die letzten monate liefen sehr gut, ohne alkohol, d.h. ich hatte fast 3 monate keinen tropfen getrunken. bis freitag abend hier in meinem studentenwohnheim eine meiner mitbewohnerinnen ihren geburtstag gefeiert und man mir einfach ein glas wein hingestellt hat. bisher hatte ich es immer gut geschafft nein zu sagen, doch an diesem abend dachte ich mir ungefähr sowas wie: du hast die leute hier schon so oft vor den kopf gestossen indem du die getränke abgelehnt hast, jetzt kannst du wenigstens dieses eine glas trinken. das habe ich dann auch getan, zwar mit wasser verdünnt und sehr langsam. und danach hatte ich auch nicht das bedürfnis weiterzutrinken, aber trotzdem....! immerhin handelt es sich um das brechen einer gewissen hemmschwelle und ich habe nun angst, dass ich öfter schwach werden und aus einen glas dann mehrere werden könnten. es geht also weniger um das eine kleine und stark verdünnte glas als viel mehr um die angst, dass ich mir selber einreden könnte ich käme doch gut damit klar wenig zu trinken (weil ich das ja ab und zu schon schaffe) und das "wenige" sich dann wieder kontunuierlich steigert! und ich kann auf die dauer nicht in maßen trinken. das weiß ich doch eigentlich... also, warum habe ich es dann nicht ganz gelassen, sondern mich mit einem glas wein gewissermaßen wieder an den alkohol "rangetastet"? ich ärgere mich über mich selbst...!
dass ich mir selber einreden könnte ich käme doch gut damit klar wenig zu trinken
Hallo Katharina,
Du hast ja schon erkannt, wo die Gefahr liegt. Ich bin mir ziehmlich sicher, bei der nächsten Situation wie die jetzt mit Deinen Mitbewohnerinnen wird genau dieser Gedanke kommen. Dann ist es sehr wichtig, dass Du diesen Gedanken und seine Fiesheit erkennst und das Richtige tust.
Ich kenne das von mir auch und diese hinterhältigen Gedanken kommen immer mal wieder. Du kannst daraus auch lernen. Bleib wachsam. Das Glas Wein von Freitag lässt sich nicht mehr ändern. Aber überleg doch nochmal, wieso Du Deinen Freundinnen nicht einfach gesagt hast, dass Du nichts willst.
Ich wünsch Dir, das Du beim nächsten Mal das Glas stehen lässt.
du hast völlig recht: ich hätte einfach zu dem einen glas wein NEIN sagen sollen! und ich weiß auch nicht so genau warum ich es nicht gemacht habe, denn ich habe es bestimmt 20 andere male davor auch geschafft. und gerade deshalb ärgert es mich so. aber ich lasse es mir eine lehre sein. wie gesagt, es war nur ein glas, aber so sollte man gar nicht erst anfangen, weil die übergänge leider so schleichend sind!
Ich weiss ja nicht wie es bei Dir ist Katharina, aber ich hatte da immer so meine Probleme, wenn andere getrunken hatten und ich dann erklären musste, nichts zu trinken. Was hab ich da rum getrickst und Erklärungen wie nein Danke, muß noch fahren etc. abgegeben.
Seit einiger Zeit sage ich nur noch, ich trinke keinen Alkohol.Punkt. Das funktioniert ganz gut und mir fällt es immer leichter, das zu sagen. Ich kenne selbst ne ganze Reihe Leute, die keinen Alkohol trinken, obwohl sie keine Alkoholiker sind. Irgendwie macht man sich manchmal das Leben unnötig schwer. Im nachhinein sehe ich es wie eine Phobie, die sich nur mit Offensive bewältigen lässt.
ich habe es mir insofern einfach gemacht, dass mein gesamtes Umfeld einschließlich der Kollegen wissen, dass ich Alkoholikerin und trocken bin. Seitdem habe ich keine Probleme mehr. Das ist mein Weg gewesen.
Wie Du damit umgehst musst Du selbst wissen. Ich wünsche Dir die für dich richtige Entscheidung.
ich kann mir gut vorstellen, wie es dir nach diesem Glas Wein geht. Mir ist es an Sylvester genauso gegangen. Ich hatte auch schon längere Zeit nichts getrunken, und mich dann an Sylvester zu einem Glas Sekt hinreißen lassen.
Warum ist mir auch nicht ganz klar, aber ich denke schon, das es damit zu tun hatte, das ich keine weiteren Erklärungen für mein Nichttrinken abgeben wollte.
Da es aber wirklich nur eine ganz kleine Menge war, hatte auch keinerlei Wirkung eingesetzt, und es viel mir nicht schwer sofort danach wieder aufzuhören. Ich habe es für mich als Warnung genommen, noch aufmerksamer zu sein in Zukunft. Aber grosse Gewissensbisse würde ich mir auch nicht machen, das zieht nur unnötig runter. Ich habe dann einfach nach Sylvester für mich wieder bei Tag null angefangen, obwohl es für mich kein wirklicher Rückfall war. Seither gab es keine Probleme mehr, und ich denke, das auch du dies so schaffen kannst. Immerhin hast du ja jetzt immer einen klaren Kopf, kannst jede Entscheidung bewusst fällen. Sich einmal falsch entschieden zu haben, kann auch was positives haben, wenn man es hinterher besser macht, und seine Lehre daraus zieht
hallo Katharina, " . . .dachte ich mir ungefähr sowas wie: du hast die leute hier schon so oft vor den kopf gestossen indem du die getränke abgelehnt hast, jetzt kannst du wenigstens dieses eine glas trinken. das habe ich dann auch getan, . ." 1. Es geht doch nichts über einen gelungenen Selbstbetrug. Hättest du zuerst an dich gedacht, dann . . 2. Ganz so einfach ist es ja gar nicht. Ich glaube dir dass du dieses genau so dachtest. Der Fehler war, dass du, bevor du überhaupt zu dieser Feier gegangen bist, nicht sagtest "ich trinke nicht, auch heute, Punkt und aus!!" 3. Wenn es etwa 3 Monate waren, dann könnte es ein Trockenentzug gewesen sein, eine Krise, innere Krise, Gollum läßt grüßen "na ein Glas geht doch, oder". Auch dieses muss man vorher wissen. Nun fängst du eben noch einmal von vorne an. Ich wünsche dir dass es geht, konsequent wie das erste Mal. Denn das Heimtückische ist ja eigentlich dass ein Glas ja gar nicht so schlimm war, stimmt's?!! ich grüße dich, Max
alle zusammen habt ihr völlig recht. ich ärger mich ja auch selbst sehr und möchte das eine glas nicht runterspielen, aber auch nicht darüber verzweiflen, denn meiner meinung nach ist ein glas noch immer besser als eine flasche. es war mir eine lehre, doch ich werde nicht wieder völlig bei null anfangen weil ich ja in den 3 monaten viel für mich geschafft hab und diese zeit nicht zunichte gemacht wurde durch das glas wein. ich sehe es vielmehr als kleinen einbruch (der sich aber natürlich nicht wiederholen soll) in meine phase des nicht-trinkens als eine beendigung dieser.
Hallo Katha, es muss doch reichen, wenn du sagst: Ich trinke keinen Alkohol. Jeder einigermassen gute Gastgeber hat doch genügend alkoholfreie Getränke auf Vorrat. Ich muss mich doch dafür nicht rechtfertigen! Völlig unwichtig, warum ich nur alkoholfrei trinke. Je mehr da rumgeeiert wird, desto schlechter. Es muss auch nicht jeder von deinem Alkoholproblem wissen. Ich mag z. B. keine Blutwurst, bzw. Pressack etc. Ich kann es ja nicht mal erklären, warum - ich mag es einfach nicht. Ausserdem bin ich Nichtraucherin, da muss ich auch keine Gründe dafür angeben. IngeJohanna
ZitatGepostet von katha82 du hast die leute hier schon so oft vor den kopf gestossen indem du die getränke abgelehnt hast, jetzt kannst du wenigstens dieses eine glas trinken
Hallo katha ,
das verstehe ich nicht
Du trinkst Alkohol um anderen einen Gefallen zu tun? Ist nicht wirklich dein Ernst?
das was ich in diesem zusammenhang geschrieben hatte ist nicht meine meinung, sondern mehr ein irrationaler gedanke der mir zu diesem zeitpunkt in den kopf kam. natürlich trinke ich nicht anderen zum gefallen alkohol sondern habe dieses glas wein wahrscheinlich eher angenommen um die ständigen ausreden und nachfragungen zu umgehen. dass das nicht der richtige und ein sehr feiger weg ist, ist mir dabei durchaus bewusst...!
nee, genau das will ja auch ich verhindern, dass ich denke: ein glas kann ich trinken! mir ist selbst bewußt, dass es, hätte ich diese einstellung, wahrscheinlich nicht lange bei einem glas bleiben würde...! das glas wein von freitag hat mich im nachhinein sehr geärgert, aber ich will mich deswegen auch nicht in die "ich habe versagt"-position begeben, sondern lieber weiter meine erfolge sehen. würde ich mir jetzt sagen, dass die 3 monate ohne alkohol nun umsonst und nichtig waren würde das eher dazu führen, dass ich denken würde, dass dann eh alles egal sei und ich auch wieder trinken könnte. deshalb tue ich das glas eher als kleinen ( wenn auch keinesfalls harmlosen) ausrutscher an und nehme mir für die zukunft vor solche kleinen fallen anders und entschlossener anzugehen. wenn es 3 monate geklappt hat, wirds ja auch weiterhin klappen!!!
klar kannst Du jetzt wieder nach vorne gucken wenn Du das tatsächlich so siehst wie es halt war. Ich meine sowas passiert so lange bis man seinem Alkoholproblem den richtigen Stellenwert einräumt.
Will sagen das muß Dir nicht zwangsläufig wieder passieren. Es passiert nur wenn Du es zulässt, und da kommt es halt drauf an was Du denn wirklich willst.
Ich denk gelegentlich dran, es gibt weder einen Zwang zum Trinken noch einen Zwang zum Trockenwerden. Mir persönlich ist das Trockenwerden dadurch leichter gefallen, daß ich mir gesagt hab ich hab immer die Freiheit zu trinken wenn ich meine daß mir das besser gefällt. Da musste ich es natürlich nach Möglichkeit so betrachten wie es wirklich war, und in den letzten Jahren hatte ich einfach keinen Spass mehr dabei. Das Trinken hat seinen Zweck der Entspannung undsoweiter schlicht nicht mehr erfüllt. Es war schöner aufzuhören, mit allem drumherum.
Und das hab ich mir halt jedesmal überlegt, wenn ich vor so einer Situation gestanden bin. Ich könnte, aber ich kanns auch bleibenlassen. Und dann hab ich das getan was mir besser gefallen hat und so ging das bisher ganz gut.