sucht doch stärker ist? Je schneller Du zu einer Entscheidung kommst, um so eher wird Dir geholfen, theoretisch hast Du mit vielen Recht, du musst es jetzt nur noch umsetzen. Ferner denke ich, das Du Dir und deiner Familie, kein schöneres Weihnachtsgeschenk machen kannst! Schiebe es nicht zu lange auf, sondern mache Nägel mit Köpfen, und selbst wenn es Tränenreich sein wird, werden auch Tränen der Freude und des Glücks folgen ! Dir alles Liebe und Gute detlef
Hallo Detlef, vielen dank für deine Zeilen! Ehrlich gesagt kann ich dir deine frage nicht sofort beantworten-ich drehe sie zur zeit in meinem kopf herum- zuerst dacht ich- na ja den termin habe ich doch bekommen und mir nicht selber ausgesucht. Ist natürlich unsinn- hätte ja trotzdem hingehen können- da hätte mich ja keiner rausgeworfen! Also warum dann? U.a. bestimmt auch weil ich schiss davor habe und das in einem ziemlich großen ausmasse! Ob ich noch nicht wirklich so weit bin- ich dachte eigendlich schon- jetzt spuckt mir dieser gedanke im Kopf herum und muss noch mächtig hin und her bewegt werden! Ob die sucht mich fester im griff hat als ich angenommen habe? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht- aber auch darüber werde ich mir gedanken machen- wenn ich fertig bin mit der denkerei und eine antwort gefundn habe, werde ich dir schreiben! So, nun muss ich gleich los und mit meiner weiberrunde die letzte folge sex and the city gucken. Tschüß und ganz liebe grüße Hermine
Hallo Tina- Lust - nicht wirklich- aber ich werde auch darüber nachdenken und denke die idee ist gut. Mal sehen ob ich das hinkriege! Liebe grüße Hermine
Ich möchte mal Bezug nehmen auf den Titel des Threads hier: Aufhören wollen, und was mir dazu einfällt.
"Ich will jetzt endlich aufhören", sagen viele hier. Das kann man sich morgens sagen und bis 24:00 Uhr hinschieben. Zwischendurch wird dann noch mal getrunken und .., aus heute wird morgen. So zieht sich das weiter, ohne dass man daran zweifelt, es ja zu wollen.
Würde man hingegen sagen: "Heute fange ich an, alles dafür zu tun, trocken zu werden", dann hat man am Ende entweder das Ziel erreicht, oder aber es wird einem viel deutlicher klar, dass man es leider nicht erreicht hat.
Aus dem: Naja, aber gewollt habe ich ja schon, wird dann ein: Ich habe es wieder nicht geschafft. Das manifestiert sich viel besser, meiner Meinung nach, und lässt einem keinen Spielraum mehr. Da steht man Tatsachen gegenüber, die, wenn man nicht schon zu sehr am Boden liegt, einem dann doch schon nahe gehen.
Komischerweise hat mir bei diesem "Programm" mein geliebter Rosewein immer schlechter geschmeckt. Bis er ganz wegfiel und die alkoholfreie Zeit anfing.
Hallo Ralph, danke für deine deutlichen Worte! Zitat:
Würde man hingegen sagen: "Heute fange ich an, alles dafür zu tun, trocken zu werden", dann hat man am Ende entweder das Ziel erreicht, oder aber es wird einem viel deutlicher klar, dass man es leider nicht erreicht hat.
Wieder eine aussage über die nachdenke! Wenn ich deine aussage und die frage von Detlef zusammenfüge könnte es mich der antwort näher bringen, ob ich wirklich so weit bin wie ich bisher dachte. Ist der kopf so viel weiter als meine seele? Könnte sein- ich vermute langsam, dass es so ist Okay, ich brauche wohl diese ganzen fragen ehr für meine seele denn für meinen sowieso viel zu geschäftigen kopf! Im denken war ich schon immer super, aber meine seele hab ich wohl mehr zugeschüttet- sei es um zu funktionieren oder aber den schmerz nicht zuzulassen! Wenn dem wirklich so ist, stellt sich mir nun wieder eine frage: wie die seele dazu kriegen endlich auf ihr recht zu pochen? Denn ich glaube das es genau darum geht: Seelenfrieden zu finden um wieder ein ausgeglichener mensch zu werden! Ich wünsche dir alles liebe Hermine P.S. Ich habe einen tippfehler in meiner signatur-wie kann ich den beheben, hast du da eine idee- sieht doch doof aus!
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Ich wünsche dir einen schönen Tag, bleib dran, es ist zu schaffen.
Ich wollte Dich nicht entmutigen. Einfach nur einen anderen Weg aufzeigen aus folgenden Gedanken heraus:
Beim Aufhören trennst Du Dich von etwas, aber der Mensch verliert nicht gerne Gewohnheiten. Beim Anfangen siehst Du ein neues Ziel für Dich, das nutzt die Neugierde des Menschen.
Damit lässt Du etwas los, aber ersetzt es durch etwas Neues. Das wäre schon etwas für die Seele, sie erfährt nämlich keinen Verlust, ihr wird ja Ersatz geboten.
Die Trockenheit muss im Vordergrund stehen, nicht das Lassen vom Alkohol.
Das mit der Signatur hat Absti Dir schon erklärt. Nun wünsche ich Dir viel Erfolg bei Deiner alkoholfreien Zukunft.
Hallo Ralph, ich habe mich aufs deutlichste nicht entmutigt gefühlt, im gegenteil! Zitat:
[Beim Aufhören trennst Du Dich von etwas, aber der Mensch verliert nicht gerne Gewohnheiten. Beim Anfangen siehst Du ein neues Ziel für Dich, das nutzt die Neugierde des Menschen.
Hier rüber habe ich heute viel nachgedacht- es hat mich erst einmal ziemlich erschreckt! Da wird sich eine grosse lücke auftuen und ich habe keinen plan wie ich die füllen soll! Panik! Mir wird mit jedem beitrag von euch klarer, dass ich eine sehr naive herangehensweise an diese ganze problematik habe! Ich habe mich gestern und heute mal durch das portal geklickt und ich muss sagen,so einiges dazu gelernt! Und eines ist heute sehr deutlich geworden! Ich kann nicht planen womit ich diese "Lücke" füllen werde, weil sich das im laufe der zeit ergeben wird! Und glaube mir, dass ist für mich keine kleine erkenntnis- ich bin die planerin vor dem herrn! Tschüss erst mal- bin in eile- Einen schönen abend noch und liebe grüße
Liebe Hermine, auch ich bin ein großer Planer und nicht-planbares macht mir Angst, aber seit dem ich trocken bin ist in mir das Bewußtsein gewachsen, daß es kaum Situationen gibt die ich nicht auch spontan meistern kann. Ich plane also immer noch gerne aber gerate nicht mehr unter Druck wenn es nicht so läuft. Natürlich kannst du die Zeit ohne Alk nicht planen, aber es schadet auch nicht sich schon mal Gedanken zu machen was wollte ich mit Alkohol erreichen und wie geht das ohne. Je mehr gedankliche Möglichkeiten du dir vorher zu recht legst desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, das etwas für dich passt. Die Möglichkeit sich auf die neue Situation einzustellen hättest du sicher am besten bei einer stationären Entgiftung, Tips bekommst du sicher am besten in jeder SHG und beim Suchtberater. Erspare dir möglichst die vielen Versuche es alleine zu schaffen, das ist nicht nötig. Wenn dein Auto mit Motorschaden stehen bleibt, läßt du es doch auch gleich abschleppen und versuchst nicht erst selbst zu reparieren. Mit den besten Grüßen privat
Hallo privat, was will ich mit dem alk erreichen-na da habe ich ja mal wieder mächtig was zu nachdenken erhalten! Mir ist da in den letzten tagen so einiges zu eingefallen! Entspannen, locker werden, lustig sein, problemen aus dem weg gehen, mich nicht wirklich mit mir und meiner seelenlage auseinander setzen, ängst unterdrücken. Tja, nur habe ich dank alk mehr ängste als je zuvor. Dumm gelaufen. Ich habe durch einen tipp, dass forum gewechselt und bin jetzt bei " eigene alkohliker karriere" gelandet. Vielen dank für deine antwort mit lieben grüßen Hermine