Habe,wie ich hier im Forum auch schon geschrieben habe,seit ich trocken bin schon Unmengen an Literatur über Alkoholismus verschlungen und dadurch viele Fragen beantwortet bekommen.
Sicher kennen die meisten von Euch den Spruch:
Das bisschen was ich esse kann ich auch saufen.
Weiss jemand von Euch,wie es zu dem "Phänomen" Appetitlosigkeit durch übermässigen Alkoholkonsum kommt?
Habe zum Ende meiner "Karriere" nur noch 45 kg auf die Waage gebracht.Gott sei Dank hebe ich jetzt wieder einen richtig gesunden Appetit entwickelt,so dass ich bei einer Körpergrösse von 1.62 m und inzwischen 53 kg wieder aussehe wie ein Mensch.
Hoffe,dass jemand von Euch eine Antwort auf meine Frage weiss.
Ich denke, das liegt hauptsächlich an der Lebererkrankung, die man sich mit langjährigem Alkoholabusus einhandelt.
Bei sowieso schon magenempfindlichen Menschen kommt das auch noch hinzu, aber die Appetitlosigkeit bzw. der "Ekel" vorm Essen ist sicher eher eine schwere Leberentzündung.
ich nehme an, dass durch den alkoholkonsum die leber derart beschäftigt ist, das sie keine lust hat, etwas anderes zu verdauen. da ist auch die aversion gegen gebratenes, gegen fett jeglicher art, also auch gegen schokolade usw. alles dinge, die dick machen. ich konnte nichts gebratenes riechen, da musste ich schon brechen.
die Fettleber macht meist keine Beschwerden. Die Fettleberhepatitis kann zu Appetitlosigkeit, Übelkeit, Gewichtsverlust, Schmerzen im rechten Oberbauch, zu Gelbsucht und Fieber führen. Sie bildet sich unter Alkoholverzicht vollständig zurück.
ich zitiere der Einfachheit halber aus dem netdoktor:
"Alkoholkonsum kann zur Fettleber-Hepatitis führen. Diese bleibt anfangs meist symptomlos, nach einiger Zeit treten jedoch Appetitlosigkeit, Übelkeit, Gewichtsverlust, Schmerzen im rechten Oberbauch, erhöhte Temperatur und eine Gelbfärbung der Skleren (Lederhaut des Auges) sowie der Haut auf. "
das war bei mir zuletzt auch so,wenn ich in meine Quartale eintrat...
Hatte aber Nichts mit der Leber zutun...die hatte ja lange Pausen und konnte sich immer regenerieren..
Als ich noch "normal" trank konnte ich auch noch normal essen,selbst,wenn ich was intus hatte...
Nee...aber ich war in meinen Quartals-Saufen-Phasen so dermassen durstig,daß wenn ich trank,mich gar Nichts anderes mehr interessierte...und Essen verdirbt nunmal den Durst...
Oder andersrum...ein voller Magen säuft nicht gern....
Ich nahm dann auch binnen den zwei Wochen meistens so an die 5Kg ab...
Also ich habe mir das Fehlen von Hunger damit erklärt, dass ich mit dem Alkohol ja schon mehr als genug Kalorien zugeführt hatte. Obwohl, an so einem Bierabend konnte ich dann schon noch immer dies und das fressen, aber nicht zu üppig.
ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als ich nach einer bestimmten Menge Alkohol unheimlich Hunger bekam und mich im Kühlschrank rauf und runter futterte. Trinken musste ich danach nicht mehr.
Dann kam die Zeit, wo ich nach Alkoholkonsum keinen Hunger mehr bekam. Als nächstes kam eine Zeit, wo ich vorm Trinken gut essen konnte und nach dem ersten Schluck Alkohol war an Essen nicht mehr zu denken.
Im letzten Trinkjahr konnte ich fast gar nix mehr essen und habe trotzdem langsam, aber stetig zugenommen. (Das waren Wassereinlagerungen) Mir schmeckte nix und manchmal war ich gezwungen aus Höflichkeit z.B. einen Eisbecher mitzuessen. Nach ein paar Löffeln kam ich mir wie ausgestopft vor, hatte ein Gefühl von Luftnot und mir wurde immer häufiger schlecht. Alle meine Lieblingsspeisen mochte ich nicht mehr und Schokolade lies mich völlig kalt, im Gegensatz zu früher.
In den ersten Monaten der Trockenheit nahm ich über 20 kg ab (über Weihnachten kamen wieder Kilos dazu:grins2 und nach insgesamt einem Jahr Trockenheit wurde eine Fettleberentzündung festgestellt. Essen ist wieder normal, Leberwerte sind optimal, aber die Entzündung ist noch da. Wird auch noch etwas dauern, bis sich die Leber ganz erholt hat.
Hallo ihr, ich glaube nicht, dass es um Apettit (wie schreibt man das jetzt bloss) -losigkeit geht. Es geht um Desinteresse des Körpers an Allem ausser Alkohol. Ich mochte auch keinen Sport mehr, nicht mehr reden.. nix mehr. Jetzt bin ich seit September 2003 trocken, die Monate bis Januar 2004 mit Krampf. Da war dann Therapiebeginn. Es war wie im Märchen.. alles ist so gut wie es nur sein kann! Auch meine Leberwerte.. Gamma-GT von 160 auf 12! Ich wünsche Allen ein schönes Wochenende, macht was euch gut tut!
Ach so Körpergewicht (Männlich, 1,71) von 54 kg über 66 kg auf jetzt 58 kg..
Das kannst Du m.M. nach so generell nicht sagen. Es ist gut möglich, daß es BEI DIR nur um Appetitlosigkeit geht.
Tatsache ist, wenn die Leber stark entzündet ist (Hepatitis, egal welcher Genese), führt das zu Appetitlosigkeit, Nahrungsunverträglichkeit und oft sogar regelrechtem Ekel davor ( das ist ein Mechanismus des Körpers, der verhindern will, daß weiterhin Schaden zugefügt wird).
@helena! Wenn ich Dich richtig verstanden habe,handelt es sich also um eine Art Selbstschutzmechanismus des Körpers,dass Übelkeit und Appetitlosigkeit dafür sorgen,dass die Leber nicht noch mehr aushalten muss.