Ich bin heute auf den Tag genau 11 Monate trocken.
So viel ist in diesen Monaten passiert. Trennung und Neubeginn mit/von meinem Freund...totales burn-out mit Depressionen...und ich selbst habe mich natürlich verändert.
Langsam beginne ich mich wieder zu mögen - sehr langsam. (Der Alkohol ist mittlerweile sehr weit fort, aber ich habe das Bild vom eingesperrten Teufel tief in meine Trinkerinnenseele eingebrannt.)
Nun zu den Veränderungen: ich beschäftige mich mit der Frage, welche Veränderungen bei mir auf meinen Ausstieg aus dem ALkohol zurückgehen und welche vielleicht nicht oder nicht nur.
Wenn ihr euch vergleicht wie ihr ward als ihr getrunken habt und jetzt trocken: was waren eure bemerkenswertesten Veränderungen? Und: Fangen diese Veränderungen nicht schon in der nassen Zeit an und ermöglichen überhaupt erst den Ausstieg?
Hallo Alexandra, guten Abend allerseits,man merkt am Board,das fernsehprogramm ist eben total daneben!! Aber das ist eine gute Frage,darauf fiel mir gleich der Spruch von Biermann ein(obwohl ich zuerst nicht dachte,daß er so etwas ablassen kann!), nur wer sich ändert bleibt sich treu! Änderungen geschehen eigentlich ständig,mit uns,um uns ,in uns.Jede mInute ist wahnsinnig spannend und aufregend,es kommt wahrscheinlich darauf an wie bewußt ich bereit bin sie wahrzunehmen und mit ihnen zu gestalten,das Leben managen nach meinem Belieben,Bedürfnissen,Wohltun und Zufriedenheit,die Aufgabe zu finden die mir gegeben worden ist,und wenn ich eben Alkoholiker geworden bin,vielleicht gehört auch dies dazu meinen Weg zu finden,wenn es denn nützt letztendlich!(Vor 15 Jahren wäre ich entrüstet gewesen)
Gerade Wege sind langweilig und kann es eigentlich im richtigen Leben,mit dem ich selbst beschäftigt bin und das mir nicht von anderen geebnet und bereitet wird,nicht geben.Ich kann mich nicht stellen und heraus finden wer ich bin und was ich will,gerade die Irrwege,die wieder auf den richtigen Weg (für mich!!!!) führen,sind spannend und prägend.Allerdings hatte ich wohl etwas zuviel nach den Irrwegen gegriffen,nun gut,gehört auch dazu!!Aber ganz wichtig für mich und nur für mich muß mein Weg sein,keiner kann für mich entscheiden ob ich zurück oder vorwärts gehe.Auch ein klein wenig zurück ist manchmal notwendig und sinnvoll!! Ich befinde mich auch gerade oder immer noch,ich bin mir noch nicht ganz schlüssig,aber es kann einfach nicht anders sein,bei einer riesigen Veränderung.Und Veränderungen sind immer auch Entscheidungen beruhend auf Erfahrungen(verstandene Wahrnehmungen!).ES ist wirklich schwierig und eine sehr wichtige Entscheidung die zu einer Veränderung führt. Es gibt,mit zunehmenden Alter wird mir das immer bewußter,dem Alter entsprechende Veränderungen und die führen auch zu Veränderungen im Leben,Einstellungen,Vorstellungen,Ängste,Bewertungen,all das ändert sich auch mit dem Alter,ich bin wirklich manchmal positiv überrascht,also kann das "Alter" doch nicht so schlimm sein!!! Guten Abend!!Bummi
Veränderungen gabs schon immer bei mir, mal mehr mal weniger. Nur jahrzehntelang - mehr als 25 Jahre - waren Drogen und/oder Alkohol nie weiter als wenige Tage von mir entfernt, und für diese Zeiten kann ich meine Entscheidungen und meine ganze Denke von meiner Drogen-/Alkoholkarriere schlecht ganz trennen.
Erst seitdem ich trocken bin, erlebe ich es überhaupt zum ersten Mal daß ich einen ganzen Lebensabschnitt mit voller Absicht und allem was dazugehört nüchtern mitkriege, eine völlig neue Erfahrung.
Veränderungen! Ja die gab es schon immer. Früher war ich schüchtern und habe mir wenig zugetraut. Dann die erste Veränderung. Ich begann zu trinken. Was hat sich dann verändert? Ich habe mich entgültig zurückgezogen und mir gar nichts mehr zugetraut. Mit der Gesundheit ging es bergab. Dann die Erkenntnis: Ich trinke zuviel!! Zuerst ging es trotzdem weiter wie bisher. Zum Arzt habe ich mich zuerst nicht getraut. Irgendwann dann doch zum Arzt. Dort hörte ich zuerst Beschwichtigungen. "So schlimm kann es bei Ihnen doch gar nicht sein:" Na also, wenn der Arzt das schon sagt. Dann gingen ca. 2 Jahre ins Land. Gesundheitlich ging es mir immer schlechter. Unter die Leute kam ich nur noch zum Einkaufen. Brauchte ja meinen Stoff. Dann ein erneuter Versuch bei einem anderen Arzt. Einweisung in eine Klinik zum Entgiften. Anschließend eine LZT. Dort habe ich gelernt, dass ich mich nicht zu verstecken brauche, und dass ungeahnte Fähigkeiten in mir stecken. Das ist jetzt 6 Jahre her. Was hat sich in diesen 6 Jahren verändert? Ich habe einen Job in dem ich Verantwortung für ein Haus mit 15 Wohnungen trage. Und ich leite eine SHG hier an meinem Heimatort. Hätte ich mir das früher zugetraut?? Sicher nicht!
Soviel aus meiner Sicht zum Thema "Veränderungen durch Abstinenz".