ja, die Stimmen aus der Kindheit, die sind wohl oft noch sehr laut.
Je mehr ich hier heute nachdenke und schreibe, desto mehr habe ich das Gefühl, dass ich wohl wirklich zu ungeduldig mit mir bin - und das kann ja dann wohl nichts werden, denn ungeduldig waren ja schon immer meine Eltern mit mir.
Vielleicht muss ich mir es zur Zeit einfach noch zugestehen, dass ich es eben nicht weiß und es ist meine Aufgabe im Moment, mich in Geduld mit mir selbst zu üben.
Denk dran,daß Du ja eigentlich noch in der Genesungsphase bist....Du darfst Dir nicht nur Zeit lassen...Du musst es sogar!
Es bringt Nichts,jetzt auf Teufel komm raus das ganze Leben vorplanen zu wollen.
Kann sein,daß Deine Pläne in 6 Monaten ganz anders aussehen werden. Und auch deine Ehe...das Gleiche...es braucht Zeit,sich auf einer anderen Basis wieder anzunähern.
Versuch mal,einfach nur im 24 Std-Rhythmus zu planen (zumindest was Deine persönlichen Belange angeht)...dann lernste auch,besser mit der Gegenwart und dem Augenblick umzugehen.
eigentlich lassen wir ja nur glückliche Erfahrungen zu i.d.S. dass wir nicht eingreifen. Aber sonst will man doch auf jede Erfahrung einwirken, was anderes draus machen, weiterentwickeln, verbesseren usw. Das geht schon automatisch - bei Glück halten wir den Atem an, damit es nie zu Ende geht - bei Leid fangen wir an rumzurotieren, zu fliehen, all das. Langeweile - sofort füllen; nachdenken, Pläne schmieden, Programme für die Zukunft entwerfen ! Nur bloß nicht unbeschäftigt bleiben, das ist unheimlich bis unerträglich. Klar, man kann es z.B. buddhistisch einfärben, dann hat's ne andre Bedeutung, aber meist lauert tief drin wieder die Erwartungshaltung, stimmt's ? Jetzt muss doch wenigstens eine Erkenntnis rüberkommen! Was aber, wenn man nichts von all dem erwartet? Dann bleibt man ganz bei dem was ist, Leere od. Langeweile - ein schrecklich langweiliger Tag. Hatte ich jedenfalls gestern und heute, bis vorhin....wie's kommt, weiß ich net, nur bin ich jetzt total erfüllt, glücklich....! Glaube, die Psyche hat ihre eigene 'Intelligenz' - wenn man eine Zeit lang nicht 'eingreift' wie sonst ständig, dann kann nach einer Weile überraschendes zutage treten.
ich danke dir für deine Beiträge. Ebenso sprach mir der Gast von weiter oben aus der Seele und auch Adobe. Deswegen möchte ich da gar nichts wiederholen. Das sind einfach auch meine Ansichten und Erfahrungen.
Hinzufügen, für dich Joosi, kann ich noch, dass es ganz gut ist, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen. Damit meine ich, es kontrolliert dich nicht alle Welt, ebenso bewertet dich nicht jeder, das bildest du dir meistens nur ein. Die Erwartungen, die, wie du meinst, von den anderen kommen, entspringen letztlich doch eher deinen Vorstellungen von dem, wie es deiner Meinung nach sein sollte.
Und was ist schon dabei, wenn jemandem nicht passt, was du tust oder lässt? Magst du alle? Und ist es schlimm, dass es nicht so ist? Möchtest du einen Partner, der genau deinen Wünschen entspricht?
Mal ehrlich: Was erwartest du von deinen Mitmenschen? Nun „spiegle“ das auf dich, und mach‘ einfach keinen Handschlag mehr ;-) Die Zeit, die dann bleibt, kannst du ja mal versuchen tatsächlich wartend, nichtstuend zu verbringen. Halt es aus, halt still..... du wärst die erste, der sich nichts „zeigt“.
ZitatGepostet von alberd in den paar Tagen hier habe ich irgendwie festgestellt, dass viele etwas erwarten wenn sie hierein schreiben...z.B. bei einigen Schreibern nur Antworten die sie erwarten....sie sollten von sich selbst fordern, dass sie damit umgehen können, wenn die Antworten einmal anders ausfallen.
Gruß alberd
in den paar Tagen hier habe ich irgendwie festgestellt, dass viele etwas erwarten wenn sie hierein schreiben ..sie sollten von sich selbst fordern, dass sie damit umgehen können, wenn die Antworten einmal anders ausfallen
Bitte sehr, nach Ihnen
...nebenbei ist das mein durchaus ernstgemeinter Beitrag zum Thema "Erwartungen"
Ich schaff sowieso nicht alles, was es im Leben zu erleben gäbe, und sehr viele Probleme erledigen sich irgendwann von ganz alleine...jedenfalls kräht irgendwann kein Hahn mehr danach.
Aber jeder Tag in meinem Leben, den ich nicht irgendwie genossen habe, ist unwiderbringlich vorbei..
Natürlich besteht ein Teil der Kunst darin, die Dinge zu erkennen, die sich nicht von alleine erledigen und zu Schwierigkeiten führen können...aber der Rest ist doch grad egal..
"wie ist das bei dir? Weißt du, was dich zufrieden macht und was nicht bzw. merkst du es gleich, wenn dir etwas nicht gut tut? Ich vermute, es ist für mich oft so schwer, dass zu merken, weil ich es jahrzehnte unterdrückt und ignoriert habe. Sie sind so tief vergraben und ich misstraue mir selbst oft z.B. ob ich nur zu faul zu etwas bin oder ob ich es wirklich nicht will, weil es eben nicht meinen Bedürfnissen entspricht."
Gleich merke ich es immer nicht aber doch schon sehr oft. In meiner nassen Zeit z.B. war ich Hans Dampf in allen Gassen und dachte wirklich das ist meine Art, so bin ich halt. Habe überhaupt nicht geschnallt, daß meine Unruhe im Prinzip leichte Entzugserscheinungen waren. Und sobald ich was getrunken hatte, habe ich dann eine ganze Party unterhalten.
Im Laufe der Trockenheit habe ich gemerkt, daß ich überhaupt kein Partylöwe bin. Gemütlich irgendwo sitzen und mit jemanden klönen oder in Ruhe ein Buch lesen liegt mir viel mehr. Das erste Jahr meiner Trockenheit war ich damit noch im Widerstreit mit mir selber. Habe ständig gemeint, es wird von meinen Freunden erwartet, daß ich so weitermache wie bisher und habe damit meine eigenen Bedürfnisse nicht zur Kenntnis genommen. Resultat davon war Unzufriedenheit und Gereiztheit.
Auch habe ich auf einmal unter Wehwehchen, die ich mir früher weggesoffen hatte, viel mehr gelitten, vor allem unter meinen Kopfschmerzen. Die waren früher immer nach dem ersten, spätestens zweiten Glas verschwunden. So mußte ich lernen, daß ich nicht alles sofort perfekt schaffe, weil mir das doch schon zugesetzt hatte. Nach einem arbeitsreichen Tag in der Firma war ich eigentlich ausgelaugt. So hatte ich mir dann angewöhnt, daß ich halt nicht perfekt sein muß, dann blieb im Haushalt eben was liegen und es wurde auch nicht mehr jede Einladung angenommen.
Das heißt jetzt nicht, daß ich heute rundherum mit allem zufrieden bin, nehme aber doch einiges gelassener.
Gaby, ich nehme an, daß Deine Gesundheit noch nicht ganz wieder hergestellt ist, Du befindest Dich noch in der Erholungsphase. Darauf solltest Du Rücksicht nehmen und nicht versuchen, alles perfekt zu machen.
Mit dieser Einstellung von "Trocken tun" und nicht nur "Trocken sein" ...hab ich meinen Rückfall gebaut
Ich war auch die ganze Zeit der Auffassung,mit der Trockenheit müsste ich auch in anderen Bereichen auf einmal Glanzleistungen verbringen....so,als hätte ich vorher noch nie etwas getan ...als wäre alles vorher gar nichts mehr wert.
klar, stecke ich noch sehr in der Genesungsphase Roswtiha! Zur Zeit kommt es mir aber vor, als stecke ich in einer "Rückschrittphase". Alte Probleme brechen wieder auf. Ich wehre mich nicht, wenn Grenzen überschritten werden - ich kann es einfach nicht - aber es zieht mich runter. Ich bin dabei zu resignieren. Ich kämpfe noch - sonst würde ich nicht hier am PC kleben und schreiben.
Mein Mann hat heute frei und ich bin nicht in der Lage etwas mit ihm zu machen. Ich kann mich nur streiten. Nichts ist mir recht. Und ich bin totunglücklich, dass ich den Tag schon wieder so versaue. Wann hat mein Mann schon mal frei, dass ist sooo selten. Ich habe es versucht heute morgen, aber es kommen nur giftige Worte aus meinem Mund. Ich greife ihn an, wegen Kleinigkeiten. Er ist natürlich auch irgendwann beleidigt. Wir können nicht miteinander reden und ich komme nicht von meinem Beleidungstripp (und beleidigt sein-Tripp) runter.Es gäbe so viel, was wir gemeinsam machen wollten und es scheitert schon, bevor wir überhaupt damit anfangen. Ich habe keine Geduld, mache ihm Vorhaltungen, habe Angst dass wir uns streiten - und schon streiten wir uns.
Ich bin einfach zu blöd!
Ich kann das im Moment auch nicht klären, meine Agressivität nicht abschalten und versuche das alles irgendwie auszuhalten und nicht alles noch schlimmer zu machen.
Meine Nerven liegen absolut blank und ich kann keinerlei Kritik von meinem Mann ertragen bzw. fasse ich eigentlich alles so auf - was ist nur mit mir los?
Hätte ich lieber nichts erwarten dürfen? Mein Mann hat frei und wir planen nichts mehr gemeinsam ? Dann erwarte ich auch nichts und dann werde ich auch nicht enttäuscht. Aber das kann es ja auch nicht sein - wozu brauchen wir dann überhaupt noch eine Beziehung?
Tja, im Moment bin ich maßlos enttäuscht - von mir selbst.
ja dann streite Dich doch mit ihm. Was ist daran so schlimm? Wenn wir uns so rumstreiten, dann müssen wir da irgendwie durch. Meist wissen wir erst hinterher, was auf den Tisch musste.
Aber es ist so gut wie sicher- irgendwas muss einfach raus. Und weil das manchmal nicht so einfach geht, braucht es das Vehikel der schlechten Laune. Könnte ja sein, dass Du Deinem Mann irgendwas an den Kopf werfen möchtest, Dich aber nicht traust, weil Du Angst vor den Folgen hast. Da kommts dann gern zum Streit um irgendwelche Kleinigkeiten, denn der Streit macht mutig. Oder so..
Gaby, ne Beziehung macht doch auf Dauer nur Sinn, wenn beide was davon haben. Also auch Du. Und bevor man Kompromisse aushandelt, muss nun mal erst alles auf den Tisch, was verhandelt wird.
wenn das so einfach wäre mit dem Streiten. Ich kenne die "Streitregeln", habe da auch in der Therapie einiges gelernt. Und was mache ich? Ich werfe pauschalisierende Gemeinheiten um mich. Zerre jede olle Kamelle vor, die ich finden kann und bin schon beleidigt, wenn mein Mann nur Luft holt um ihm dann gleichzeitig vorzuwerfen, dass er nichts sagt und keine Position bezieht. Zwischendrin noch ein Kleinkind, dass mein Schimpfworte wiederholt.
Sicher sind da einige Dinge begraben, die auf den Tisch müssen. Die schwierigste Frage: "Was will ich von der Beziehung?" Ich weiß ja nicht mal, was ich selbst will. Und dann bin ich schon wieder beim Thema Erwartungen. Mein Mann sagt: Was erwartest du denn? Ja, dass weiß ich auch nicht - eigentlich nichts und alles