also einer körperliche Abhängigkeit geht eigentlich immer eine psychische Abhängigkeit vorraus. Ich greife ja aus irgendwelchen Gründen immer wieder zur Flasche sei es weil ich negative Gefühle nicht aushalten mag, meine Depressive Stimmung verbessern will etc. und das tue ich solange bis ich körperlich Abhängig bin. Es entsteht ein verlangen nach mehr, weil der Zustand nicht mehr befriedigt werden kann. Wobei nicht jeder körperlich Abhängig werden muss.
jetzt versuch ich mich auch noch mal an diesem Thema
Sobald Du was getrunken hast, denkst Du nicht mehr nüchtern und auch nicht unbedingt logisch. Vernunft ist aber schon im nüchternen Zustand nur ein ganz kleiner Ausschnitt unserer Triebfedern. Die meisten Handlungen laufen halbbewusst oder reflexartig ab und werden von Trieben gesteuert.
Unser Hirn konstruiert sich Gründe für unser Handeln denn sonst wären wir als Person nicht konsistent. Das betrifft natürlich auch einen Alkoholiker. Zuerst kommt aber die Erfahrung daß Alkohol etwas in uns bewirkt, Wohlbefinden, Euphorie, Erleichterung, Betäubung oder was auch immer.
Jetzt wirkt beim einem der Alkohol erst mal mehr und beim anderen weniger, und diese unterschiedliche körperliche Disposition trifft auf eine Persönlichkeit die ja nach der Umgebung in der sie aufgewachsen ist, Elternhaus, Clique usw., dem Alkohol mehr oder weniger kritisch gegenüber steht. Und irgendwo in diesem multifaktoriellen Geschehen verlaufen die Trennungslinien die die unterschiedlichen Alkoholikertypen voneineinander und die Abhängigen von den Nicht-Abhängigen insgesamt trennen. Es kommt auf die unterschiedliche Mischung verschiedener Faktoren an.
Je mehr dann einer in der Summe vom Alkohol profitiert desto grösser wird wohl die Gier und je unkritischer er das betrachetet, umso regelmässiger wird er vermutlich trinken und dadurch bedingt werden auch seine Denkstrukturen immer mehr durch den Alkohol geprägt, um so mehr je weniger er von seinem Leben noch nüchtern erlebt bzw. in dem Ausmaß wie er manche Dinge mit dem Alkohol fest verknüpft so daß er halt nur so aus seinem Alltag oder seiner bürgerlichen Existenz aussteigen kann, ob das quartalsmässig oder täglich passiert..
Ein Hirn kann wohl auch nach dem Kick süchtig sein und das betrifft wohl die Schnapstrinker mehr als die anderen Trinker, anteilsmässig gesehen. Würde mich nicht wundern wenn der Kick einen Adrenalinstoß triggert was dann auch gut zu den Aggressionen passen würde die ja auch von anderen schnellwirkenden Drogen bekannt sind. Je schneller die Wirkung desto höher das Suchtpotential, weswegen Nikotin auch so eine schwierige Droge ist die unter allen die diese Droge probieren den höchsten prozentualen Anteil an süchtigen Konsumenten hervorbringt, 70 % derer die das Rauchen probieren werden abhängig...prozentual mehr als doppelt so viel wie beim Heroin und bei Alkohol erwischt es anteilsmässig die Schnapstrinker eben schneller als die Biertrinker wobei es die reinen Schnaps-oder Biertrinker ja gar nicht so viele gibt.