nach langem langem Zögern und vor allem auch auf anraten diverser Teilnehmer der hiesigen Gemeinschaft, bin ich vorhin zu einem Treffen der AA gefahren. Stand dann aber doch bloß vor der Eingangstür und traute mich nicht reinzugehen, da ich ziemlich zitterte und mir andauernd Tränen in die Augen traten, wobei ich nicht weiss wieso. Statt dann letztlich einzutreten, habe ich mir ein 6Pack besorgt und getrunken, was nicht unbedingt die ideale Reaktion war. Was ich euch fragen wollte, ist, wie bei euch der erste Besuch war. Ich habe einfach tierischen Schiss da reinzugehen (alles hell beleuchtet, alles voller Leute - bin sonst eigentlich nicht so soziophob, aber das war fies) und erst recht wenn man dauernd das Gefühl hat, gleich heulen zu müssen. *Würg*.
das muss echt ein Scheissgefühl gewesen sein.... Ich kann keine Tips geben kenn die AA nicht live. Nimms als verlorne Schlacht. Die sind morgen auch noch da. da sitzen vielleicht welche drin die das auch erlebt haben und vielleicht sogar noch ein zweites oder drittes Mal...Who Knows. Du hast dich schon mal hingetraut
Moin Goldstar, was hast du den zwischen dem 12.sep. und heute abend, als du vor der tür der AA standest, gemacht? Hast du weiter getrunken? Sprich wolltest du heute den ersten schritt machen? Wäre schon schön da mehr zu erfahren, bevor ich anfange, dir meine shg erfahrungen zu erzählen. Lieben gruss Hermine
Mein erster Besuch war gar keiner. Als ich zu einer Entgiftung im Krankenhaus war, kam der damalige Gruppenleiter zu mir und lud mich ein. Als ich aus dem KH kam, war mein erster Weg nicht zur Gruppe, sondern in die Kaufhalle. Der Gruppenleiter sah mich dann etwas später auf einer Bank sitzen, mit einer Dose Bockbier in der Hand. Er meinte "Okay, dann eben diesmal noch nicht." Später, als ich zu einer Notentgiftung wieder im KH war, kam ein anderer Mann zu mir ins Zimmer. Der war ehrenamtlicher Suchtberater im Nachbarort. Setzte sich mit mir an den Tisch und meinte "Ralf, du mußt erstmal weg vom Fenster. Du hast zuviel Scheiße am Hals. Crash mit dem Auto, Familie weg, Job weg, Schulden - wie willst du nen Lösungsansatz finden, wenn du alleine daheim sitzt?" Da kam mir das allererste Mal der Gedanke, etwas für mich selbst zu tun, denn alles andere war ja weg. Und so "überredete" mich der Mann, eine Langzeittherapie zu machen. Und danach ging ich dann auch in die Gruppe, deren Leiter mich auf der Bank gesehen hatte. Klar hat man beim ersten Mal Berührungsängste, ist unsicher. Es stellt sich aber recht schnell heraus, daß es den anderen dort im Prinzip genauso geht wie einem selber, und daß alle an einem Strang ziehen, was das Trockenbleiben angeht. Nette Menschen hat man genauso wie Knallköppe, also wie auch außerhalb der Gruppe. Es gibt viele verschiedenartige Gruppen (AA's, Diakonie, Blaukreuz usw.), man hat die Auswahl! Schau mal auf den Link: SHGs in Deutschland
alles hell beleuchtet, alles voller Leute - bin sonst eigentlich nicht so soziophob, aber das war fies
Das glaub ich! Frag doch mal per Telefon, ob der Gruppenleiter ein erstes Gespräch mit Dir unter 4 Augen machen kann! Die meisten, die neu in unsere Gruppe kommen, handhaben das so. Da wird einem eher die Angst vor dem Kontakt zur Gruppe genommen.
ich habe das auch so gemacht, wie fiftyniner Dir vorgeschlagen hat. Habe auch ein Vorgespräch mit einem aus der Gruppe geführt. Es hat mir sehr geholfen, da ich damit schon ein Stück Scham überwunden hatte.
habe Deine Zeilen gelesen, und meinte, sie hätten von mir sein können. Das habe ich im April hier ins Forum geschrieben: Zwischenzeitlich bin ich beim Freundeskreis. Wenn Du willst, lese es Dir mal durch, wie ich es erfahren habe:
"...Ich war gestern bei den AA. Saß im Auto und habe nur die Türe angestarrt und wäre fast wieder weggefahren. Habe mich einfach nicht reingetraut. Hab mir dann aber doch nen heftigen Tritt gegeben und bin reingegangen. Bin auch sofort von einem Mann begrüßt worden. Der hat mich gefragt, ob ich am Meeting teilnehmen will und ob mich jemand geschickt hat. Er war total nett! Am Tisch saßen 13! AA´ler, die dann extra für mich Ihre Geschichten/Ihr Leben mit und ohne Alkohol erzählt haben. (Hatte ein Kloß im Hals, ich hätte kein Wort rausgekriegt). Nach dem Meeting haben sie nochmal zu mir gesagt "KOMM WIEDER". Ich habe nur nicken können. Im Auto sind mir erstmal die Tränen gelaufen. Habe auch die halbe Nacht nicht schlafen können (1000 Hummel im Hirn) - aber mir gehts gut."
Trau Dich einfach Für mich war es eine wundervolle Erfahrung.
vielen Dank für die vielen Antworten. War echt hilfreich. Werde dann heute wohl mal in die AA Gruppe gehen und sehen, wie es wird. Ansonsten werde ich aber glaube ich auchmal eine ambulante Therapie anpeilen. Dafür mache ich aber besser nen neuen Link auf, glaube ich.