ZitatGepostet von wahrsteiner Vor sechs oder sieben Jahren wollte ich auch auch bei ihm mitmachen habe es aber gottseidank "verschlafen" und bin dann später (4 Jahre)zu richtigen Experten gegangen und seit gut 2 Jahren trocken.
wenn Du es nicht verschlafen hättest hättest Du vielleicht schon ein Jahr später gewusst daß es nicht funzt und damit hätte Körkel zumindest sein vorgegebenes Ziel erreicht gehabt.
Er hat schon immer betont daß sein Programm für Alkoholiker nicht geeignet ist und daß diejenigen die es nicht schaffen nur völlige Abstinenz anstreben können und sonst gar nix.
Von "gottseidank" kannst Du ja in Deinem Fall - aus meiner Sicht - nur sprechen wenn Du froh bist daß Du es auf Deine Weise ein paar Jahre länger krachen lassen durftest.
Ansonsten muss man immer sehen wo einer steht. Wenn jemand - so wie ich das jahrelang konnte obwohl ich zuvor ebenfalls jahrelang täglich getrunken hatte - ohne grosse Schwierigkeiten oder Verzichtsgefühle Pausen einlegen und seinen Konsum im Griff behalten kann, dann wird derjenige kaum einsehen warum er denn gleich ganz aufhören soll, und deswegen wird sojemand kaum eine Veranstaltung besuchen wo auf Abstinenz gedrängt wird. Er bleibt also zwangsläufig allein mit dem wie er es macht und damit fehlt ihm vielleicht ein wichtiges feedback wann er seine persönliche Grenze überschreitet.
die Zahlen von Werner sprechen Bände, da brauch ich wohl nichts weiter zu sagen. Das mit dem "krachen lassen " ist wohl etwas übertrieben von dir, aber wenn Du damit sagen willst, daß jemand erst einen gewissen Punkt erreichen muß, um zu erkennen das er ein Alkoholiker ist, muß ich Dir recht geben. Ob ein Herr Prof. Körkel dabei hilfreich ist wage ich zu bezweifeln. Mir hätte eine "Therapie" bei ihm sicherlich - so wie vielen anderen auch - nicht geholfen, eher geschadet. Deswegen gottseidank. Viele Grüße aus Nbg Helmut
die Frage ist auch, warum jemand unbedingt wieder "kontrolliert" trinken will. Selbst wenn es bewiesen wäre, dass es funktioniert - ich würde es es nicht wollen!
Ich glaube, es könnte sogar funktionieren, wenn man in sich so weiterentwickelt hat, dass man Alkohol nicht mehr zur Stimulierung oder Gefühlsverstärkung benutzt. Das ist bei mir so (zumindest dass ich Alkohol nicht mehr zur Manipulation benutze ). Nur, deshalb weiß ich nun auch keinen Grund mehr, wieso ich ihn noch trinken sollte. Geschmacklich gibt es echt bessere Sachen - da war er nie wirklich interessant für mich.
Tja, und für Nichtalkoholiker ist das Körkel-Programm sinnlos - wieso sollten sie sich denn einem kontrolliertem Trinkplan unterziehen? Doch höchstens um festzustellen, dass sie Alkoholiker sind.
Im Grunde dient der Versuch des KT meiner Meinung nach nur dazu, um festzustellen bzw. selbst entdecken zu können, dass man Alkoholiker ist. Denn nur jemand der schon ein massives Alkoholproblem hat, sucht doch händeringend, nach einer Möglichkeit ohne die lästigen Konsequenzen weitertrinken zu können.
Jemand, der Alkohol nur ab und zu "nebensächlich" trinkt und es lässt, wenn er merkt, dass es ihm nicht gut tut, kommt gar nicht auf die Idee ein KT-Programm mitmachen zu wollen.
Die übrige Auseinandersetzung mit der Alkoholsucht (Rückfallprävention, Suchtdruck erkennen und damit umgehen etc.) finde ich aber sehr gut aus dem Körkel-Programm. Kann ich wirklich empfehlen! Mir hat das sehr geholfen.
Der Punkt ist meines Erachtens der daß sehr viele angehende Alkoholiker im Lauf ihrer Karriere - vor dem Schlusspunkt - auf irgendeine Weise versuchen kontrolliert zu trinken.
Das passiert sowieso, auch ohne Körkel. Körkel versucht ursprünglich mit seinem Programm nur diese Leute zu mehr Ehrlichheit gegenüber sich selbst zu bewegen.
Ich glaub wenn einer der schon trocken ist das anfangen wollte würde sich selbst Körkel an den Kopf langen.
ich habe lange vor meiner Kapitulation schon gespürt, daß ich Alkoholiker bin. Habe auch versucht, die Konsequenz aus dieser Einsicht hinauszuschieben, indem ich die irrwitzigsten Versuche machte, meinen Konsum zu kontrollieren.
Warum bin ich dann nicht zur Suchberatung gegangen? Ganz einfach, die Aussicht, abstinent leben zu müssen, war noch derart schrecklich für mich, daß ich u.a. das morgentliche Trockenkotzen in Kauf nahm.
Vielleicht hätte ein niederschwelliges Angebot, wie das KT-Programm dafür gesorgt, daß ich ein paar Jahre früher den Weg in die Suchtberatung gefunden hätte. Ich habe es schon mal geschrieben: In den zwei bisher durchgeführten KT-Programmn bei der PSBB der Caritas hier in Stuttgart (derzeit läuft das dritte) haben sich jeweils zwei Teilnehmer für die Abstinenz entschieden - aus der Einsicht heraus, daß das KT für sie nicht funktioniert -.