ein Bekannter von mir hat sich bei mehreren Firmen beworben und in der Bewerbung geschrieben, dass er trockener Alkoholiker ist. Er hat gleich die erste Stelle bekommen.
das ist sicherlich eine positive Erfahrung. Möchte aber auch sagen warscheinlich die Ausnahme.
Also, in meine Bewerbung habe ich das nicht geschrieben. (warum soll ich mir meine Chancen selbst schmälern) Ich habe dann darüber gesprochen wo ich die Leute gekannt habe mit denen ich zusammenarbeiten muss.
Natürlich weiss es heute jeder.
Aber das direkt schon in die Bewerbung zu schreiben möcht ich auch ein bisschen warnen. ich denke das i9st auch nicht notwendig.
In meiner Gruppe war das schon oft Thema (Pro und Contra). Anscheinend gibt es zunehmend Personalchefs, die gerne trockene Alkoholiker einstellen, weil wir zuverlässig sind und wenig Fehltage haben.
das mit der offenheit ist so eine sache. ich glaube, viele menschen können damit nicht umgehen, wenn man sich outet. sie bekommen angst vor der situation und wissen nicht, was sie darauf sagen sollen. ausserdem muss man damit rechnen, das man verstärkt beobachtet wird. natürlich nur von "bösen" menschen. so nach dem motto, warten wir doch mal ab, wie lange er oder sie durchhält. na, riechen wir doch mal, ob vielleicht eine fahne vorausflattert.
wenn das gespräch auf mein alkproblem kommt, dann höre ich immer, oh toll, wie du das geschafft hast!! ich bewundere es!! aber was sie denken, weiss man nicht. vielleicht sehe ich das auch zu negativ.
gerade in firmen herrscht unter den mitarbeitern nicht nur ehrlichkeit und freundschaft. es geht ja auch um die karriere. und es wird viel geredet. mehr als bei uns auf dem board.
Zitat"bösen" menschen. so nach dem motto, warten wir doch mal ab, wie lange er oder sie durchhält. na, riechen wir doch mal, ob vielleicht eine fahne vorausflattert.
hallo barbaraa,
ist das wirklich nur böse oder hat die kontrolle nicht auch ihre positiven Seiten?
ich verstehe das mit der kontrolle, wenn einen die kollegen schon betrunken erlebt haben. oder die fehlzeiten so offensichtlich waren. in der firma ist sich jeder selbst der nächste. kommt auch darauf an, wie gross die firma ist.
aber wenn man sich bewirbt, und die anderen einen nicht kennen, würde ich vorsichtig sein.
ich war während meiner trinkerzeit im dienst nicht auffällig. als ich in der lzt war, musste ich mich outen. weil ein schreiben von der bfa vorlag, dass ich der firma weiterreichen musste. darin stand, wo ich mich zur zeit befinde. als ich aus der klinik kam, durfte ich am nächsten tag auf dem gleichen posten weiterarbeiten. als ich mich aber um eine beförderung bemühte, hiess es, dass wolle man mir dann doch nicht zumuten. man hatte angst, ich würde die belastung nicht ertragen. aus wars mit der karriere. das gab mir zu denken und hat mich vorsichtig gemacht. aber nun ist es zu spät.
ich hatte das Einstellungsgespräch mit meinem neuen Chef wärend meines Aufenhalts in der Entgiftung (4 Wochen) auf dem Gelände der Entgiftungstation. Ich hatte zuvor meinen alten Job verloren und der Kontakt kam über eine Bekannte, die mich besuchten, zustande. Ich war bei dem Gespräch sehr offen, zu Verheimlichen gibt es da sowieso nichts mehr, und bekam den Job.
Hätte ich meiner Bekannten nicht gesagt das ich in der Entgiftung bin wäre der Kontakt nie zustande gekommen.