Hallo Zusammen, seit meinem 18. Lebensjahr spielt der Alkohol eine große Rolle in meinem Leben. Das ist über fast 30 Jahre so, nein nicht ganz, denn seit ca 2 Monaten habe ich nichts mehr getrunken. Nun meine Erfahrung: In der Kindheit, so wurde mir von meinen Eltern berichtet, war ich viel allein, habe auch allein gespielt und selten Freunde gehabt. Mit dem Alkohol wurde dies anders. In der Gesellschaft habe ich viel getrunken und wurde auch gelöst. Um so mehr intuss, um so geselliger wurde ich. Konnte dann auch reden und denke, ich war, solange ich nicht entgültig voll war, auch angesehen. Wie gesagt nach den 30 Jahren wollte ich nicht mehr. Jetzt bin ich wieder glücklich, wenn ich allein sein kann. Muß sagen, bin auch verheiratet und habe zwei Kindern. Beruflich ist es mir sehr gut möglich, allein zu arbeiten, und dies manchmal tagelang. Habe auch beruflichen Erfolg. Ich gehe auch gern in die Sauna, wenn ich dort erkannt werde, was eigentlich gar nicht schlimm ist, meide ich diese Sauna die nächsten Wochen oder Monate und gehe in eine Andere.Keiner soll etwas von mir wissen! Das schönste ist für mich auch, allein in ein Restaurant zum Essen zu gehen. Ohne Alkohol und Allein klann ich dieses Essen richtig genießen. Mich quatscht keiner an und ich muß auch nicht Reden. Ist dies normal, habe ich nur eine Macke oder ist dies krankhaft? Geht es jemanden ev. ähnlich? Gruß euer Fraund
Mir gehts genau umgekehrt.Habe während meiner "nassen Zeit" das Einsiedlerleben bevorzugt.
Heute freu ich mich,wenn ich unter Leuten bin.
Ich glaub aber nicht,dass Du eine "Macke" hast. Solange Du mit Deinem Leben zufrieden bist?Ich frag mich nur:Wie gehen Frau und Kinder mit Deinem Verhalten um?
Hallo Freund! Vorsich ist geboten,ich hab zwar keinen besonders guten Riecher dafuer,aber mir scheint,dass sich damit ein Hintertuerchen oeffnen will!!!
Hallo Freund, du schreibst: "Keiner soll etwas von mir wissen". Gibt es etwas, für das du dich unbewusst schämst? Oder meinst du, du bist irgendwie "anders als alle anderen" und keiner soll es merken? Was strengt dich an, wenn du nüchtern unter Leuten bist? Vielleicht gibt es da ja irgendein (altes?) Muster, mit dem du dich selbst blockierst. Kannst ja mal im Internet unter "Sozialphobie" oder "Sozialangst" googeln.
Ansonsten kenn ich eine Menge Einzelgänger (ja, doch, auch Einzelgänger mögen manchmal Gesellschaft, bloß viel seltener als Nicht-Einzelgänger), und Macken haben wir alle. Das entscheidende ist: leidest DU darunter oder fühlst du dich wohl, auch wenn alle anderen anders zu sein scheinen?
es gibt noch andere denen es so geht wie dir. Mein "Mann", auch trockener Alkoholiker wie ich,dem ging (geht) es so wie dir. Sein Verhalten in der Kindheit entspricht auch dem ,was du erzählst hast. Auch bei ihm wurde es anders mit Alkohol, er wurde gelöster und geselliger und konnte reden.
Als er trocken wurde kam dieses " einsame Wolf-Verhalten " wieder zum Vorschein. Er war nicht glücklich damit. Er hat daran gearbeitet.Und du bist vielleicht im Augenblick damit glücklich, aber bestimmt nicht auf Dauer. Es ist ein Prozess der Veränderung, der mit dem Trockenwerden einhergeht. Du hast keine Macke und dein Verhalten ist nicht krankhaft.
Du bist in dein altes erlerntes Muster gefallen. Daran kannst du etwas tun.Und das solltest du auch, wenn du dauerhaft und zufrieden trocken sein möchtest.
Ich wünsche dir viel Erfolg,2 Monate sind ein prima Start.
Ich hab den Anfang meiner Trockenheit jedenfalls auch in eine Phase gelegt in der ich Gelegenheit hatte oft alleine zu sein. Ich wollte öfter meine Ruhe.
Ich hab immer wieder Phasen, da kann ich gut allein sein. Das war schon als Kind so und irgendwann hab ich mich mal ein Vierteljahr allein in der Wildnis rumgetrieben.
Andererseits halt ichs es mitten im Getümmel oft auch ganz gut aus.
Ob ich deswegen eine Macke habe weiss ich nicht. Ist mir auch egal. Heut sehe ich es als Freiheitsgrad daß ich sowohl mit Leuten als auch alleine kann.
Hi Zusammen, ganz herzlichen Dank für eure Antworten. Möchte hier kurz zu jedem, der sich die Mühe gemacht hat, was schreiben:
Adebar: Meine Kinder sind 20 und 17 Jahre alt und gehen ihre eigenen Wege, die wollen mich in ihrerer Freizeit gar nicht mehr haben. Mit meiner Frau hae ich mich fast auseinandergelebt. Wir gehen noch Zusammen aus, muß aber nicht ständig sein. Liegt wohl auch an meiner nassen Zeit.
Hellas: Ein Hintertürchen glaube brauche ich nicht. Ich arbeite in der Kundenbetreuung und übernachte oft die ganze Woche allein in verschiedenen Hotels. Hier könnte ich trinken, ohne das es jemand bemerkt, vorausgesetzt ich werde hinterher wieder trocken.
Klabauterin: Ich glaube schon, das ich mich für mein Saufverhalten Schäme, noch schlimmer ist es, wenn ich mich schäme und durch den "Filmriß", manschmal ganze Tage, noch nicht einmal weiß wofür ich mich schäme. erinnert mich an den kleinen Prinz (Antonie de Saint-Exupery) : "Ich trinke um zu vergessen, das ich mich schäme, das ich trinke"
Falballa: Ích arbeiten dran, möchte eigentlich auch dahin, wo dein Mann ist. In Zeiten allein sein und auch in anderen Zeiten mit Menschen zusammen sein.
minitiger: Genau da möchte ich hin!!!
Euch allen ein schönes, trockenens Wochenende und überhaupt: alles Gute!!! Gruß euer Freund
Hallo Freund! Also noch mal zum Alleinsein.Ich bin auch sehr gern allein,wie zum Beispiel hier vorm PC,oder lese auch gern und um meine vielen Blumen kuemmere ich mich auch gern allein.Zur Arbeit fahr ich allein,kaufe allein ein,fahre mit dem Rad allein,gehe gern in Kunstausstellungen,auch meist allein oder ner guten Freundin.Familie hab ich auch,die Kids noch etwas juenger als deine und meinen Mann. Da war bei mir aber noch etwas,was ich gerne allein machte,allein trank ich und moppste meinem Mann den Shit,den wir manchmal auch zusammen rauchten,was mir zu wenig war. So lieber Freund,und genauso wie ich in der Anfanstrockenzeit Kneipen,oder trinkende Freund gemieden habe,mied und meide ich das uebermaessige Alleinsein.Einfach um einen Rueckfall zu vermeiden,zuviel Gruebeleien,und auch keinem Selbstmitleid die Chance zu geben.Die anderen sollen nicht auf mich aufpassen,dass ich nicht trinke oder so,aber ich moechte jetzt mitteilen was ich denke und fuehle um nicht wieder ins gleiche Verhaltensmuster der Alkoholikerin zu fallen. Ich weiss nicht,ob ich das nicht zu krass sehe? vielleicht
Erst mal gute Nacht;nen schoenen Sonntag g24h wuenscht Marion