Guten Morgen. Viele haben bestimmt schon von mir gelesen.Vor 3 Tagen war ich mal wieder so betrunken das ich nachts emails schrieb und nichts mehr am nächsten Morgen davon wusste.Mensch war mir das peinlich.Und ich habe nun beschlossen endgültig mit der Sauferei aufzuhören.Ich kann und will nicht mehr.Nur ist das immer sehr leicht gesagt,und meistens nach 3 Tagen bekomme ich wieder den scheiss Saufdruck.Nächsten Monat muss ich zur OP,und da will ich dann sagen können ich bin trocken.Das ist für mich ganz ganz wichtig und das gibt mir gerade die nötige Stärke.Denn ich würde mich zu Tode schämen zu dem Arzt sagen zu müssen,ja bis gestern trank ich noch.Nein,das will ich nicht.Für eine Selbsthilfegruppe fühle ich mich momentan auch noch nicht stark genug.Ich will es erst mal versuchen alleine zu schaffen.Und ich habe ja Gott sei Dank dieses Forum gefunden.Ach ja,ich bin 31 und alleinerziehende Mutti von 2 Jungs(6 und 8J).Und alleine wegen denen lohnt es sich schon aufzuhören.
Deine Aussage "Ich kann und will nicht mehr" ist doch schonmal der richtige Schritt! Nur Mut! Fange *jetzt* an, nichts mehr zu trinken! Schreibe hier rein, wann immer Dir danach ist, du wirst immer jemanden finden, der mitliest. Was den Saufdruck betrifft, den hatt(e) wohl jeder von uns. Für solche akute Dinge am Anfang helfen auch akute Maßnahmen. Such dir kurzfristig andere Aktivitäten (bei mir wars ein gutes Computerspiel, und meine verwahrloste Wohnung, sowie unendlich viel Mineralwasser ), um dich über diese Tage zu bringen. Für mich war wichtig: blos nicht vor dem Saufdruck kapitulieren, das ist ne reine Kopfsache und es ist möglich, das zu überwinden! Mein Gedanke war: das schaffst du auf jeden Fall, OHNE Zweifel! Das du Mutter zweier Kinder bist, solltest du umlenken in Stärke: "Es kann nur besser werden, wenn ichs jetzt lasse! Meine Kinder haben es verdient!". Letztenendes machst du das *nur* für dich, aber alle um dich herum werden davon profitieren, kein Zweifel! Positiv denken ist ein Schlüssel
Das sind alles Vorschläge, um den Start gut hinzubekommen. Langfristig musst du natürlich anders denken, aber ich bemerke zum Beispiel bei mir, das dies automatisch kommt, mit jedem Tag den ich trocken verbringe. Über eine SHG kannst du nach ein paar Tagen immer noch nachdenken. Ich denke fürs langfristige ist eine SHG eine enorme Hilfe.
super dass du es anpacken willst. Ja, es ist schwer, verdammt schwer... aber wenn du über den seelischen Knackpunkt bist, dann geht es.
Du hast zwei kleine Kinder? Wieviel Geld brauchst du täglich für deinen Alkohol? 2-3 Euro?
Kaufe davon jeden Tag etwas Schönes für die Kinder. Eine Kleinigkeit, ein Eis, irgendetwas. Das könnte eure tägliche Belohnung sein. Und du würdest dich daran erfreuen, dass sie sich erfreuen, und im Stillen könntest du dir sagen. Das Geld hätte ich sonst versoffen, jetzt erfreut es meine Kinder.
Endlich mal was erfreuliches nach all den scheiss Tagen.Komm gerade vom Elterngespräch,und die Lehrerin war mehr als begeistert von meinem Sohn.Ich bin noch immer ganz baff.Nur einser,und sein Verhalten ist mehr wie toll meint sie.Sie hätte so ein Kind noch nie erlebt.Das komische ist aber,das er daheim ganz ganz anderst ist.Sehr agressiv,und überhaupt nicht hilfsbereit.Wird echt höchste Zeit das ich nicht mehr trinke.Vielleicht ändert sich dann auch das daheim.Bin überzeugt das ich es diesmal schaffen werde.Den das heute hat mir doch sehr zu Denken gegeben.Auch bin ich immer mehr davon überzeugt das er das mit der Trinkerei mitbekommen hat.Auch wenn ich es immer verheimlicht habe.Den auch er hat gemerkt das ich teilweise am nächsten Morgen nicht mehr wusste was nachts war.Und sowas wird nie wieder vorkommen.Das schulde ich meinen Kindern.
Hallo erstmal!Flieder ich habe mir angewöhnt mit meiner Tochter offen über meine Alkoholprobleme zu reden das geht jetzt schon ein dreivirtel jahr so.Obwohl sie erst 9 Jahre alt ist wurde ich eines besseren belehrt denn ich war der annahme das sie es nicht verstehen würde.Ihr verhalten hat sich total verändert.Bei ihr war es umgekehrt Sie wurde seit dem stätig besser in der Schule.Wir haben klare abmachungen in der Familie getroffen.Wenn ich wieder einen sitzen hatte.Hat meine familie.Erst mal den Rat zusammen gesetzt und jeder hat seinen kommentar dazu abgegeben.Und ich habe bis jetzt alle fragen meiner Tochter erlich beantwortet.Wobei meine Frau und ich darauf achten das Sie nicht überfordert ist.Meiner Meinung nach war das der beste weg.Obwohl mir dadurch klar wurde das alle meine nahen verwanten durch die offenheit in unserer Familie alles über meine Krankheit erfahren werden.Nur das gute an der sache ist wir sind nicht mehr angreifbar.Überleg das mal!gruß AJK
"Für eine Selbsthilfegruppe fühle ich mich momentan auch noch nicht stark genug."
Vielleicht läuft es bei dir ganz anders als bei mir, ich möchte dir gerne zu diesem thema von mir erzählen: Ich wollte es auch immer alleine schaffen. Bloss keine hilfe annehmen. Kläglich versagt habe ich im endeffekt. U.a. wohl auch deshalb, weil ich mir mit meinem "alleingang" ja auch sämtliche hintertürchen offen gehalten habe. Wenn keiner weiß, dass ich versuche vom alkohol loszukommen, dann kann mir ja auch niemand einen vorwurf daraus machen, wenn es nicht klappt. Meinerstes offizielles outing war am 20.12.04 bei meinem hausarzt. Glaube mir, ich habe vor angst gezittert und trotz winterlicher temeraturen schweissausbrüche gehabt. Die erleichterung die ich verspürte als ich seine praxis verließ, ausgerüstet mit Adressen zu shg`s, ambulanter Therapie, und entgiftung, lässt sich schwer in worte fassen. Es war, als wäre mir ein mächtiger, zentner schwerer Stein von der seele genommen und würde nun, auf der suche nach unterstützung, durch hamburg rollen. Mittlerweile wissen mein mann und meine kinder, jungs 15 und 16 jahre jung, sowie 6 sehr gute freunde bescheid. Sozusagen die wächter meiner hintertüren. Die entgiftung habe ich in einer klinik gemacht, die erste shg habe ich gestern besucht, die nächste steht heute auf dem plan- und ich kann nur für mich folgendes fazit ziehen: Es ist ein wunderbares gefühl nichts mehr verheimlichen zu müssen und sich mit menschen austauschen zu können, die genau das gleiche problem haben wie ich. Musste ich mal los werden- wie gesagt, jede/r muss hier seinen eigenen weg finden und gehen. Ich wünsche dir jedenfalls die kraft die du brauchst und die erkenntnis, dass für dich richtige zu tuen!
Hallo Depri, ich finde dein idee mit den täglichen kleinigkeiten für die kinder zwecks täglicher, gemeinsamer belohnung zwar lieb gemeint, halte davon allerdings nicht so viel.
Kinder, besonders in diesem alter, gewöhnen sich an so etwas sehr schnell. Ich persönlich würde es besser finden, die knete anzusparen und dann gemeinsam etwas davon zu unternehmen, sei es zoo, kirmes, kino oder was auch immer. Ich freue mich heute mit euch beiden und u.a. auch erdmann, nichts zu trinken! Mit ganz vielen lieben grüßen Hermine