ja mir ging es auch so. Und ich finde das ganz verständlich.
Musik drückt doch Gefühl aus, negativ , wie positiv.
Hatte auch meine Lieblingsmusik, zu der konnte ich mich wunderbar mit einer Flasche bemitleiden.Ich habe mich sozusagen in die vorhandene Depression reingesoffen. je tiefer desto besser.
7 Jahre habe ich gebraucht, um diese schöne Musik wieder zu ertragen und jetzt auch geniessen zu können.
Und ist Alkoholismus nicht auch eine Erkrankung der Gefühlswelt in uns? Trink ich mir die Welt schön oder trink ich sie mir schwarz
...was man alles gemacht, erlebt, gefühlt hat zu der Zeit. Und wenn man da immer trank, sind diese Erinnerungen ja davon beeinflusst.
Nur musst Du auch bedenken, dass Du in diesen Zeiten ja noch garnicht im Hinterkopf hattest, ein Problem zu haben. Rückblickend wirkt das dann anders.
Schlimm wirds erst, wenn Gedanken aufkommen, wie: " Och, wenn es noch mal so wie früher sein könnte...."
Selbst wenn man die Zeit nochmal zurückdrehen könnte, Du würdest Dein heutiges Wissen nicht mitnehmen können und würdest wahrscheinlich genau wieder da landen, wo Du heute bist.
LG Peter, dem es beim alte Musik hören genauso geht
ja das kenne ich. Lustigerweise bei "Flugzeuge im Bauch" von Grönemeyer (heißt das so?), den ich sonst gar nicht höre. Da hatte ich lange Zeit so starke Alk-Gefühle, dass ich den Vodka nahezu schmecken konnte. Diese ganze Gefühlskiste von damals, diese melancholische Verzweiflung, das aphatische ertragen war dann wieder da. unmittelbar.
ich fand das wahnsinnig interessant (es ist jetzt nicht mehr so), wie sehr sich der Körper, naja besser ich mich an diese Stiummung erinnern konnte. Am Anfang war ich eher vorsichtig und dann ghabe ich durchaus auch damit gespielt. Es war nämlich nicht so, dass mir diese Gefühle aus der trockenen Sicht gefallen haben.
hallo Paphos, ist bei mir anders. Musik war früher genauso stark wie Alk. Meine Musikalität war aber zuerst da. Auch die ist ja logisch nicht zu erklären. Und so ist denn meine heißgeliebte Janis Joplin nach wie vor die größte Sängerin der vorigen Jahrhunderts, Gruß Max Wobei ich noch sagen muss, dass ich auf der Bühne niemals gesoffen hatte, ich hatte ja meine Musik, war schon seltsam.
klar kommen da Erinnerungen hoch-das war in den letzten Jahren ja schon öfter mal der Fall bei mir-aber nicht so krass,wie dieses Mal
es waren auch nur negative Gefühle,nicht das ich die Zeit nochmal erleben möchte(ganz im Gegenteil) eigentlich eher ein Gefühl der Angst,und der Wunsch all die Dinge von früher vergessen zu wollen
muß ich vielleicht mal ein wenig erklären
hab im Sommer 1999 mal wieder nen kalten Entzug gemacht und dabei mal wieder einen cerebralen Krampfanfall bekommen. Dabei habe ich mir einen Brustwirbel zertrümmert Bin damit übers Wochenende noch rumgelaufen,am Montag dann zur Arbeit,dort den nächsten Krampfanfall gehabt,und zusätzlich nen Herzinfarkt.
Anschließend hab ich 6 Monate im Krankenhaus gelegen. Am Tag der Entlassung gleich wieder mit Bier und Weinbrand angefangen und nochmal 2 Monate durchgesoffen
So,und dann hatte ich plötzlich Angst um meinen kleinen Arsch da war der Punkt gekommen wo ich kapitulieren konnte
Seitdem bin ich trocken
Was mir am Wochenende so durch den Kopf ging war,wie blöd ich doch war-statt sich zu freuen das ich den ganzen Mist überhaupt überlebt habe,und nicht im Rollstuhl sitze,hab ich damals wieder angefangen zu saufen
am liebsten hätte ich die ganzen Erinnerungen daran vergesen wollen(oder wegsaufen??)
Moin Paphos, jupp, eine durchaus bekannte regung- es gibt musik, die mag ich nicht mehr hören- nicht weil ich dann lust bekomme zu trinken, sondern weil sie mich an die zeit erinnert, als ich es noch musste- ganz besonders an das letzte halbe jahr vor meinem aufhören. Is halt so, macht mir nix, gibt ja genug andere mucke.... Lieben Hermine gruss geschickt
das sind wohl diese unauflöslichen verknüpfungen im hirn, die dort mal so abgespeichert wurden. bei gerüchen übrigens auch. eine frisch gemähte wiese macht den bremser wieder jung.
ab einen bestimmten level, mein "jetzt - muss - ich - mich - hinlegen -level" ... da gab es für mich nur noch eine steigerung ( und der suchtbolzen sucht ja sogar im liegen noch nach steigerung):
kopfhörer auf, lautstärkeregler auf anschlag, und dann peter framton.... do you feel like i do? besonders schön war es dann, wenn ich vergass die lautsprecherboxen, 2x120 watt sinus, abzuschalten...
heute bin ich ruhiger...... fast schon so, wie die nachbarn mich damals gerne hätten. nur den musikantensatdl, den tu ich mir nicht an.
Es gibt dann eben so Momente, da muss es dann so richtig krachen. Es 'positiviert' einen sozusagen. Auch wenn sich ein paar Gedanken einschleichen, die nicht sein sollten.
Ich bin ein totaler Musik und MovieFan. Dementsprechend siehts auch aus. Das Wohnzimmer ist in dem Sinne keines. Es besteht aus einer überdimensionalen Anlage, um die ein paar Möbel trappiert sind.
Und wenns denn mal wieder so weit ist, dann wandern in der übernächsten Wohnung die Teller im Küchenschrank...aber mir hats gut getan...
Also ich bin der Meinung,man sollte Gefühle,die in Verbindung zu alten Songs aufkommen unbedingt zulassen,sofern sie nicht zu mächtig werden.
Habs grad erst auf meiner Sambafahrt letzte Woche durchgemacht:Volle Kanne Wolle Petri,wo Du hinkamst.Und jede Menge Erinnerungen an vorangegangene Touren,wo ich alkoholgeschwängert dazu tanzte!
Konfrontation macht stark,in jeder Beziehung;jedenfalls triffts bei mir so zu!
Ich konnte "meine" Musik über 2 Jahren nicht hören, am Anfang meiner Trockenheit. Ich habe Musik und trinken extrem miteinander verbunden.
Jetzt gehts wieder, und ich kann Rammstein im Auto sehr laut hören, ohne an der nächsten Tanke halten zu müssen ( gell, Spieler ? )
Zu den Stimmungen, klar, wenn ich heute die Musik höre, die in den top 10 war als ich 14/15 war zb. steh ich plötzlich da und kann mich genau an Gegebenheiten von damals erinnern.
Ich denke, das ist nicht nur bei uns Alkis so.
Grüßle Bea
PS: @ bremsi, diese Peter Frampton LiveDoppel-LP hab ich auch, wo " feels like i do" drauf ist .... *hähä* und auch meine Nachbarn hassten mich !
ist doch eigentlich ganz einfach: als ich unter einfluss für mich selbst imposante dinge erlebt habe, haben die sich in mein gehirn gebrannt. als alkoholiker fällt es mir natürlich schwer, diese auch nüchtern zu erleben. ausserdem war ich damals jünger. leb dein leben heute, dann musst du dich nicht um's gestern kümmern. und heute heisst nüchtern. (für mich also morgen).