Hallo, Endlich habe ich die entsprechende Seite gefunden, die ich seit Tagen suche. Bin überglücklich und werde mich hoffentlich auch bald zu denen zählen können, die fast immer da sind
Wie das Thema sagt bin ich bereits im 3 Tag. Also schon ein wenig ruhiger was die körperlichen Entzugssymptome betrifft.
Die Site habe ich gefunden, weil ich die Telefonnummer von eine Psychosozialen beratungsstelle hier in der Umgebung gesucht habe und mir einen Gesprächstermin für nächste Woche habe geben lassen wollen, was ich auch gemacht habe.
Da bin ich als Reisebegeisteter in zig Foren zu Hause und finde erst über Umwege dieses tolle Forum. "Freu"
Habe vor 11 Jahren eine Entziehungskur mitgemacht, bin aber seit ca. 9 jahren wieder langsam steigend mit von der Alk-Partie. Über die letzten 3 Wochen ist mir aus privaten Gründen dann alles aus dem Ruder gelaufen, so dass ich das neue Jahr mit "krank" machen begann. Konnte unmöglich arbeiten gehen und besorgte mir am 3.1.05 Distras und versuchte ganz allein den Entzug. Am Sonntag 9.1.05 trank ich nach durchschnittlich 8 Bieren am Tag mein letztes.
Hatte nur das Allen Carr Buch, das mich unterstützt. Und es ist eigentlich sehr gut, sonst würde ich jetzt hier nicht schreiben. Aber ich brauche natürlich auch soziale Kontakte und freu mich deshalb riesig hier mitmachen zu können.
herzlich willkommen an Board. Schön das du einen Anfang gefunden hast, aber denk auch dran das das alleinige weglassen von Alkohol nicht zur zufriedenen Abstinenz führt. Du musst viele Dinge deines Lebens neu ordnen. Deshalb wäre eine Selbstilfegruppe wo du über induviduelle Probleme sprechen kannst und neue Denkanstöße erhältst keine schlechte Sache.
lies Dich erst mal kräftig durch die Beiträge hier im Forum, das hilft etwas, man weiß, man steht nicht alleine da. Bei einigen ist alles noch viel schlimmer als bei einem selbst, nur so als kleiner Trost.
hallo Andy, Glückwunsch zu deinem Entschluss, und trinke immer nur "heute" nicht, aber das jeden Tag. Den heutigen Tag kannst du nämlich übersehen, aber nur diesen. ich grüße dich, Max
Habe nun viel im Forum gelesen, so dass mir der Kopf raucht. Eins ist ganz klar: Ich bin nicht der einzige mit all den schlimmen Problemen.Da gibt es weitaus schlimmere.
Letzte Woche um diese Zeit saß ich noch sturzbetrunken in einer Kneipe und wusste am nächsten Tag nicht wie ich nach Hause kam.
Vor fünf Tagen bin ich noch fast die glatten Wände hinauf vor lauter Entzugserscheinungen und dachte bald ich sterbe. (Ich krieg seit einem 3tägigen Totalabsturz vor ca. 20 Jahren immer wieder merkwürdige Krampfanfälle während des Entzugs. Nicht richtig epileptische, aber irgendwie kreilaufabhängige Anfälle während des Halbschlafes, bei denen man das Gefühl hat, es wird einem schwarz vor Augen und die Pupillen würden sich um 180 Grad nach hinten verschieben. Sehr ekelhaftes Gefühl, dem ich leider nur mit Distra vorbeugen konnte.)
Und jetzt bin ich bei Tag 3 schon wieder richtig lebenslustig. Ja ich freue mich des Lebens und auf die kommende nüchterne schöne Zeit. (Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich meinen Freunden immer erzählte, dass die nüchternen 2 Jahre damals vor 10 Jahren die schönste Zeit für mich waren und ich konnte nicht verstehen warum ich mich dann doch wieder beim Alkohol fand, der doch nur Depressionen und Verdruss bereitet.:motz
Ja ja die Droge Alkohol. Ich weiß, das mich bei lächerlichen 3 Tagen Abstinenz vielleicht gar niemand richtig ernst nimmt weil ich schon so fröhlich bin. Aber mir hilft das ungemein, denn ich weiß, das ich diesen Teufel auf meiner Schulter austrocknen werde.
naja, als bremser würde ich dann noch vor mich hingrübeln...bist du schon so fröhlich, oder noch ?
ich schreibe, weil ich meine anfangseuphorie (leider?:gruebel schon hinter mir habe, und sich nun das gefühl breit macht, nachschub muß her...
würde mich aber auch mal interessieren, wie man diese euphorie am anfang, fachlich so zu bewerten hat. sie im zaum halten, sie irgendwie ausnutzen (für einen wie auch immer gearteten schwung) oder einfach nur geniessen?
Glückwunsch zu Deinem Entschluß- es kann nur aufwärts gehen! Ich würde die Anfangseuphorie genießen- bei mir bleibt sie übrigens länger erhalten und weicht meist einer zufriedenen Nüchternheit. Wichtig ist für mich, sich dem (bestimmt kommenden) Verlangen nach Alkohol zu stellen und nicht auszuweichen. Ich hab` da mal ein super Buch zum Thema "Nichtraucher werden" gelesen, daß sich aber auch voll auf den Alkohol übertragen läßt; kurz gesagt ist die Crux sich dem Verlangen nach Alkohol zu stellen und dann ganz nüchtern eine plus/minus - Rechnung für und wider dem erneuten Trinken aufzumachen und dann zu überlegen was schlimmer wiegt: das Verlangen(das aber langfristig schwächer wird) und die damit verbundenen Unlustgefühle auszuhalten oder erneut zu trinken. Diese bewußte Auseinandersetzung mit meinem Verlangen im jeweiligen Augenblick funktioniert bei mir gut- vielleicht auch bei Dir?
Hi Andy1, herzlichen Glückwunsch zu Deinem Entschluss. Nach 8 Bier pro Tag über einen doch sehr langen Zeitraum, wundert mich Deine Euphorie bereits am 3. Tag nach Absetzen des Alkohols. Nimmst Du irgendwelche Medikamente? Bei mir kam dieses "Fröhlichsein" immer etwas später, vermutlich auch deshalb, weil ich dann immer vorhatte, Dinge in Angriff zu nehmen, die ich vorher vernachlässigt hatte. (Sport, div. Arbeiten am Haus etc.) Ich kann es vielleicht so erklären: Ich spielte nur eine Taste der Klaviertastatur und plötzlich standen wieder alle zur Verfügung und ich wollte natürlich alle wieder benützen. Geht es Dir vielleicht auch so ähnlich? Alles Gute und witer so! Max
Dankeschön, Hoyo, das Buch von Allen Carr "Endlich Nichtraucher" habe ich auch gelesen und zwar "fertig" (das ist das Geheimnis!)und bin deshalb seit genau 4 Jahren (13.1.2001) Nichtraucher von einem Tag zum anderen. Ich war Kettenraucher und du hast Recht, dass sich die positive Einstellung, die man nach dem Auslesen des Buches hat, ebenso auf die Alkoholsucht übertragen lässt. Ich hätte es niemals für möglich gehalten jemals von den geliebten und gehassten Glimmstengeln loszukommen. Aber es ging und es war im nachhinein relativ einfach mit dieser positiven Einstellung. Natürlich hat mich die Sucht trotzdem, gerade die erste Zeit auch gepiekst und bin auf den Balkon und hab gebrüllt oder auch mal geweint. Trotzdem, ich habe mir es damals so zu Herzen genommen, dass das die letzte Zigarette war und ab sofort Nichtraucher bin. Es hat funktioniert mit einem minimalen Einsatz von 15.- DM und dem festen Willen dieses Buch fertig zu lesen. (Ich will ehrlich sein....ich brauchte fast 2 Jahre dafür, denn erst wenn man fertig gelesen hat kommt die große Entscheidung, die man aber wie bei allen Drogen gerne vor sich her schiebt) Ja und die für und wider Rechnung geht beim Rauchen irgendwie nicht auf. Das Kapitel "Vorteile des Rauchens" war leer.
Hallo Max Nein ich nehme seit 4 Tagen keine Medikamente (Distra) mehr. Ich habe letzten Donnerstag angefangen die Trinkmenge zu reduzieren. Von 12(?)Bieren am Dienstag und Mittwoch auf 3 Stk. (5 T-Shirts nassgeschwitzt in der schlaflosen Nacht... Distra genommen) Auch am Freitag. Samstag leider wieder hochgerutscht auf 7 Stk. (Keine Medikamente) Am Sonntag dann die Entscheidung getroffen ein letztes Bier zu trinken und dabei darüber nachzudenken wie man sich mit diesem ekelhaften Gesöff, an das man sich früher als man noch jung war nur mühsam gewöhnen konnte, das Leben buchstäblich zerstören kann. Wie blöde muss man sein, Gift in sich hineinzuschütten. Ich denke, dass der Groschen bei mir gefallen ist wie damals beim Rauchen und habe mich nun von einem Tag zum anderen zu den "Nichttrinkern" eingereiht. So sehe ich das. Ich bin mir bewusst, dass die Bestie, wie damals beim Rauchen aufhören, mich genauso zu pieksen versuchen wird.
Es klingt vielleicht verrückt, aber ich empfinde den Kampf bzw. den Entzug bisweilen als angenehm, wenn ich quasi bildlich die Todeswindungen der Alkohol-Bestie sehe, die gerne gefüttert werden will.
Darum bin ich fröhlich. Weil ICH nun die Kontrolle über diese Bestie habe und nicht mehr umgekehrt.