habe mal die Frage, wann man wirklich sagen kann: man ist trocken oder es handelt sich bei der Abstinenz um eine Trinkpause?.Ist das eine Zeitfrage eine Kopfsache oder sagt man im nachhinein Trinkpause wenn man z.B. nach 8 Jahren wieder anfängt mit trinken. Ich weiss ja es gibt wohl nie die 100% Sicherheit,aber gibt es überhaupt bei Alkoholismus so etwas wie "überm Berg sein",gibt es welche bei Euch ,die so etwas von sich sagen könnten??
ich bin 4,5 jahre trocken, aber ich würde nie behaupten, dass ich "über den berg" bin. ich habe zwar keinen durst mehr, aber aufpassen muss man immer. hinter mir liegen 27 mehr oder wenig besoffene jahre, die ich nicht so einfach ausschalten kann. das war auch der grund, warum ich mich für die saufnix-gruppe interessiert habe. ich will mir immer nahe bringen, was ein rückfall für mich bedeuten würde. welche konsequenzen er hätte. meine abstinenz bezeichne ich nicht als saufpause, da ich den festen willen habe, nicht mehr zu trinken. aber ein ausrutscher, und diese trockenen jahre wären eine saufpause.
das will ich vermeiden. nebenbei besuche ich auch jede woche eine selbsthilfegruppe, das hilft mir auch. wenn mich etwas bedrückt, dann spreche ich es aus und dadurch kann ich vermeiden aus frust zur flasche zu greifen.
ich mache mal einen Versuch: trocken bist Du, wenn Du Dir über Trinkpausen keine Gedanken mehr machen mußt.
Wenn Du Dir keine Gedanken mehr darüber machst, wie lange Du nichts trinken wirst, sondern es Dir schlicht reicht zu sagen: Heute trinke ich auf jeden Fall nichts.
Wenn Du sagst: "Ich trinke keinen Alkohol" und nicht: "ich trinke nicht mehr, weil..."
Patricia hat geschrieben dass sie es nicht als Qual empfindet.Ich glaub dass ist schon eine sehr sichere Position. Ich hab seit zwei Wochen keinen Alk mehr zu mir genommen und empfinde es teilweise schon als Qual. Vor allem schaffe ich es noch nicht mir zu sagen nur heute nicht ohne mich dabei zu ertappen z.B.in die nächsten verdammt langen Jahre zu schauen.Und das ist wohl die Gretchenfrage oder der berühmte Klick der noch nicht da war. ihr habt es schon oft hier geschrieben: Alkoholismus ist eine Krankheit die einem vorgaukelt nicht abhängig zu sein!
setz´dich nicht unter Erfolgsdruck, du kannst nicht "Vorfühlen" wie du dich in den nächsten Monaten fühlen wirst.
Du kannst eben nur fühlen, wie du dich heute fühlst - das reicht.
Ich glaube, es ist normal, dass es am Anfang ein ziemlicher Kampf ist - das einzige was wichtig ist, ist, dass du heute erst mal nichts trinkst..alles andere dann später.
Ich kann dir versichern, es bleibt nicht so schwer. Ich habe auch so angefangen und noch nicht mal geglaubt, dass ich das wirklich "durchhalten" könnte. Habe mich halt immer nur irgendwie durch einen Tag geeiert - naja und jetzt sind es schon...ich weiß gar nicht wieviele.. ist auch gar nicht mehr wichtig, weil, ich fühle mich 1000 mal besser als vorher.
Wenn du an nichts mehr glaubst, dann glaub´an den einen Tag, den du schaffen wirst - und den schaffst du!!
ich bin hier zwar nicht als offizielles Mitglied angemeldet, aber ich lese seit ca. einem Jahr so gut wie jeden Tag hier um mir Mut für den neuen Tag zu holen. Ich wollte Dir auf diesem Wege sagen, wie sehr mir Dein vorhergegangenes Posting Trost für heute gegeben hat. Genauso, wie Du es beschriebst, fühle ich mich. Es ist für mich immer noch ein einziger Kampf (schon 1 Jahr, allerdings mit diversen Rückfällen). Ich fühle mich so sinnlos und leer und es ist wirklich ein einziges "durch den Tag geeiere". So nenne ich es auch immer.
Danke, Euch allen für Eure Hilfe an jedem neuen Tag
danke für eure unterstützenden Worte. Ich lese immer sehr viel hier und es hilft mir echt zu lesen wieviele es schon geschafft haben ,war der Weg auch noch so hart. Mich macht es immer ganz verrückt wenn ich dran denke ,dass es den ganzen Tag über überhaupt kein Problem ist nüchtern zu sein.Aber wenn der Abend kommt..... Das einen dann 3-4 Stunden so im Griff haben können. Mit der Selbsthilfegruppe kämpfe ich schon sehr lange mit mir...obwohl ich hier immer wieder lese ,dass die meissten Neulinge dort ja immer sehr herzlich aufgenommem werden. Aber ich weiss dass der tag kommen wird an dem ich den Schritt tu. Pepsi trinkst du auch nur Abends oder auch tagsüber??
Du sprichst mir aus der Seele! Diese Abende!!!!! Den ganzen Tag bin ich fest entschlossen HEUTE NICHT! Dann am Abend ist es ganz furchtbar. Die Abende gehen einfach nicht vorbei. Diese innere Leere macht mich ganz verrückt. Schlafen kann ich auch nicht richtig. Wenn mein Freund bei mir ist geht es sehr viel besser, aber er kann auch nicht ständig nur bei mir sein. Dieser ewige Kampf.
das wird nie aufhören, wenn du dem Alk immer wieder nachgibst. Du musst den Mist aus der Wohnung verbannen, die ersten Tage sind echt hart, aber glaube mir mit jedem Tag wird der Saufdruck kleiner. Man kann es schaffen! Ich habe auch soviele Jahre rumgeiert, aber irgendwann war da das Gefühl, hoppla, ich verrecke an dem Zeug. Dann erst konnte ich es besiegen.
Ich muß vielleicht noch einiges ergänzen: ich bin 34 Jahre alt und trinke seit ca. 16 Jahren. Bei einem Rückfall bin ich so ca. bei 2 bis 2 1/2 Flaschen Weißwein am Abend. Ich habe ein festes Arbeitsverhältnis, bin seit 10 Jahren mit meinem Freund zusammen und mein soziales Umfeld ist (noch) komplett intakt. Meine Freunde wissen von meinem Problem sowie meine Hausärztin, bei der ich alle 4 Wochen zur Blutuntersuchung gehe. Körperlich bin ich gottseidank nicht abhängig. Ich hatte mit meiner Ärztin schon viele Gespräche. Sie drängt mich nicht zum ganz aufhören. Ich habe mich mit ihr auf starke Reduktion geeinigt. Ich habe einfach noch zuviel Angst vor dem "NIE WIEDER". Damit komme ich überhaupt nicht klar. Ihr werdet jetzt alle mit mir schimpfen, ich weiß, aber ich glaube für mich ist KT der einzige Weg, den ich im Moment gehen kann.
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