ich melde mich auch mal wieder seit langer zeit zu wort. ich habe die letzten monate immer mal wieder trinkpausen eingelegt um dann doch wieder zuzuschlagen. naja, vielleicht schaffe ich es doch irgendwann einmal.
aber ich habe jetzt eine andere frage und mich würde interessieren, ob das der ein oder andere von euch auch kennt.
irgendwie macht sich so eine traurigkeit in mir breit, wenn ich nicht trinke. ich habe ich keinen grund dazu. ich habe das gefühl, dass ich sachen und erlebnisse nur als schön empfinde, wenn ich mindestens 4 bier im kopp habe. ist das eine fratze des suchtteufels, dass er mir das leben so vermiesen will und ich mich nur mit ihm zusammen an dingen erfreuen kann?
ja, irgendwie kommt mir das auch bekannt vor...! ich kann zwar auch eine gewisse zeit ohne alkohol zufrieden sein, aber nach einigen tagen oder spätestens nach einer woche komme ich wieder an so einen punkt, an dem sich eine art schwere oder leere in mir breit macht, von der ich in dem moment glaube, dass nur eine "gesellige runde" und mindestens 8 bier abhilfe schaffen können. es muss aber doch irgenwie auch anders gehen, oder? oder liegt es daran, dass man sich jahrelang "beigabracht" hat dass zu fröhlichkeit und ausgelassenheit auch alkohol gehört? ich weiß es nicht, aber ich kann nachvollziehen was du schreibst!
auch ich kenne diese Traurigkeit, ich denke sie liegt an der Gewohnheit. Ich trinke jetzt seid 15 Tagen nichts mehr, in der Vergangenheit, war es bei mir so, das ich den Abend nur gut umbekommen habe wenn ich meine 5-6 Bier getrunken habe. Hatte ich mir vorgenommen an einem Tag nichts zu trinken, so war ich dann am Abend Traurig und habe mich "armen Menschen" wegen diesem und jenem bemitleidet, bis ich dann soweit war und es für mich als Trostpflaster dann nur noch die Bierflasche gab. So nach dem Motto, "heute bist Du traurig", da kannst Du dir ja nochmal was trinken, totoal Banane Man findet ja immer einen Grund zum trinken, ist gerade kein anderer da, bauen wir die Mitleidswand auf und , na da haben wir ja schon einen. Außerdem bin ich der Meinung das Alkohol auch depressiv macht (zumindest, denke ich das es bei mir so ist), dieses depressiv sein, vermittelt auch ein Gefühl von Traurigkeit.
irgendwie macht sich so eine traurigkeit in mir breit, wenn ich nicht trinke. ich habe ich keinen grund dazu. ich habe das gefühl, dass ich sachen und erlebnisse nur als schön empfinde, wenn ich mindestens 4 bier im kopp habe.
Bestimmt kennst du den Ausdruck, das sauf ich mir schön.
Mit Alkohol kann man wunderbar negative Gefühle und Empfindungen zudeckeln. Hält so lange bis man nüchtern ist. Dann hast du die Wahl, nachladen und zudeckeln oder aushalten.
Eines müssen wir Alkoholiker lernen, Gefühle auszuhalten, ohne die Gefühle zu betäuben. Nicht so leicht, aber es geht.
Alkohol tötet die Gefühle. Und dann , ist man scheinbar gut drauf.
ja! alkohol kann definitiv depressiv machen (in meinem fall zumindest). und traurig und leer fühlt sich jeder mensch mal. doch mit alkohol kann die traurigkeit verdrängen. bis zu einem gewisssen punkt, dann kommt sie doppelt und dreifach!! ich glaube ich dass menschen die alkoholabhängig werden sowieso schon eine stärkere neigung zu dieser traurigkeit (oder was auch immer es genau ist) haben und deshalb u.a. so viel trinken, um sie zu verdrängen. doch man merkt ja: auf dauer ist das keine lösung, da man nur verdrängt, doch nichts ändert! sollten wir nicht lieber versuchen die schönen dinge des lebens zu sehen (auch wenn es oft kleinigkeiten sind) und sie nüchtern zu genießen? denn bewußt genießen, das geht betrunken doch eigentlich gar nicht! ich weiß, das ist alles leicht gesagt und ich selbst glaube auch nur verstandesmäßig an das was ich gerad geschrieben habe. mein gefühl sagt mir im moment noch: ach, könntest du dich doch heut abend in eine kneipe gehen und dich dort so richtig schön betrinken! aber mein verstand ist im moment stärker als das bedürfnid zu trinken. und ich hoffe es bleibt so!!!
Ja, alles schöne geht doch nur mit Alkohol. Ich bin auch einer von denen, die meinen vieles sein nicht mehr schön, wenn dazu kein Sprit fliesst. Liste hier mal für mich unverbindlich auf...
-Weihnachten -Sylvester -Skiurlaub -Besuch eines Fussballspiels -Geburtstagsfeier -Jassabend (Skat) -Sommerurlaub -Fein essen gehen mit Freunden etc.
und dann, wenn du aufhörst, wirst du traurig. Weil all das schöne nicht mehr sein kann....
Falsch...habe ich jetzt für mich auch erkannt. All das kann auch schön sein ohne die Birne voll zu haben. Ich muss das nur wieder lernen und das will ich...
das muss man lernen, die dinge auch ohne alkohol schön zu finden! da bin auch ich dabei. deshalb werde ich auch gleich mit freunden ausgehen (die zum glück mäßige trinker sind). und ich freue mich darauf, obwohl ich nüchtern bleiben werde. lange zeit ist das völlig undenkbar geblieben. zwar würde ich auch heute eigentlich lieber trinken, doch mein wille hält mich davon ab und die freude auf morgen. da werde ich nämlich frisch und konzentrationsfähig in der uni sitzen während die anderen sich wahrscheinlich mit nachdurst und kopfschmerzen quälen. wer ist da wohl beser dran?!
in dem sinne: euch allen noch nen schönen (hoffentlich nicht traurigen abend) und bis morgen!
nochmal zum thema gefühle ohne alkohol! vor fast vier monaten habe ich mich nach eineinhalb jahren aus einer beziehung gelöst, die sehr hart für mich war. ich habe diesem mann geliebt wie nie jemanden in meinem leben, doch war fast permanent unglücklich in dieser beziehung. es war quasi eine hassliebe (zweier grundverschiedener menschen). nachdem er mehere affären hatte, wir uns fast nur noch gestritten haben (obwohl das kann man schon fast nicht mehr streit nennen, was da abgelaufen ist) und ich irgendwann völlig am ende und nicht mehr ich selbst war, habe ich mich getrennt. danach ging es mir relativ schnell besser. bloß darf man dabei nicht vergessen, dass ich ab dem tag der trennung auch wieder ordentlich alkohol in mich reingekippt habe. bloß viel weg gehen, feiern, sich betrinken und nicht mit den trauer- und trennungsgefühlen auseinandersetzen...! wenn ich allein zu haus saß und traurig wurde, hab ich mich schnell umgehört wo die nächste party ist! na ja, nach jetzt mittlerweile 10 nüchternen tagen, denke ich vermehrt wieder an diese beziehung, meinen ex-feund und alle gefühle die damit verbunden sind (sehnsucht, hass, einsamkeit). das ist nicht einfach, aber immer lassen sich solche gefühle wohl einfach nicht verdrängen. nur eines darf ich jetzt nicht tun. schwach werden und mich bei ihm melden (mit dem gedanken spiele ich immer mal wieder). denn diese beziehung war einfach zu intensiv und hat mich dabei so tief verletzt, dass jeglicher kontakt zu meinem ex-freund zu einem "rückfall" in die beziehung führen könnte. und damit vielleicht auch wieder zum alkohol!
bei mir hat sich so in dem Jahr, bevor ich aufgehört habe eine generelle Traurigkeit eingestellt. Nicht nur, wenn ich nichts trank, sondern latent. Sie war nicht immer da, aber sie kam oft plötzlich und unerwartet heraus. einmal sass ich im Auto und hörte "Seasons in the Sun", zack, liefen mir die Tränen, einmal sah ich einen Bericht über kranke Kinder im Fernsehen, zack, liefen mir die Tränen. Manchmal auch einfach so. Mit dem Aufhören verschwanden auch diese Stimmungen. Sie wurden anfangs durch ein übles Gefühl der Leere ersetzt, das sich aber nach 2 Wochen gab. Danach stellte sich ein Zustand ein, den ich als "normal" bezeichnen möchte. Manchmal wird er durchbrochen durch Phasen unbändiger Ernergiefreisetzung und des Glücks. Die latente Traurigkeit ist vollständig verschwunden.
Ich denke, das kommt vom Trinken, nicht vom Nichttrinken.
Dein Hirn gaukelt Dir vor,daß es unbedingt seine Dosis braucht. Noch dazu stellt das Hirn durch das Trinken die freiwillige Produktion von Glückshormonen ein...es wird ganz einfach zu faul,sich die Dinger selber zu produzieren....und wartet auf die Zufuhr der Droge.
Das gibt sich durch konsequente Abstinenz und Schokolade als vorläufiger Ersatz. Viel frisches Obst,Gemüse,frische Luft,Kohlehydrate in Form von Nudeln und Brot helfen dem Hirn die Eigenproduktion wieder aufzunehmen.
Unterschätz das Problem nicht...überdurchschnittlich viele Alkoholiker verüben Selbstmord!!! wegen dieser Depressionen.
das Gehirn stellt durch ständigen Alkoholeinfluß die Produktion von Endorphinen so gut wie ein. Fehlt jetzt der Alkohol, kommt es zu Depressionen oder Traurigkeit. Ich nannte das immer "meine Alkoholdepression".
Im Normalfall verschwindet das recht schnell. Sport hilft, Schokolade essen und sich einfach was Gutes tun.