ich bin der meinung, dass die leute schon wissen, wenn man trinkt. auf alle fälle hat man eine fahne. im gesicht sieht man das auch. der alkohol kommt aus allen poren. sogar aus den ohren. nein nicht lachen, das stimmt. hinter dem rücken unterhalten sich dann die menschen über einen. aber ins gesicht sagen, dass ist zu gefährlich. vor allen dingen wenn der trinker vorgestzter ist. da hilft kein fishermans friend, keine zahnpasta, keine petersilie und kein parfüm. wenn er dann doch einmal darauf angesprochen wird, lügt er, dass sich die balken biegen.
heute ist weihnachten und morgen und übermorgen auch. na, denkst du schon daran?: na ja nochmal trinken nur heute und morgen, ist ja weihnachten dafür haben ja alle verständnis! ist auch nicht so schlimm ich bin hier im forum und tu was für mich und eigentlich habe ich es ja eingesehen und eigentlich werde ich ja aufhören und überhaupt...............eigentlich.
heute, morgen und übermorgen ist DEINE große CHANCE!
Mir ist es egal ob heute Heiligabend, morgen Weihnachten und übermorgen nochmal Weihnachten ist.
Ich trinke heute morgen und übermorgen nicht eigentlich nichts sondern nichts.
So, werde mich mal verabschieden. Gestern hat mein Fernseher den Geist aufgegeben. Muss mir heute Nachmittag unbedingt noch einen neuen besorgen. Ist gut so, dann komme ich wenigstens nicht in Versuchung meine drei Stammbeizen abzuklappern, wie ich das sonst am 24. immer gemacht habe.
Fünfter Tag finde ich für Dich wirklich schon enorm und wünsche Dir noch viele weitere trockene Tage. Ich sag das deshalb mit enorm, weil ich Deine Anfänge hier miterlebt habe damals. Vielleicht erinnerst Du noch.
Jeden Tag nur einen weiteren dranhängen, das reicht um dahin zu gelangen, das man zufrieden und ohne Alkohol sein Leben weiterleben kann.
Für die Festtage wünsche ich Dir die gleiche Kraft, die Du bis jetzt an den Tag gelegt hast. Du müsstest ja schon merken, wie schön es ist, wenn nicht der Alk im Mittelpunkt steht, sondern Du und Deine Mitmenschen, Deine Familie.
Deinen Mitarbeitern würde ich als Vorgesetzter auch nichts offfen sagen, sie merken es schon selber, dass irgend etwas anders geworden ist bei Dir.
Allgemein das Outen wäre zwar wünschenswert im Sinne von: Warum verstecken, wenn man Anerkennung sucht! Aber das muss nun wirklich jeder für sich selber abmachen. Ich war mir 1000 prozentig sicher, ich sauf nie wieder, also hatte ich keine Probleme mit der Offenheit und Wahrheit. Das muss man für sich aber sehr genau wissen, sonst kann man auch schwer reinfallen. Bei sich und den anderen. Das gibt eventuell Rückschläge in Form von Unglaubwürdigkeit. Vielleicht zieren sich deshalb so viele, offen zu sagen: Ich bin Alkoholiker - trocken.
Nichtraucher haben auch mal bescheiden angefangen. Heute sind sie auf der stärkeren Seite. Wäre doch schön, kämen wir da auch hin und irgendwann stände auch auf der Flasche: Alkohol kann tödlich sein!
So Erdmann, alles Gute für Dich beim Trockenbleiben und
- ich habs ja gewusst, das geht nicht lange - der hat sich zuviele hintertürchen aufgelassen - Erdmann, warum suchst du dir keine SHG - die gleiche Geschichte wie damals im Februar 04 - usw.
JA, ICH BIN AUF DIE SCHNAUZE GEFALLEN....
Nach sechs Tagen ohne Alk, wo es mir super ging, auch an Heiligabend und an Weihnachten, habe ich mich gestern abend innerhalb fünf Stunden besoffen, wie schon lange nicht mehr. Es musst sogar eine Flasche Weisswein dranglauben, weil das Bier alle war und ich unmöglich noch autofahren konnte.
Auslöser die dazu geführt haben, gäbe es einige, aber die schreibe ich Euch vielleicht später einmal, weil es geht mir heute nicht draum Schuldige zu suchen. Schuldiger bin ich alleine, weil ich Depp gestern mit einer Situation nicht fertig wurde und nur noch diesen Ausweg gesehen habe....!
Schlagt mich, tut was ihr wollt. Ich für meinen Teil muss nach neuen Wegen suchen, mein Leben ohne Alk zu meistern. Da muss erst einmal einiges aufgeräumt werden in Sachen Partnerschaft, Familie etc. Denn nur mit dem Nichtrinken wird nicht alles besser.
Ich werde aber trotzdem hier weiterschreiben und einen neuen Anlauf wagen und heute sicherlich nichts trinken, weil ich nicht wieder ganz ins alte Fahrwasser abrutschen möchte.
Nein, das meinte ich nicht im Ernst. Ich schäme mich und hab mir zuerst überlegt, überhaupt noch was zu schreiben hier oder einfach unter zu tauchen.
@helena Strategien, ja die werde ich haben müssen. Wie gesagt, muss ich mein Leben etwas auf den Kopf stellen. Ich muss auch lernen, dass ich mir selber am Wichtigsten bin und nicht immer Rücksicht auf alle anderen nehmen sollte. Ist auch ein Grund, warum ich immer wieder hinfalle: Jedem alles Recht zu machen, ist eben eine Kunst die keiner kann.
was denkst du, wie viele schon genau an diesem deinen Punkt waren (ich übrigens auch).
Du solltest dich deswegen nicht noch mehr niedermachen, das nutzt ja eh nix mehr-im Gegenteil! Nutze den momentanen Motivationsschub für einen neuen Anlauf, das ist wesentlich produktiver!
das was Du gestern gemacht hast, ist mir nach 10 Jahren Trockenheit passiert. Da habe ich auch dann Silvester getrunken. Und genau wie Du, habe ich sofort am nächsten Tag wieder aufgehört.
Damit will ich nichts entschuldigen. Nur ist es schon mal gut, wenn man sofort wieder aufhört.
Weihnachten mit einer großen Familie feiern sind immer so Knackpunkte, da liegen Reibereien förmlich in der Luft.
Nachdem meine Mutter es heute früh für nötig hielt mir den Kopf zu waschen, weil ich mich Weihnachten "mal wieder ausgeschlossen hätte" habe ich mir zum 1. Male nüchtern die Frage gestellt: Warum würdest du jetzt trinken wollen, wenn du jetzt tatsächlich trinken wollen würdest?
Meine Antwort für mich war: Ich wollte mich unzurechnungsfähig machen. Ich wollte für andere unerreichbar sein. Ich wollte eine einfache Entschuldigung haben. Ich wollte nichts mehr aufnehmen können (selbst die Nachrichten nicht mehr). Jeder würde mich ignorieren und trotzdem irgendwie bemerken - mit der ist ja mal wieder nix los.
Ach, ich kriege das so schlecht in Worte. Ich lass es trotzdem mal so stehen.
Meine Grübelei wurde dann durch ein Telefonat unterbrochen. Eine lustige Begebenheit mit einem Hund am 1. Feiertag musste herhalten damit sie mir sagen konnte, was ich im Vorfeld der Feiertage für sie und die Familie nicht alles so schön erledigt hätte. Ja, irgendwie brauche nicht nur ich als Trinker Zeit Gefühle zu ordnen - die andere Seite wohl auch. Kurz darauf schoben die Nachbarn noch eine Schachtel Pralinen nach für ein wenig Fahrerei vor dem Fest. Dann bin ich seelig gute 2 Stunden eingeschlafen.
Vielleicht habe ich oft dem Leben keine Chance gegeben, weil ich schneller betrunken war als dass das Leben sich bei mir entschuldigen konnte?
Bei mir brauchte es auch einige Anläufe, bis ich kapiert habe, dass es ohne Hilfe nicht geht Schade um die Zeit....nicht immer alles selber machen wollen muss auch erst mal für manche menschen gelernt sein! Auch Hilfe annehmen war für mich und auch heute noch nicht sehr einfach....muss auch noch lernen
Hallo Marianne
> Meine Antwort für mich war: Ich wollte mich unzurechnungsfähig machen < ...Kenn ich auch so
>Ich wollte für andere unerreichbar sein. Ich wollte eine einfache Entschuldigung haben.< ...genau das ist es bei mir auch gewesen Ich wollte betrunken sein um nicht für andere funktionieren zu müssen
>Ich wollte nichts mehr aufnehmen können (selbst die Nachrichten nicht mehr).< Die Nachrichten habe ich im Suff schon noch angeschaut, doch mitbekommen habe ich nix...nach einem gewissen Pegel bin ich eingeschlafen....Oh mein Gott, wenn ich nun drandenke
>Jeder würde mich ignorieren und trotzdem irgendwie bemerken - mit der ist ja mal wieder nix los.< das war bei mir nicht so....ich habe heimlich aber unheimlich getrunken
Marianne ich habe deine Worte vollkommen verstanden