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Saufnix  
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Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 667 mal aufgerufen
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katha82 ( gelöscht )
Beiträge:

14.01.2005 09:58
RE: saufende freunde bei eigener alkoholabhängigkeit Zitat · Antworten

hallo,

nach einigen wochen melde ich mich hier auch mal wieder zu wort. mir ist es recht gut ergangen in der letzten zeit - seit mittlerweile fast 6 wochen habe ich keinen alkohol getrunken. trotzdem habe ich mich nicht zu hause verkrochen (weil mich das glaube ich depressiv gemacht hätte), sondern bin regelmäßig unter menschen und sogar auf partys gegangen. dabei habe ich festgestellt, dass es dort auch nüchtern relativ unterhaltsam sein kann, zumindest wenn noch jemand anderes dabei ist, der einigermaßen ansprechbar ist. jedoch mußte ich wieder feststellen, dass ein großer teil meines freundeskreises aus menschen mit alkoholproblem besteht, was mich sehr erschreckt hat. wenn ich freunde von mir, die nüchtern unheimlich nette und unterhaltsame menschen sind, volltrunken und nicht mehr ansprechbar erlebt habe, hat das bei mir regelrechten ekel hervorgerufen (vor allem weil sie mich ja an mich selber erinnert haben). jetzt weiß ich nicht mehr so recht was ich bezüglich dieser freunde machen soll. am liebsten würde ich ihnen helfen, obwohl ich eigentlich weiß, dass das nicht wirklich geht, da ja jeder für sich selbst beschließen muss etwas zu ändern. doch ich kann mich im moment einfach nicht mit ständig betrunkenen umgeben. zum einen halte ich das nicht dauerhaft für förderlich um selber trocken zu bleiben und zum anderen bringt einem die gesellschaft volltrunkener ja auch einfach nichts. andererseits will ich auch keine langjährigen freundschaften aus oben genannten gründen beenden. ich würde gernen eure meinung dazu hören und wissen wie ihr das mit dem beginn der trockenheit mit den ehemaligen "sauffreunden" gehandhabt habt!

LG,

katha


Adobe Offline




Beiträge: 2.561

14.01.2005 10:08
#2 RE: saufende freunde bei eigener alkoholabhängigkeit Zitat · Antworten

Hallo Katha,

also bei mir sind im Laufe der Zeit von den Sauffreunden keine übrig geblieben. Habe nur noch ganz wenige Bekannte, die mehr als 1 bis 2 Gläser trinken.

Diese Freundschaften habe ich gar nicht bewußt beendet, wir haben uns nur im Laufe der Zeit auseinandergelebt und die Interessen haben sich verlagert. Mir hat es keinen Spaß mehr gemacht, stundenlang in Kneipen zuzugucken, wie sich jemand vollschüttet und den anderen hat es keinen Spaß gemacht, wenn nirgendwo Alkohol greifbar war.

LG
Adobe


barbaraa Offline




Beiträge: 538

14.01.2005 10:19
#3 RE: saufende freunde bei eigener alkoholabhängigkeit Zitat · Antworten

hallo katha,

genau so wie adobe ging es mir auch.
ein teil meiner früheren saufkumpels ist allerdings schon gestorben. totgesoffen. der rest konnte mit mir wohl nichts mehr anfangen, und haben mich dann nicht mehr eingeladen. in unserem haus wollte ich sie auch nicht mehr haben. hatte ja auch nichts mehr anzubieten.
ich bewundere deine stärke. dass du auf parties gehen kannst, ohne dabei was zu trinken. das habe ich bis jetzt weitgehend vermieden.
vorgestern musste ich allerdings mit meinem chef und vorgesetzten kollegen zum umtrunk. da war ich die einzige von 18, die sich wasser bestellt hat. aber, oh wunder, keiner hat eine bemerkung gemacht.
so fiel mir die sache leichter. als sie dann gegen 21.30 immer alberner wurden, habe ich mich verdrückt. und auch dann hat keiner etwas gesagt. also habe ich festgestellt, dass es gar nicht so schlimm war. und das nach 4,5 jahren!
eine kollegin sagte leise zu mir: ich will da gar nicht hin, ich trinke doch nichts. und dann hat sie sich einen rotwein bestellt, ihn allerdings nur halb ausgetrunken.
das will ich nicht. ist mir zu gefährlich.
nun ist der abend vorbei und ich bin froh. ob mir das allerdings öfter spass machen würde, wage ich zu bezweifeln.

gruss
barbaraa


katha82 ( gelöscht )
Beiträge:

14.01.2005 12:19
#4 RE: saufende freunde bei eigener alkoholabhängigkeit Zitat · Antworten

hallo barbaraa,

dass es auf solchen verantstaltungen oft schwer erträglich wird wenn alle um einen herum immer "alberber" werden sehe ich genauso. deswegen gehe ich von feiern meistens auch früher weg als zu "trinkerzeiten". es sei denn es sind noch andere dabei, die auch nichts trinken oder zumindest halbwegs nüchtern sind. dann hat man wenigstens jemanden mit dem man sich noch unterhalten kann. als ich beschlossen habe nichts mehr zu trinken dachte ich auch erst, dass´das unweigerlich für mich bedeuten würde meine abende in zukunft zu hause zu verbringen. doch dann habe ich probiert auch nüchtern wegzugehen und gemerkt, dass es gar nicht so schwierig ist wie ich vorher dachte. wenn es mir zu blöd wird, dann gehe ich und wenn ich nüchtern trotzdem spaß habe - umso besser. für mich persönlich wäre es jedoch keine möglichkeit sämtliche anlässe zu denen getrunken wird völlig zu meiden, da ich alles andere als eine einzelgängerin bin und regelmäßig gesellschaft brauche um mich wohl und ausgeglichen zu fühlen. natürlich wäre es schöner wenn ich mehr bekannte hätte die nicht oder wenig trinken und die man außer partys auch mal zu anderen freizeitaktivitäten (reisen, kino, theater...) motivieren kann. es ist doch wirklich leider so, dass viele méiner bekannten das trinken zum wichtigsten hobby gemacht haben! deswegen versuche ich jetzt vermehrt meinen frundeskreis um solche leute zu erweitern die auch andere interessen haben. ansonsten kann ich mittlerweile erkennen wer von meinen alten bekannten zu den wirklichen oder zu den oberflächlichen freundschaften gezählt werden kann. die einen akzeptieren, dass ich nichts mehr trinke und stören sich nicht daran, die anderen distanzieren sich langsam von mir.

katha


Bakunin Offline




Beiträge: 1.598

14.01.2005 12:54
#5 RE: saufende freunde bei eigener alkoholabhängigkeit Zitat · Antworten

Hallo Katha !

erstmal: Respekt !!! fast sechs Wochen!Super !
Ich muss langsam feststellen das ich für viele meiner ehemaligen Saufkumpanen nur ein Alibi für Ihre eigene Sucht war .Ich werde auch für sie uninteressant als Abstinenzler.Zum Glück habe ich aber auch noch Freunde (ein Wort das ich heute anders anfange zu definieren)und Bekannte die nichts oder wenig trinken.Von Ihnen gab es nur gute Rückkopplungen.Letztens rief mich eine Freundin an und sagte mir das sie mich immer mochte aber nicht mehr gerne mit mir zusammen war wegen dem Alk .Ich war dankbar über diese Ehrlichkeit.Früher hätte mir sowas keiner gesagt .Ich bin auch gerade dabei eine Bestandsaufnahme zu machen.Was sind echte Freunde und was nur Saufkumpanen.

die Träume haben wieder eine Zukunft
Erik


Mabu ( gelöscht )
Beiträge:

14.01.2005 19:51
#6 RE: saufende freunde bei eigener alkoholabhängigkeit Zitat · Antworten

erstmal großen Respekt für 6 Wochen Trockenheit. Ich bin ja die erste Zeit schön daheim geblieben, war nicht mal einkaufen und wenn, dann nur in Begleitung.
Das muß ich mir nicht antun, mich leichtsinnig Gefahr zu begeben.
Auch heute nach vielen 24 trockenen Stunden mache ich einen großen Bogen um die Alkoholik-Straßen in Kaufhäusern und Partys, die ja früher für mich nur mittel zum Zweck waren, nämlich zum Saufen, brauch ich nicht.

Mabu


Muß allerdings dazusagen, daß ich schon etwas älter bin, nämlich 65, aber Alter schützt vor Torheit nicht.

[ Editiert von Mabu am 14.01.05 19:52 ]


Max ( gelöscht )
Beiträge:

14.01.2005 22:45
#7 RE: saufende freunde bei eigener alkoholabhängigkeit Zitat · Antworten

Hallo Katha,
herzliche Glückwunsch auch von mir für 42. Tage ohne.
Ich war und bin nach wie vor ein äusserst geselliger Mensch und habe in Zeiten der Abstinenz nie auf den Besuch meiner "Stammbeisl" und Cafe`s verzichtet.
Es mag jetzt blöd klingen, aber ich hatte mit dem Wirt oder dem Personal dann so eine Vereinbarung, mir in mein Bierglas alkoholfreies Bier einzuschenken. Ich gestehe es ein, ich hatte einfach Angst, daraufhin angesprochen zu werden oder gefragt zu werden, warum ich plötzlich nichts Alkoholisches (mehr) trinke. Im Klartext, ich schämte mich für meine Abstinenz und konnte so für mich "peinlichen" Fragen ausweichen. Natürlich funktionierte das nur kurz- bis mittelfristig. Die Aufenthaltsdauer in den Lokalen wurde zwangsläufig kürzer, weil so richtig Spass hat es mir nie gemacht, mich mit Alkoholisierten (Besoffenen) zu unterhalten, zumal ich ja mit mir genug zu kämpfen hatte.
Das alles ist allerdings schon Jahre her, mittlerweile stehe ich zu meiner Abstinenz und es ist in meinem Bekanntenkreis, der sich über die Jahre entschieden verändert hat überhaupt kein Problem, ob jemand Alkohol oder alkoholfreie Getränke zu sich nimmt.
Auch in meinem Unternehmen, wo es Usus ist, ein sogenanntes Freitagsbier zu trinken, stört es keinen meiner Arbeitskollegen, wenn ich O-Saft oder Kaffee trinke.
Wenn ich dennoch angesprochen werde oder wenn mir jemand unbedingt was Alkoholisches aufzwingen will (So nach dem Motto: Ein Achterl in Ehren, kann keiner verwehren.), so antworte ich mit aller Deutlichkeit: Ich will nicht trinken oder Nein, danke ich will nicht trinken!-und es funktioniert.
Daß ich ein Alkoholproblem habe, muss ich ja nicht jedem auf´s Aug drücken, meine Freunde und meine Familie wissen es ohnedies und den zufälligen Lokalbekanntschaften oder Bekannten interessiert das ohnedies nicht.
Übrigens: Mit alkoholfreiem Bier habe ich schon lange aufgehört.
Max
I am from Austria


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