Ich kann seit ein paar Nächten zwar schlafen, aber nur mit Albträumen. Jeden Morgen, wenn ich aufwache habe ich ein echt ekliges Gefühl im Magen, dass etwas mit meinem Vater nicht stimmt. Ich träume immer das er einen Herinfarkt hat. Wegen des Alkohols, dem Rauchen und der Diabetis, hat er ja ein höheres Risiko und es macht mir echt Angst zur Zeit!!!
Kennt ihr das? Kann es wirklich somschnell zu einem Infarkt kommen ? Was passiert bei solch einem Infarkt (sterben?) ?
auch ohne grosser traumdeuter zu sein, kann ich dir sagen, was du eh schon selber weisst: du hast angst um deinen vater; du willst ihm helfen und du weisst, du kannst es nicht wirklich, sondern nur er sich selber und dazu kommt, du fängst jetzt ein eigenes leben an.
rebbe, das ist alles ganz schön heftig für eine alte abgeklärte seele, das muss für deine junge seele kein bisschen weniger heftig sein. die ängste und die kämpfe zeigen sich in deinen träumen und schaffen sich dort luft. da arbeitet es, weil du zu schaffen hast.
rebbe, die träume nimmt dir erst einmal keiner. aber sie sind auch ein reichtum, aus dem du schöpfen und mit dem du stärke gewinnen kannst. lasse sie zu und nehme sie ernst und manchmal, wenn es denn sein muss, dann nimm sie nicht allzu wichtig. denn das ist auch wie früher mit der angst im dunkeln. die gespenster konnte ich verjagen, wenn das licht anging.
du, rebbe, noch was. ich habe viele lange nasse jahre nichts mehr geträumt, oder von meinen träumen nichts mehr gewusst. die hatte ich mit alk totgemacht. so nach und nach bekomme ich auch dazu immer wieder fühlung. ich bin darüber froh, auch wenn ich gerade heute nacht einen alptraum hatte, von dem ich nur noch weiss, es war mir unerträglich heiss und ich hatte kein geld mehr und wusste nicht mehr weiter. als ich erwachte, fühlte ich meinen leib an und bemerkte, er war nicht heiss, sondern kühl und von der gespürten angst ebbte wach noch etwas nach.
da hat sich jetzt von meinen ängsten nichts einfach aufgelöst.
aber am hellen morgen ging ich in den auwald. da war die sonne noch ganz blass, und nebel war und sehr kühl war's. draussen war es kühl und meine haut war kühl. das war eine übereinstimmung, die mir gezeigt hat, wo es langgeht an diesem tag. an dem bin ich später nochmal raus in den auwald. die nebel fort, die sonne kräftig klar. die sonne warm, mein gesicht warm. das war eine weitere übereinstimmung heute, die mir an diesem tag weiterhelfen wird.
Das du grade soviel Angst hast, dass diese sich auch Ausdruck in deinen nächtlichen Träumen sucht, kann ich gut verstehen.
Ich bin keine Ärztin oder so, aber mein Vater hatte gute 3 Jahre Altersdiabetis und hat dennoch weitergetrunken, wie zuvor. Raucher war er nicht, aber seine Diabetis ist sicherlich erst spät entdeckt worden.
Deine Angst wird dir leider nicht weiterhelfen, liebe Rebbecca. Aber sie wird auch wieder gehn, diese akute Angst, die sich so Bahn sucht. Wenn du sie nicht mehr aushälst, dann teile sie mit- uns, deinem Papa, deiner Freundin, deiner Mutter, deiner Lehrerin, deiner Thera-Ansprechperson? Das hilft sie zu "portionieren", wenn du weisst, was ich meine.
Wünsch dir was, vor allem weniger Alpträume und somit erholsameren Schlaf