guten abend, ich möchte mich vorstellen! ich bin fast 40 jahre alt, verheiratet, 3 kinder, ein enkelkind. mein mann und ich sind seit 19 jahren verheiratet.
wo soll ich anfangen? seit ein paar tagen lese ich hier im forum und habe totalen respekt vor euch, wie ehrlich ihr mit euch umgeht.
ich kenne alkohol seitdem ich 16 bin, in der ausbildung bin ich auf den geschmack gekommen. ich hielt mich bis ich hier auf das forum stieß für eine "normaltrinkerin". feten, geburtstage, wenn besuch kommt, wenn man zu freunden geht...
beim wochenendeinkauf kam auch oft sekt oder bier in den wagen, war normal und gehörte für mich dazu. hab mir ehrlich gesagt, keine gedanken darüber gemacht, ob das in ordnung ist. es war eben so.
...und eigentlich hab ich diese seiten aufgesucht, weil ich mir sorgen um meinen mann mache. er trinkt am wochenende in der geselligen fußballrunde und monatlich beim kegeln und ist in letzter zeit häufig mal abgestürzt. er hat bestimmt ein alkoholproblem, so dachte ich... seit silvester hat er nichts mehr getrunken. der nächste absturz kommt, da bin ich mir sicher...
eure beiträge hier haben mir aber gezeigt, dass auch ich viel zu sorglos mit dem thema alkohol umgehe.
was mich stutzig macht: wenn mir jemand sagen würde "ab heute gibt es für dich keinen alkohol mehr" , so hätte ich da ein echtes problem mit! bei bestimmten festlichkeiten, zb. wenn wir mit den arbeitskollegen radtour machen oder kegeln gehen, dann will ich auch was trinken! (ich hör mich an wie ein trotziges kind) ich freu mich regelrecht darauf, mit freunden einen zu zischen! da fallen sätze wie: "morgen süppeln wer uns schön einen, nä?" oder "vorglühen mit sekt oder bier?"
dieses wort, dass ich hier zum ersten mal gelesen habe, wird mich fortan bei diesen aktivitäten begleiten, jedesmal, wenn ich das glas zu den lippen führe:
SAUFDRUCK
ein fürchterliches wort, dass meine lust auf einen drink in zukunft erheblich schmälern wird.
ich möchte in zukunft verantwortungsvoller mit dem alkohol umgehen. möchte meinen kindern nicht mehr vorleben, dass es normal ist, einfach nur weil wochenende ist, eine flasche wein aufzumachen.
das sind im moment meine gedanken, bin etwas verwirrt, weil ich nicht weiss, ob ich mir selbst ein problem heranzüchte.
Es hat mich an meine eigene Familie ( bei meinen Eltern)erinnert: trinken von alkoholischen Getränken war und ist zu jedem Anlaß völlig normal.
Keine Ereignis, egal wie klein, ohne Sekt, Wein, Bier.Will man nichts Alkoholisches zu sich nehmen, muß man erst langwierige Erklärungen abgeben, warum, wieso, weshalb. Bier, Wein, Sekt,alles schon griffbereit zurechtgestellt, wenn man aber Wasser trinken möchte, muß das erst brummelnd geholt werden.
Das führt schnell dazu, daß es einem völlig normal vorkommt und man garkein Problembewußtsein entwickelt.
Gut, daß es Dir aufgefallen ist!!
Dir werden bestimmt noch verschiedene Kronleuchter aufgehen!
Ich finde toll, dass du an deine Kinder denkst. In meinem Elternhaus war Alkohol auch derart normal, dass ich ihn letztendlich auch für normal gehalten habe.
Für dich selbst schau doch hier oben mal unter "das Portal" und fülle für dich allein den Kurzfragebogen aus. Ganz ehrlich eben und nur für dich.
diese Gedanken nach dem Alkohol bei Freizeitaktivitäten, die ja nicht sein dürfen. Da das Nüchternsein nicht nur das Nichttrinken, sonder auch das völlige Umstellen des Lebens bedeutet, kommen mir heute diese Fragen nicht mehr.
Deine Geschichte erinnert mich sehr an meine eigene. Nur bin ich Dir den Weg schon einen ganzen Schritt vorausgewesen. In meinem Einkaufswagen lagen auch die Sektflaschen. Die hab ich aber immer erst reingelegt,wenn ich mir sicher war,dass im meiner näheren Umgebung keine bekannten Gesichter zu sehen waren. Hab auch gerne in regelmässigem Turnus die Geschäfte gewechselt.Es sollte keiner was merken von meinem Problem.
Ich finde es toll,dass Du Deine (Eure)Situation so selbstkritisch überdenkst.Mach nicht den gleichen Fehler wie ich.Ich habe viel zu lange gewartet,um meine Krankheit anzugehen.
Das Leben ist viel zu kurz,als das man so wie ich in den Tag hineinleben sollte und die Sinne vernebelt.
Heute bin ich ohne Alk wieder ein glücklicher und zu- friedener Mensch.
Ich find's gut, dass du hierher gefunden hast. Deine Gedanken und Überlegungen zu eurer Trinksituation und vor allem auch zu deiner Elternfunktion find ich echt Klasse.
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