ich brauche dringend Unterstützung, ich schaff es einfach nicht. Ich habe wieder getrunken, jetzt schon seit mehreren Tagen.
Es ist mir schrecklich unangenehm das schreiben zu müssen, dass ich trinke. Ich war doch voller guter Vorsätze. Alles vergeblich?
Auch jetzt wollen die Worte nicht fließen, sondern reihen sich nur mühselig aneinander. Ich mache mir solche Vorwürfe und ich habe große Angst es niemals zu schaffen.
Zum Glück bin ich noch nicht körperlich drauf, habe also noch keine Entzugserscheinungen, wenn ich nicht trinke. Aber wenn ich so weiter mache ist es nur eine Frage der Zeit Meine letzte Entgiftung liegt gerade mal 2 Wochen zurück, die dritte in diesem Jahr..
Ich habe hier ja schon mal geschrieben und da meinte jemand, er hätte den Eindruck ich mache nur ne Trinkpause. Ich glaube derjenige hatte Recht.
Ich würde aber gerne aus der Trinkpause ein echtes Aufhören machen.
Ich warte ja auf eine Kostenzusage für eine Langzeittherapie, aber bis dahin kann noch Zeit vergehen und ich mag nicht mehr trinken. Trotzdem tue ich es. Ich könnte mich erwürgen.
Weiß irgendwer irgendeinen Rat? Wie habt ihr es geschafft trocken zu bleiben? Vor allem wie habt ihr es geschafft zufrieden trocken zu sein?
was hälst du von einem Klinikaufenthalt? Hast Du einen Arzt, dem du vertrauen kannst mit dem du offen darüber reden kannst? Damit Du nicht allein bist wäre es vielleicht gut, Du gehst in einen Selbsthilfegruppe (AA), da kannste auch hingehen wenn Du getrunken hast.
Ich wünsche Dir viel Kraft!
Gruss
Sauerländer
P.S. Ich würde lügen, wenn ich Dir schreiben würde: es ist alles so einfach man muss nur wollen.
von nem Klinikaufenthalt halte ich wenig, da komme ich ja gerade erst her. Ich bin derzeit nicht fähig mich auf eine Therapie einzulassen. Also muss ich es allein packen. ich weiß nur noch nicht wie....Du schreibst es ist einfach verdammt hart...wie hast du es denn nun trotz aller Hürden geschafft? Möglich ist es ja. Ach, ich bin gerade arg ratlos und verzweifelt....
Ich finde es sehr gut das Du hier ehrlich zugibst es allein nicht zu schaffen.Ich kann dir aber leider keine echte Hilfe sein da ich selber am kämpfen bin und selber ein Hlfesuchender bin.Ich kann mir sehr gut vorstellen das dein Selbstwertgefühl erst mal im keller ist.Mach aber nicht den Fehler dich mit Selbstvorwürfen zu quälen.Das führt meiner Erfahrung nach zu nichts.Versuch rauszubekommen was dich zum Scheitern gebracht hat und entwickle vielleicht eine andere Strategie.Ich wollt ich könnte Dir schlaueres sagen.
Im Monat Februar (1992) war ich mit meiner Saufproblematik beim Hausarzt. Ich konnte keinen Tag ohne mehr Sprit sein.
Natürlich wollte er mich sofort in eine Klinik zur Entgiftung einweisen, was ich allerdings vehement ablehnte, denn ein Platz für die folgende LZT war erst im Juli frei.
Ich wusste, dass ich diese lange Zeit niemals trocken überstehen würde, die Entgiftung zu diesem Zeitpunkt absolut "sinnlos" war.
Wir verblieben dann so, dass ich so wenig wie irgendmöglich trinken solle, um dann 4 Wochen (so lange dauerte meine damalige Entgiftung incl. der "Reparatur" der dringendsten körperlichen Schäden) vor Antritt der LZT in die Klinik zur Entgiftung gehen solle.
So geschah es auch dann auch.....im Schlafanzug und auf Krücken (wg. heftiger Polyneurupathie) aus der Klinik und die LZT.
Für mich war das der einzige Weg... Lass dich ned hängen-auch für dich gibt es `ne Möglichkleit!!
Ich traue mich manchmal garnicht auf andere Threads zu antworten, weil ich mir immer einbilde, ich sei zu grünschäbelig, und habe doch eigentlich keine Ahnung davon.
Ich wage das jetzt trotzdem und sag dir einfach, was ich tun würde
Sofern sich deine Entzugserscheinungen im Rahmen des Erträglichem befinden, höre jetzt mit dem Trinken auf, und beginne deine Gedanken hier ins Forum zu schreiben. Mir hat am Anfang geholfen (und auch jetzt noch), das es mehr oder weniger Anonym ist. Das hat mir viel Geholfen, meinen ehrlichen Gedanken Luft zu machen. Du könntest versuchen, hier so eine Art Logbuch zu schreiben. Tag für Tag. Mir hilft das. Vorallem deshalb, weil man hier Leute mit offenen Ohr für die Probleme findet.
Beim akuten Übergang von Nass auf Trocken war es gut für mich, meine Gedanken auch sehr kurzfristig zu halten. Dinge wie "Ich werde morgen nach einem erholsamen Schlaf aufwachen" haben mir da geholfen. Kleine Dinge, die einen überschaubaren zeitlichen Rahmen haben. Man kann es auch als so eine Art Belohnungssystem ansehen. Zumindest in den ersten 3-4 Tagen kann das sinnvoll sein. Ich merke an mir selbst, wie sich mit fortschreitender Zeit meine Gedanken automatisch auf "längerfristig" verlagern, was ich als sehr gute Entwicklung ansehe.
ich finde es gar nicht ,,grünschnäblig" was du schreibst. Ganz im Gegenteil, ich danke dir für deinen Rat. Leider wird das mit dem heute aufhören nicht klappen...hab noch ne Flasche Wein und werde die auch gleich öffnen..... eine Art Logbuch, schlägst du vor...hm, gute Idee, aber wo schreibe ich denn da am besten...? Das fällt ja nicht mehr unetr akute Hilfe...darf ich fragen wie lange du schon trocken bist???
lg daniela
hallo Aldebaran..schwieriger Name......darf ich fragen ob die Polyneuropahien abgeklungen sind? Ich war ja vor kurzem noch in der Klinik und da ist jemand plötzlich an einer Ösöphagusvarizenblutung gestorben....ist schon heftig mit all den Folgeerkrankungen konfrontiert zu werden. Aber leider hält es nicht ab...Warum macht man sich nur freiwillig??? so kaputt?
"... ich finde es gar nicht ,,grünschnäblig" was du schreibst. Ganz im Gegenteil, ich danke dir für deinen Rat. Leider wird das mit dem heute aufhören nicht klappen...hab noch ne Flasche Wein und werde die auch gleich öffnen..... eine Art Logbuch, schlägst du vor...hm, gute Idee, aber wo schreibe ich denn da am besten...? Das fällt ja nicht mehr unetr akute Hilfe...darf ich fragen wie lange du schon trocken bist??? ..."
Hallo Daniela!
Ich bin glücklich seit 7 Tagen trocken, habe mein Alkoholproblem erst vor kurzem realisiert, und entziehe sozusagen das erste Mal bewußt. Deshalb meine Worte "grünschnäbelig". Lies einfach meinen Thread "Wie jetzt weiter?", da kannst du meine Geschichte lesen. Ob mein Thread jetzt noch unter "akute Hilfe" fällt ist mir ... egal Ich schätze meine eigene Situation jedenfalls noch immer als akut ein, denke aber ich bin auf einem gutem Weg.
-- ich möchte wieder frei sein -- ich möchte meinen job nicht verlieren -- ich möchte meinen mann nicht verlieren -- ich möchte einen haufen geld sparen -- ich will meine restlichen gehirnzellen behalten -- ich will weiterleben -- ich will dem ganzen ein ende setzen, weil es mir beschissen geht.
ich weiss, das ganze klingt ein bischen provokativ. aber anders kann man jemandem nicht beikommen, der es schon so oft versucht hat. bei mir war das einfach, mir hat man die daumenschrauben angesetzt. zu recht, wie ich jetzt sehe. allein hätte ich das nicht gepackt. am liebsten möchte ich mal eine liste aufstellen, von allen saufnixmitgliedern, die allein und ohne fremde hilfe vom alk losgekommen sind. ehrlichkeit vorausgesetzt.
mir tut es nämlich unendlich leid, wenn ich daran denke, wie verzweifelt du heute bist. aber mehr als schreiben, dich trösten oder dir ratschläge geben, kann hier keiner.
die entscheidung, zu trinken oder den alk stehen zu lassen, kann dir keiner abnehmen.
am besten ist, du schreibst heute einfach weiter hier. das wird dir ein wenig helfen.
warum schreibst du uns, dass du gleich eine flasche wein aufmachen willst?
ich werde dich nicht davon abhalten können. aber bitte schreibe mir hinterher, wie sie geschmeckt hat und was du dabei für gefühle hattest. das würde mich interessieren.