da es so, wie es jetzt läuft, nicht mehr weitergehen kann, habe ich mir nochmal selbst in den Arsch getreten (war echt nicht einfach, weil Hände und Verstand in solchen Angst/Depri-Phasen eigentlich gebunden sind. Man ist wie gefesselt).
Am 11.07. habe ich den Termin bei "meiner" Suchtberaterin, weil der Alkohol bei mir im Moment nie aus dem Kopf raus ist und ich IMMER gefährdet bin. Ich möchte wieder zu der Denkweise kommen, wie es noch bis zum letzten Sommer war und das schaffe ich sicherlich nicht alleine. Wenn es möglich ist, würde ich eine ambulante Therapie machen wollen oder sogar noch eine stationäre LZT.
Ausserdem habe ich gerade meinen Termin für den 19.07. bei der psychiatrischen Ambulanz in C.R. bekommen, was ich diesmal auch unbedingt nutzen möchte (habe ja nicht umsonst gerade extra nochmal dort angerufen, um es zu forcieren. Hat ja auch geklappt, weil ein Patient abgesprungen ist). Ich hatte dort schon 2x einen Termin, den ich nicht wahrnehmen konnte, weil ich mir am Vorabend (aus Angst vor der Ungewissheit?) völlig die Birne weggeknallt habe und ich bin mir sicher, dass ich dort auch eine Alkoholvergiftung hatte.
Kommt mir komisch vor, dass hier manche so geschockt waren, als goinfre meinte, dass sie eine Alkoholvergiftung hatte. Ich denke mal, dass viele hier diese Alkoholvergiftung über Wochen/Monate/Jahre jeden Tag hatten (so wie ich auch), denn es kommt ja nicht auf die Schwere der Vergiftung an, sondern, dass man vergiftet ist. Und Alkohol ist halt ein Gift! Dieser Abschnitt passt jetzt nicht so ganz hier rein, aber wenn ich schonmal hier bin, kann ich ja meine Gedanken aufschreiben.
Naja, ich wollte es euch nur mitteilen und ihr könnt es so als Info stehen lassen.
Moin Todde! Ich finde es saugut,dass du dich zur Therapie entschieden hast Ich war zwar nur 3 Wochen in einer Klinik,hat mir aber sehr geholfen,sowohl koerperlich wie auch psychisch.Ne Langzeit haette ich auch gern gemacht,gibt es hier zu Lande leider nicht,und so begnuege ich mich mit AA und diesem Forum.Klappt aber gut,bin immerhin fast 6 Monate clean und trocken. Als ich in die Klinik gefahren wurde,ich konnte beim besten Willen nicht fahren,und hatte sowieso den Fuehrerschein weg,konnte ich vor lauter Angst nicht mal meinen Namen sagen,war am Zittern aus verschiedenen Gruenden,abgemagert und psychisch am Ende.Die ersten Stunden waren schrecklich,weil ich keine Ahnung hatte was auf mich zukam,dass ich in der Psychatrie gelandet war war mir echt egal.Das Personal von Putzfrau bis Oberpsychodoc waren einfach super.Ich schaemte mich so sehr,dass ich nicht aus dem Zimmer ging,sie ermutigten mich,gaben mir das Gefuehl Mensch zu sein mit einer Krankheit(egal was fuer eine!).Am zweiten Tag traute ich mich dann raus,sehr scheu,aber Schritt fuer Schritt ging es besser. Medi bekam ich ne Handvoll jeden morgen,mittag und am abend.Ich nahm sie einfach,hatte keine Lust mehr es besser wissen zu wollen. Und das war, glaub ich auch gut so.. Alles Gute,g24h von Marion
es ist nicht meine erste Therapie, obwohl ich noch so jung bin. Sei es ambulant, stationär oder sonst irgendwas, ich hab alles schon durch, nicht nur Alkoholindikativ...
Manche werden sich wahrscheinlich denken: "Ach der Todde schon wieder, der versucht es immer wieder, aber es kommt nix bei rum!"
Aber was anderes bleibt mir ja nicht übrig, immer und immer wieder dagegen anzurennen, und wenn es im Moment Windmühlen sind vielleicht. Schlimmer würde ich es finden, wenn ich garnix versuchen würde. So habe ich wenigstens eine Chance, die Windmühlen einzureissen.
Als ich letztes Jahr in der Suchtberatung meine zweite stationäre Therapie beantragen wollte, sagte frau mir dort:
"Was wollen Sie? - Das hat bei Ihnen sowieso keinen Zweck!" Darauf ich: "Das wollen wir erst mal sehen!" Und ich bin hartnäckig geblieben und genieße jetzt die längste Trockenzeit seit weiß der Kuckuck wieviel Jahren.
Manchmal fällt der Groschen pfennigweise, und der letzte mit dem Fallschirm...
ZitatGepostet von miezegelb [b]was heisst kommt nix dabei rum?? Dafür das was rum kommt bist du auch ein bisschen mit selbst verantwortlich.
Hallo Ramona,
eben drum, ich muss es endlich packen und ich fange immer wieder damit an. Was bleibt mir übrig? Ich könnte mich ja auch gehen lassen...
Ich habe das Gefühl, dass so manche Leute denken (könnten) "Ach nee komm, lass den mal zur Besinnung kommen, dann können wir evtl. mal wieder was mit dem anfangen. Der begreift es in 100 Jahren nicht!" und da kommen dann wieder meine extremen Bewertungsängste ins Spiel, die ich halt mit der Psychologin auseinanderklamüsern möchte...
Nur alleine mit der Suchtberatung komme ich nicht weiter...
Ich habe auch gerade einen guten Bekannten beim Einkaufen getroffen, der mich am Mittwoch mit in "meine" SHG schleppen wird. Es sind dort wirklich nur sehr nette, hilfsbereite Menschen (so wie hier auf dem Board auch), die mir helfen wollen, aber ich scheue wie ein Pferd...
Ich habe das Gefühl, dass so manche Leute denken (könnten) "Ach nee komm, lass den mal zur Besinnung kommen, dann können wir evtl. mal wieder was mit dem anfangen. Der begreift es in 100 Jahren nicht!"
Hallo Thorsten,
ich denke mal das das schon ein großteil deiner Ängste ausmacht, das du ständig damit beschäftigt bist was andere Leute von dir denken könnten. So richtest du dein Leben und dein Tun und handeln nach und nach, völlig unmerklich danach ein, es anderen Leuten recht zu machen. Auf das die nun ja, positiv von dir denken.
Und das entfernt dich am Ende von dem was du eigentlich willst und von deinem eigentlichen Wünschen und Bedürfnissen.
Moin Thorsten! Also ich bleib dabei,es saugut zu finden,dass du einen Neustart machst So jung bist du ja nicht mehr,es ist auch kein Vergnuegen von Therapie zu Therapie zu laufen um dann irgendwann doch wieder, egal welche Art von Drogen, zu nehmen. Ich wollte anfansgs eigentlich nur clean und trocken werden,hab dann aber bei der AA-Gruppe gemerkt,dass noch viel mehr dazugehoert ,als nur Abstinenz.Daran arbeite ich heute und ich finde diese Auseinandersetzung mit mir selbst sehr spannend.Hatte ich niemals gedacht Es gruesst Marion
Zitat ich denke mal das das schon ein großteil deiner Ängste ausmacht, das du ständig damit beschäftigt bist was andere Leute von dir denken könnten. So richtest du dein Leben und dein Tun und handeln nach und nach, völlig unmerklich danach ein, es anderen Leuten recht zu machen. Auf das die nun ja, positiv von dir denken.
Hallo Ramona,
da hast du genau den Punkt getroffen, den ich schon seit Jahren versuche aufzuarbeiten, aber bisher immer ab einem bestimmten Punkt dicht gemacht habe. Ich möchte bei allen gut dastehen, denke dabei aber überhaupt nicht an mich selbst.
Das war schon Thema in vielen Gesprächsstunden mit meiner Suchtberaterin in den letzten beiden Jahren. Leider ist diese mir vertraute Person derzeit im Schwangerschaftsurlaub und ich "musste" mit einer anderen Mitarbeiterin der Diakonie vorlieb nehmen, die ich aber eigentlich nicht minder gut kenne, weil sie die Gruppenstunden meiner ambulanten Nachsorge damals geleitet hat. Ich hoffe, ich komme mit ihr auch in Einzelstunden klar, weil sie doch etwas schroffer zur Sache geht. Aber vielleicht tut mir das auch mal ganz gut...
Nächsten Montag weiss ich dann mehr und ich werde meine Erfahrung dann mal hier reinschreiben...
Hat eigentlich jemand eine Ahnung, wie oft bzw. in welchen Abständen man ambulante/stationäre Therapien beantragen kann? Ich war ja nun schon 2000 für 12 Wochen weg wegen Depressionen/Angst, dann 2003 die LZT für 16 Wochen wegen Alkohol/Drogen + Anfang 2004 20 Wochen ambulante Nachsorge...
Ich glaube nicht, dass ich in nächster Zeit überhaupt noch was bewilligt bekomme, allerdings muss ich auch irgendwie wieder meine Arbeitsfähigkeit wiederherstellen. Mal sehen, was die Suchtberaterin dazu sagt...
ZitatGepostet von Hellas Also ich bleib dabei,es saugut zu finden,dass du einen Neustart machst So jung bist du ja nicht mehr,es ist auch kein Vergnuegen von Therapie zu Therapie zu laufen um dann irgendwann doch wieder, egal welche Art von Drogen, zu nehmen. Ich wollte anfansgs eigentlich nur clean und trocken werden,hab dann aber bei der AA-Gruppe gemerkt,dass noch viel mehr dazugehoert ,als nur Abstinenz.Daran arbeite ich heute und ich finde diese Auseinandersetzung mit mir selbst sehr spannend.Hatte ich niemals gedacht
Hallo Marion,
in der Situation, in der du gerade bist, war ich bis zum letzten Sommer auch und ich hoffe, ich komme da wieder hin. Ich habe ja im Grunde alles gehabt, ich war mehrere Monate clean, habe beim Amt eine Weiterbildung durchgeboxt, eine wirklich gute SHG gefunden, wo ich die Leute Tag und Nacht hätte anrufen können (Ein guter Bekannter wohnt sogar gegenüber) und einen Freundeskreis, in dem auch mehrere trockene Alkoholiker sind und mit denen ich mich austauschen konnte.
Und dann wirft mich so eine Banalität aus der Bahn. Ich hoffe in meinem Denken macht sich mal mal wieder etwas Positivität breit, sonst sehe ich schwarz.
Moin Thorsten, Danke fuer deine Antwort. Da ich mich in der gleichen Situartion befinde wie du last summer und dann einen Rueckfall hattest,interessiert mich schon was gewesen ist.Warum du keinem Bescheid sagtest?...und alle W-Fragen.Bei Rueckfaellen werde ich hellhoerig,moechte alles darueber erfahren um "meinen" zu verhindern.Wenn du das schon frueher mal geschrieben hast,gib mir einfach das Thema und ich find mich schlau. Zur Zeit macht eine Freundin von mir,bei AA kennengelernt und waren uns auch gleich symphatisch,einen derben Rueckfall durch.Sie hat sich total verschanzt,reagiert nicht auf sms o aehnlichem.Meine Sponsorin hat mir ausdruecklich geraten,nicht nochmal Kontakt aufzunehmen(oder versuchen),dass wuerde ihr nicht helfen. Ist aber ein anderes Thema. Also,hab gute 24 stunden Marion
Ich war heute bei der Suchtberatung und konnte endlich mal wieder meine Seele etwas erleichtern. Es ist sogar die ein oder andere Träne geflossen, was mir eigentlich noch nie passiert ist, aber es war befreiend...
Ich kenne die Suchtberaterin schon sehr lange und sie will mir auf jeden Fall helfen, mein Leben wieder in geregelte Bahnen zu lenken... Am Anfang der Stunde meinte sie noch, dass wohl eine weitere stationäre Behandlung das Beste für mich wäre, aber im Verlauf kamen wir dann überein, dass ich noch genügend Ressourcen zur Verfügung habe, um es ambulant zu versuchen...
Verblieben sind wir, dass ich mich aus der Entwöhnung und wenn es mir physisch/psychisch etwas besser geht, bei ihr melden soll, um alles Weitere in die Wege zu leiten.
Es war ein sehr gutes Gespräch! Direkt danach war ich bei meiner Hausärztin und habe den "Rest" geregelt...
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