ich kann dir zum einen empfehlen, dich über dieses Thema mit Fachleuten wie Ärzten und Pflegepersonal auf den entsprechenden Krankenhaus-Stationen zu unterhalten.
Zum anderen gibt es jede Menge Literatur, sehr speziell themenbezogen., wie z.Bsp.:
- Alkoholismus - Missbrauch und Abhängigkeit (Feuerlein, Küfner, Soyka)
- Rückfallprävention mit Alkoholabhängigen (Körkel, Schindler)
Als einfache Antwort auf deine Zahlenfrage könnte ich ja schreiben ...."das kann man heutzutage hochrechnen".... , ich glaube aber die Methode hat z.Zt. einen schlechten Ruf . Zahlen und wie "man" zu diesen gelangt etc. kannst du u.a. in diesen Büchern nachlesen. Natürlich gibt es darüber noch viel mehr Literatur, die beiden obigen Bücher habe ich selbst gelesen-durchgeackert und kann sie dir empfehlen.
das verstehe ich jetzt nicht. Ich habe geschrieben, bzw. meiner Meinung nach klar ausgedrückt, daß mir klar ist, daß dieser Weg nicht der bewährte und übliche Weg ist, daß viele Alkoholiker es ohne SHG und Therapie nicht schaffen.
Was ist an der Aussage gewagt, daß ich selbst mit der Nähe einer SHG nicht umgehen könnte, es mich evtl. eher dazu verleiten würde mich fallen zu lassen und ich das daher (neben meiner Outing-Phobie) für mich nicht will.
Andererseits tut mir der Austausch mit anderen gut. So, daß ich mit dieser Lösung eines Kontakt mit anderen Betroffenen via Internet gut klar komme.
Edit und P.S.
Ja Tommie, im Hochrechnen, da mußt Du mich fragen, Statistik war mein Hauptfach Sowas kann man nicht hochrechnen, die Dunkelziffer bei Alkoholismus ist enorm, die kalten Sebstentzüge eine hohe Dunkelziffer in der hohen Dunkelziffer
Dann rechnet man mit Problemen bei Betroffenen, oder pro Entzugsversuch usw. ... Ich denk mal positiv - da kommt nichts mehr nach bei mir
ZitatWas ist an der Aussage gewagt, daß ich selbst mit der Nähe einer SHG nicht umgehen könnte, es mich evtl. eher dazu verleiten würde mich fallen zu lassen und ich das daher (neben meiner Outing-Phobie) für mich nicht will.
Hallo Marlen,
was ist daran gewagt...??
ich würde mal sagen, indem du einen Teil deiner Probleme als Charakterzug annimmst, nämlich sich nicht fallen lassen können... immer Stark sein zu wollen....
Outing Phobie??
..oder Etwas zuzugeben wo man in den Augen anderer als schwach gilt, das kommt doch überhaupt nicht in Frage ??
ZitatGepostet von Marlen Sowas kann man nicht hochrechnen, die Dunkelziffer bei Alkoholismus ist enorm, die kalten Sebstentzüge eine hohe Dunkelziffer in der hohen Dunkelziffer
Hallo HauptfachMarlen
kann man, u.a. anhand von Krankenakten und Krankenkassenunterlagen - würde hier aber zu weit führen. Umfrageergebnisse unter entsprechenden Zielgruppen unterstreichen wiederum diese Rechnungen - klar ist das immer noch ein Zahlenpuzzle, die Zahlen sind aber eher am unteren Rand der Skala angesiedelt, die Dunkelziffer, da sind sich alle Beteiligten einig, sei höher als die "Hochrechnungszahlen".
ich würde mal sagen, indem du einen Teil deiner Probleme als Charakterzug annimmst, nämlich sich nicht fallen lassen können... immer Stark sein zu wollen....
[/i]
Nein, daß ich eventuell WILL, daß sich jemand um mich kümmert, daß ich mich in dem Sinn fallen lasse, daß ich besoffen dort aufkreuze, daß ich es evtl. gar nicht mehr stark sein kann - oder eben auch, daß ich mir die Probleme der anderen Teilnehmer zu sehr zu meinen eigenen Mache, hier sehe ich auch für mich eine sehr große Gefahr.
Und ja, klar nehme ich einen Charakterzug, den ich nunmal habe als gegeben hin. Ich versuche, mich so wie ich bin anzunehmen und diesen Charakterzug so in mein Leben zu integrieren, daß er mich eben nicht mehr zum Saufen bringt.
ZitatOuting Phobie??
..oder Etwas zuzugeben wo man in den Augen anderer als schwach gilt, das kommt doch überhaupt nicht in Frage ??
In den Augen anderer als schwach gelten? Vielleicht. Primär aber das Gefühl ohne Angst, daß sich jemand verplappern könnte überall hin gehen zu können, sich nicht immer fragen zu müssen, wer weiß was? Und vor lauter Scham und Unsicherheit sich evtl. doch Mut antrinken zu wollen - also reiner Selbstschutz.
natürlich ist es mein Charakterzug, daß ich mit seelischen Problemen erst mal alleine sein will. Als meine Eltern starben, wollte ständig irgendwer bei mir sein mich dazu überreden darüber zu reden.
So bin ich eben nicht. ich habe schon viele Menschen trauern sehen, manche schreien es heraus, andere versinken in Depressionen - ich lauf im Kreis, denke, denke, denke - irgendwann hab ich all meine verworrenen Gedanken in eine Schublade sortiert und kann damit umgehen. Mit Stärke oder Schwäche hat das nichts zu tun - ich verarbeite Probleme nunmal so. Dabei darf mich nichts stören. Ob das anerzogen ist oder etwas mit einer verqueren Lebenseinstellung zu tun hat bezweifle ich. Alles was ich weiß, daß ich für eine Selbsthilfegruppe bezüglich Alkohol nicht geeignet wäre. Meine Mutter ist regelmäßig zu ihrer Osteoporose-Gruppe gegangen und hat dort Gymnastik usw. gemacht - sowas könnte ich mir gut vorstellen, aber nicht meinen Seelenkram.
Ansonsten kann ich gut schwach sein und mich fallen lassen, denn sowas wie eine Powerfrau bin ich nicht. Für den ganzen Alltagskram hab ich einen recht starken Partner, der mir gerne auch mal hilft, wenn ich mich wieder mal der bösen Welt nicht gewachsen fühle. Nur meinen Seelenkram darf auch er nicht aufräumen. Er ist übrigens kein Co, sogar vor ihm konnte ich das wirkliche Ausmaß meines Konsums recht gut verheimlichen.
ich denke mal, lass dich nicht verunsichern. Versuche es doch erstmal, den Weg alleine zu gehen. Wenn es nicht klappt, kannst du dir immer noch Hilfe suchen.
Ich bin auch eher ein Typ, der alleine diese Probleme in Angriff nimmt. Ich kann noch nichtmal sagen, warum das so ist. Mir geht es aber such so, das ich im Bekannten oder Freundeskreis nicht gerne über mein Problem rede. Ich habe allen lediglich gesagt: Ich will keinen Alkohol mehr trinken und damit Ende (der Diskussion mit den Bekannten meine ich).
Tja, mit dem stabiler: Es ging 4 Woche bei mir relativ gut. In den 4 Wochen habe ich aber öfter noch an Alk gedacht, auf einer Fete auch 2 Wein getrunken. Donnerstag vor einer Woche kams dann wie befürchtet: Bei einem Becks Gold nicht widerstanden und mind. 6 hinterhergekippt.
Seit dem Tag habe ich keinen Tropfen mehr angefasst, habe komischerweise auch kein Bedürfnis danach. Habe ohne Probleme den Ouzo beim Griechen weitergegeben und auch auf einer Hochzeit gestern nichts getrunken. Ohne Gedanken / Saufdruck. Mir haben nur alle Leid getan, die heute einen Brummschädel haben werden.
Nichtsdestotrotz, im Moment bin ich ziemlich stabil. Was in ein paar Wochen ist, schaun mer mal. Im Moment geht es mir jedenfalls besser als in der 2. Woche nach meinem Anfang.
bin auch jemand, der alleine aufgehört hat ohne jegliche Hilfe.Erst nach sechs Wochen hab ich dies Board hier entdeckt - und mit dessen Hilfe klappte es hervorragend bis heute.SHG war fast zwei Jahre kein Thema, mittlerweile kenne ich zwei Gruppen; die Atmosphäre find ich dort schon ganz gut, eine Hilfe ist es sicherlich, denn dass ein persönliches Gespräch mehr bewirkt, als ein virtueller Austausch liegt auf der Hand. Etwas nennenswert Neues habe ich dort nicht gehört, nichts was nicht hier schon an irgendeiner Stelle gesagt ist. Da gibt's auch Schilderungen der jeweiligen Saufkarrieren, in denen man sich wiedererkennt und ein Dauerthema sind natürlich Rückfälle. Hm, dabei ist mir aufgefallen dass fast ausschliesslich jeder Rückfall vom Betroffenen als Vorteil dargestellt wird im Sinne von "das-war-notwendig, jetzt-bin-ich-klüger". Darüber denke ich allerdings anders; however - eine Gruppe ist eine Gruppe, ein Board is'n Board - was jeder einzelne benötigt lässt sich nicht pauschalisieren.
jeder hier hat auf seine ganz eigene Art recht. Denn jeder schreibt, was ihm persönlich richtig erscheint. Ich höre mir gerne die Standpunkte an. Ich weiß nur, daß ich, wäre dieser Alleingang nicht möglich gewesen weitergergesoffen hätte, vielleicht irgendwas mit kontrolliertem Trinken o.ä. Selbstfoltermethoden ausprobiert hätte, aber ich hätte mich kaputt gesoffen. Also war das meine einzige Chance. So, daß man mich da gar nicht verunsichern kann.
Peregrine, das beruhigt mich. Meine Alkohollust ist zwar inzwischen wirklich gut auszuhalten, aber doch hin und wieder sehr lästig. Es wäre schon eine Beeinträchtigung meiner Lebensqualität, wenn das ein Dauerzustand wäre, sicher keine so starke Beeinträchtigung wie nass zu sein, einfach lästig. Allein die Tatsache keinen Alkohol mehr trinken zu drüfen stört mich eigentlich gar nicht, nur dieser "Saufdruck" der hin und wieder hochkommt. Das wenn besser werden würde, dann wäre ich ganztägig zufrieden trocken - so hab ich manchmal doch ekelige Stunden.
Und auch hier sehe ich auch die Gefahr einer SHG, wie Randolf schreibt, ist in solchen Gruppen das Thema Rückfall ein sehr zentrales Thema, der Rückfall wird als positiv empfunden bzw. dargestellt. Das ist eine Verharmlosung, die mir bei einem Suchtanfall evtl. den Rest geben könnte.
So nach dem Motto "Das muß jetzt eben nochmal sein, danach bin ich auch klüger".
Zweifellos hat mich der Alkohol isoliert. Außer meinen Geschwistern, die ich ab und zu sehe, hab ich meinen Partner und eine Freundin, die eher eine Bekannte ist.
Darin sehe ich aber auch eine Chance für mich. Weder meine Geschwister noch mein Partner werden mich "nötigen" Alkohol zu trinken. Wenn ich mir wieder ein "soziales Umfeld" aufbaue, dann lernen mich die Leute gleich als jemanden kennen, der keinen Alkohol mag, so daß ich nicht wie Peregrine, diesen Versuchungen wie Party usw. ausgesetzt bin.
Ich habe mir wirklich gut überlegt, was ich da mache und bisher geht es mir wirklich sehr gut damit.
Ich meine zum Thema "Seelenkrams"- öffnen und schliessen- also reden oder brüten/nachdenken für sich allein - es muss doch stimmen dürfen ...
Ansonsten noch eine Frage: hättest du was dagegen, wenn einer der Admins hier- wohl der tommie- deinen Vorstellungsthread verschiebt- Kuddelmuddel passt jo net gaanz so dolle oder? Vielleicht nach deinem eigen Vorschlag in einem der oberen Themen?
das ist doch auch alles ein bisschen eine Frage, Warum hab "ich" denn so viel getrunken??
Es gibt Leute die, die gehen auf Parys, sind gesellig und nach und nach hat sich ihr Konsum erhöht und sie haben ein Alkoholproblem. Dann gibts Leute, die hatten vorher schon Probleme und benutzen den Alkohol um zu betäuben andere wollen mit dem einen oder anderen Problem nicht umgehen und nehmen die Einfache Lösung und glauben sie können dadurch vergessen.
Jedenfalls Menschen die fast ausschlieslich wegen irgendwelcher Probleme getrunken haben mit denen sie nicht umgehen wollten oder konnten, die sollten auch erstmal trocken werden, können das eventuell auch ohne Selbsthilfegruppe, wenn sie aber dauerhaft und zufrieden trocken bleiben wollen, wird ihnen nichts andres übrig bleiben als die übrigen Probleme auch anzugehen..