ich habe mich nicht geschämt, aber ich hatte mächtig Bammel was da auf mich zukommt. Ich war nicht alleine, da wir ein paar von der Entgiftungsstaion waren wo sich, kurz zuvor, zwei von der SHG vorgestellt haben.
Wir wurden sehr freundlich aufgenommen und wir wurden gebeten kurz etwas zu uns zu sagen. Ich war mächtig nervös und froh wo ich endlich dran war. Als ich dann mit sprechen beginnen konnte wurde ich immer lockerer.
Ein Gruppenmitglied konnte ich dazu überreden mit mir Boule zu spielen. Ich bin im Gruppenleiterteam von drei Personen und wir treffen uns natürlich häufiger um organisatorische Sachen zu klären. Ein Grund warum ich Mitglied des Gruppenleiterteam wurde ist, daß ich die Gruppe aktiv mitgestalten will, d.h. nicht nur schimpfen sondern besser machen.
nur nebenbei, ich bin nicht bei den AA sondern im Kreuzbund.
Als ich in die Gruppe kam war schon eine Bekannte, ich habe mit ihrem Mann ein Jahr Fußball gespielt, von mir. Ich hatte damit in meiner Anfangseuphorie eigentlich keine Probleme. Ich hatte nicht wirklich Angst das sie das irgendjemand erzählt. Heute sind wir sehr gut befreundet. Wir sind zwar selten einer Meinung aber ich schätze ihre Art anderer Meinung zu sein.
Ein eisener Grundsatz ist:"Was in der Gruppe erzählt wird bleibt auch in der Gruppe".
Ich habe Angst, dass ich in die Gruppe reinkomme und Freunde oder Bekannte von mir da sitzen "Ach, du hier..." Ich würde gerne in eine Gruppe in einer anderen Stadt gehen, aber ich habe kein Auto.
Bei mir war dann aber irgendwann der Leidensdruck größer als der Gedanke an Peinlichkeit und Schande und ich wollte unbedingt etwas finden, dass mir hilft.
Ich bin sehr freundlich aufgenommen worden und kannte niemanden aus der Gruppe.
Wenn heute z.B. jemand in die Gruppe käme, den ich zufällig kenne, würde ich ihn freundlich begrüßen und von mir erzählen und vielleicht auch, dass es mir schwer fiel zum ersten Mal in eine Gruppe zu gehen.
Es ist keine Schande Alkoholiker zu sein, sondern nur eine, nichts dagegen zu tun. Das wirst du auch merken, wenn du mal den ersten Schritt wagst. Du kannst stolz auf dich sein, es ist sehr befreiend sich nicht mehr so verstecken zu müssen und du kannst da auch wirkliche Freunde finden. Du wirst es aber erst wissen, wenn du es ausprobierst.
Hallo Gast, ich bin auch bei den AA und fühle mich dort sehr wohl, weil mir da keiner sagt, wie ich zu sein habe! Das erste mal hinzugehen fällt jedem schwer, ist es doch der erste Schritt, zu sich und seiner Krankheit JA zu sagen. Aber...... es sind ja nur Betroffene da, keine Angehörigen oder so, die dann hinterher, zu hause sage: Mensch , was hast Du denn da gesagt????? Mittlerweile sind sehr viele andere AAs auch private Freunde von mir.. Wenn Du jemanden treffen solltest, der Dir bekannt ist: auch das ist ja ein Alki, der genau weiss, wie Du Dich fühlst, denn der war auch mal neu und hatte die selben Bedenken wie Du! Bei den meisten AA-Gruppen hängt ein Schild, das besagt: "Wen Du hier siehst, was Du hier hörst, bitte lass es hier, wenn Du gehst" ! Also, trau Dich und probiere es einfach aus! Warum solltest Du es Dir unnötig schwer machen, nur weil Dein Stolz dazwischen steht??
Ich war nie ein Vereinsmeier, aber zu AA zu gehen, war die beste Entscheidung meines Lebens. Bin nun seit 20 Jahren dabei und habe bis heute meine Individualität bewahrt.
Im Mai ist übrigens das grosse Treffen der AA , diesmal in Saarbrücken, 3 Tage ! Da findest Du Menschen aus vieleN Nationalitäten - meistens 4-5000, viel Freude und lernst Leute kennen, die alle mal dachten, sie wären die einsamsten Menschen der Welt! Und erschwinglich ist es auch! AAlles Liebe, Gold