Ich habe einen Freund, der für eine sogenannte Tafel arbeitet. Dort werden Lebensmittel an die Armen verteilt. Viele seiner "kunden" sind Alkoholiker. Manchmal kauft er für diese Tafel auch selbst ein und er sprach mich mal an ob ich mitmachen würde. Ich weiss nicht was ich darüber denken soll...
Einerseits glaube ich, dass es in Deutschland Kinder gibt die hungern. Andererseits glaube ich dass ihre Eltern dies schuld sind, da sie das Geld versoffen haben. Ist es aber gerecht, Kinder zu bestrafen, weil ihre Eltern saufen? Nein! Bringt es aber nicht die Eltern dazu mehr zu saufen, wenn ihre Kinder gefütter werden? Wahrscheinlich ja!
Ich weiss nicht, was ich tun soll...
Wie denkt ihr? Verschlimmert das die Sucht nur und schadet damit den Kindern?
ich kann mir nicht vorstellen das du die süchte der armen verschlimmerst wenn du ihnen ein paar lebensmittel spendest.aber spannend wäre es allemahl.du hättest die möglichkeit mit den menschen mal näher ins gespräch zu kommen.und ich kann mir gut vorstellen das du dann eher eine antwort auf deine fragen findest als mit vourteilen zu spekulieren.machs doch einfach mal...
überleg dir mal, wie zerbrochen die Seelen der Kinder von alkoholkranken Eltern sind. Etwas zum Essen geben, ist die minimalste Hilfe und dürfte als Frage gar nicht im Raum stehen.
Die Eltern würden bestimmt genausoviel weitertrinken, auch wenn sie kein Essen von der Tafel bekommen würde oder vielleicht sogar noch mehr, um sich das Hungerproblem wegzusaufen.
Trinker trinken. Auch in einem normalen Discounter habe ich an der Kasse erlebt, dass Nudeln und Öl wieder ins Regal gebracht wurden, weil das Geld nicht reichte. Alkohol und Zigaretten wurden bezahlt. Übrigens waren Kinder dabei. Hier in unserer Stadt haben die Tafeln gerade erst im Februar eine Ausgabestelle eingerichtet und ich bin einige Male gefahren, weil noch Wagen fehlten, um die Lebensmittel von Händlern abzuholen.
Ich hatte auch den Eindruck, dass etliche der Kunden ein Alkoholproblem haben. Aber längst nicht alle. Verteiler haben mir erzählt, dass sie "unter der Theke" speziell Sachen horten, die Kindern Freude machen oder Lebensmittel, die Kindern besonders gut schmecken. Sind Kinder dabei, wird rasch mal ein Ü-Ei, ein Werbe-Truck oder ähnliches beigelegt. Inzwischen hamstern etliche Helfer Werbegeschenke, preiswerte Unterwäschegarnituren usw. extra für die Kinder.
Ich finde, die Tafeln sind eine sehr, sehr gute Sache. Selbst wenn 10 von 50 Kunden in Wirklichkeit anderweitig genügend Unterstützung haben oder aber das Kindergeld vertrinken, warum die ehrlichen auch bestrafen?
Unter den Helfern sind auch einige trockene Alkoholiker, die vorsichtig versuchen, offensichtlich alkoholkranke Menschen in die Richtung zu bewegen, Hilfe bzgl. ihrer Krankheit anzunehmen.