ich weiß nicht so recht, ob mein Mann auf dem besten Weg ist Alkoholiker, zu werden. Er streitet es strikt ab.
Er braucht jeden Abend seine 3-4 Bier (oder mehr). Schnaps etc. trinkt er nicht, allerdings weiß ich das auch nicht.
Er ißt sehr unregelmäßig, bis teilweise gar nichts oder vergißt es einfach.
Wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, dann sehe ich schon an seinen Augen, daß er wieder einen Alkoholpegel hat. Er streitet dann ab und findet meine Reaktion übertrieben. Wenn wir abends zu Freunden gehen, muß grundsätzlich ich fahren, da er schon zweimal den Führerschein wegen Alkohol entzogen bekommen hat und jetzt Angst hat, schon nach einem Bier wieder erwischt zu werden. Wenn ich ihn dann darum bitte, dann eben mal nichts trinken, dann geht das nicht, schließlich macht man sich einen schönen Abend und ein Bier muß mindestens sein, bei dem es dann aber nicht bleibt. Nachdem er kaum etwas ißt, reichen auch schon 3-4 Bier aus und man sieht an seiner Artikulierung und Gestik, daß er nicht mehr nüchtern ist. Ich verlasse deshalb meist schon früh Partys mit ihm und unsere Freunde machen sich schon lustig, warum wir denn immer so früh gehen. Ich habe aber keine Lust auf dumme Sprüche und um die mir zu ersparen, fahren ich dann meistens mit ihm heim. Es gibt dann einen heftigen Streit, er leugnet alles und wäre ja überhaupt nicht angetrunken.
Sein Kasten Bier ist spätestens nach 4-5 Tagen leer. Und wenn am Sonntag nur noch 3 Falschen im Kasten sind, dann muß er noch zur Tankstelle und sich Flaschen extra holen, denn das Bier könnte ja ausgehen.
Ist mein Mann auf dem Weg ein Alkoholiker zu werden oder ist er bereits einer???
ZitatSein Kasten Bier ist spätestens nach 4-5 Tagen leer. Und wenn am Sonntag nur noch 3 Falschen im Kasten sind, dann muß er noch zur Tankstelle und sich Flaschen extra holen, denn das Bier könnte ja ausgehen.
Ist mein Mann auf dem Weg ein Alkoholiker zu werden oder ist er bereits einer???
Vielen Dank für Eure Antworten.
Hallo biene,
es lässt sich aus der Ferne immer schlecht beurteilen ob jemand Alkoholiker ist oder nicht. das was du schreibst klinkt stark danach das sich im Leben deines Mannes viel um Alkohol dreht. Aber wissen und dahinterkommen muss dein Mann letztendlich selbst. Da es so ist, das es euer beider Leben und Zusammenleben negativ beeinflusst schreit es irgendwie nach Lösung. Lies dich doch mal hier im Forum durch die Co-Abhängigkeit, oder suche eine Selbstilfegruppe auf. Das würde dir persönlich sicherlich auch weiterhelfen.
vielen Dank für deine Antwort. Ich rede sehr viel mit meinem Mann darüber, habe ihm auch schon meine Hilfe angeboten etc. pp. Aber er meint, seine Biere am Abend seien nicht schlimm. Kann man so eine Gruppe auch im Internet besuchen, denn ich habe kaum Zeit an sonst an sowas teilzunehmen. Es interessiert mich schon. Es gibt noch ein weiteres Problem. Wir haben einen Kinderwunsch der seit 5 Jahren unverfüllt ist. Er ist ein wenig das Problem. Ich bitte und bettel ihn, gesünder zu leben, aber es ist ihm, so scheint es mir, egal zu sein. Ich möchte gern ausbrechen, habe es aber bisher nicht geschafft.
Ich wünsche dir trotz allem schöne Weihnachten ... LG Maja
jups hallo BieneMaja ( ist das nicht die mit dem Willi ? )
also ich muss @Apfelsaft recht geben. Mit Vorwürfen, Alkohol verstecken, Alkohol wegschütten erreicht man(Frau) gar nichts, eher das Gegenteil tritt ein. Der Süchtige fühlt sich dann falsch verstanden und trinkt erst recht weiter. Aus meiner Erfahrung kann ich Dir leider sagen das Du für Ihn nichts tun kannst....ist zwar traurig aber die Wahrheit.Solange er das Problem nicht selber sieht kannst Du reden wie ein Buch und nichts ändert sich. Für Dich kannst Du aber einiges tun, schreibe hier und gehe mal in eine SHG für Angehörige. Das würde ich Ihm dann aber auch auf die Nase binden, vielleicht wacht er dann mal auf Der Konsum ist bei Ihm sicherlich schon bedenklich, ob er schon Alkoholiker ist mag ich aber nicht zu beurteilen. Auf alle Fälle ist er, wenn er so weitermacht, auf dem besten Wege dahin. Also lese Dich mal hier ein wenig ein Ich wünsche Dir trotzdem hoffentlich ruhige Weihnachten.
hallo Biene Maja, ich beglückwünsche dich zu deinem Entschluss an Heiligabend nicht rumzuhängen, möglicherweise im Ärger über eine bestrittene "Fahne", sondern echte Kommunikation zu suchen. Wenn jemand nicht richtig ißt, rumstreitet, wenig einsieht usw., dann klingt das bedenklich. Und wenn jemand seinen Kasten Bier besser hütet als die Frau, dann finde ich dieses schlecht. "Meine" kocht garade, ich war die ganze Woche dran, wir lächeln uns an und wir gehen nachher noch des Wegs durch die Luft, und wir schwatzen! ich grüße dich, Max
Hallo Biene Maja!! Folgendes von mir dazu: Welche Veränderungen im Verhalten bringt der Alkoholismus? Eine gute Beschreibung der Folgen des Trinkens gab schon der Römer Seneca(4 v. Chr.-65 n. Chr.):Trunkenheit sei nichts anderes als freiwilliger Wahnsinn und sie lasse jede Schwäche zum Vorschein kommen.Fast zwangsläufig folge der Trunkenheit die Grausamkeit,denn die geistige Gesundheit würde verkommen und verrohen.Diese Verrohung zeigt sich nach unserer Erfahrung allerdings weniger in Grausamkeit als in Gleichgültigkeit,Abstumpfung und Oberflächlichkeit.
Bei Vorliegen der folgenden Merkmale sollte man stets Alkoholprobleme als Ursache in Erwägung ziehen:
-innere Unruhe,Nervosität,Fahrigkeit,Gespanntheit,Schreckhaftigkeit,Reizbarkeit,Aggressivität -Ein-und Durchschlafstörungen,unruhiger Schlaf,Schreckträume,naßgeschwitztes Erwachen -Depressive Stimmungsschwankungen("Alkohol als Selbsttherapie"),Ängstlichkeit -Minderwertigkeitsgefühle,eventuell durch großspuriges Auftreten überdeckt -Merk-und Konzentrationsstörungen,Nachlassen von Gedächtnis und Auffasungsgabe,unerklärliche Erinnerungslücken,beginnende Interessenlosigkeit und Neigung zur Isolation -rührseligkeit,Überempfindlichkeit,rasche Kränkbarkeit,Mißtrauen gegenüber den Absichten anderer("nicht mein Trinken,sondern die Einflüsterungen ihrer Familie trennen meine FRau von mir") -Willensschwäche,erhöhte Beeinflußbarkeit,überbereitwillig,aber dabei oberflächlich("sagt nicht nein,hält aber kein Versprechen") -etwas distanzloser Humor,flaches,unbegründetes Glücksgefühl,kumpelhaft anbiederndes Verhalte -ausgeprägte Tendenz,Unannehmlichkeiten zu verdrängen,in Abrede zu stellen oder zumindest zu bagatellisieren;geschickte Art,von Problemen,MIßerfolgen,schuldhaftem Vergehen u.a. abzulenken oder auf eine falsche Fährte zu leiten -dabei krampfhaftes Meiden von Themen,die um Alkohol kreisen,Entrüstung bei entsprechenden Anspielungen -zunehmende Isolierung und Einengung der Interessensphäre,Vereinsamung,gestörte partnerbeziehungen -häufiger Wechsel von Arbeitsplatz,gelegentlich auch Wohnung,unbeobachtetes Beseitigen von Flasdchenbatterien mit ausgeprägten Schuldgefühlen -erste leichte Zeichen mangelnder Hygiene und beginnender Verwahrlosung,die mit dem früheren Bild des Betroffenen nicht in Einklang zu bringen ist Diese Änderungen sind oft Bestandteile einer Störung des ZNS,die man organisches Psychosyndrom nennt.Dies beinhaltet Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses,des raschen Gedanklenflusses,der Abstraktionsfähigkeit,des Antriebes und der lebensfreude sowie Wechselhaftigkeit oder Abstumpfung der Gefühle. Eine erhebliche Besserung des Syndroms stellt sich im allgemeinen bereits während der ersten vier Wochen der Abstinenz ein.Danach werden die Fortschritte langsamer. Es gibt vier Phasen bis zur chronischen Alkoholsucht nach jelinek, die sehr schleichend beginnen und ineinander übergehen!! Aber es ist trotzdem sehr schwierig es für andere zu bestimmen,die Person selbst merkt es auch sehr spät,bei Männern beträgt die Frist,daß sie sich dazu bekennen 20 Jahre(in etwa)!!. Alles Gute!!wünscht Bummi!!
Ich danke euch vielmals, daß ihr trotz des üblichen Weihnachtsstreß hier mal reinschaut und mir mit meinem Problem weiterhelft. Ich find das richtig klasse.
Nein, Bier wegschütten tue ich nicht. Das macht er manchmal selbst, wenn ich so in Rage bin und meine, daß es jetzt genug sei. Dann öffnet er es meistens noch, trinkt drei Schluck und schüttet den Rest weg.
Vorwürfe mache ich ihm schon, aber wie ihr schon richtig sagt, er hört mir da gar nicht zu, sondern sieht das alles sehr locker und ich übertreibe ungemein. Die zwischenmenschliche Beziehung geht verloren und ich weiß nicht mehr ein noch aus. Ihr schreibt alle das ich eine SHG aufzusuchen soll, nachdem ich hier neu bin, vermute ich, daß es etwas mit einer Suchtberatungsstelle zu tun hat??? Gibt es sowas online??? - Dann könnte ich mir sowas mal mit ihm gemeinsam anschauen - er liebt seinen Computer - und das könnte man ja wunderbar miteinander verbinden.
Also nochmals vielen Dank für Eure Hilfe, sicher werde ich hier lesen und euch weiter mit meinem Gefühlsleben konfrontieren, denn das ganze mal ablassen, tut sehr gut ....
Ich wünsche allen einen schönen Heiligabend (der ja, was Alkohol angeht, auch tückisch ist ....)
mit SHG ist eine Selbsthilfegruppe gemeint und in Deinem Fall eine Selbsthilfegruppe für Angehörige. Die gibt es in fast jeder Stadt Dort hast Du die Möglichkeit Menschen zu finden, die ähnliche Probleme haben.
Aber was ich bis jetzt so hier im Board gelesen habe, wirst Du auch hier jede Menge offener Ohren finden.
Hallo Biene Maja also die grösste Selbsthilfegruppe im Internet findest Du HIER
Klar könnt Ihr das auch zusammen lesen, Du könntest Deinem Mann ja den einen oder anderen Thread hier zeigen.....das kann aber nur ein kleiner Anfang sein.
Eine SHG für Angehörige heisst eben so, weil Sie nur für Angehörige ist und nicht für den Abhängigen. Die haben ja Ihre eigenen Gruppen wo dann wieder kein Angehöriger was zu suchen hat. Fakt ist nämlich: Gehen beide in eine Gruppe zusammen können sich meist beide auch nicht richtig öffnen, sondern vertuschen spielen herunter oder sagen nicht die Wahrheit, weil der Partner ja daneben sitzt und mithört.
Geht jeder für sich in eine Gruppe sieht das anders aus denn in jeder Selbsthilfegruppe gilt das oberste Gebot: Alles was im Raum gesprochen wird bleibt auch im Raum und wird nicht nach aussen getragen. Nur wer sich nach aussen schützt kann sich innen öffnen Übrigens kann sich jede Gruppe egal ob AA's Blaues Kreuz Kreuzbund usw. ganz unverbindlich anschauen, man kann dann zwar auch was erzählen, aber niemand wird dazu gezwungen oder schief angeschaut. Der Betroffene oder der Angehörige sitzt dann mit Gleichgesinnten zusammen die alles was Du oder Dein Mann mitgemachen alle schon selber in der oder ähnlicher Art mitgemacht haben.Wie es hier in meiner Gruppe heisst ( ich gehe da immer noch hin weil die alle so nett sind und mich oft unterstützt haben) WIR HABEN ALLE MAL IN DER ALKOHOLBUNDESLIGA GESPIELT oder eben als CO-Abhängiger mitgespielt. Online ist das natürlich viel einfacher, da kann man immer schnell weglaufen indem man den PC einfach ausmacht und somit dem Problem ausweicht.
Ich würde Dir raten mal so eine Selbsthilfegruppe zu besuchen, gefällt es Dir nicht kannst Du ja wieder gehen und die nächste Gruppe testen. Was Du da finden wirst ist Verständnis, Hilfe und nette Leute die alle das gleiche Problem haben wie Du.
Hallo Biene Maja, natürlich gibt es auch online-Beratung sowohl in der Gruppe zum chatten,als auch Einzel,wenn er so gern am Computer sitzt,denke ich, es würde ihn sicherlich zunächst einmal neugierig machen!! gruß Bummi