Loslassen war von je her eine Eigenschaft, oft unabdingbar, schmerzlich, seltens aus freien Stücken.
Ich lerne das Loslassen und es befreit ungemein, wenn auch mit einem Tränchen im Auge...
Ich bin am Stadtrand von Freiburg in einem wunderschönen Anwesen aufgewachsen, verbrachte eine glückliche Kindheit dort und war kreuzunglücklich, als mein Vater die Villa verkaufte und hier her aufs Land zog.
In jenem Garten stand ein alter, schöner Nussbaum, auf dem wir Kinder geklettert sind, eine Hängematte aufhingen und im Sommer wunderbaren Schatten genossen. Ich nahm mir eine Nuss damals mit, pflanzte sie hier in diesen Garten ein und der Baum wuchs und gedeihte, es war immer eine schöne Erinnerung an jenen Garten in Freiburg.
Nun wohnen wir seit vergangenen Mai selbst hier und hatten kaumn Möglichkeiten unter jenem Baum etwas anzupflanzen, ein Nussbaum übersäuert so ziemlich Alles, sodass es uns nicht gelang, etwas nach unseren Wünschen zu gestalten.
Immer wieder kam wohl der Gedanke, ihn fällen zu lassen, ich wollte ihn jedoch behalten, es steckten doch gar viele Erinnerungen darin, und einen 17 Jahre alten Baum einfach fällen tat mir irgendiwe leid.
Vor 2 Wochen habe ich mich urplötzlich entschlossen, ihn fällen zu lassen, damit wir die Gartengestaltung nach unseren Wünschen, einen Kräutergarten, viele Gräser, Bambus, etc. gestalten können.
Heute nun war seine Zeit gekommen und ich freue mich auf viele neue Gewächse, die jetzt gedeihen können, nicht übersäuert und mit viel Sonne
Ja, irgendwie hatte diese Geschichte für mich Symbolcharakter, denn ich bin dabei das Loslassen für Neues zu lernen.
Ich freue mich auf Neues und bin stolz auf mich
Wir werden aber eine neue Nuss neben unserer Waldhütte pflanzen, dann ist er nicht ganz gestorben, der Nussbaum