hallo, ich habe schon einmal hier gepostet. an meiner ganzen situation hat sich nichts geändert. trinke täglich alkohol, habe mich von allen freunden/bekannten abgekapselt, hab praktisch keine freunde mehr. war schon lange nicht mehr aus. bin 30 und m. alleine. ich schaffe es einfach nicht, mein leben in ordnung zu bringen. bin in behandlung bei einem psychiater. habe eine schwere depression und eine sozialphobie. bekomme antidepressiva und mache eine psychotherapie. aber auf den alkohol wird eigentlich nicht eingegangen. eigentlich bringt mir das ganze gar nichts. bin seit september in behandlung. vielleicht dauerts noch, klar. aber ich bin mir sicher, wenn ich mit dem alkohol aufhören könnte, wäre eine grosse hürde geschafft. aber ich schaff es nicht. ich hab angefangen alleine zu trinken als erleichterung, dann kam gewohnheit, jetzt ist es sucht. trinke unter der woche 3 bier am abend nach der arbeit (manchmal auch nur 2, aber ich esse fast nie etwas den ganzen tag, somit ist die wirkung gleich um vieles besser), am wochenende meist etwas mehr. ich schaff mein leben nicht mehr. ich weiss nicht was vorher war, die depression oder der alkohol, aber irgendwo ist es doch auch egal. saufen aufhören, raus ins leben, das ist mein wunsch. nachdem mir die ganze therapie wirklich nichts bringt (war letzten frühjahr/sommer auch schon 3 monate zur therapie bei der suchtberatung - hat auch nichts gebracht), glaube ich jetzt, ich bin selber schuld dran, dass die therapie nicht hilft. versinke in selbstvorwürfen, in meinem kopf drehen sich ständig die gedanken, usw. hab mir jetzt überlegt, ob es nicht vielleicht klug wäre, zu den AA zu gehen. nur, ob ich mich das traue, weiss ich noch nicht. denke irgendwie, so viel trinke ich ja nicht, da muss doch die depression schuld dran sein. ich weiss nicht mehr weiter, ich möchte doch nur wieder ein normales leben führen können. was meint ihr, depression, alkohol, was soll ich machen? therapie wechseln, arzt wechseln, zu einer anderen suchtberatung gehen, zu den AA, ich weiss gar nichts mehr. danke nowayout
ich möcht zum anfang mal sagen es ist gewiss nicht einfach mit Mehrfachdiagnosen aus dem "Morast" herauszufinden. Was die Therapie betrifft, solltest du schon erwähnen das du auch noch ein Alkoholproblem hast. zum anderen find ich es immer bisschen einfach zu sagen: "Die Therapie bringt mir nichts" eine Therapie ist immer so gut wie meine bereitschaft ist dort auch mitzuarbeiten, mitzudenken und am ende ganz wichtig die erworbenen Erkenntnisse in die Tat umzusetzen. Des halb halte ich es auch für wichtig das du dort alle Probleme ansprichst die du hast und vorallem die mit dem Alkohol.
Ohne diese Einstellung wird dir der Arztwechsel oder Therapiewechsel nicht viel bringen. Genausowenig wie allein die Medikamente helfen können eine Depression zu behandeln.Der Wille und die aktive Mitarbeit ist die Grundvorraussetzung für die Besserung deines Zustandes. Medikamente werden dir dabei helfen, allerdings nicht in Verbindung mit Alkohol
Den Anfang musst immer du machen und ich wünsch dir ganz sehr das du den Anfang vom faden findest.
Hallo Nowayout, klingt, als würdest du dich ziemlich im Kreis drehen. Ich bin nicht wirklich die Richtige, um dir Tipps zu geben, wie du da rauskommst, weil ich selber noch mittendrin stecke, aber was mir bisher immer gehofen hat, war, mir immer wieder von außen Impulse zu holen, um dieses festgefahrene mich-im-Kreis-drehen zu durchbrechen. Und mir auch zu erlauben, auf mein Gefühl zu hören, was mir was bringt und was nicht. Ich komme nicht mit jedem Menschen gleich gut aus (und andere Menschen mit mir auch nicht), warum sollte ich mit jedem Therapeuten gleich gut arbeiten können (und jeder Therapeut mit mir) und jeden Berater gleich hilfreich finden? AAs oder eine andere SHG auszuprobieren, halte ich für eine gute Idee. Ich hatte sehr lange Scheu, in Gruppen zu gehen, hatte komische Vorstellungen und wollte das nicht brauchen müssen. Rückblickend war es war eine der besten Entscheidungen, die ich treffen konnte, trotzdem hinzugehen. Alle haben das gleiche Problem, das machte es für mich sehr viel leichter, mich zu öffnen. Es gibt auch SHGs für Sozialphobiker, vielleicht bringt dir das auch was. Wäre ein erster Schritt aus der Einsamkeit. Dass du bei einem Psychiater in Therapie bist, und das Trinken nicht im Vordergrund steht, finde ich merkwürdig. Verschweigst du es ihm oder spielst du es runter? Oder kennt er sich mit Sucht nicht aus und lässt das Thema deshalb eher links liegen? Ich wünsche dir Kraft, viele Grüße die Klabauterin
Ich denke,das grösste Problem ist,dass Du mit Deinen Ängsten und Sorgen völlig isoliert bist.
Ich meine,Du solltest Dich dringends einer SHG anschlies- sen.
Alleine schaffst du es nicht.
Den richtigen Therapeuten scheinst Du noch nicht gefunden zu haben.Bei der Problematik Deiner "Mehrfachbelastungen" scheint es nicht so einfach zu sein,den richtigen zu finden.
Ich hoffe,dass Du ganz bald den richtigen findest!
Ohweh, ohweh so viele Probleme miteinander. Wo fängst du da am besten an? Ich bin auch Angst- und Depripatient. Ich habe bei der Angst angefangen und mich dann aus dem Alk geschlichen. Aber das ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Hab damit noch mal vier Jahre mit Saufen vergeudet. Heute würde ich von mir aus in eine LZT gehen. Alleine ist das kaum zu schaffen.
schönen guten morgen, danke für eure antworten. ich hab schon wieder sehr schlecht geschlafen, wache immer sehr früh auf. angst. wie soll ich den tag (wochenende) bloss wieder schaffen? unter der woche gehts, da bin ich bei der arbeit. das einzig positive momentan. das mit dem alkohol hab ich gleich zu beginn der ärztin und der therapeutin erzählt! habs nicht verschwiegen. jetzt ist es so, dass da niemand mehr nachfragt, und ich auch nicht erwähne, dass ich dem alkohol gegenüber völlig hilflos bin. dass mir die therapie "nichts bringt", hört sich vielleicht wirklich etwas überheblich an, weil man ja selber auch etwas dazu beitragen muss. ich mache gesprächstherapie. am anfang war es schön und erleichternd, endlich mit einem menschen über meine probleme zu reden. jetzt ist es nur noch qual. ich hab ein schlechtes gewissen, weil ich noch immer das gleiche erzählen muss, weil sich noch nicht viel geändert hat. aber vielleicht wäre ja auch eine andere therapieform (zB verhaltenstherapie) für mich die bessere!? aber ich kenn mich mit den ganzen therapien nicht aus. die ärztin hat letztens (vor einem monat) gesagt, ich kann ruhig die therapie wechseln, wenn ich das gefühl habe, es geht nichts weiter. finde die therapeutin allerdings recht sympatisch und traue mich nicht zu wechseln.
morgen hab ich wieder einen termin bei der ärztin, ich hoffe, sie hat zeit, bzw nimmt sich zeit für mich und serviert mich nicht wieder so schnell ab. ich weiss nicht, was ich ihr erzählen soll? fühle mich schuldig, weil bei mir nichts weitergeht.
Daß Du ein schlechtes Gewissen hast, daß Du ein großes Problem mit Alkohol hast und da völlig ausgeliefert bist!
Gerade wenn Dir die Frau sympathisch ist, darf das doch kein Problem sein, besprich doch mal mit ihr, ob man nicht mal erst das Alkoholproblem angehen soll, vor allem, wennn ihr im Moment in einer Sackgasse/ Stillstand seid!
Stell Dir einfach mal vor, du sitzt in einem tiefen Brunnen. Oben am Rand stehen die Retter und werfen Dir ein Seil zu. Du hast 2 Möglichkeiten. Entweder du greifst nach dem Seil und fängst an zu klettern. Die Retter machen Dir Mut und unterstützen Dich. Klettern musst Du selbst. Ganz langsam beginnst Du zu spüren, dass Du Mut und Kraft bekommst weiter zu klettern. Es geht langsam, aber es geht aufwärts.
Oder du lässt das Seil sein und jammerst weiter.
Die Retter stehen da und rufen Dir zu, greif nach dem Seil und fang an zu klettern. Wir wissen dass es schwer ist, aber Du kannst es schaffen. Hab Mut.
Was willst Du tun? Es ist Deine Entscheidung. Du kannst klettern oder es bleiben lassen.
Ich wünsche Dir die Kraft und den Mut zum klettern.
Zitat: "ich hab ein schlechtes gewissen, weil ich noch immer das gleiche erzählen muss, weil sich noch nicht viel geändert hat. aber vielleicht wäre ja auch eine andere therapieform (zB verhaltenstherapie) für mich die bessere!? aber ich kenn mich mit den ganzen therapien nicht aus. die ärztin hat letztens (vor einem monat) gesagt, ich kann ruhig die therapie wechseln, wenn ich das gefühl habe, es geht nichts weiter. finde die therapeutin allerdings recht sympatisch und traue mich nicht zu wechseln."
es geht um dich, um deine seele. Wenn dich die therapieform nicht nach vorne bringt, dann liegt es an jener, nicht an dir. Ich habe spontan an verhaltenstherapie gedacht - bin wahrlich keine fachfrau-. Und wenn es wirklich so ist, dass dein alkoholkonsum ausgeklammert wird, ist es mit sicherheit z.zt. der falsche weg für dich. Ich stelle mir das ganze wie eine zwiebel vor, schicht für schicht und bei dir scheint die obere schicht alkohol zu sein. Kein mensch versucht sei t-shirt auszuziehen, wenn er noch den mantel anhat. Rede mit deiner ärztin klartext! Wünsch dir die nötige kraft und eine gesunde portion egoismus. Mit lieben grüßen Hermine
guten abend, ok, ich werde versuchen, morgen mit der ärztin (wieder) klartext zu reden. dass ich, bis auf trinkpausen, dieses problem ebenso wenig im griff habe, wie die anderen. war gerade wieder an der tankstelle und hab mir meine 3 bier gekauft *heul*. draussen vor der haustüre wird der faschingsonntag gefeiert, riesenparty. ich ziehe es vor, in meiner wohnung alleine rumzugammeln. hoffe, ich schaff es morgen (wieder) ... nowayout
Hallo nowayout, allein Dein Nick ist schon ziemlich negatv behaftet und verrät Einiges an Deinen Gefühlen. Alkohol, Sozialphobie, Angst und Ziellosigkeit ist schon eine Menge Holz auf einmal. Du sagst, dass Dir die Therapie vorerst nix gebracht hat. Ich bin in Therapiefragen ganz und gar unerfahren, kann mir aber vorstellen, dass es zum Therapieerfolg einer immensen Eselsgeduld und aktiver Mitarbeit durch den Patienten bedarf. Den Vergleich von Hermine mit der zu schälenden Zwiebel finde ich als guten Ansatz und würde an Deiner Stelle mit Deiner Ärztin/Therapuetin darüber sprechen. In Deinen Posts gibst Du ja sehr viel von Deinem Innenleben und Deinen Gefühlen preis-tust Du das auch bei Deiner Therapheutin?? Schreib auf alle Fälle weiter hier, dass Du zumindest das Gefühl hast, nicht ganz allein in Deiner Wohnung herumgammeln zu müssen, wie Du es ausdrückst. Nowayout, ich wünsche Dir auf alle Fälle einen geduldigen wayout! Max
hallo, ja - ich war heut morgen dort. wir haben richtig lange geredet, wir haben dann beschlossen, dass ich ein neues antidepressivum ausprobiere/nehme und wegen dem alkohol hat sie mir ein medikament verschrieben, das die "gier" senken soll. und, ganz wichtig, ich soll das unbedingt in die therapie einbringen. sie kennt die therapeutin und meint, sie kann mir auch mit gesprächstherapie helfen. aber die ärztin hat mir auch gleich neue adressen für eine verhaltenstherapie gegeben. ich kann selbst entscheiden, ob ich es noch eine weile bei der therapie belasse, oder ob ich einen anderen therpeuten oder therapeutin wähle. auf jeden fall muss ich das mit dem alkohol bei der nächsten stunde sofort sagen ... hmm. bin jetzt wieder voller hoffnung, wenn gleich der beipackzettel (nebenwirkungen) der medis mich ein bisschen unsicher macht. lg nowayout