"Und ich persönlich habe es auch erst geschafft als es mit den Alternativen nicht mehr so rosig aussah, gelinde gesagt. Und dann hab ich Lösungswege gesucht und gefunden positiv damit umzugehen um langsam wieder nach oben zu krabbeln."
Das ist das eine. Aber dann gibts ja auch noch die Sachen, die du nicht rückgängig machen kannst (z.B. Innereien incl. Hirn lädiert, das Kind sich weitgehend selbst überlassen). Ja, ich weiß, das soll man lernen hizunehmen wie es ist. Ich will nicht jammern, aber das ist sooo schwer! Grad gestern hat sich meine Tochter bei mir ausgeheult, jedenfalls hatte sie Tränen in den Augen, das arme Ding:-( Ich hab sie nicht fit gemacht für dieses Drecksleben...Maaann, war ich fertig!
Aber ich wollte ja nicht schon wieder jammern. Also egal, saufen werd ich deshalb heute auch nicht. Geht ja nicht davon weg. Was bin ich "gefestigt"...;-)
Kalter Entzug, Delir, 3 Tage ohne Schlaf, 2 Tage Wahnvorstellungen ... wieder getrunken um nicht zu krepieren.
... nächster kalter Entzug, 4 Tage - davon wieder 3 ohne Schlaf, "wachgewandelt", dachte ich könnte fliegen-deshalb aus dem Fenster gesprungen (Gott sei dank Parterrewohnung), wollte durch Wände gehen und habe mir mehrfach den Schädel blutig gestossen-Narben und Gehirnerschütterung, mich selbst absichlich "verletzt" um zu spüren, ob ich noch lebe oder alles nur ein Traum im Jenseits ist ... wieder getrunken um zu überleben.
Finaler Entzug in der Klinik, Psychiatrie, Abteilung speziell für Alkoholentgiftung. Dort war ich unter 2 Dutzend Patienten der einzigste mit Job, Geld und Freundin. Die allermeisten Mitpatienten waren Drehtüralkoholiker-der damalige Rekord lag bei 34 Entgiftungen in 30 Monaten. 3 mussten in den knapp 2 Wochen reanimiert werden, 1 biss sich die Zunge ab, 3 wurden auf Intensiv verlegt..."nur" 1 starb.
ZitatDas ist das eine. Aber dann gibts ja auch noch die Sachen, die du nicht rückgängig machen kannst (z.B. Innereien incl. Hirn lädiert, das Kind sich weitgehend selbst überlassen).
Hallo fallada,
stimmt es gibt Dinge die kann man nicht wieder rückgängig machen. So gesehen bin ich froh, das sich die leber soweit wieder erholt hat und das Hirn verschont geblieben ist.(jedenfalls soweitm das ich selbstständig bleiben darf) Mit allem drum und dran war ich über viezig als ich wirklich bisschen zur Ruhe gekommen bin. Und hatte verdammt viel "Schwein" das ich noch einen Job bekommen hab. (jedenfalls meine Empfindung dabei.) Nein Rückgängig machen kannst du nichts auch beim Kind nicht, aber vieleicht noch etwas verbessern ?
im übrigen das mit dem Hirn und andere Schäden wird mir jeden Tag auf Arbeit klar und ich hab erst vorgestern als einer sein bett nicht mehr gefunden hat, gesagt. Mein Gott bin ich froh das ich gerade noch über die Brücke gekommen bin. So gesehe hab ich immer vor Augen, wo ich ganz bestimmt nicht wieder hin will.
liebe Grüße Ramona
Igel
(
gelöscht
)
Beiträge:
23.06.2005 18:46
#37 RE: Die richtig harten \" Entzugserscheinungen\"
Denke schon, das dies ne realistische Erfahrung war. Da gibts schon gruselige Geschichten.
Hab nur die Sorge das bald kaum noch jemand "Freiwillig" zur Entgiftung geht und stattdessen zu Hause Experimentiert wird, weils ebenso gruselig dargestellt wird.
meine Entgiftung in der Klinik war nicht gruselig. Das Personal war spitze, die Zimmer OK, die ärztliche Versorung optimal. Was Mitpatienten und die Vorkommnisse angeht: auch kein Grusel - das ist die Realität.
Hallo Sinn, schön mal wieder etwas von dir zu hören. Ich hoffe du überlegst es dir noch mal und postest hier doch weiter. Ich war durch meine Sauferei zum Glück nie wirklich "ganz unten" aber ich habe Menschen kennengelernt die in Obdachlosenheimen leben und deren Tagesablauf sich nur darum dreht Alkohol zu beschaffen. Vielfach über Beschaffungskriminalität oder Betteln. Mit diesen Menschen wirst du hier keine Diskussion führen können, ich glaube nicht dass von den Usern hier einer auf der Strasse gelebt hat und wirklich beim absoluten "Point of no Return" angekommen ist. Wenn ich an diese Menschen denke, finde ich die Erfahrungen von denen hier geschrieben wird relativ harmlos aber ... schlimmer gehts ja immer. Trotzdem finde ich dass es sich lohnt über dieses Thema zu diskutieren, anstatt dich zurückzuziehen solltest du mal versuchen deinen Thread ein wenig zu leiten.
LG die Scary Lady
(und hast du deine Uhrensammlung schon erweitert?)
[ Editiert von scary lady am 23.06.05 19:23 ]
Sinn
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gelöscht
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Beiträge:
23.06.2005 19:33
#40 RE: Die richtig harten \" Entzugserscheinungen\"
wenn ich daß so lese denke ich an meine ersten zeilen. aber so ein bischen gerangel muß sein.habe mich aber nicht entmutigen lassen finde es trotzdem super bei euch. jeder fängt mal an.
Hallo Sinn, ich versteh zwar nicht viel von deinem Uhren-Fachchinesisch aber ich hab grad mal auf der Homepage von Sinn gestöbert, sind schon ein paar lecker Teilchen dabei. Meine neueste Anschaffung hat grad mal einen Euro auf dem Flomarkt gekostet und hat sogar ein Hologramm auf dem Ziffernblatt, ein Herzchen dass sie Farbe wechselt, der Original-komment meines Sohnes: "wo hast denn den Schwulenwecker her?" Du merkst in Sachen Uhren fehlt mir jeglicher Sachverstand Auf jeden Fall find ich es klasse dass du deine Kohle jetzt in Uhren und nicht mehr in Alk anlegst
LG die Scary Lady
Igel
(
gelöscht
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Beiträge:
23.06.2005 20:23
#44 RE: Die richtig harten \" Entzugserscheinungen\"
Denke schon, das dies ne realistische Erfahrung war. Da gibts schon gruselige Geschichten.
Hab nur die Sorge das bald kaum noch jemand "Freiwillig" zur Entgiftung geht und stattdessen zu Hause Experimentiert wird, weils ebenso gruselig dargestellt wird."
Da wird nichts gruselig dargestellt Igel, dass ist so. Und genau deshalb würde ich um nichts in der welt diese eine woche im krankenhaus hergeben- mir hats nachhaltig die augen und das hirn geöffnet!`Sorgen brauchst du auch keine machen- ein gang durch jede beliebige bahnhofsumgebung reicht doch schon aus wenn man für das thema sensibilisiert ist. Lieben gruß Hermine