Hallo zusammen. Durch das Thema "Einsamkeit durch Abstinenz" bin ich schwer ins Grübeln gekommen. Mein Freundeskreis ist dem Alkohol sehr zugetan, der "harte Kern " trinkt eigentlich bei JEDER GELEGENHEIT, wenn wir uns treffen. Das war bei mir bislang auch so, ich habe mich dem "Gruppenzwang" immer angeschlossen.
Ein guter Freund, den ich aus dem Kindergarten kenne, hat vor Jahren seine Konsequenzen gezogen: "Die bringen mich nicht weiter, sie saufen nur noch,nicht mehr meine Welt"---man konnte die Verachtung in seiner Stimme hören!
Wie gesagt hat er den Freundeskreis verlassen und langsam beginne ich,seine Worte zu hinterfragen...Hatte er recht?
Ich kann mich an GAR KEINE GELEGENHEIT erinnern, wo nicht exzessiv getrunken werden "musste". Rosenmontag habe ich zum ersten Mal "Nein" gesagt und konnte beobachten, wie ein guter Freund bis zum Filmriss soff und sich durch penetrantes, belästigendes Verhalten lächerlich machte! Die Anderen waren trotz 12 stündigen Dauerbesäufnisses (es wurde massiv Bier und auch Sekt getrunken), erschreckend "nüchtern", kaum Ausfälle trotz RIESENSUFF ! Bier, Wein,Sekt, Kurze, (Zigaretten sowieso): immer und bei jedem Treffen (ausser Kino)wechselnd oder gemeinsam präsent. Ich finde das auf die Dauer einfach erbärmlich, will aber meine guten Freunde auch nicht vor den Kopf stossen.... Ob ich auf Dauer in dieser "Umgebung" keinen weiteren Alkmißbrauch betreibe, weiß ich auch nicht wirklich. Es sind super Kumpels uns stehen am nächsten Tag alle ihren Mann bei der Arbeit (play hard, work hard), sagen ständig: "Wer säuft kann auch arbeiten"... Rechtfertigung für Ihren massiven Konsum?
Hi Bernhard Ja, den Spruch kenne ich auch zur Genüge.Doch meißt sagte das meine Mutter zu meinem Vater,wenn er getrunken hatte und es ihm schlecht ging. Obwohl er sich nie vor der Arbeit gedrückt hatte ,auch wenn der Kopf noch so dick war und der Kreislauf Kapriolen schlug.Da war er hart.Den "blauen Montag" kannte er in seinem Vokabular nicht! Kampfsaufen bei jeder Gelegenheit ist auch so ein Thema in unserem Bekanntenkreis.Kaum das man auf dem Stuhl sitzt ,steht der Buddel schon auf dem Tisch. Wollte ich mal nur einen Kaffee oder nur ne Cola hieß es:"So'n Scheiß gibts hier nicht,trink was Vernünftiges!" Als ich trocken wurde haben mich diese Sprüche total geärgert. Ich bekam aber promt den Satz."Glaub nicht,dass ich Dir Kaffee koche!" Tja,diese "Freunde" habe ich dann besser verlassen. LG Elia
hatte auch so super Kumpels,war auch eine Kampftrinker! Seit meiner Entgiftung vor 8 Jahren bin ich trocken. Anfangs ging ich schon noch auf die Partys/Sauftreffen.. ..hab dann immer Cola getrunken (notfalls sogar selbst mitgebracht). Aber, man stellt ja sein Leben auf "alkoholfrei" um und so verlieren solche Meetings nach und nach den Reiz. Habe dann natürlich auch nach anderen Freizeitbeschäftigungen Ausschau gehalten. Da trifft man auch Leute, für die der Alkohol nicht das "Wichtigste" im Leben ist...
"Solche Dinge erledigt die Natur mit der Zeit von selber.." So wird es deinem Freund aus dem Kindergarten auch ergangen sein..er hat sich "weg-entwickelt"
Wer saufen kann, der kann auch arbeiten. Der Spruch ist mir bekannt.
Generell kann ich dazu sagen, dass es in meinem Fall auch viele Jahre so war. Ja, fast 20 Jahre lang. Bis früh um 5 in der Kneipe, ab unter die Dusche, zack in die Berufsschule, trotzdem fielen die Arbeiten nie schlechter als 2 aus. Später im Beruf dann ähnlich. Überstunden, zusätzliche Arbeiten, Schulungen, alles ging igendwie.
Als ich und meine Trinkergemeinde (Arbeitskollegen, Verwandte, Nachbarn, Freunde) älter wurden, da teilten sich die Wege. Die große Mehrheit wurde "ruhiger". Immer weniger tranken offen exzessiv. Wenige (darunter ich) tranken dann auch heimlich. Einige sind in die Abhängigkeit geschippert. So lautet der o. g. Spruch für mich nun eindeutig und endgültig: Wenn ich saufe, dann kann ich gar nichts. Wenn ich nicht saufe, dann kann ich fast alles.
So, am Wochenende ist eine Geburtstagsfeier angesetzt. Treffpunkt: Natürlich Kneipe,Saufgelage inklusive-same procedure as every jear... Schade eigentlich wenn man seinen Geburtstag in einer schäbigen,abgefuckten Kneipe "feiert". Am Schluss werden Alle wieder schön besoffen sein;mit stilvollem, geniessenden Feiern hat das (wie immer) nix zu tun. Stattdessen hätte man sich im kleinen Kreis ein nettes Lokal mit gutem Essen suchen können... Aber das Wegbrennen wird wie immer siegen !
ZitatGepostet von Bernard72 Hallo zusammen. Durch das Thema "Einsamkeit durch Abstinenz" bin ich schwer ins Grübeln gekommen. Mein Freundeskreis ist dem Alkohol sehr zugetan, der "harte Kern " trinkt eigentlich bei JEDER GELEGENHEIT, wenn wir uns treffen. Das war bei mir bislang auch so, ich habe mich dem "Gruppenzwang" immer angeschlossen.
Ein guter Freund, den ich aus dem Kindergarten kenne, hat vor Jahren seine Konsequenzen gezogen: "Die bringen mich nicht weiter, sie saufen nur noch,nicht mehr meine Welt"---man konnte die Verachtung in seiner Stimme hören!
Wie gesagt hat er den Freundeskreis verlassen und langsam beginne ich,seine Worte zu hinterfragen...Hatte er recht?
Ich kann mich an GAR KEINE GELEGENHEIT erinnern, wo nicht exzessiv getrunken werden "musste". Rosenmontag habe ich zum ersten Mal "Nein" gesagt und konnte beobachten, wie ein guter Freund bis zum Filmriss soff und sich durch penetrantes, belästigendes Verhalten lächerlich machte! Die Anderen waren trotz 12 stündigen Dauerbesäufnisses (es wurde massiv Bier und auch Sekt getrunken), erschreckend "nüchtern", kaum Ausfälle trotz RIESENSUFF ! Bier, Wein,Sekt, Kurze, (Zigaretten sowieso): immer und bei jedem Treffen (ausser Kino)wechselnd oder gemeinsam präsent. Ich finde das auf die Dauer einfach erbärmlich, will aber meine guten Freunde auch nicht vor den Kopf stossen.... Ob ich auf Dauer in dieser "Umgebung" keinen weiteren Alkmißbrauch betreibe, weiß ich auch nicht wirklich. Es sind super Kumpels uns stehen am nächsten Tag alle ihren Mann bei der Arbeit (play hard, work hard), sagen ständig: "Wer säuft kann auch arbeiten"... Rechtfertigung für Ihren massiven Konsum?
Was sagt Ihr generell dazu?
Bernard.
Hallo Bernhard,
stellst du dir selber auch die frage, ob dich dein freundeskreis "weiter" bringt? hält dieser dich in deiner weiteren beruflichen und/oder privaten entwicklung auf oder projizierst du deine eigenen (alk-)probleme auf die anderen? Wenn du sonst mit ihnen gut klarkommst, steigerst du dich da etwas irgendwo rein?
Hi Paule und die Anderen. Das "Weiterbringen" hat ein Freund damals angeführt; für mich ist dieser Begriff, in entschärfter Form, das Gegenteil von "nasser" Freizeitgestaltung und somit eine nüchterne,soziale Bindung zu Freunden, die eben Freundschaft ausmachen sollte. Stelle ich mich zu Pennern an die Ecke und mache mir eine Flasche auf, habe ich nach einiger Zeit auch "Freunde"--aber das sind in diesem Moment keine "richtigen" Freunde. Wenn die gesamten Treffen mit Freunden ständig mit Massivkonsum einhergehen und man von einem guten Freunde im Vollrausch gelegentlich angepöbelt wird, dann stelle ich mir mittlerweile schon die Frage,ob solche Treffen mich "weiterbringen".
Wiso beruflich?
Privat mit Sicherheit, da der Alkohol die wahre Freundschaft bei den Vollrauschtreffen langsam aber sicher betäubt.
Ich projeziere meine eigenen Probleme nicht auf den Freundeskreis- wieso auch? Jeder ist doch seines eigenen Glückes Schmied !
Mich Reinsteigern in dieses Thema tue ich schon, da mir mittlerweile auch Dank des Forums viele Lichter aufgehen, den massiven Alkoholmißbrauch habe ich nämlich immer als gegeben und zu den Treffen gehörend verharmlost,tust Du das vielleicht auch (immer noch), "Paule" ??