Zuerst mal Danke an alle für die interessanten Antworten!
Sonnensturm hat schon Recht, manche Sachen empfinde ich als Bevormundung. ABER: Wir reden drüber, arbeiten daran und haben als Paar die Erfahrung gemacht, daß wir gemeinsam Probleme besser lösen. Das heißt nicht daß wir nicht auch als Individuen handeln.
Ich gebe Dir zum Teil recht, vielleicht habe ich Stardust zu oft bevormundet, aber sicher nicht absichtlich sondern helfend. Ich habe doch seinen Weg gesehen den er gewählt hat, er hätte wahrscheinlich alles verloren. Muß es denn erst immer soweit kommen? Ich mußte auch erst mal einsehen Co-Abhängig zu sein. Du hast vielleicht auch recht wenn ich gezielt eine Selbsthilfegruppe besuchen würde, weißt Du, ich habe schon erfahren, daß nur er was daran ändern kann, aber die Ohnmacht und die Hilflosigkeit die ich verspürt habe, taten sehr weh und ich wollte es nicht akzeptieren. Ich war mit meinen Nerven total unten (sind immer noch strapaziert)und bin deshalb zu einem Psychotherapeuten und hole mir Hilfe. Vielleicht war aber auch mein derzeitiges Nervenkostüm für meinen Mann Grund genug aufzuhören?! Er will es und das zählt. Er macht jetzt seine Termine aus und nicht mehr ich. Ich habe viel zulange alles geregelt. Grüße Traurig!
finde es nett das nun doch noch so einige sachen ins andere licht geraten. viele jahre erging es mir wie traurig. habe mir oft die schuld am trinkverhalten meines mannes gegeben dan kam der punkt an dem ich mir sagte schluß!!! jetzt muß ich was für mich tun,sonst gehen wir beide daran kaput das heißt nicht das es bei allen so ist ich hatte einfach nicht mehr die kraft für uns beide heute verstehen wir uns gut reden auch viel über probleme war früher nie möglich bleibt trotzallem immer die frage wie ist es beim rückfall wie reagiere ich da????
nun ja hoffnung heißt das zauberwort und vertrauen das er es schaft
liebe traurig ich wünsche dir alles gute und die kraft die du brauchst
Wow, jetzt bin ich echt gerührt über Eure Antworten, auch so selbstkritisch, damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Danke!
Vielleicht bin ich auch ein wenig neidisch, wie ihr das so packt. Dabei gibt es dafür keinen Grund. Ich möchte ja nur Denkanstösse geben, mehr nicht.
Ich habe damals mir keine Hilfe gesucht und im Blindflug unwissend gehandelt. Es war wohl gut so, für uns beide. Es hätte jedoch auch anders laufen können, wie ich heute denke, wenn ich mich einfach mal informiert hätte anstatt selbstüberschätzend zu glauben, ich schaff das alles alleine. So wie er dachte, er schafft das auch alleine. Und dann ist alles eskaliert. Und Trennung war die einzige Möglichkeit, die ich damals sah. Aber hätte, wäre, wenn, spielt heute eh keine Rolle mehr.
Es ist traurig, dass wir nicht schon in der Schule oder Kindheit mit Suchtproblematik-Fragen konfrontiert werden. Ich finde manchmal geht das Schulsystem so am Leben und der Lebenspraxis vorbei. Ich hätte mir gewünscht, zumindest zu lernen, dass ich mir Hilfe suchen kann und muss, wenn ich ein Problem habe und wo ich die Hilfe finde und dass es keine Schande ist, sich Hilfe zu suchen. Für mich war das oft verbunden mit einem Schamgefühl, etwas nicht alleine zu schaffen, dann bin ich weniger wert. So ein Blödsinn. Meine Kindheit und Schule wurde bei mir größtenteils mit pauschalen Wertungen und Abwertungen begleitet. Lauter solche Sprüche, die nix taugen fürs Leben. Und immer sollte ich alles allein schaffen. Ich find das heute so unsinnig, diesen Gedanken. Niemand muss irgendwas allein schaffen.
Hallo Traurig
weißt Du, ich habe schon erfahren, daß nur er was daran ändern kann, aber die Ohnmacht und die Hilflosigkeit die ich verspürt habe, taten sehr weh und ich wollte es nicht akzeptieren.
Ja, das ist genau der Punkt, akzeptieren zu lernen, dass man da als Partner bei der Krankheit Alkoholismus ohnmächtig und hilflos ist und zwanghaft versucht beim anderen was zu ändern. Das ist so schwer. Jedoch ist es möglich.
Hallo benjina,
schön, dass Du noch bei uns bist. Tut mir leid, dass ich gestern etwas heftig war.