Hallo Max mX, gleichfalls viele liebe Grüsse aus Österreich!
Hallo Andy1, ich hoffe doch, dass Du nicht Distras und Alk gemeinsam vereinnahmt hast! Ich selbst habe noch nie Distraneurin genommen, kenne allerdings den Beipackzettel aus netdoctor.at(de). Ich freue mich, dass Du Dich schon nach so wenigen Tagen befreit und wohl fühlst und bin zuversichtlich, dass Du es "packen" wirst. Du hast es ja beim Rauchen schon unter Beweis gestellt. Leider hänge ich (noch) immer an den blöden Glimmstengeln. Ich werde wohl auch € 15.- (3 Packungen Marlborow) an Allen Carr abliefern. Alles Liebe weiterhin! Max
Eins zuerst: ich bin eine strikte Gegenerin des kalten Entzugs zu Hause. Ich sah schon Menschen im Entzug sterben. Wenn ich lese, das du bei letzteren Entzügen schon so eine Art Abscencen hattest ( die "Vorstufe" zum Krampfanfall ) dann erst recht. Ein Entzug kann zu einer lebensbedrohlichen Situation werden, v.a. wenn es zum Delier kommt.
Noch eine Frage, wo "besorgt" man sich Distra ? Auf dem Schwarzmarkt ? Distraneurin ist ausschließlich für den klinischen Bedarf gedacht und ein wirklich guter Hausarzt wird dir das nicht verschreiben. Distra hat selbst ein sehr hohes abhängigmachendes Potential. Noch dazu kann die gesamte Blutdruck/Puls/Stoffwechselsitution darunter entgleisen.
ZitatÜber die letzten 3 Wochen ist mir aus privaten Gründen dann alles aus dem Ruder gelaufen, so dass ich das neue Jahr mit "krank" machen begann
... wie soll ich das verstehen ?
Du hast aus persönlichen Gründen die letzten Wochen extrem getrunken und versuchst jetzt da wieder raus zu kommen aus diesem Exzess ? Machst du das weil es eben so exzessiv war oder willst du wirklich ganz aufhören mit dem Trinken, ein abstinentes Leben führen ? Dann sage ich : Ein trockenes Leben führen ist mehr als nur nicht mehr zu trinken, es ist ein ändern der Lebenseinstellung.
Und um ein zufrieden trockenes Leben zu führen - und das ist sehr schwer, auf Dauer zufrieden trocken zu sein - bedarf es sicher mehr als zuhause kalt zu entziehen, denn der Suchtdruck wird kommen und dein süchtiges Hirn sagt dir :"komm´der Entzug war doch nicht so schlimm, das kannst du immer wieder !" Darum kann ich dir nur sagen, überlege dir gut, ob du dir Hilfe holst in der SHG oder Suchtberatungsstelle.
Warum hast du nicht gleich Nägel mit Köpfen gemacht, wenn du eh schon krankgeschrieben bist und hast in der Klinik entzogen ?
Ich will damit nicht sagen, das ich es für unmöglich halte, wenn man alleine entzieht und alleine versucht trocken zu bleiben, es nicht schafft. Es klappt eben rein statistisch nur so gut wie nicht. Und es ist sehr schwer.
Hallo Beachen, Danke für den Tip mit der SHG. Ich habe dir bereits in einem anderen Tread geantwortet, dass ich nächste Woche einen Termin bei der Beratungsstelle habe um mir eine entspr. SHG auszusuchen. Außerdem will ich wieder soziale vernünftige Kontakte Suchen. Z. B. im Sportclup oder so. Ich will das wirklich, denn meine "Freunde" sind fast durchweg Alkoholabhängig und ich will da weg. Zu allen anderen Fragen später mehr. Bin alleine ebend seit nun 4 Wochen (darum aus dem Ruder gelaufen, sprich 8-10 Bier am Tag und nicht "bloß" 5!!!)und muss nun selbst kochen usw. Macht Spass aber die Zeit verrinnt in nullkommanichts.
Hab mir gerade noch mal dein Startthread hier zu Gemüte geführt und da ist mir was ins Auge gestochen...!
Zitat von dir:
ZitatHabe nun viel im Forum gelesen, so dass mir der Kopf raucht. Eins ist ganz klar: Ich bin nicht der einzige mit all den schlimmen Problemen.Da gibt es weitaus schlimmere.
Das war mir am Anfang auch klar, dass ich nicht der einzige bin mit Problemen, die bei mir der Alkohol ausgelöst hatte.
Ich hab mir aber zu lange selber gesagt...Da gibt es weitaus schlimmere.... Super, wenn ich nach rechts und links schaue, dann hats überall Leichen, ich leb ja noch, also kanns ja gar nicht so schlimm sein...! Also weiter saufen....
Hab lange gebraucht, dass nicht die links und die rechts von mir wichtig sind, sonder ich selber, der ich in der Mitte stehe und wenn ich auch weitertrinke, lieg ich dann halt auch mal links oder rechts.
Also, pass auf, dass du dich nicht wie ich immer wieder selber betrügst. Mann könnte ja von Fehler anderer lernen...
Hallo Andy, herzlichen Glückwunsch zu Tag 5. Ich hoffe, Deine anfänglichen Entzugserscheinungen mit, so wie Du es sagtest, "Beinahekrampfanfällen", haben sich gelegt und Du fühlst Dich wohl(er). Ich hatte meinen ersen Grand mal Anfall vor 14 Jahren, einen weiteren vor 11 Jahren, aber seitdem blieb ich davon verschont. Komischerweise weiß ich vom 2. Anfall nur von meiner Frau, ich selbst kann mich daran absolut nicht erinnern. Nachdem hier sehr viele, ich sag mal Gott sei Dank, mitlesen meine Frage? Hat jemand Ähnliches erlebt? Jetzt bin ich etwas abgeschweift Andy, Du sollst hier der Wichtige sein und nicht meine Anfälle, die sind Schnee von gestern. Also lieber Andy, morgen Tag 6, hoffentlich ein erholsames und geruhsames Wochenende wünscht Dir von Herzen Max I am from Austria
Das interessiert mich schon lange. Ich habe nirgends Antwort erhalten. Ich war damals vor 20 Jahren auch einmal an so einem Apparat angeschlossen mit zig Zapfen am Kopf. Keine Ahnung wie das wieder heißt. Jedenfalls wurde nichts gefunden. Wie gesagt, es sind keine epileptischen Anfälle. Bea hat das schon richtig erkannt. Vielleicht so eine Art Vorstufe. Und es passiert immer nur im Bett beim liegen. Meistens morgens wenn der Körper in der Entzugsphase war. Meinem früheren Hausarzt habe ich es geschildert, als hätte ich innerlich ein Erdbeben erlebt. Jetzt ist es eben eher ein innerlicher Schüttelfrost, es verdreht einem innerlich irgendwie die Augen und es wird einem für Sekunden furchtbar schlecht und ist klatschnass auf der Brust. Dann ist auch schon alles wieder vorbei. Es ist ein gaaaanz furchtbar ohnmächtig schlechtes Gefühl!
Ja Bea vielleicht weißt du mehr darüber. Habe das Gefühl als ob du kompetent bist.
Habe unter Abscencen nichts vernünftiges gefunden. Ist wohl mehr ein Kinderproblem (??) Einen Grand mal hatte ich glaube ich nicht. Aber ich habe etwas über "Auren" gelesen. Ein fokaler (???? Bea) Anfall, der meist nur ca. wenige Sekunden dauert. Vielleicht eine "vegetative Aura"! (veränderter Pulsschlag, vermehrtes schwitzen, Atemstörung oder Pupillenveränderungen)
Ich muss dazu noch sagen, dass ich schon immer ein unheimlich nervöser Typ bin. Immer unruhig und hippelig. Habe wohl u. a. auch deshalb den Hang zum Trinken gehabt. Nun ist mir mal wieder klar geworden, dass das durchs Trinken eher schlimmer wurde. Versuche darum wieder autogenes Training.
@Max Bist du denn dann seit damals vor 11 Jahren trocken?
Hallo Gast Max, ich hatte zum Glück nie selbst einen Krampfanfall, habe einen solchen jedoch in meiner Familie miterleben "dürfen". Deshalb mit meinen Laienwissen : Bei einem generalisierten (großen) Krampfanfall, auch "grand mal" genannt muss das Gewitter, das in deinem Gehirn abgeht so enorm sein, daß dein Gehirn gnädigerweise all deine Erinnerung an diesen Anfall löscht oder wegen kompletter Überlastung auch gar nicht speichern kann. Du weißt nach dem Anfall von nichts, bist desorientiert und müde und empfindest den Anfall selbst als nicht so schlimm. Für alle anderen stellt sich das ganze deutlich anders dar.Der Angehörige muss hilflos zusehen und kann und sollte nicht eingreifen, er kann nur gefährliche Gegenstände aus der Umgebung des Kranken entfernen und warten, bis der Anfall vorübergeht. Und der Anblick ist wirklich nicht schön. O-Ton Hausarzt: Warten Sie, bis das Gesicht blau anläuft,dann wird das Gehirn nicht mehr durchblutet und der Anfall hört deshalb von selbst auf !!! Dies ist auch ein Grund meiner strikten Ablehnung von Entzug Zuhause. Der Schaden bei Partnern und Kindern durch diesen Anblick und die absolute Hilflosigkeit kann enorm sein. Wenn du noch mehr und genauere Informationen zu Krampfanfällen möchtest schau doch mal in die Seiten von Epilepsie-SHGs.
Ich hatte so etwas am zweiten und dritten Tag nach Absetzen des Alkohols. Und zwar NUR, wenn ich kurz vor dem Einschlafen war. Ich lag im Bett und beim Einschlafen hatte ich im Kopf einen dumpfen Knall und fühlte mich tief fallen, ich bin meist hochgeschreckt und dann in der Wohnung herumgegeistert, weil ich mich nicht traute, mich noch mal ins Bett zu legen. Irgendwann als es schon hell war, ging ich dann ins Bett oder legte mich lieber auf die Couch. Das waren die Momente, wo ich auch dachte "oje, wenn das mal gutgeht" und nicht wusste, ob jetzt ein Delir oder Krampfanfall folgt. Vielleicht hatte ich Glück, vielleicht waren es die extrem hochdosierten B-Vitamine aus der Apotheke, die ich vorsorglich nahm, dass nichts passierte. Ich werde es nie wissen. Jedenfalls war das blöd, so ganz allein.
Was ich noch hatte: Kurze starke Angstgefühle, wenn ich im Bett lag, ich hatte Angst jetzt kommt Das Böse herein und holt mich ... - und sehr arge Träume mit starker Angst, und ich war nicht sicher, ob ich wach war oder träumte. Ich wollte das Licht anknipsen, aber es blieb finster. Ich robbte auf allen Vieren Richtung Telefon, um die Rettung zu rufen und zu sagen ich falle in ein Delir.
Aber es waren wohl nur Träume. Turbulente Träume hatte ich dann noch wochenlang, allerdings meist sehr faszinierend.
P.S. Andy, hast du eventuell schon mal abgeklärt, ob du an einer Panikstörung leidest? Ich hatte vor 15 Jahren meine erste Panikattacke gerade als ich einschlafen wollte. Ich dachte ich sterbe, schleppte mich zur Tür und ließ unverschlossen, damit man meine Leiche finden konnte. Ich hatte das dann noch ein paar Male, aber weniger schlimm, und gelegentlich hatte ich nur so Anflüge, so kurze Momente mit der Angst, es könnte wieder so eine Attacke kommen, und die fühlten sich etwa so an wie du dein "Erdbeben" mit den grässlichen Ohnmachtsgefühlen schilderst.
Panikattacken sind recht gut erforscht, daher findet man im Internet viel darüber.
Danke der Nachfrage. Eigentlich gehts gut und nun doch wieder nicht. Bin heute Morgen in die Stadt zum Brot und Zeugs einkaufen. Die Sonne schien und es war a...kalt. Aber es war super toll. Ich bin "nicht über Bahnhof" gegangen, wo ich sonst am Samstagmorgen immer erst einen Frühschoppen nahm. Bin direkt zum Bäcker und sprühte vor Selbstbewustsein. Sah MICH und die WELT endlich wieder mit anderen (nüchternen) Augen und es war gut. Ich konnte den Menschen wieder in die Augen sehen, konnte wieder freudig alte Bekannte grüßen und ein Schwätzchen halten, einen Augenflirt machen und geduldig an der Kasse stehen ohne zu motzen. Wann gab es sowas zum letztenmal???? Doch, es war richtig aufbauend. Ging es dir / euch da nicht auch so?
Nun, jetzt dämmert's schon wieder. Die Sonne schickt ihre letzten Strahlen und taucht meine schöne Wohnung in ein sanftes gelb. Meistens geht's dann los mit dem "Samstag Blues". Bin alleine und irgendwie gefrustet. Das war aber schon jeden Samstag so, auch als meine Freundin noch hier lebte und ich trank. Sie musste da arbeiten. (Für jeden Alki eigentlich traumhaft der Gedanke, nicht wahr? Am Samstagabend Sturmbude frei!!!) Naja, mit den Jahren lässt das nach, und bei mir waren's immerhin 10 Jahre. Nun, was tun gegen den Frust? Früher war's so, dass ich schon zu angetrunken war um an irgendein Fest zu fahren und dann soff ich weiter und jetzt........weiß nicht. Bin wohl zu fett geworden. Dabei habe ich mich heute morgen gefreut, dass ich eigentlich zu einem Faschings-Nachtumzug fahren könnte. "Ha, bin und bleib ja nüchtern, da kann ich ja endlich mal fahren", dachte ich so. Aber jetzt wieder keine so richtige Lust. Nicht das ich Angst hätte, nein, da bin ich eisern aber irgenwie ist das wohl so in der Anfangsphase, dass man da etwas orientierungslos ist. Also mal sehen. Ich glaube ich bade jetzt erstmal schön, lese meine "Alkohol Bibel vom Carr" und lass es mir gut gehen. Bis später dann.
Deine Geschichte kommt meiner doch ziemlich nah, auch wenn's bei dir sich zeitlich anderst abspielte. An diesen leichten dumpfen Knall im Kopf kann ich mich auch erinnern. Aber eher selten. Ich merkte das es kommt und rettete mich ebenfalls, indem ich mit den Füßen zappelte. So hütete ich mich vor dem Einschlafen bzw. rettete mich über die halbe Stunde bis die Distra wirkte und der erneuten Attacke.
Angstgefühle hatte ich 3 Nächte lang. Einmal glaubt ich echt jemanden in der Wohnung zu haben. Aber Panikstörungen glaube ich nicht zu haben. Ich glaube eher, dass ich einen an der Waffel habe. Anstatt im Bett zu liegen, schaue ich mir in der Entzugsphase statt beruhigender Heimatfilme lieber wieder die Quadrologie von Alien oder sonstige Sience Fiction Horrorfilme an. Kein Wunder also was die Angstgefühle betrifft. Aber ich werde mal rumgoogeln was es mit den Panikattacken auf sich hat.
Im übrigen: Ich hatte diese komischen Attacken auch schon mal nüchtern. (sehr selten) War ja nicht immer Trinker. Aber vielleicht ist das ein bleibender Schaden. Wer weiß? Von Epilepsie habe ich gelesen ( Danke Bea! ) dass, wenn man einmal eine Attake hat, es nicht mehr loswird.
Den Blues kenne ich auch sehr gut.Früher hab ich Ihn richtig mit Alk zelebriert.Diese Leere kenn ich auch sehr gut.Plötzlich sitzt man allein nüchtern zu haus und weiss gar nicht was man machen soll.Geh dann in die Videothek und hol mir ein haufen Filme.Auch keine Heimatfilme. In meiner ersten Woche hab ich mir zig Filme reingezogen und bin dann irgendwann eingeschlafen.Aber jetzt nach vier Wochen tritt langsam sowas wie Normalität ein und ich fange an meine Zeit sinnlicher zu gestalten.Mir war das aber alles total egal .Haubtsache ich trinke nicht mehr ! Ich fange jetzt so langsam an mir Gedanken zu machen wie ich diese Abstinenz dauerhaft in mein Leben intigrieren kann.Trotz der Löcher in die ich manchmal falle hat sich mein lebensgefühl enorm verbessert.Es geht mir da ähnlich wie du beschrieben hast.Es kann nur noch besser werden wenn wir das erste Glas stehen lassen.
Habe den Samstagblues gut überstanden, trotzdem ich allein zu Hause blieb. Heute war ja in ganz Deutschland Traumwetter (Hoffe ich) und bin statt in die Kneipe in den Schwarzwald gefahren um ein bißchen zu wandern. Traumhaft gut für die Seele und das Gemüt!!! Ausgelaugt aber stolz sitze ich nun wieder hier am PC und freue mich des Lebens.