Klar, wenn jemand nicht will, muss er ja nicht trinken und einen Rückfall begehen.
Trotzdem halte ich es für wichtig, die Gründe zu finden und zwar VORHER UND HINTERHER.
Wenn ich vorher weiß, warum ich trinken will, kann ich vielleicht aus der Falle raus und schaffe es den Rückfall zu verhindern. Hinterher ist es auch wichtig, denn sonst falle ich immer wieder auf mich selber rein.
häng mich zwar recht spät zu jjanis post ein, aber was mir gestern auch noch so durch den kopf ging ist, dass ich mich in NÜCHTERNEM ZUSTAND für einen rückfall entscheide.
mein klarer kopf gibt also grünes licht für alk. das ist auch der punkt der mir am meisten kopfzerbrechen bereitet. brummi hat´s schon erwähnt - ich denke ich muss noch sensibler werden um auf diese innere stimme zu hören - meistens schleicht sich der rückfall durch vorangegangene ereignisse an , die ich aber zu diesem zeitpunkt nicht erkenne oder erkennen will.
Du darfst/musst Dir nicht vorstellen,daß das,was in Dir und Deinem Hirn passiert,eine geschlossene und stimmige Einheit ist.
Es ist immer nur ein Teil Deiner Persönlichkeit,der trinken will...andere Teile werden damit gar nicht einverstanden sein.
Da beginnt dann auch dieser innere Dialog...ach,ich könnt doch mal (wieder)...Nein,besser doch nicht...Warum eigentlich nicht?...Weil...Und ich möchte doch...Und ich sollte nicht....
So...jetzt kommt es darauf an,wie stark und überzeugend die Stimmen sind,die sich gegen das Trinken entscheiden.
Da liegt auch das Geheimnis einer erfolgreichen Trockenheit....nicht den Feind schwächen...sondern die Freunde stärken.
Also,mach Dir Dein neues Leben so gemütlich wie möglich,gewöhn Dir lauter schöne Rituale an,auf die Du nicht mehr verzichten möchtest. Da gibt es so viele Dinge,die man tun kann...bewusst Tee kochen,jeden Tag zur gleichen Zeit,sich abends eine Wohlfühlbadewanne einlaufen lassen...sich was Schönes kochen,backen...Blumen kaufen...Fahrrad fahren,Joggen,Schwimmen oder einfach nur mal bewusst Luft schnappen gehen...Enten beobachten...und...und...und...
Da gibt es tausend Dinge,die das Leben schöner machen...jeden Tag...aber immer schön regelmässig machen...diese Regelmässigkeit schafft Stabilität.
Es dauert etwas,bis sich diese ganzen neuen Verhaltensweisen etabliert haben...aber es lohnt sich,jeden Tag daran zu arbeiten...
Dann wirste irgendwann für Nichts in der Welt mehr dieses Leben gegen eine Flasche eintauschen wollen.
Und....es fühlt sich verdammt sauber an...rein,pur und absolut frei von Gift und Siff.
sorry die verspätung - muss aber heute dauernd was anderes erledigen, wegfahren etc...
ich finde hier auch keine konkreten ansätze zu vorangegangenen ereignisse - aber ich denke es sind viele kleine sachen die mich nerven, und wenn 20 kleine sachen zusammenkommen die mich geärgert haben und die ich nicht angesprochen oder gelöst habe, dann glaube ich wird es für mich gefährlich - das ist natürlich bei jedem unterschiedlich
ich versuch mich vielleicht mal an einem beispiel.....also nehmen wir mal an, nein anders ...ich bin jetzt wieder 10 tage trocken, habe wieder das nötige selbstvertrauen um ein neues projekt zu starten (bin selbstständig), das kostet viel kraft und ich mutiere dann schon mal zum "workoholik", was aber nicht so schlimm ist, denn freizeit bedeutet mir sehr viel, also mach ich dann zwischendurch schon mal pause von 3-4 tagen
dann muss der garten gemacht werden , der hund und die katze zum tierarzt - steuererklärung, neue termine, dies und das - diskussion mit den eltern - theater mit kunden - dann stellt meine freundin und ich fest, dass wir schon länger nichts schönes mehr unternommen haben - der urlaub ist lange her oder was weiss ich was noch für "lapidarer klüngelkram" - und alles wird von mir prompt erledigt und abgehakt - ich lasse nichts anbrennen.....und sonst bin ich fit,gesund mir fehlt nichts - die basis für ein perfektes leben und dennoch gehen viele gefühle in diesem tagesgeschäft mit der zeit unter und ich stumpfe ab und bin in einem richtig "trockenen trott", der mich dann ab und an vergessen lässt wie sch.... doch die sauferei war.
und dann entscheide ich mich in nüchternem zustand zu trinken - alles vergessen - aber sofort (meistens nach dem 1.abend ist die reue und enttäuschung gross).....und alles fängt bei mir wieder von vorne an ...seit 12 jahren.....diesmal will ich´s schaffen auch ohne joints als ersatz.... ich weiss nicht ob dir das geschreibsel was bringt, das war mein kläglicher versuch auszudrücken warum ICH immer wieder rückfällig werde
Das war sooo... schön und einleuchtend geschrieben!
Möcht ja auch für nichts in der Welt das Leben gegen eine Flasche mehr eintauschen wollen, denn du hast recht es fühlt sich verdammt sauber-rein-pur und absolut frei von Gift und Siff an!!!
Aber zu absolut fällt mir da grad was ein: Ja Wolfi, habe auch schon so einige versuche mit dem trinken aufzuhören in den Sand gesetzt, konnte auch einfach nicht akzeptieren niemals mehr zu trinken und der Joint am abend war nicht mehr das was er war, ohne einen Wein dazu. Als ich mich dann entschloss nichts mehr zu trinken, hatte ich allerdings gerafft das es dismal für mein restliches Leben bedeuten würde und hörte auch gleichzeitig mit dem Allabendlichen Joint`s auf. Allerdings nicht mit dem Gedanken niemals mehr einen zu rauchen. Auf Feten wollte ich ihn dann schon noch so ab und zu genießen. So, letzte Woche war dann so eine Fete und ich hielt an meinem Gedanken fest, ein Joint in Ehren kann mir keiner verwehren. (Also so ganz pur bin ich da wohl doch nicht gewesen) Habe aber dann festgestellt das ich das Gefühl garnicht mehr so schön finde und ich meine neu gewonnene klarheit nicht mehr spühre. Einfach nur daneben und ich überleg mir in Zukunft wohl sehr genau, ob ich das nochmal haben muss. Bin nun ziemlich erstaunt über meine Reaktion und einfach nur froh über mein Empfinden. Es schreckt mich eher ab, als das es mir gefallen könnte.
Liebe Grüße Janis, die euch nur das absolut Reine & Pure wünscht
danke für deine zeilen - du hast recht, das ist auch noch so ein punkt - das vakuum, dann habe ich alles erledigt, alles ist fein, hätte zeit mich mal ruhig hinzusetzten und kaum sitzte ich werde ich auch schon wieder unruhig - irgendwas tun , was machen - action.....tief durchatmen, alle chakren öffnen, die negative energie ausatmen - mir bewusst werden wie schön alles ist.....das funktioniert,aber nur kurz, ständig knabbert mein gehirn an irgendwas - meditation - ja das gelingt mir, die übungen vorher feine sache, aber die entspannungsphase am schluss.....tausend sachen gehen mir durch den kopf - es fällt mir so schwer mal an nichts zu denken.
und du hast recht, wenn es dann einen rückfall gibt bleibt mir zeit zum trinken + noch mehr nachdenken
Hallo Wolfi, da kenne ich auch eine Verhaltensweise: immer wenn ich viele Termine hatte und "gerade" biegen mußte,"Rennereien",alles wunderbar geschafft und wieder einmal mit viel Energie Erfolge hatte und mich richtig gut fühlte,dann habe ich mich belohnt oder dafür gesorgt daß es mir nicht gut zu gehen hat oder wie auch immer,ich betreibe jetzt da nicht mehr so viel Ursachen forschung.Inzwischen klappt es schon eine WEile ohne mich weg bimen zu müssen und ich kann auch Ruhe,und vor allen Dingen mich ertragen!!!!Ich muß nicht mehr ständig etwas tun und andere helfen um von mich abzulenken,ich genieße mich und mein kurzes Leben,denn wenn man es richtig ausfüllt für sich dann ist es in jedem Fall zu kurz!! ich wünsch´Euch allen was`!!! Bummi
Ich finde, Roswitha hat das eben sehr gut erklärt. Im Prinzip mache ich es so. Und wenn mir alles zu bunt wird, hilft mir eine schöne Badewanne. Die hilft mir auch, wenn ich mich mal selber nicht leiden kann.
Im übrigen zähle ich auch schon lange nicht mehr. Ich kann heute nicht mal mehr genau den Tag sagen, wo ich aufgehört habe.