Ich für mich halte es mit Alkohol im Essen folgendermaßen:
Wenn ich weiß, dass es Alkohol enthält (auch wenn ein mehr oder weniger großer Teil davon verdampft ist), esse ich es nicht. Beispiel: Wenn auf der Speisekarte "Schweinebraten in Biersoße" angeboten wird, nehme ich was anderes, ohne weiter drüber nachzudenken.
Ich frage aber auch nicht bei allem und jeden vorher dreimal nach, ob vielleicht Alkohol drin sein könnte. Wenn es nicht gerade offensichtlich ist (wie besagter Schweinebraten), esse ich eigentlich alles.
Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass ich, wenn ich aus Versehen mal ein paar Alkoholmoleküle erwischen sollte, davon nicht rückfällig werde.
Ich in deinem Fall hätte das Sauerkraut wohl nicht genommen, weniger aus Angst, davon rückfällig zu werden, sondern mehr, weil das Gedankenkarussel irgendwie wieder in Gang kommt und ich ja weiß, dass es Alkohol enthält. Du schreibst ja selbst, dass du lange überlegt hast und es dann gewagt hast. Ich denk mir, wenn es ein Wagnis ist, dann schmeckts ja gar nicht mehr richtig, weil immer der blöde Hintergedanke da ist.
Übrigens gibt es das Gulasch ab und an auch bei uns in der Kantine und da esse ich es auch. Ich habe mir noch nie Gedanken gemacht, ob das nun Weinsauerkraut ist oder nicht.
Aber vielleicht lasse ich es in Zukunft doch stehen, weil das Sauerkraut bläht immer so
Nein im Ernst: Koche dein Gulasch und freu dich drüber und esse es mit Genuß!!! Ich kann mir nicht vorstellen, dass du davon rückfällig wirst.
Meine Meinung...
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
Aber geh weida, lieber Grufti! Ich hab doch den VErIrrTum ghabt.... bin doch froh wenns dann wer merkt, sonst bringt der schöne Linkverweis doch gar nix!
LG ringsum von IngMarie
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Einfach tun. Der beste Zeitpunkt dafür: immer genau jetzt.
jo dat künnt einem janz schöön der buckel eraf rötsche, wenn alles im levve bloß suure kappes wör, ne
also - die nacht hat entschieden: ich gehe heute noch mal los und werde uns ein weinfreies sauerkraut finden.
die alte büx gebe ich auf jeden fall jemand anders. notfalls gibt es dann eben gulasch mit paprika und rahm ohne sauerkraut. dann aber mit bandnudeln!
weil - wie du so ganz richtig schreibst, grufti - das gedankenkarussel, das ganze kopfkino dann wieder in gang kommt, wenn ich WISSENTLICH alkohol zu mir nehme.
ich werde da lieber - für mich - weiter vorsichtig bleiben.
hallo @ ne uz:
die diskussion, ob alkohol ganz verkocht oder nicht, gibt es immer wieder neu. das ist je nach menge des zugefügten alkohols und länge der kochzeit unterschiedlich.
alkohol verdampft bei niedrigeren temperaturen als wasser, fängt bei ca. bei 70°C - und dann natürlich auch nicht alles auf einmal. das dauert seine zeit.
wenn der alkohol GANZ verkochen bzw. sich vollständig verflüchtigen täte - dann dürften wir ja auch alle wieder glühwein trinken (der steht ja auch oft stundenlang dampfend auf dem herd .... und .... ? verdampft alles?!)
für mich als alkoholikerin kommt nicht nur die reine physik zum tragen. da spielt mein suchtgedächtnis ebenso eine rolle wie meine neurophysiologie, meine psyche und meine persönliche tagesform. das sind faktoren, die kann ich nicht genau bestimmen. meine abstinenz geht mir über alles. deswegen mache ich da lieber keine experimente, was das austesten von alkoholhaltigen grenzen angeht. ich würde erst merken, dass es zu viel war der grenzgängerei, wenn es zu spät ist.
kleine geschichte nebenher: erst vor ein paar tagen war ich wieder in einer suchtklinik, um meine selbsthilfegruppe den patientinnen auf station vorzustellen. ich sah bekannte gesichter, die - früher mal abstinent - nun seit jahren wieder in der sucht stecken. ich habe sie nicht gleich erkannt - sooo alt und senil ist sie geworden in der relativ kurzen zeit. erst an der stimme und dann auf den dritten blick habe ich gesehen, wer das einmal war: ihre ehemals wachen augen trübe, wusste sie nicht einmal mehr genau, woher sie mich kannte. dabei waren wir sogar einmal miteinander befreundet, hatten eine lange zeit miteinander verbracht in der gruppe.
das hat mich sehr erschreckt. ich weiß, dass ich genau da nicht hin will. und deswegen verzichte ich vorsichtshalber auf ein sauerkraut. und bin auch ansonsten wachsam, was alkohol in lebensmitteln angeht. es ist meine lebensversicherung.
ich hab die erfahrung anfang des jahres mit einem medikament gemacht, in flüssiger form mit alkohol. auch wenn mir "eigentlich" klar war, dass ich dieses medi nicht wegen des alks schlucke, sondern um gesund zu werden, hat mich das ganz schön angetriggert, kopfkino - suchtgedächtnis.
Also, ich mach mir wegen Sauerkraut keine Gedanken. Auch nicht über mein Malaga-Eis, meinen Kefir oder Kombucha. Ich hab gestern auch Meditonsin genommen, da ich das Gefühl hatte, es ist da was im Busch. Ich denke, es geht wirklich darum, was sich im Kopf abspielt, was man selbst als mögliche Gefahrenquelle sieht. Bei mir sind das definitiv geöffntete Weinflaschen vor meiner Nase, ich glaub zwar nicht, daß mich das ernsthaft antriggern würde, aber ich mag das einfach nicht. Alles was damit zu tun hat, vermeide ich. Ich koch auch nicht mehr mit Wein. Biersoßen eh nicht, da mir vom Biergeruch (besser: -gestank) einfach übel wird. Mit dem Kochen war das am Anfang eine Umstellung (üblich war, ein Schuß für die Soße, der Rest für mich....:sprachlos. Im Keller steht ein Kasten Bier, im Regal liegt eine Flasche Sekt, daneben eine Flasche Rotwein, beides Geschenke vom Geburtstag. Das kratzt mich nicht, die sind zu, die bleiben zu, das kann liegen und Staub ansetzen .
LG
Mugge
"Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche." (Franz von Assisi)
ich hätte es genauso gemacht wie Du. Wenn da Wein draufsteht, kommt es nicht in mich rein. Fertig. Und da geht es mir nicht drum, dass ich mich mit Weinsauerkraut besaufen könnte, sondern nur darum, dass ich meine psychische Toleranzgrenze dem Alk gegenüber herabsetze.
btw: Im allgemeinen ist Bio-Sauerkraut nur mit Weißkohl und Meersalz.
ich esse sehr gerne weinsauerkraut und nehme immer das von hengstenberg. habe noch nie suchtgedanken bekommen wenn ich das gegessen habe. schmecke den wein da noch net mal raus. anders war es mal mit marzipanschoki. hatte mir eine von milka gekauft und bin gar nicht auf den gedanken gekommen dás da alk drin sein könnte. Ich esse ein stück und schmecke es sofort raus. Die schoki habe ich dann nicht weiter gegessen weil es doch zu krass war.
Maja schreibt: "ich esse sehr gerne weinsauerkraut und nehme immer das von hengstenberg. habe noch nie suchtgedanken bekommen wenn ich das gegessen habe."
Ame schreibt: "ich bin im laden sehr lange vor dem regal mit dem sauerkraut gestanden." und "ich werde es wohl wagen. aber unsicher bin ich doch"
Deswegen glaube ich, ist die Entscheidung der Ame richtig es nicht zu essen. Und die Entscheidung der Maja, es zu essen, ist auch richtig. Diese Logik verstehen wahrscheinlich bloß Alkis...
Jetzt aber die alles entscheidende Frage an die Ame:
Hat das Gulasch geschmeckt? Oder gibts das erst morgen?
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
Zitatund bin auch ansonsten wachsam, was alkohol in lebensmitteln angeht. es ist meine lebensversicherung.
Für mich als Eis-Fan im Sommer immer wieder eine Tortur. Wenn ich die Eiskarte durchehe und registriere, wieviel da angeboten wird, ohne daß ein Schuß "Irgendwas" drin ist. Ist ein Grund, warum ich mich selten reinsetze dafür aber eins mitnehme und lieber auf der Parkbank schlabber.
Meine Grenze ist das Riechen oder Schmecken. Pulver-Amaretto-Cappuchino schmeckt und riecht einfach nach Amaretto, da kann ich mir 100x einreden, daß nichts drin ist, also Finger weg.
Ich hab' im Supermarkt auch schon alle möglichen Ketchup Flaschen und Senfgläser umgedreht und nach evtl. Spuren geforscht. Heute mache ich das nicht mehr. Wie erwähnt, hängt das bei mir ebenfalls davon ab, ob ich das mit meinem Gewissen vereinbaren kann. Ja, kann ich. Hätte ich danach ein blödes Gefühl, oder den Eindruck, es wäre falsch, würde ich die Finger davon lassen.