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Saufnix  
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Dieses Thema hat 16 Antworten
und wurde 983 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
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Goldstar Offline



Beiträge: 19

12.09.2005 19:03
RE: Orientierungslosigkeit und Angst Zitat · Antworten

hallo liebe boarder

nachdem ich die letzten 4 Jahre mit maximal 14 tägigen Unterbrechungen ungefähr 6-8 Bier + unbestimmte Mengen Wein pro Abend (manchmal auch "nur" jeden zweiten Abend) getrunken habe, bin ich jetzt so angekotzt von dem ganzen Zustand, dass ich es ernsthaft bleiben lassen möchte.
Dabei habe ich die letzten 5 Tage nichts mehr getrunken, hatte drei wunderbar schreckliche Tage und fühle mich jetzt nach Tag 5 total antriebslos, teilweise nervös und ängstlich.
Ich liege nur noch im Bett und schlafe den ganzen Tag und kriege irgendwie nix hin, da mir aber auch nichts einfällt, wozu (ausser Sport) ich mich motivieren kann.
Daher nun meine Frage an euch:

Kanntet ihr dieses Gefühl und wie habt ihr diese Umstrukturierung hinbekommen, die anscheinend stattfinden muss, um mal wieder in ein normales Leben zu finden?

Liebe Grüsse

G.


miezegelb Offline




Beiträge: 2.677

12.09.2005 19:17
#2 RE: Orientierungslosigkeit und Angst Zitat · Antworten



Hallo Goldstar,

herzlich willkommen hier im Forum.
So wie ich das lese hast du einen kalten Entzug gemacht.
Und das es dir noch mies geht kann ich gut verstehen.

ich kann dir erstmal nur den einen ratschlag geben geh zum Arzt als erstes und lasse dich durchchecken.

Es kommen nicht nur Müdigkeit und Niedergeschlagenheit auftreten im nachhinein, sondern auch so was wie Kreislaufversagen und Stoffwechselprobleme.

Also mein Tipp zuallererst mal zum Arzt

liebe Grüße
Ramona


zeroh1 Offline




Beiträge: 216

12.09.2005 19:22
#3 RE: Orientierungslosigkeit und Angst Zitat · Antworten

hola G,

bin nicht so fit im kluge ratschläge geben - will auch nicht so viel sülzen aber erstmal willkommen hier am board.

alsooo wenn dich in deiner jetzigen lage sport motivieren kann - kann´s so schlimm nicht sein.

wenn ich so einen , wir nennen es hier "kalten entzug" mache konnte mich nix aber auch garnix so richtig ablenken, da meine gedanken nur ums saufen kreisen(kreisten!)

durch diese unangenehme zeit musst du halt durch - hier nutzt dir auch mein mitgefühl herzlich wenig, weil du der einzige "Goldstar" in dieser hauptrolle bist.

ich meine 4 Jahre ist viel und doch nicht viel - hast du vorher auch schon so viel oder eher etwas weniger getrunken?
wirfst du auch noch andere sachen ein?

und nun zu deiner frage:

also das gefühl denke ich wie du dich fühlst kennen wir glaube ich mir anmassen zu können wirklich alle hier - die einen heftiger die anderen weniger.

du willst also wieder ein "normales" leben führen?
mich würde interessieren was dir an deinem jetzigen leben nicht gefällt?
Umstrukturierung klingt auch nach veränderung - bist du dazu wirklich bereit?

Saludos
Wolfi


zeroh1 Offline




Beiträge: 216

12.09.2005 19:32
#4 RE: Orientierungslosigkeit und Angst Zitat · Antworten

hola G und Ramona,

also mir als saufaufhörfrischling hätteste nicht mit arztbesuch locken können - scham - angst - soweit bin ich doch noch garnicht usw....

wer richtig saufen kann und vom saufen auch schon mal halb im koma liegt und sich um seine organe einen dreck schert, der darf doch auch einen kalten entzug mal durchmachen
mit einem gewissen risiko - denn besoffen rennt auch niemand zum arzt und bettelt dass er ihn bitte wieder nüchtern machen soll
das war nur meine persönliche meinung - aber du hast schon recht, um auf der gesundheitlich sicheren seite zu sein, sollte man zum doc.

saludos
wolfi


gepard Offline




Beiträge: 851

12.09.2005 19:36
#5 RE: Orientierungslosigkeit und Angst Zitat · Antworten

Hallo Goldstar,

also ich weiß ja nicht, ob du mit der Sauferei wirklich abschließen willst. Wenn man sich da nicht hundertprozentig darüber im Klaren ist, dass Alk keine Option mehr ist, dann fängt man irgendwann wieder an zu saufen, meist obwohl es einem schon wieder recht gut geht.

Daher nur mal zu deiner Frage:
Klar, die ersten Tage fühlte ich mich auch mächtig schlapp. Obwohl, die ersten drei Tage waren eher in Bezug auf die nächtlichen krassen Alpträume beeindruckend, da ist mir am Tag gar nicht so aufgefallen, ob ich lustlos bin, da ich da total froh war, dass heller Tag ist und noch nicht die nächste Nacht, wo ich mich ins Bett legen muss.
Aber schon am Ende der ersten Woche habe ich mich gut gefühlt. Es war nichts Außergewöhnliches, aber alle Unannehmlichkeiten, die man nach Alkoholgenuss hatte, waren einfach nicht mehr da, und ich fühlte mich einfach mal so richtig normal und konnte ohne Hemmungen in den Alltag raus gehen. In der ersten Zeit "fehlte irgendwas" - es war so etwas wie körperliche Langeweile während der Situationen, in denen ich früher immer trank (z. B. abends vor dem Fernseher); habe dann einfach einen Tee nach dem anderen getrunken, Eis gegessen, etc. Gier nach Alkohol hatte ich keine mehr - und ich glaube, das war nur deswegen, weil für mich fest beschlossene Sache ist, dass es einfach keinen Alkohol mehr für mich gibt. Ist einfach viel besser so.

P.S.: Zur Umstrukturierung:
Die kam bei mir ganz von selbst. Ohne Alkohol war auf einmal alles ganz anders, und ich habe angefangen, anstehende Dinge mal zu erledigen, und auch was Neues zu beginnen.


Gerda ( gelöscht )
Beiträge:

12.09.2005 19:48
#6 RE: Orientierungslosigkeit und Angst Zitat · Antworten

Hallo Ihrs,
bin momentan auch so motivationslos und könnte nur schlafen und kriege nichts auf die Reihe. Bin jetzt aber fast 1 Jahr trocken.
B ei mir gehts jetzt an, dass ich dauernd essen könnte und immer Hunger habe. Habe heute schon den 6. Joghurt hinter mir.
freue mich immer auf den Abend, wenn ich ins Bett kann.
weiss nicht , woran das liegt.
LG
Gerda


miezegelb Offline




Beiträge: 2.677

12.09.2005 19:50
#7 RE: Orientierungslosigkeit und Angst Zitat · Antworten

Zitat
sollte man zum doc.




...@wolfi, das gehört auch zur Einsicht das ich überhaupt ein Problem habe, denk ich...

Ich denke solange du "Scham, Angst und so weit bin ich doch gar nicht..." hast un ddeshalb nicht zum Doktor gehst, da hast du auch Angst vor der Entgüldigkeit aufzuhören ??

liebe Grüße
Ramona


zeroh1 Offline




Beiträge: 216

12.09.2005 19:56
#8 RE: Orientierungslosigkeit und Angst Zitat · Antworten

@Ramona,

Zitat"hast du auch Angst vor der Entgüldigkeit aufzuhören ??"

genau das ist es - die angst vor der endgültigkeit....
ich glaube nicht, dass die nach 4 jahren schon überwunden ist - die hab ich ja heut´noch blöderweis....

saludos
Wolfi


miezegelb Offline




Beiträge: 2.677

12.09.2005 19:57
#9 RE: Orientierungslosigkeit und Angst Zitat · Antworten



@wolfi,

...auf einen Weg in ein neues leben machen, und der Weg fängt ja immer irgendwo an...

ein haus fängt man ja auch nicht am Dach an zu bauen. Oder?

im Sprichwort sagt man dazu "Nägel mit Köpfen "

liebe Grüße
Ramona


gepard Offline




Beiträge: 851

12.09.2005 19:57
#10 RE: Orientierungslosigkeit und Angst Zitat · Antworten

Ich würde mir keine Sorgen machen, wenn man innerhalb des ersten Jahres öfter lustlos oder müde ist. Man hört immer wieder, dass es ein Jahr dauern kann, bis sich der Stoffwechsel wieder einigermaßen normalisiert. Also nur kein Stress! Es ist ja nicht ständig so. Es wird besser, daher kann man optimistisch in die Zukunft blicken.


Bluetic Offline



Beiträge: 1.648

12.09.2005 19:58
#11 RE: Orientierungslosigkeit und Angst Zitat · Antworten

Hi Goldstar,

auch von mir willkommen. Kenne das sehr gut nach dem Aufhören. Ich habe mich mit mir immer darauf geeinigt, einfach zu warten. Ob Tag 5, Tag 7 oder Tag 9. Nach einer durchgeschlafenen Nacht, war es bei mir dann besser.

Es ist sowieso schwierig nach ein paar Tagen sagen zu können, wie die "Umstrukturierung" von statten gehen soll. Ich denke es ist bei jedem so. Warte einfach und zähle nicht die Tage.

liebe Grüsse

Toni


Goldstar Offline



Beiträge: 19

12.09.2005 20:31
#12 RE: Orientierungslosigkeit und Angst Zitat · Antworten

@ alle:

erstmal vielen Dank für das nette willkommen

Ist ja wirklich ein freundlicher Empfang, der einem hier zuteil wird.

@ zeroh1:

"wenn ich so einen , wir nennen es hier "kalten entzug" mache konnte mich nix aber auch garnix so richtig ablenken, da meine gedanken nur ums saufen kreisen(kreisten!)"

- ja, genauso gehts mir gerade. Lebe in einer WG, in der viel Wein von "Normaltrinkenden" konsumiert wird und so auch gerade. Muss mich echt zusammenreissen, um mich nicht über die geöffnete Flasche herzumachen.

"wirfst du auch noch andere sachen ein?"

- nehme zur Zeit seit ca. 6 Wochen Antidepressiva gegen Angst, die, so habe ich zumindest gerade das Gefühl nicht wirklich wirken. Aber vielleicht liegt das auch daran, dass ich sie zuvor nur in Verbindung mit einem gerüttelt Maß Alk genommen habe Mal sehen. Werde die Dinger noch was weiter nehmen und dann mal schauen, ob's was bringt und falls nicht halt wieder absetzen.

"du willst also wieder ein "normales" leben führen?
mich würde interessieren was dir an deinem jetzigen leben nicht gefällt?
Umstrukturierung klingt auch nach veränderung - bist du dazu wirklich bereit?"

- naja - dazu müsste ich glaube ich erstmal "normal" genauer definieren. Ich glaube damit ein Leben zu meinen, in dem man Verantwortung übernimmt und damit auch die negativen Verhaltensweisen akzeptieren lernt, die oftmals (und nicht nur von Alkis) nur im Rausch ausgelebt werden, wobei der Rausch als Entschuldigung und Rechtfertigung für eben jene Verhaltensweisen dient.
Was mir nicht gefällt ist derzeit, dass ich genau das getan habe und das ist echt ein "no go!".
Was die Bereitschaft dazu angeht - keine Ahnung. Kann bloß sagen, dass ich derzeit sowas von angepißt bin, was die momentane Lage angeht, dass ich mich erstmals ernsthaft mit dem Gedanken trage in eine SHG zu gehen, wobei ich mich immer noch frage, was das bringen soll (und außerdem schäme ich mich, mich vor die Menge zu stellen und zu sagen "Ja hallo, ich bin der G. und ich habe ein Alkoholproblem :augen.

@ gepard

"habe dann einfach einen Tee nach dem anderen getrunken, Eis gegessen, etc."

- werde jetzt mal das gleiche tun und mir die zweite 1,5 l Flasche Mineralwasser reinziehen, auch wenn ich langsam das Gefühl habe zu platzen

"Obwohl, die ersten drei Tage waren eher in Bezug auf die nächtlichen krassen Alpträume beeindruckend"

- Oha, da sagste was! Habe so krasse Träume wie schon lange nicht mehr (oder zunmindest erinnere ich mich mal daran). Passiert echt viel und ist wie eine Achterbahnfahrt auf LSD (zumindest stelle ich mir das so vor).

Aber noch eine Frage: Wie lange hält dieser schlappe Zustand denn so an und habt ihr Ehrfahrungen mit SHGs?

Lieben Gruss

G


Bluetic Offline



Beiträge: 1.648

12.09.2005 20:51
#13 RE: Orientierungslosigkeit und Angst Zitat · Antworten

Hi G.,

was hast du da für ein Problem, zu sagen dass du mit Alkohol deiner Trinkerei schwierigkeiten hast. Wenn du in eine Alkoholiker SHG gehst, hat oder hatte doch jeder mal das Problem.

Das ist ja Grundlage, es sich einzugestehen dass du ein Alkoholproblem hast. Wenn ich jetzt in eine SHG gehe, auch das erste mal als neuer, stelle ich mich immer wie folgt vor: Ich heisse Toni und bin Alkoholiker. Ich bin es nun mal.

Habe allerdings beim ersten Mal, vor etwa 6 Jahren auch nicht gleich rausgebracht. Erst rumgeeiert, erklärt ich trinke im normalen Rahmen usw., kannst du aber gleich vergessen, so rumzumachen. Entweder du hast ein Problem mit dem Trinken oder nicht. Das muss dir klar sein, bevor du eine SHG besuchst.

liebe Grüsse

Toni


Goldstar Offline



Beiträge: 19

12.09.2005 20:54
#14 RE: Orientierungslosigkeit und Angst Zitat · Antworten

@ Bluetic

...und was für Leute sitzen da so in einer SHG? Und was bespricht man da?

G.


Bluetic Offline



Beiträge: 1.648

12.09.2005 21:03
#15 RE: Orientierungslosigkeit und Angst Zitat · Antworten

Hi Goldstar,

wenn du das erste mal kommst, erzählst du deine Geschichte, wie du zum Saufen gekommen bist, und warum du aufhören willst. War bis jetzt bei jeder SHG relativ entspannt. Du bekommst ein Feedback, so wie hier, und dann gehst du wieder und lässt dir alles durch den Kopf gehen.

Die Leute sind ganz normale Leute aus allen sozialen Schichten. Kannst du eigentlich mit diesem Forum vergleichen. Wenn es dir beim ersten Mal nicht so gut gefällt, geh ruhig nochmal hin. Jeder Abend ist eben nicht gleich.

Brauchst echt kein schlechtes Gefühl zu haben. Denn wenn du nicht reden willst, sondern nur zuhören, wird dich keiner zum reden zwingen.

Ich war in den letzten sechs Jahren in verschiedenen Gruppen, und der Einstieg ist immer gleich.

liebe Grüsse

Toni


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