hallo ihr lieben. vor 6 wochen hab ich hier ziemlich rumgekotzt. ich war eigentlich schon auf dem absprung und ein kurzer spruch von tommie hat mir den letzten kick gegeben. ich habe am 23.08. aufgehört zu trinken. es geht mir gut dabei. ich vermisse den alkohol nicht. vieles hat sich in dieser kurzen zeit schon geändert. das schönste kompliment habe ich von meinem sohn, 8jahre, bekommen.:- eva, weisst du, seit du nicht mehr trinkst, bist du gar nicht mehr so blöd. man kann auch viel besser hausaufgaben mit dir machen. ansonsten sind die reaktionen sehr verhalten, wobei ich auch nicht dazu neige meine umwelt ständig mit neuen selbsterkenntnissen zu belehren. manchmal habe ich das gefühl, dass es menschengibt, die mich ohne alkohol weniger gut einschätzen können. die erfahrungen sind aber eher positiv. ich war schon viele jahre "bekennender alkoholiker", habe also weder mir noch anderen gegenüber einen hehl daraus gemacht, süchtig zu sein. Auch das will nicht immer jeder wissen. wer seinen platz im system neu definiert ist immer unbequem. ich habe mich in den ersten tagen bewusst situationen ausgesetzt, die üblicherweise mit trinken einhergehen ( restaurantbesuch, verabredung im biergarten, hochzeit) ich denke nicht im traum daran , in einsiedlers hütte zu wohnen. ich habe mich in diesen momenten genau beobachtet. ( wahrscheinlich narzisstische störung,-ständige selbstanalyse) ich hatte zu keinem moment den wunsch zu trinken. ausserdem schein ich naturbreit zu sein. egal. was mir aufgefallen ist, ist dass ich ausser dem ständigen kreisen der gedanken um alkohol in der ersten woche zwar keine körperlichen entzugserscheinungen heimgesucht haben, dafür aber eine waschechte depression der spitzenklasse. ich habe ein leichtes ad genommen. fand mich aber äusserst oberflächlich unter dessen wirkung und hatte nach absetzen erst recht eine depression.(suizidgedanken,antriebschwäche gereiztheit)ich habe viel geschlafen und als alter suchtbollen und drogist der ersten stunde kann ich natürlich nicht ohne und bin jetzt auf schokolade und koffein hängen geblieben. wirkt sich negativ auf die figur aus. schlechte erfahrungen habe ich während der zeit mit dem blv und dessen shg gemacht. auch den besuch bei einem psycho fand ich nicht sonderlich erbaulich. gut war die erfahrung bei den aa. hilfreich fand ich die lektüre einiger bücher, die ich eu bei gelegenheit inden enstprechenden thread posten werde. meine hausärztin unterstützt mich. einen netten psychiater habe ich auch aufgetan. ende nächster woche wird es eine neurologische abklärung meiner patzologischenrauschzustände geben. so long. das war das wichtigste in kürze. ich danke euch für die unterstützung und möchte euch ermutigen . es ist ein klick im kopf. das leben ist ohne alkohol nicht besser, aber auch nicht schlechter. es ist diese unerträglichkeit der fremdbestimmung, die weniger wird. es ist ein erster schritt, wirklich etwas ändern zu können. und da gibts ja genug baustellen alles liebe eva
"Das Leben ohne Alkohol ist nicht besser aber auch nicht schlechter".....- das ist nicht korrekt. Diese Aussage impliziert, dass sich Alkoholmißbrauch gar nicht auf die Lebensumstände und Qualität auswirkt, was natürlich eine geradezu provokante Aussage darstellt- insbesondere in einem Alkoholikerforum. Früher oder später wird das Leben mit Alkohol schlechter und schlechter-wer das Gegenteil behauptet, liegt falsch.
Frag´ doch nochmal nach,ob das Leben Deines Sohnes besser oder schlechter geworden ist, seitdem Du "normal" mit ihm umgehen kannst. Ist Dein Leben nicht auch besser geworden? Die depressiven Störungen hast du nicht "im Tausch" bekommen sondern Du hast JETZT ERST die Möglichkeit -trocken- Deine Defizite aufzuarbeiten und im besten Fall auszugleichen. Eine Riesenchance, wie ich finde...
Mit dem Satz, nicht mehr fremdbestimmt zu sein, hast Du mir sehr aus dem Herzen gesprochen, genau. Das ist das, was ich als größten Gewinn auch für mein Leben erachte.
Ich kann auch nicht behaupten, daß seit ich nicht mehr trinke, irgendwelche goldenen Berge aufgetaucht sind. Falls denn aber doch noch irgendwann, könnte ich mich auf den Weg dahin machen und müsste nicht hocken bleiben, weil ich dann den nächsten Kiosk nicht erreiche. Mit Depressionen bzw. mit starken Gefühlsschwankungen, hatte ich in meiner nassen Zeit wesentlich mehr zu tun. Das ich nun so ausgeglichen bin, macht mir mehr Gedanken im Sinne von, daß ich dies zwar nicht als unangenehm empfinde, aber eben doch als *flacher*.- Klar, Ersatzbefriedigung, bei mir ebenfalls Thema. Nur, wie oft hab ich nicht mehr essen können früher...
Ich denk mal, man kann sich Zeit geben, sich vieles anderes gönnen,aber auch bei Schokolade ist nen Mittelmass schon angebracht.Nur ist der Entzug dann doch nicht so schlimm. Es ist ja doch immer wieder erstaunlich, wie ungeduldig man mit sich selbst ist.Erst lenkt man sich jahrelang in die falsche Richtung, dann lenkt man auch gar nicht mehr so ganz und schliesslich kanns dann nicht schnell genug gehen, bis die Kontrolle wieder da ist. Und die Kontrolle braucht man, aber sie dämpft auch ganz schön.
Zitatdas leben ist ohne alkohol nicht besser, aber auch nicht schlechter.
Na ja, vielleicht änert sich das ja noch für dich- who knows Mal ganz abgesehen davon, dass es für viele schon ein dickes plus ist, dass das leben ohne alk eben nicht schlechter ist............. Meines ist jedenfalls entschieden besser seit ich nicht mehr trinken muss. Lieben gruss dir und weiterhin erfolg beim trocken bleiben!Hermine
für mich ist das Leben ohne Alkohol viiiel besser, weil ich endlich die Kraft habe, mich dem Schlechten zu stellen, anstatt mich in der Flasche zu verstecken.
Das Schlechte zu erleben, ist die beste Möglichkeit um das Gute schätzen zu lernen. Beide Varianten gehören in unterschiedlicher Ausprägung zum Leben. Der Alkohol gauckelt zwar was "Schönes" vor, aber das Schlechte lässt er grundsätzlich vermehrend liegen.
Die ersten 10 Monate meiner Trockenheit waren durch besondere Umstände die härteste und verzweifelste Zeit meines Lebens, was die psychische Belastung betrifft. Trotzdem spielte Alkohol keine Rolle mehr und ich weiss, dass genau diese 10 Monate mit entscheidet waren, um so zu denken wie heute: Ich brauche keinen Alkohol mehr.
Bleib auf dem trockenen Weg - ist mein bester Tipp für dich.