zum späten Abend noch fix nen "geklauten" Beitrag aus nem anderen Forum.
Sicherlich ein bedauerliches Einzelschicksal, aber passt irgendwie zum Thema.
" mit 16 hab ich angefangen, benzos zu schlucken. mein erstes benzodiazepin war das Tavor. anfangs nur eine tagesdosis von 0,5mg-1,0mg, dann nach 3 monaten 2-3mg und nach 6 monaten schon bei 5 mg tagesdosis. und jetzt, ein jahr später, bin ich bei 12 mg Tavor. ich brauche jede woche fast eine ganze N3 Packung Tavor. ich will unbedingt weg von Tavor, aber ich schaffe es nicht. es ist einfach geil, so drauff zu sein auf Tavor.
ich kann jeden nur abraten, benzos zu nehmen. es ist zwar voll geil, wenn man benzos nimmt, aber man wird süchtig, und so schnell kann man gar nicht schauen.
früher haben wir mal so zum abchillen Tavor genommen, und jetzt brauche ich das Tavor, sonst bekomme ich zitteranfälle am ganzen körper, und werde bleich wie eine leiche. und das schlimmste ist, wenn ich kein Tavor nehme, bekomme ich atemnot und herzrasen.
man kann sich gar nicht vorstellen, wie schlimm so ein entzug ist. irgendwann muss ich da durch, aber jetzt habe ich keine kraft, um das zu schaffen. ich war 5 wochen schon in einer entzugsklinik, und dort ging es erst richtig los. nach den 2. tag ohne Tavor wurde ich sogar kriminell, und habe den medikamenten-schrank aufgebrochen mit 2 abhängigen, wurde aber nicht bestraft, weil ich unzurechnungsfährig bin.
und seit 4 monaten verschreibt mir mein artz keine benzos mehr, und jetzt muss ich im monat 400 euro ausgeben, nur für das tavor. das muss ich in der schweiz kaufen. also leute lasst die finger weg von benzos. das ist ein Teufelszeug "
ZitatAugenscheinlich sind aber "Benzos" heutige Verschreibungspraxis: Arzt zufrieden-Patient zufrieden-alle glücklich. Nachdenklicher Max
Hallo Max,
ich denke auch das von Seiten mancher Ärzte nicht immer verantwortungsbewusst damit umgegangen wird und leichtsinnig verschrieben.
Aber wie in Igels Beitrag, das jemand eine N3 Packung Tavor pro Woche verschrieben bekommt und von heut auf morgen nix mehr, das übersteigt mein Vorstellungsvermögen
ich denke mal, dass alle Stoffe, die "uns" Abhängigen direkte und spürbare Verbesserung unseres Wohlbefindens verschaffen, auch abhängig machen können und sollten wirklich nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen und schnell wieder ausgeschlichen werden. Ich würde dann wahrscheinlich denken "Hey, jetzt bin ich von ein so nem Teil so gut drauf, da kann ich ja noch 1-5 mehr davon nehmen" usw.
Distralneurin z.B., das bei meinen Entgiftungen eingesetzt wurde, macht ja auch hochgradig abhängig.
Bei Benzos wäre ich wirklich vorsichtig und wenn ich Arzt wäre, würde ich vielleicht einem offensichtlich Abhängigen/Kranken sowas nicht mit alleine mit nach Hause geben. Aber da ich ja kein Arzt bin, ist das nur meine Meinung und kein Urteil über irgendeinen Arzt, der dies dennoch macht. Ich denke mal, dass sie schon wissen, was sie tun. Ich würde es nicht wissen...
Gruss Thorsten
[ Editiert von Der Todde am 16.06.05 0:04 ]
Igel
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Beiträge:
16.06.2005 08:51
#19 RE: Wer hat Erfahrungen mit Benzos (Tavor) beim Entzug
"Bei Benzos wäre ich wirklich vorsichtig und wenn ich Arzt wäre, würde ich vielleicht einem offensichtlich Abhängigen/Kranken sowas nicht mit alleine mit nach Hause geben"
Ich glaube nicht das ein "verantwortungsvoller" Arzt nem Abhängigen gleich ne 6 "Monatspackung" mitgibt.
Bei mir waren es bei der ersten Entgiftung 10 Tabs. für 4 Tage. Bei der zweiten 20 Tabs für 5 Tage.
Da ich allerdings "eigenmächtig" nur die hälfte geschluckt habe, habe ich ihm den Rest wiedergebracht weil...
ZitatGepostet von Igel Ich glaube nicht das ein "verantwortungsvoller" Arzt nem Abhängigen gleich ne 6 "Monatspackung" mitgibt.
Bei mir waren es bei der ersten Entgiftung 10 Tabs. für 4 Tage. Bei der zweiten 20 Tabs für 5 Tage.
Da ich allerdings "eigenmächtig" nur die hälfte geschluckt habe, habe ich ihm den Rest wiedergebracht weil...
zitat "Ich würde es nicht wissen... "
ich auch nicht
LG Lutz
Hi Lutz,
schon klar, dass der Arzt keine Halbjahres-Packungen verschreibt.
Aber ich glaube, wenn man als abhängiger Mensch mal "auf den Geschmack" gekommen ist und die Wirkung der Medis als sehr angenehm oder euphorisch (was auch immer) aufgenommen wird, dass man sich unter Umständen andere Wege sucht, um an die Dinger zu kommen (kann man eigentlich von jedem "guten" Dealer am BHf kaufen). Wenn man schon in einem Suchkreislauf drin sitzt, kommt man in andere umso schneller rein, denke ich mal.
Du hast die Hälfte wieder zurückgebracht , aber der ein oder andere ist evtl. nicht so konsequent und diszipliniert, was jetzt nicht heissen muss, dass man sich gleich am ersten Tag die komplette 10er- oder 20er-Packung reinpfeift, aber ausschliessen kann man das sicherlich auch nicht.
Jetzt kommt ein doofer Vergleich Ich stelle mir gerade vor, wie mir mein Hausarzt 1-2 Kästen Bier verschreibt, von denen ich dann alleine zuhause jeden Tag immer etwas weniger trinken soll, bis ich auf Null bin. Unter Aufsicht würde ich sowas vielleicht schaffen, aber alleine zuhause denke ich nicht. Wie schnell man von Benzos jetzt wirklich abhängig wird, weiss ich nicht, aber ein grosses Suchtpotential ist ja schon vorhanden...
Vielleicht gehe ich auch einfach nur zuviel von mir selbst aus, weil ich polytoxikoman bin und mir eine zeitlang auch alles in die Rübe gehauen habe, was ich kriegen konnte.
Gruss Thorsten
Sinn
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Beiträge:
16.06.2005 18:32
#21 RE: Wer hat Erfahrungen mit Benzos (Tavor) beim Entzug
Vielleicht sollte man den Arzt mal nach APONAL fragen.
Hab dies wäre meines Entzuges bekommen und ist mir sehr sehr gut bekommen.
Die einzige aber völlig harmlose Nebenwirkung war die Mundtrockenheit.
Gelegentlich in Stresssituationen die nichts mit Alk zu tuen haben, nehme ich hier und da mal eine ( Dosierung 25 mg)
Übrigens Aponal hat kein Suchtpotential.
Würde daher den behandelten Arzt mal ansprechen.
Nur so ein Tipp von mir.
Beste und natürlich alkoholfreie Grüße Sinn - der sich nach längerer Abwesenheit mal wieder meldet. Habe zwar fast täglich mitgelesen und aus bestimmten Gründen keine Beiträge gepostet.
Hallo Sinn, schön, dass Du Dich mal wieder meldest und dass es Dir gut geht. Habe öfter an Dich gedacht und war schon etwas bange. Du kennst mich nicht, ich habe bis vor Kurzem nur gelegentlich nicht angemeldet mitgelesen. Schreib doch wieder öfter, war immer interessant. Gruß Friedi
Für diejenigen, die wissen wollen, wie es mir am dritten Tag mit Tavor geht: Das so genannte "Drauf" sein habe ich nicht erlebt. Darum nehme ich sie ja auch nicht. Die Wirkung war eher unangenehm für mich. Die Entzugssympthome sind zwar weg aber ich "funktioniere" im Alltag nicht wie sonst. Gleich gestern hab ich die Tabletten halbiert und 4 mal ne halbe also pro 0,25mg genommen. Das hat mich nicht allzusehr verbimmelt wie am ersten Tag. Heute habe ich 2 Halbe genommen und eine Halbe nachher zum einschlafen. Morgen möchte ich nur noch eine Halbe nehmen und Samstag keine mehr. Ich hoffe, das es gut klappt. Außerdem ärgere ich mich immernoch, dass ich sie überhaupt nehmen muss. Ich bin irgendwie nicht ich selbst. Tue alles wie gesteuert und mir unterlaufen dämliche Fehler. Danke nochmals für eure Hilfe!
Gast
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Beiträge:
16.06.2005 22:06
#26 RE: Wer hat Erfahrungen mit Benzos (Tavor) beim Entzug