Heute ist mein Tag 1 ohne Alkohol. Ich spüre, dass ich nun nach X-Anläufen eine innere Kraft habe, um meinem Leben eine neue Ausrichtung zu geben, nämlich Lebensqualität.
Nun möchte ich diesen Tag immer ganz besonders in meiner Erinnerung behalten. Habt ihr einen Vorschlag?
An meinen ersten Tag kann ich mich gar nicht mehr erinnern, habe sogar das Datum aus meinem Kopf gelöscht und im Kalender schon lange zuvor aufgehört rote Kreuzchen, schwarze Kringel zu machen, es wurden viel zu viele.
Der erste Tag war bei mir ebenfalls einer von vielen ersten Tagen und deshalb hatte ich auch keine besonderen Zeremonien gemacht, früher habe ich mir einen ganz besonderen Tee gekocht, besondere Musik aufgelegt, eine Kerze angezündet und versucht, mir alles Schöne zu gönnen, was ich trinkend nicht machte.
Letzendlich halfen mir solche Dinge nicht wirklich, bis zu dem Moment, wo ich wusste, jetzt schliesse ich mit dem Trinken.
Und das habe ich dann begonnen, ganz langsam und nicht auf eine lange Sicht hinweg, sondern nur "Heute trinke ich nicht" und das jeden Tag, heute denke ich darüber gar nicht mehr nach, ich weiss, dass ich nicht mehr trinken brauche.
Heute bin ich in der Lage, mir jeden Tag einen besonderen Tee zu kochen und mir generell kleine Highlights im täglichen Leben zu gönnen.
Ich wünsche dir alles Gute für dein neues Leben, es wird spannend werden in jeder Hinsicht, aber auch dadurch entspannter
Willkommen auf dem Board. An den ersten Abstinenztag erinnere ich mich nicht mehr aber an meine Geburt doch auch nicht. Also feiere ich jedes Jahr 2 mal Geburtstag. 1x im Februar, und 1x im Mai. Denn im Mai wurde ich zum zweitenmal geboren.
ZitatGepostet von StellaLuna Und das habe ich dann begonnen, ganz langsam und nicht auf eine lange Sicht hinweg, sondern nur "Heute trinke ich nicht" und das jeden Tag
Das sind aber sehr schöne Gedanken, die ich mir einprägen werde und die mir wirklich helfen. Ich habe mir irgendwie eine derartige Unterstützung hier im Forum erhofft. Dass aber gleich der erste, dein Beitrag für mich so wertvoll ausfällt, finde ich toll!
ich weiss nur noch es war ein sonntag, und es ging mir schlecht....mein körper war in auflösung begriffen, und gute vorsätzte ala nie wieder nahm ich schon lange nicht mehr ernst. eigentlich ging es nur darum, im bett die richtige stellung zu finden, damit dieses drehen, dieses ach was weiss ich elend irgendwie zu ertragen war. dann gab es da hin und wieder , sich häufende krampfartige schmerzen im oberbauch, die so heftig waren, das ich gar nicht mehr wagte zu atmen....blutdruck wagte ich schon lange nicht mehr zu messen, aus angst , das gerät könnte sich mittels überforderung verletzen...ja, und dann war da wohl so ein lichter moment , wo ich es mit der angst bekam, aber mal so qualitativ brauchbare angst, denn panik, scham und schiss waren mittlerweile meine dutzfreunde...
es war ein sonntag, computer ans bett gerückt, und dann ging die googelei los. das erste was ich wissen wollte, recht merkwürden, wie sehen alkoholiker aus. warum bin ich in einem jahr so dick, bzw. aufgebläht geworden, wie sieht ein mensch aus, der seine leber terrorisiert, warum sind meine hände so dick....
ich landete auf der deutschen leberseite, oder so, fragte mich langsam, warum ich eigentlich noch am leben bin.....und dann , was man so machen kann..
nach einer woche googel landete ich in den frühen morgenstunden, immer noch im bett,wiederum ein sonntag,auf diesem board, und hatte das gefunden, wonach ich suchte. richtiger ist eigentlich, ich fand etwas , von dem ich gar nicht so recht wusste, dass es das gibt...um so schöner war das zu entdecken, was möglich ist.
na egal, die nächsten drei , vier monate war ich damit beschäftigt, mir klar zu machen, und zwar als fulltimejob, was alkoholismus überhaupt ist, dass ich bis zum hals darin stecke und was ich eigentlich will, bin , und werde....
das war bis hier , an einem montag, der eigentlich auch ein sonntag ist,die sauberste investition meines lebens.
Ich kann mich an meinen ersten Tag noch sehr gut erinnern. Auch an das Datum.
An meinem ersten Tag war ich natürlich äußerst verkatert und mal wieder hat mich mein ganzes Verhalten ( gestern betrunken ) angekotzt. Mich kotzte mein alkoholjammmeriges Selbstmitleid so an. Und ich hatte die Schnauze so gestrichen voll. Ich wollte nicht mehr. Jetzt war Schicht im Schacht.
Ich versuchte ja zuvor, einen anderen Rhythmus reinzukriegen in die Trinkerei und merkte, wenn ich dann trank, freute ich mich vorher schon darauf und am Tag X war ich dann wieder genauso abgefüllt bis zum Licht aus. Das brachte mir garnix.
Erst die Abstinenz brachte langsam Veränderung, und dafür bin ich heute noch dankbar.
hallo Ester, an meinem ersten trockenen Tag - wo ich auch tatsächlich nüchtern war - war ich sooo sehr froh nicht mehr trinken zu müssen. Aber nicht wieder im Sinne von "noch mal davongekommen", sondern in echter Dankbarkeit. Ich war mir gewiss dass es jetzt gehen wird, und es ging. Es war an sich ein Wunder. So empfinde ich das bis heute. Es ist so wie zeitlos geworden, in Dankbarkeit und längst auch in Freude, ich grüße dich, Max
An meinem ersten Tag (und die folgenden Tage) habe ich einen Tee nach dem anderen getrunken, und es war ein heißer Tag, also wusste ich nun gar nicht, ob das viele Schwitzen vom Wetter, vom Tee oder von den Entzugserscheinungen kam.
Beim Schlafengehen habe ich mir vorgestellt, dass ich am kommenden Morgen dann froh sein werde, dass ich einen ganzen Tag ohne Alkohol verbracht habe. So war's dann auch. "Endlich!!"
Am zweiten Tag machte ich es dann genau so. Dann den dritten, vierten. Ich habe auch viel im Internet über Alkohol nachgeschaut. Ständig habe ich auch alles nach "delirium tremens" durchforstet, habe meine trockenen Stunden zusammengerechnet und im Kalender geschaut, von wann bis wann es mich noch erwischen könnte. Die zweite, dritte und vierte Nacht hatte ich zusätzlich zu Angstgefühlen und Schrecksekunden, die immer kurz vor dem Einschlafen kamen, die Panik, dass nun doch was passieren könnte.
Diese Sorgen und Erwartungsangst hätte ich mir sparen können, wie ich jetzt weiß, wenn ich erst zum Arzt gegangen wäre oder in eine geeignete Klinik. Drum rate ich jetzt jedem, der es von mir wissen will, zum Arztbesuch. Würde ich nächstes Mal auch machen. Ich möchte aber nicht, dass es ein nächstes Mal gibt. Mein Leben ist ohne Alk einfach viel besser.
Bei mir gabs keinen "ersten Tag", weil ich jede Woche ne Trinkpause eingelegt hatte. Und kurz bevor ich dann ganz aufgehört hab hatte ich auch noch einen Magen-Darm-Infekt bei dems mir überhaupt nicht geschmeckt hat. So hatte ich schon an meinen letzten beiden Tagen jeweils nur ein Bier getrunken, das ich auch noch mit Gewalt reinwürgen musste. An Schnaps war nicht zu denken bzw. der einzige Schluck kam sofort unter Schmerzen wieder hoch. (blödsinnigerweise, weil ich mir den Termin zum Aufhören Wochen vorher gesetzt hatte, sonst hätt ichs vielleicht da schon bleiben lassen:huch
Na ja und dann hatte da grade ne Fortbildung abgeschlossen. Mein erster Tag war gleichzeitig der erste Tag eines längeren Urlaubs und es war Frühling und sowieso alles ziemlich easy...
Sollte wohl so sein daß es mir leicht fällt, wenn ichs mir im nachhinein überlege
Am Vorabend zu Tag eins hatte ich ein sehr langes (> 6h) Telefonat mit meiner Ex-Freundin. In diesem Gespräch, hatte ich ihr unter Tränen gestanden, Alkoholiker zu sein. Es war das erste Mal, dass ich das einem anderen Menschen sagte. Sie hatte zwar geahnt, dass ich damit ein Problem hatte, war aber von den Außmaßen schockiert (Morgens schon Wodka ect.), da sie davon nichts wusste und ich es eingermaßen geschickt verbergen konnte. Sie bat mir Ihre Hilfe an und das war für mich die Initialzündung. Ich versprach ihr, am nächsten Tag vollkommen nüchtern zu ihr zu kommen. Nach dem Gespräch (es war wohl so zwei Uhr nachts) fiel ich in mein übliches Koma (Hatte knapp drei Flaschen Wein während des Gesprächs verzehrt) und wachte am nächsten Morgen gegen sechs Uhr auf. Neben mir stand noch ein halb volles Glas Wein. Ich trank es und das war mein letzter Alkohol seit nunmehr 96 Tagen. Den Tag selbst hab ich als sehr unangenehm in Erinnerung, wodurch ich auch am nächsten Tag zum Arzt ging, was ursprünglich nicht geplant war.
Moin! Mein erster Tag: bzw.letzter Tag,nur ne halbe Flasche Wodka und keine neue mehr kaufen,denn am naechsten Tag gings in die Entzugsklinik.Als Quatalalkoholikerin machte ich auch Pausen,monatelang.Kiffte dann aber und es war alles nicht so schwer. Aber der erste Tag nach meinem letzten Saufen(ich hatte 2 Wochenlang taeglich eine Flasche Wodka getrunken,ass garnichts,und wenn bliebs sowieso nicht drin)war einer der schlimmsten meines Lebens. Mein Mann wusste einfach nicht mehr weiter,was er machen konnte und ich auch nicht,die Ausreden waren mir ausgegangen und so beschlossen wir,dass ich erstmal an einen total von Alkohol abgeschirmten Raum gehen musste.Also Entzugsklinik(Psychatrie),die war 250 km von meinem Wohnort entfernt.Ich war dermassen geschwaecht,dass ich kaum gehen konnte,nach ueberstandener Autofahrt(sehr schweigsam und bedrueckt),fand zunaechst ein Gespraech dort im Empfang statt.Ich war so fertig,dass ich nicht mal meinen Namen sagen konnte.Spaeter auf der Station,bekam ich ein Zimmer mit einer anderen Frau zusammen,die anfangs nicht da war.Ich legte mich ins Bett und war so am Zittern.Ich weiss bis heute nocht nicht warum genau,von meiner Angst,der Schwaeche,dem Entzug oder alles zusammen.Bekam eine Handvoll Tabletten,die ich unter Aufsich nahm,Blutdruckmessen und noch irgendwas.Ich schaemte mich ueber meinen Zustand,wollte am liebsten sterben.Schlafen konnte ich nicht,obwohl ich total uebermuedet war und auch noch ne Sptitze verpasst bekommen hatte,damit ich mich beruhigen konnte.Schaemte mich wieder,denn in den 2 Wochen hatte ich mich kein einziges Mal gewaschen,nur saubere Klamotten angezogen. Irgendwann kam dann meine Zimmernachbarin herein.Laechelnd mit nem Kaffee in der Hand,gut gekleidet und ,ja,froehlich.Ich dachte zuerst,sie waere wegen Depressionen hier und warscheinlich gut zugedopt mit Psychopharmaka.Nach einem kurzem Kennenlerngespraech(ich sprach sehr wenig)erfuhr ich ,dass sie eine verheiratete Frau mit Kind,Bankangestellte und Alkoholikerin ist. Sie erzaehle mir gleich sehr viel aus ihrem Leben und ich dachte,dass sie meine Lebens-Geschichte erzaehlt.Ich war so baff!!! Sah sie vor mir,kettenrauchend(ich uebrigends auch),symphatisch,nett,freundlich gut gelaunt,und konnte es immer noch nicht glauben,dass diese Frau eine Alkoholikerin war.So konnte ich auch werden??? Das war der erste kleine Hoffnungsschimmer an meinem ersten Tag. Tja,und heute feiere ich 4 Monate Trockenheit und viele andere trockene werden noch kommen Liebe Gruesse und g24h Marion
mir war vor über acht Jahren klar, daß ich aufhören will und werde. Das definitive Datum habe ich mir aber bewußt offen gehalten; war aber schon in der Suchtberatung.
Ja und dann kam die Nacht vom 1.1. auf den 2.1.97. Ich saß vor dem Compi und surfte und chattete in den WWW-Welten. So gegen halb vier machte ich eine neue Flasche "Augustiner Hell" auf und wußte blitzartig, das ist jetzt die letzte Flasche Bier, die ich trinken werde. Und so war es dann auch.
Der eigentliche Entzug war gar nicht so schlimm; die vier, fünf Tage brachte ich irgendwie 'rum. Allerdings war dann das darauffolgende Vierteljahr grausam. Ich schlitterte von einem Gichtanfall in den nächsten. Sogar in der Therapie ein halbes Jahr später hatte ich noch einige Anfälle.
Bis auf einige wenige Male bin ich GöttinseiDank von größerem Suchtdruck verschont geblieben. Es hat allerdings über zwei Jahre gedauert, bis ich wahrnehmbare Fortschritte bei mir feststellte, bis ich merkte. daß ich mich ändere. Ich muß allerdings dazu sagen, daß ich erst nach drei Jahren den Weg in eine SHG gefunden habe. Ab da ging es dann rasant aufwärts. Aber was sind zwei/drei Jahre, hab' schließlich 25 Jahre gesoffen.
Ich danke euch allen ganz herzlich, dass ihr mir Einblick in einen Wendepunkt eures Lebens, den vielleicht für euch entscheidensten wohl überhaupt gewährt habt.
Als ich die Beiträge las, musste ich erst mal tief Luft holen. Es fällt mir auch jetzt nicht leicht, die richtigen Worte zu finden. Zu sehr hat mich das, was ich las beeindruckt.
Vieles erkenne ich in mir wieder. Wie der Alkohol die Seele zerreisst, den Körper kaputtmacht und das ganze Leben überhaupt.
Tragt weiterhin Sorge zu euch. Ich tus jetzt auch.
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Ester,
...mein körper war in auflösung begriffen, und gute vorsätzte ala nie wieder nahm ich schon lange nicht mehr ernst. eigentlich ging es nur darum, im bett die richtige stellung zu finden, damit dieses drehen, dieses ach was weiss ich elend irgendwie zu ertragen war. dann gab es da hin und wieder , sich häufende krampfartige schmerzen im oberbauch, die so heftig waren, das ich gar nicht mehr wagte zu atmen.
...blutdruck wagte ich schon lange nicht mehr zu messen, aus angst , das gerät könnte sich mittels überforderung verletzen...ja, und dann war da wohl so ein lichter moment , wo ich es mit der angst bekam, aber mal so qualitativ brauchbare angst, denn panik, scham und schiss waren mittlerweile meine dutzfreunde...
