Ich selbst war auch nicht körperlich abhängig. Hatte einen Trinkryhtmus von 2-3 Tagen, bei mir machte sich das abhängige Trinken eher daran fest, das ich nach einem Bier nicht aufhören kann und weitertrinke bis zum "Licht aus".
Ich finde es auch nicht wichtig, wie "tief" nun jemand schon drinsteckt oder nicht. Das ist doch bei jedem anders, der Tiefpunkt. Wichtig ist doch nur, das es einem selbst reicht und man eine Veränderung will, aufhören will.
Hallo !! Beachen schreibt: das ich nach einem Bier nicht aufhören konnte .Genau das ist der Punkt bei uns Alkoholikern.Das unkontrollierte Trinken,die Macht des Alkohols über uns,das erst aufhören wenn das Licht aus ist.Das ist ALKOHOLISMUS.Das wie weit und wie lange jeder darin steckt ist egal. Und je früher das jeder für sich erkennt ,um so besser. Gruß Norbert
Das unkontrollierte Trinken,die Macht des Alkohols über uns,das erst aufhören wenn das Licht aus ist.Das ist ALKOHOLISMUS.
das erst aufhören, wenn das licht aus ist???? schon mal was von spiegeltrinkern wie mir gehört???? das stimmt eher der spruch"steter tropfen höhlt den stein". da brennt dauernd das licht und das macht dich fertig!!
Hallo Fisch64 , schön, dass Du dieses Board gefunden hast.
Mir hat es sehr viel geholfen, hier zu lesen, dass es anderen ähnlich geht wie mir, dass ich mich nicht zu schämen brauche wegen meiner Krankheit und dass es einen Weg zu einem trockenen und zufriedenen Leben gibt.
Du hast geschrieben, dass Du Dich selbst nicht kennst - Du wirst auf Deinem Weg ohne Alkohol mit Dir selbst und Deinen Gefühlen konfrontiert werden. Das ist -zumindest bei mir- teilweise sehr heftig, aber sicher auch eine Chance, irgendwann bei sich selbst anzukommen.
Ich bin selbst erst seit 58 Tagen ohne Alkohol, aber ich sage Dir es lohnt sich. Lass das erste Glas stehen und scheue Dich nicht, ärztliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Und was Deine Angst vor einer Niederlagen angeht,klar kann es immer wieder einen Rückfall geben, das haben viele hier wohl auch schon erlebt, aber wichtig ist, wieder aufzustehen, wenn man hinfällt.... Und wichtig ist, an sich selbst zu arbeiten...
Hallo Fisch 64, wenn ich richtig mitgelesen habe, ist jetzt hier und heute dein erster Tag. Vielleicht liegst du noch mit dem Rausch von gestern im Bett. Ich wünsche dir, dass du es heute wirklich schaffst, alles stehen zu lassen.Da du ja morgen zur Suchtberatung gehst, solltest du auf jeden Fall den Tag heute für dich und deinen Kopf nutzen.Mach dir eine Liste mit all den Dingen, die du nicht mehr willst, aber noch viel wichtiger: Schreibe dir auf, was du alles willst. Sei möglichst genau und nicht so allgemein, wie z.B. mehrt Spor treiben. Überleg dir dann genau, was es sein soll, z.B. 1x pro Woche 5Km laufen, oder so.Ich habe bewusst ein so banales Beispiel gewählt, weil ich zu wenig über dich weiß, worum es mir geht ist deine Auseinandersetzung mit deinen Leben.Vielleicht schaffst du es heute nicht alles wegzulassen, aber versuche wenigstens eins von beiden wegzulassen (besser den Suff!). Denn ich mache mir Sorgen, dass du dich übernimmst und dann frustriert bist und dich erst recht zudröhnst. Überlege dir gleich nach dem Aufstehen, was du heute alles tun willst, und beschäftige dich mit mir. Dazu ist das board gut und alles andere was dich zum Nachdenken bringt auch.Mache dir klar, dass du einen tollen Chef hast und damit dein neues Leben nicht ohne einen finanziellen Rückhalt startet - manch ein Chef hätte versucht dich aus dem Betrieb zu kicken. Mach dir bewusst, wieviel Kraft du in dir hattest 20 Km mit Kater zu laufen und dein ganzes Suchtverhalten zu kaschieren. Wie oft bist du mit kater zur Arbeit, und hast sie dann wohl auch noch gut gemacht?Darin steckt eine ungeahnte Energie, deren du dir bewusst sein musst, und die jetzt für dich nutzen kannst. Wenn du solange das Gefühl hattest kein Abhängiger sondern nur ein Missbraucher zu sein, heißt das, dass dein Leben noch funktioniert hat. War zwar ein Trugschluß, heißt aber, dass du jetzt nicht von null anfängst und das ist ein Geschenk Gottes!!Also glaub an dich und deinen neuen Weg!Ich hatte auch Angst es nicht zu schaffen und diese Angst hat mich lange vor dem Anfangen gehindert.Eins noch zum Schluss: Achte heute auf deine körperlichen Reaktionen während es Entzugs. Achte auf deinen Kreislauf und deine ganze Verfassung. Einige verkraften den körperlichen Entzug ohne Probleme und andere kriegen Probleme -achte darauf! Ich freue mich mit dir auf deinen ersten tag! Lass was von dir hören, vorallem wenns schwierig wird! Liebe Grüße und viel Kraft Diem
mir geht es nicht darum ob du um 20.00 Uhr oder um 8:00 anfängst mit Trinken sondern um Ehrlichkeit. Ich finde Ehrlichkeit zu sich selber und damit das Anerkennen der Sucht ein sehr wichtiger Punkt wenn man mit dem Trinken aufhören will. Die Sucht versucht uns immer einzureden das alles gar nicht so schlimm ist.
moin sven wie oft hab ich schon ganz groß angekündigt...ab morgen sauf ich nichts mehr...nur noch heute ..weil das lässt sich nicht umgehn.ha ha !sorry ! aber wirklich ernst nehm ich das nicht.aber vielleicht lieg ich da auch ganz falsch bei dir und du machst tatsächlich heute nägel mit köpfen.deine zeit ist ja immer so gegen 20.00 uhr.bin sehr gespannt.
Ist schön, den PC anzumachen und zu sehen, dass es Menschen gibt, die mir mit Ihrem Rat und guten Wünschen zur Seite stehen. Vielen Dank dafür.
So, jetzt ist er da, der erste Tag. Bin von gestern noch völlig vergiftet. Habe keinen Kater, sondern mindestens einen Tiger. Ich will heute nicht trinken und nicht kiffen und mache mich also auf die Reise zu meinem wirklichen Ich. Ich bin ja irgendwie ganz schön aufgeregt und neugierig, wer ich wohl ohne das ganze Geballere bin. Jetzt gehe ich erstmal raus, spazieren und Gedanken sammeln. Die Idee, mir konkret einen Plan für die Aktivitäten der nächsten Zeit zu machen, finde ich spontan ganz gut.
Der erste Sieg über meinen persönlichen Gollum, der, wenn ich ihm zuhöre, ganz schönen Scheiß erzählt, wird heute Abend eingefahren. Ich merke, dass ich dabei gar nicht allein bin, das fühlt sich gut an.
Jetzt muß ich erstmal an die Luft, das Wetter ist gut, ich melde mich aber bestimmt heute Abend noch mal.
ich hab glücklicherweise gerade mal kein schlechtes Gewissen, weil ich wieder irgendeinen Mist gebaut habe und kann daher auch offen schreiben.
Ich bin den ganzen Tag gedanklich mit meinem Thema beschäftigt und gehe im Moment davon aus, daß die Sache heute nicht sehr schwer wird. Ich habe in 2001 mal eine 9-wöchige Trinkpause gemacht und hatte keine nennenswerten körperlichen Entzugserscheinungen. Ich gehe davon aus, daß ich diesmal auch keine erheblichen Beschwerden haben werde, werde mir rein vorsorglich aber dennoch einen Baldriantee einflößen. Pah, das Zeug stinkt vielleicht:-)
Ich achte darauf, daß ich viel Wasser, Saft und Kräutertees trinke und esse ordentlich und reichlich. Die ernährungsmäßigen Voraussetzungen, um mich wohlzufühlen, habe ich also.
Heute nachmittag war ich spazieren, dann gab es Regen und ich bin ins Cafe geflüchtet. Normalerweise wäre ich gegenüber in den Pub gegangen und hätte mir 2-3 Hefeweizen gegen den Kater gegeben. Tja, heute war es Latte Macchiato mit Haselnußsirup, war viel leckerer und es geht mir mit Sicherheit besser, als mit meinem üblichen Getränk.
Ich glaube, daß ich heute Abend mal die Glotze anmache und früh schlafen gehe, denn ich will ab morgen deutlich früher als sonst zur Arbeit gehen. Mittags bin ich dann bei der Suchtberatung und Abends kommen meine beiden Kinder. Die waren mit Ihrer Mutter 2 Wochen im Urlaub und ich freue mich schon tierisch auf die beiden.
Ich gehe nächste Woche mal in die Sauna (war ich bestimmt schon 15 Jahre nicht mehr), ein bißchen Gift rausschwitzen und suche mir mal eine SHG. Ich hole mir halt alles an Unterstützung, was geht, aber mir ist klar, daß nur ich allein, die erste Pulle nicht aufmache, das Zeug hat mir ja noch jemand eingeflößt, habe ich ja auch immer allein gemacht.
Ich merke beim Lesen hier, das ich noch viel über mich und meine Suchtkrankheit lernen muß und will. Und hin und wieder stelle ich mich mir als den Menschen vor, der ich sein möchte.
So, darauf jetzt ein Glas Blutorangensaft, Prost und noch einen schönen Sonntag-Abend
ZitatGepostet von Fisch64 Ich bin den ganzen Tag gedanklich mit meinem Thema beschäftigt und gehe im Moment davon aus, daß die Sache heute nicht sehr schwer wird. Ich habe in 2001 mal eine 9-wöchige Trinkpause gemacht und hatte keine nennenswerten körperlichen Entzugserscheinungen. Ich gehe davon aus, daß ich diesmal auch keine erheblichen Beschwerden haben werde, werde mir rein vorsorglich aber dennoch einen Baldriantee einflößen.
Baldriantee hilft nicht wirklich gegen ernsthafte Entzugserscheinungen und 4 Jahre seit Deiner letzten Trinkpause sind eine verdammt lange Zeit in der sich bei Deiner Abhängigkeit sehr viel getan haben kann.
Nur mal so als Einwurf meinerseits. In dem was Du "Endstadium" nennst sind hier vermutlich die wenigsten angekommen, aber am Suff oder Entzug kannst du auch Schäden davontragen solange Du noch ein Dach überm Kopf und einen Computer hast. Der Übergang zum "geht nicht mehr" kommt bei vielen recht plötzlich.
So, der erste Tag ist geschafft. Außer Einschlafschwierigeiten und mehrmaligem Aufwachen in kaltem Schweiß habe ich bislang keine körperlichen Symptome festgestellt. Insofern bin ich ganz froh, denn es geht mir soweit gut.
Gleich gehe ich zur Suchtberatung. Ich bin sehr gespannt, was die mir raten.
Ich will heute nix trinken und kiffen. Habe mir auch Gedanken über KT gemacht, aber das kann ich vergessen, das klappt bei mir nicht.
Ich bin vorhin bei der Suchtberatung gewesen. Ich war früher auch schon mal da, aber bei dem Wort Klinik bin ich ganz schnell wieder weggerannt. Ich doch nicht, nicht bei 3 Halben und zwei Joints am Abend. Das kriege ich doch in den Griff. Und dann die Vorstellung, abstinent zu leben. Abstinent = freudlos, das war immer meine Gleichung in meinem Kopf.
Heute habe ich mich nicht als Looser gefühlt, als ich dahin bin, sondern als jemand, der sein Leben in die Hand nimmt.
Angesichts der Dauer meiner Suchtkrankheit ist eine stationäre Behandlung das Mittel der Wahl. Ich habe aufgehört, mich dagegen innerlich zu wehren. Ich bekomme in den nächten Tagen Post. Infos zur Klinik und vor allem auch Formulare für die Kostenübernahme. Ist nicht ganz einfach, da ich als Beamter in einer privaten KV bin. Dort ist die Leistung für eine Entwöhnung bedingungsgemäß ausgeschlossen, wird aber mittlerweile zu einem großen Teil auf Kulanzbasis gezahlt. Das kriege ich schon hin, ich bin da guter Dinge.
Ab nächsten Montag werde ich eine Gruppe in der Suchtberatungsstelle besuchen, die sich auf eine stationäre Entwöhnung vorbereitet. Die Teilnahme ist Voraussetzung für den weiteren Gang. Morgen geht es zu den AA. Ich will die Zeit bis zum Klinikaufenthalt abstinent bleiben. Da gibt es bestimmt noch so einige Steilklippen zu überwinden. Aber ich will das endlich schaffen.
Ich habe so ein schlechtes Gewissen meiner Ex-Frau gegenüber. Sie hat jahrelang die Familie allein gemanagt, ich war ja nicht belastbar und habe mir eh nur die Birne zugedröhnt.
Jetzt frage ich mich, wann erzähle ich es eigentlich am Besten meinen Kindern (11 und 8), daß ihr Vater alkohol- und cannabisabhängig ist. Ich will mein neues Leben ihnen gegenüber nicht auf einer Lüge aufbauen. Wie habt ihr das gemacht?