Mein Mann ist seit Donnerstag betrunken. Er hat wieder sehe heftige Rückenschmerzen und ist in sein altes Schema verfallen: Schmerzmittel Alkohol! Er hatte jetzt am Donnerstag einen Termin bei einem Physiotherapeuten der ihm zusicherte ihm helfen zu können. Er war sehr erschrocken über den Kernspin-Befund meines Mannes, er meinte es sei unmenschlich jemand solange leiden zu lassen und sein Gehirn habe sich diese möderischen Schmerzen gemerkt und jede Anspannung/Streß löse dieses Schmerzprogramm bei ihm aus. Diese Attacken sind leider seit ein paar Jahren Bestandteil unsers Lebens, der Alkoholkonsum steigt ständig, 3 Aufenthalte auf Intensiv gehören mittlerweile dazu (die letzten beiden innerhalb 7 Monaten), auch bei der Arbeit hat er schon getrunken. Alles Bitten und Flehen sich endlich helfen zu lassen weden abgescnmettert, er ist nicht bereit Selbstinitiative zu ergreifen und vieles zu ändern, da das mit Mühe und Anstrengung verbunden ist, er meint er könne alles alleine ohne Hilfe von außen. Ich bin mittlerweile am Ende, es ist nicht schön den eigenen Mann von Intensiv abzuholen oder ständig darauf zu warten ob der Arbeitgeber auruft. Es wird auch schwerer meinen Sohn davon fernzuhalten. Was muß passieren damit mein Mann wachgerüttelt wird? Muß es erst zum Schlimmsten kommen? Ich überlege mich zu trennen da ich nicht mehr kann. Wie sind Ihre Erfahrungen ??? Was kann ich tun?
eigentlich bin ich der falsche Ansprechpartner für Dich. Da aber offenbar keiner der Co-Abhängigen online ist und Du wahrscheinlich auf eine Reaktion wartest, will ich mal versuchen zu antworten.
Was ich bisher so mitbekommen habe, gelingt es nur sehr selten, einen Alkoholiker von seiner Sucht und seiner Hilfebedürftigkeit zu überzeugen, solange man hinter ihm steht.
Ich möchte hier keine falschen Ratschläge erteilen, die möglicherweise weitreichende Konsequenzen haben könnten. Jedoch würde ich Dir empfehlen, Deinem Mann klarzumachen, dass Du nicht länger bereit bist, seinem Verfall zuzuschauen und Du Dich gegebenenfalls trennen wirst.
Sollte ihm eine Warnung dieser Art nicht ausreichen, seinen weiteren Weg zu überdenken und entsprechend zu handeln. Musst Du wohl den Schritt gehen und ihn verlassen, wenn Du nicht selbst draufgehen willst.
ich bin ein wenig erstaunt über das, was Du schreibst. Warum? Ich leide auch unter heftigsten Rückenbeschwerden und das seit vielen Jahren - aber von Alkohol wurden die nie weniger. Das ist schlicht und ergreifend eine Ausrede.
Es gibt mit Sicherheit wirksamere Mittel, um die Rückenbeschwerden auf ein möglichst geringes Maß zu bringen. Falls Dein Mann unter Alkoholeinwirkung keine Schmerzen hat, dann kann es so schlimm noch nicht sein, meine Meinung.
Du selbst kannst nur insofern was tun, als dass Du ihm deutlich sagst, dass Du nicht bereit bist, seinen Pampel zu spielen, damit er sich in Ruhe zulöten kann. Denn das, was er da vorschiebt, hat mit seinem Trinkverhalten nichts zu tun.
Das kann ich so nicht bestätigen, was du schreibst (beed). Ich habe einen BSV. erlitten und habe selber Abends den Alk als "Schmerzmittel" mißbraucht. Der Alk wirkt auch muskelentspannend- hatte ich meinen "Pegel", war ich deutlich schmerzunempfindlicher.
Das ist natürlich KEINE Lösung !
Im obigen Fall muss Dein Mann auf jeden Fall eine intensive physiotherapeutische Reha durchziehen-- Du wirst Dich wundern (Traurig), wie schnell erste Erfolge da sind .
Es ist ein ganz anderen Leben mit weniger Schmerz.
Der Alkohol muss aber VOR Beginn der Reha "abgestellt" werden, da die Therapie auch anstrengend ist, die Krankengymnastik auch an Spezialgeräten erfolgt und--mitunter-- sehr schweißtreibend und konditionell belastend (aufbauend) sein wird-
DAS kann man geschwächt durch Alkohol eigentlich nicht schaffen !!! Folgeie Rückenschmerzen verschlimmern sich. Ausserdem kann sich der Alk auch direkt negativ auf die Rückenproblematik auswirken; das hat mein Physio selbst gesagt ! Grüsse, Bernard.
Ja, Bernhard das meine ich - muskelentspannend. Die Frage ist ja, was löst die Beschwerden aus? Einen BSV hat ich auch mal vor 10 Jahren (L4-L5) und trotz Massage, manueller Therapie, Strom, Unterwassermassage, Fangopackungen und Blockaden wurde es nicht besser. Das der Alk am Abend das Ganze ein wenig betäubt, steht ja außer Frage; ABER sich hinsetzen und sagen:" So, ich muss jetzt wieder saufen, weil ich Rückenschmerzen hab!", das ist kalter Kaffee.
Vor 3 Jahren hab ich mir 3 Brustwirbel gebrochen und auch da muss ich sagen, dass Alk zwar abends ein paar Stunden die Schmerzgrenze runtersetzt, aber weg geht damit nichts und wenn sich der Mann von Traurig richtig die Kante gibt, dann schläft er in Positionen ein, wo hinterher noch mehr weh tut, als davor.
Deshalb meine ich, dass Trinken mit Sicherheit keine Begründung ist, um sich zu kurieren.
Da hat Beed ein wahres Wort gesprochen. Der Alkohol setzt zwar die Schmerzgrenze herab aber die Schlafposisition macht dann unter Alkoholeinfluß alles noch viel schlimmer.
Wie wäre es mal zur Abwechslung mit Schmerztherapie? Mir hat sie in jeder Hinsicht geholfen.
@beed: Das mit der schlechteren Schlafposition wußte ich nicht; stimme Dir in den anderen Punkten voll zu--die Ursache der Schmerzen muss behandelt werden !Der Alk ist bei Rückenproblemen in jedem Fall schlecht !
vielen Dank für Eure Antworten. Ihr habt recht, in dem Ihr sagt Alkohol ist keine Lösung. Ich habe schon alles versucht: Termin in der Schmerzambulanz, regelmäßige Krankengymnastik ...., er hat sich nicht helfen lassen und einfach gesagt, er geht da nicht hin, ihm geht es besser, er braucht das nicht! Mein Mann hat es geschafft in eine Schmerzmittel- und Alkoholabhängigkeit zu kommen. Schmerzmittel (Tramal) bekommt er nicht mehr verordnet. Alkohol ist leider schnell und zu jeder Zeit zu besorgen! Natürlich ist die Antwort von mdp1 verständlich und man fragt sich, warum macht die das mit, die könnte doch Ihre Koffer packen und das Problem wäre gelöst. Aber so einfach ist das nicht, mein Mann und ich sind seit über 20 Jahren zusammen, wir haben uns mit 15 Jahren kennengelernt. So etwas wirft man nicht so einfach weg bzw macht es schwerer die richtige Entscheidung zu treffen. Ich möchte ihm so gerne helfen und auch unsere Ehe retten, da unser Sohn sehr an seinem Vater hängt!
Grüße Traurig!
P.S. Bea, Du hast natürlich recht, mein Mann hat schon immer versucht Probleme mit Alkohol zu lösen, aber nicht in der Intensität wie nach dem Vorfall! Vorher war es vielleicht ein Alkoholproblem, jetzt ist er Alkoholiker!!!
Leider hat mpd1 weitgehend recht. Alle Erfahrung zeigt, dass ein Alkoholiker erst dann bereit ist etwas zu tun, wenn er seinen persönlichen Tiefpunkt erreicht hat. Das geschieht in der Regel erst wenn im alle Felle davonschwimmen. (Frau trennt sich, Arbeitgeber droht mit Kündigung, Führerscheinverlust) Mit guten Worten und gutgemeinter Hilfe erreichst du dabei gar nichts. Und wenn Du etwas erreichst dann das Falsche. Jedes Schlupfloch das Du ihm bietest wird genutzt um weiter seinen geliebten Freund Alk. zu besuchen. Evtl. hilft ein Gespräch mit dem Arbeitgeber, dass der Druck macht.
Ganz liebe Grüße Werner
PS: Liebe Bea, So ganz bin ich mit Deiner Meinung zu Schmerzen nicht einverstanden. Es gibt einfach Schmerzen die der Arzt mit seinen Mitteln nicht befriedigend bekämpfen kann. Und dann ist der Griff zum Betäubungsmittel Alk. durchaus möglich. Erst später erkennt man dann, dass das falsch war. Ich spreche da aus der Erfahrung von 35 Jahren Bechterew. Ich habe das mehrere Jahre gemacht.
Vieleicht können wir das in HH diskutieren. So viel ich weiß kommst Du.
Ich denke es geht hier weniger darum, wer schon alles Alkohol als Schmerzmittel benutzt hat...
Da Traurig auch nicht erwähnt hat, was ihr Mann denn eigentlich hat, kann man dazu eh nicht viel mehr sagen.
Da bei ihrem Mann eine MRT gemacht worden ist, die eher für die Untersuchung von Weichgewebe gedacht ist, scheint es ja was mit den Bandscheiben zu tun zu haben... vermute ich mal. Und wenn eine Bandscheibe richtig verklemmt ist, dann sind das schon höllische Schmerzen, aber die sind haltungs- und bewegungsabhängig. Hat er Dauerschmerzen, dann ist da noch was anderes und wenn er Behandlungen ablehnt, dann kann der Schmerz so stark nicht sein.
Deshalb bleibe ich auch dabei: Das Trinken ist in Bezug auf die Rückenschmerzen nur ein Vorwand! (Mit Morbus B. ist das denke ich nicht zu vergleichen)
Ich bin eine Co und kann nur sagen, das der Alkohollismus immer schleichend kommt. Erst ist es immer ein kleines Probleme, das aber mit jedem Guss weiter wächst. Es mag sein das die schmerzen so Stark sind, das er sie damit auch noch ertränken will,Aber ein Pro zum Trinken findet ein Trinker immer. So hart es auch klingen mag, ich möchte dir nicht zu nahe tretten! Aber wenn er vorher schon Probleme mit Alkohol versucht hat zu lösen, sind die Schmerzen (die er leider hat) eine Willkommene Erklärung für sein Trinkverhalten.
Denke einfach nur an Dich und tue etwas, damit es dir und deinem Sohn besser geht.
Und aus eigener Erfahrung, muss eine Trennung in dieser Situation nicht endgültig sein und Ihm ein anstoss geben.