ich habe aus einigen deinen letzten Beiträgen noch so manchen Satz im Hinterkopf. Ich versuche es mal zusammenzufassen und hoffe du nimmst es mir nicht übel. Ich möchte es gern verstehen, warum du immer noch im Hamsterrad deine Runden drehst und den Ausgang nicht finden kannst.
Ich möchte dich nicht verletzten oder ärgern, sondern nur verstehen...... also bitte nicht böse werden, ich bin nicht nur eine "Zicke" auch wenn das nun einige glauben werden – ich kann auch ganz nett sein.
Hier mal eine kurze Zusammenfassung, was mir so aus dem Stegreif noch einfällt:
Du hast eine 3-monatige, wöchentliche Suchtberatung hinter dir.... - die dir aber nicht geholfen hat
Warst beim Psychiater wegen Depressionen (durch Alk verstärkt) - um dein Hauptproblem das "schlechte Gewissen" behandeln zu lassen (hab ich so gelesen)
Hast monatelang Medikamente gegen Depressionen eingenommen (und getrunken?)
Eine Psychotherapie gemacht, die lt. Deiner Aussage nichts geholfen hat
Warst Anfang des Jahres für 2 Monate abstinent - und dir ging's gut damit
Du trinkst noch – dir geht’s schlecht, nimmst Medikamente (die nicht helfen) und fühlst dich sehr einsam.....
Und diese Worte sind auch von dir:
Ich werde es schon irgendwann schaffen......
... aber jetzt, nach einigen hoffnungslosen Tagen, will ich es wieder versuchen, mir Hilfe holen. ... Ich möchte nicht so dahinvegetieren.
... ich kämpfe weiter, und irgendwann schaff ich es wirklich.
Puh, nun bin ich platt – das ist ja eine richtige geballte Ladung, die mir da entgegenspringt. Du hast ja schon einiges unternommen, aber ich glaube nicht ernsthaft genug.
Wie willst du denn jetzt weitermachen? In welcher Reihenfolge holst du dir Hilfe? Hast du dir da schon einen neuen Plan zurecht gelegt? Wie kannst du aktiv mitarbeiten, oder was im Vorfeld schon in Angriff nehmen?
Also ich würde so vorgehen: Das 1. Glas stehen lassen! Bei mir hat es damals vor gut zwei Jahren funktioniert, denn ich wollte und konnte einfach nicht mehr..... Hätte ich es nicht hinbekommen, wäre mein Weg ins Krankenhaus zur Entgiftung gewesen.
Mein nächster Schritt – war der Weg in eine SHG. Ein paar hier von den älteren Mitgliedern können sich sicher noch daran erinnern, dass ich mich auch zuerst gewunden habe wie ne Schlange. Aber ich bin hin, schon weil ich wissen wollte wie eine SHG arbeitet, funktioniert und was ich dort für mich mitnehmen kann. Ich habe diesen Schritt nie bereut und bin froh, dass ich mich dort geborgen, verstanden und nicht mehr alleine gefühlt habe. Das war eine sehr schöne Erfahrung. Auch konnte ich dort real feststellen, dass abstinent zu leben kein Verlust bedeutet, sondern ein Gewinn der Lebensqualität ist.
Meinst du nicht, dass das auch für dich ein Anfang sein könnte, dass du das auch hinbekommst? Irgendwo musst du ja den Haken ansetzen. Also raff dich auf, gehe in eine SHG, denn dort sind Menschen, die dich und deine Probleme verstehen.
Ich sehe es mal so, dass das ein Schritt aus deiner Einsamkeit sein könnte, zwar zeitlich begrenzt, aber doch unterbrochen und vielleicht ergibt sich ja dort eine Freundschaft, die dir die schönen Seiten des Lebens wieder aufzeigen kann. Ein Versuch wäre es doch wert, meinst du nicht auch?
Nur aufstehen, dich bewegen, musst du schon selbst. Es braucht auch einen festen Willen, erzeugt aber eine positive Veränderung und bedeutet "Leben" und nicht phlegmatisch dahinvegetieren. Packs doch mal richtig bewusst an und glaub an dich, dann wirst du es auch schaffen.
Und diesen Satz verbanne ins Nirwana, der ist so was von Mist: Ich werde es schon irgendwann schaffen......
Ab heute heißt es: Ich brauche dich (Alkohol) nicht mehr! Mein Leben gehört mir, ich bestimme ab nun bewusst und intensiv darüber. Ich schaffe das!
Na ja, nowayout, ich würde mich freuen, wenn du zu der Einsicht kommst: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt!
Und geh diesen Weg konsequent - hol dir zusätzlich alle Hilfe, die du brauchst, aber mach einen nüchternen Anfang!
Ich wünsche Dir alles Gute
Rosa
PS: Und diese, deine Worte: ..... fühle ich mich immer ganz komisch, schwindelig, desorientiert, Alpträume, ... aufhören - ich muss endlich wirklich und für immer aufhören! nowayout
Ich schrieb ja in meinem ersten Satz schon,dass ich Rosa´s Beiträge sehr schätze,auch dieser war sehr gut. Natürlich lernen wir alle aus den (meisten:grins2 Beiträgen,dafür ist das Forum ja da.
Ich weiss nur nicht,ob nowayout sich so wohl dabei fühlen wird,wenn seine Beiträge so gesammelt vorgeführt werden.Das ist meine persönliche Meinung!
ich meine wenn nowayout hier seine kommentare quasi öffentlich abgibt,dann muss er auch damit rechnen wenn auf seine post öffentlich reagiert wird...
ausserdem ist das hier meiner meinung nach auch eine gute plattform um für den dringend notwendigen kontakt für ihn im realen leben sozusagen zu trainieren.....
Ich habe diesen Weg gewählt, da es in einer nMail vielleicht als Vorwurf ankommen könnte und hier in der Öffentlichkeit ist es eine Diskussionsgrundlage.
Alles über das ich geschrieben habe, ist aus öffentlichen Beiträgen. Es liegt mir fern, irgend jemand im Forum bloß zu stellen
Mir kam es halt so vor, dass nowayout einen kleinen Anstoß braucht um mal über sich zu schreiben.
Lieber Nowayout, falls du dich durch meinen Beitrag bedrängt fühlst, nehme ich ihn selbstverständlich aus dem Forum wieder heraus und entschuldige mich bei dir. Musst mir nur nen Funk geben.
Genau das ist der Punkt.Wir Menschen sind ja nun recht unterschiedlich.Dem einen gibt es einen Anstoss,der andere zieht sich evt. in sein Schneckenhaus zurück!?!
Es war mein spontaner Gedanke eben,warum nicht ganz direkt an die Person in Form einer nMail sondern stattdessen sozusagen auf dem Präsentierteller?
Hallo Ihr Lieben! Also ich find´den Beitrag von Rosa schon recht gut und kann natürlich hilfreich sein,wenn er denn so angenommen werden will!! Die Wahrheit kann nicht verletzend sein oder beschämend,wenn die Worte treffen sind sie richtig,das sind Denkaufgaben!!Therapeuthisches Gesäusel und Streicheleinheiten helfen meist sehr wenig,klare Worte,klare Entscheidungen,klare Verhältnisse!! Solange wie ich noch nicht klar eine Entscheidung getroffen habe und dem Alkohol die Macht zugesprochen habe mich immer wieder zu besiegen,wenn ich mit ihm kämpfe,solange bin ich Verlierer und werde es bleiben! Ich bin dankbar meinen Tiefpunkt gehabt zu haben und den da oben schon die Hand gegeben zu haben,sonst wäre ich wahrscheinlich immer noch im Kampf mit "ihm" !! Worte,Therapeuten,Gruppen,alles "half" nicht,konnte nicht helfen so lange ich noch den Weg des Trinkens gehen wollte!!
Hallo Bummi, Zitat: Worte,Therapeuten,Gruppen,alles "half" nicht,konnte nicht helfen so lange ich noch den Weg des Trinkens gehen wollte!! Welch weise Worte. Ich danke Dir für diesen Beitrag. Max
dieses Risiko tragen wir hier alle, die öffentliche Beiträge schreiben. Dem einen gefällst, dem anderen nicht. Wie du bereits gesagt hast: Die Menschen sind nun mal unterschiedlich.
Ich empfinde Rosa´s Beitrag als hilfreich für alle, die ihren Weg noch suchen.
Außerdem ist er in meinen Augen ein großes Kompliment an noway. Hier hat jemand seine Zeilen nicht nur überflogen. Rosa hat sich ernsthaft und ehrlich Gedanken gemacht. Das finde ich einfach toll.
Moin Rosa! Mit deinem posting hast du mir aus der Seele gesprochen/geschrieben. .....und es ist nicht nur an Nowayout adressiert,sondern auch an so mache..."MoechtegernTrockene". Ich danke fuer deinen Beitrag g24h Marion