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Saufnix  
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Dieses Thema hat 23 Antworten
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 Ganz, ganz viele Fragen
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nowayout Offline




Beiträge: 358

10.11.2005 19:16
#16 RE: Ich soll nüchtern bleiben - aber wie? Zitat · Antworten

aber nun lassen wir Greenery weitermachen.


Gauklerin Offline



Beiträge: 24

10.11.2005 20:46
#17 RE: Ich soll nüchtern bleiben - aber wie? Zitat · Antworten

Hi Greenery,

ich habe Deine Geschichte nicht verfolgt. Aber frag Deine Beraterin doch mal nach einer ShG. Oder gehts Du in eine? Dann vergiss, was jetzt kommt.

Als bei mir vor gut fünf Wochen nichts mehr ging, bin ich zu den AA (reiner Zufall, hätte auch ne andere sein können, aber die waren zur Hand). Betrunken, aber ansprechbar. Ich musste nix sagen, die wussten was los ist. Und bis dahin dachte ich, meinen Mist versteht sowieso niemand. Es war ein sehr schönes Gefühl. Abends trank ich die xte Rotweinflasche an dem Tag leer. Und seitdem nichts mehr. "Problemlos" ist das nicht. Da gibt es gute Tage, wo ich denke, was mach ich mir eigentlich für einen Stress...an anderen (selten) könnte ich den Putz von den Wänden kratzen. Da will ich nur trinken. Mir hilft ShG da "am Thema" zu bleiben. Denn Alk und Ich geht nicht. Ich habe 10 Jahre versoffen und nicht gelebt und sehe und höre und rede mit Leuten bei AA die mindestens so lange tranken, das alles kennen, und heute trocken sind. Und gut dabei leben. Und da will ich hin. Meine Beraterin kann an meinem jetzigen nicht trinken wenig dazu tun.

Ausserdem habe ich einiges am Tagesablauf geändert (ich habe erst ab nachmittags getrunken), wieder mit Sport angefangen, kaufe nur vormittags ein (gegen Abend, erledigt vom Job, möchte ich keine Weinregale sehen) und vermeide den Kontakt mit Alk wo ich nur kann. Habe z.B. meinen 40igsten abgesagt, schweren Herzens, weil wir da den Zug durch die Gemeinde, also von Kneipe zu Kneipe, geplannt hatten. Die Absage war meine Heldentat, aber richtige Entscheidung. Ich weiss aber, dass ich den riesigen Vorteil habe, keinen trinkenden Partner zu haben. Aber auch das könntest Du ja in einer ShG zum Thema machen.

Ich wünsch Dir was.
Herzliche Grüsse, Connie


janeway2 ( gelöscht )
Beiträge:

11.11.2005 08:03
#18 RE: Ich soll nüchtern bleiben - aber wie? Zitat · Antworten

Guten Morgen greenery,
habe Deinen Beitrag gerade gelesen, evtl. steht auch schon einiges in den anderen Antworten, ich hab da allerdings noch eine Frage.

Ich versteh das nicht, dass Du für eine ambulante Therapie etwas bezahlen musst???? Ich hab auch ambulant therapiert und bis zum heutigen Tag noch nicht 1 € an irgendjemanden bezahlt?????? Wofür sollst Du denn etwas bezahlen???

Die Kosten hat die BfA übernommen für 1 Jahr ambulante Reha, vorher war ich 3 Monate in einer Motivationsgruppe mit Einzelgesprächen. Die Reha hätte ich zur Not auch nochmals verlängern können für ca. 6 Monate - es mussten nur die entsprechenden Anträge gestellt werden und dabei hat mir die Beratungsstelle geholfen. Und SHG sind doch eh kostenlos.

Und noch was - wenn die Abstinenz so einfach wäre - bräuchte niemand eine Suchtberatung, eine SHG oder dieses board... Was denkst Du denn? Ich geh zur Beratung, spreche einmal mit dem Therapeuten und klack, wie Lichtschalter, lebe ich problemlos mit meiner Abstinenz - Sorry, DAVON habe ich noch nie gehört!!!

Du wirst schon einen starken Willen aufbringen müssen, trocken zu bleiben. Überlege, wie Du mit Deinem nassen Partner verfährst - trinken, wenns denn sein muss nur, wenn Du weit, weit weg bis, am besten gar nicht - usw. Es liegt ein weiter Weg vor Dir - der sich lohnt!
Ich wünsch Dir vor allem aber auch Geduld
LG
janeway


Greenery Offline




Beiträge: 5.854

11.11.2005 16:15
#19 RE: Ich soll nüchtern bleiben - aber wie? Zitat · Antworten

Danke erstmal für eure Antworten und die vielen guten Wünsche
Ich habe jeder Antwort etwas für mich entnehmen können, auch, wenn ich hier jetzt nicht auf alle eingehe...

@Ruby

Hast du schon mal daran gedacht event. eine Entgiftung zu machen? Bei einer sogenannten qualifizierten hast du auch therapeutische Betreuung....

Ich würde das schon machen, aber dafür müsste ich ins Krankenhaus und könnte in der Zeit nicht arbeiten – Renten-/Krankenversicherungsträger tragen ja nur die Kosten für die Entgiftung/Therapie, nicht die für meinen Lebensunterhalt (weil ich ja in keinem geregelten Arbeitsverhältnis stehe).

@Leona M
übrigens ging es mir damals finanziell auch nicht gerade berauschend, aber als ich erstmal die entscheidung getroffen hatte, fanden sich mit hilfe der beratungsstelle auch lösungsansätze...

Die Entscheidung habe ich ja nun getroffen, aber die Therapeutin sagte mir gestern auch nur wieder „Tja, das ist wirklich eine sehr schwere Situation. Das ist wirklich sehr schwierig.“
Toll.

@Gauklerin
Aber frag Deine Beraterin doch mal nach einer ShG. Oder gehts Du in eine?

Ich werde am Dienstag zum ersten Mal in die Gruppe gehen, die sich in der Suchtberatungsstelle trifft. Habe vor drei Jahren zum ersten Mal mit einem trockenen Alkoholiker über meine Situation geredet und weiß daher auch, wie gut das tut, mit jemandem zu reden, der wirklich GENAU weiß, wovon man spricht (ähnlich wie hier; aber f2f ist schon realer).

und vermeide den Kontakt mit Alk wo ich nur kann

Tja, da ist ja noch die Sache mit meinem Lebensgefährten...

@janeway2
Ich versteh das nicht, dass Du für eine ambulante Therapie etwas bezahlen musst???? Ich hab auch ambulant therapiert und bis zum heutigen Tag noch nicht 1 € an irgendjemanden bezahlt?????? Wofür sollst Du denn etwas bezahlen???

Ja, nachdem ich drüber geschlafen habe, denke ich auch, dass ich da was falsch verstanden habe. Allerdings hätte die Beraterin mich lieber in einer teilstationären und ich selbst denke eigentlich auch, dass das am besten für mich wäre - und das scheitert tatsächlich am Geld.

Was denkst Du denn? Ich geh zur Beratung, spreche einmal mit dem Therapeuten und klack, wie Lichtschalter, lebe ich problemlos mit meiner Abstinenz - Sorry, DAVON habe ich noch nie gehört!!!

Na eben, deswegen hat es mich ja auch verwundert, dass sie mir sagte, dass für JEDE Therapieform die Abstinenz Grundvoraussetzung sei. Ich meine, wenn es mir so leicht fiele, dann würde ich da doch gar nicht hingehen...


miezegelb Offline




Beiträge: 2.677

11.11.2005 17:21
#20 RE: Ich soll nüchtern bleiben - aber wie? Zitat · Antworten

Zitat
Na eben, deswegen hat es mich ja auch verwundert, dass sie mir sagte, dass für JEDE Therapieform die Abstinenz Grundvoraussetzung sei. Ich meine, wenn es mir so leicht fiele, dann würde ich da doch gar nicht hingehen...





Hallo Greenery,

die Therapie ist nicht dazu angedacht dein erstes Glas stehen zu lassen.

Das musst du schon selber tun.

Die Therapie ist dazu da Wege zu finden wie du damit zufrieden und glücklich leben kannst.

Und solange du Gründe hast, ich kann das und das nicht weil...

solange sind dir andere Dinge halt wichtiger wie dein Alkoholproblem.

liebe Grüße
Ramona


janeway2 ( gelöscht )
Beiträge:

11.11.2005 17:35
#21 RE: Ich soll nüchtern bleiben - aber wie? Zitat · Antworten

Guten Abend!
Ich glaube, wir haben uns falsch verstanden. Mein "Lichtschaltersatz" bezog sich auf diesen Satz von Dir:

... Habt ihr es etwa alle geschafft, nach einem Termin bei der Suchtberatung von eurem jahre- oder jahrzehntelangen Suchtverhalten problemlos in die Abstinenz zu wechseln?"

Abstinent war ich persönlich VOR dem Termin, abstinent bin ich immer noch, aber sicherlich nicht problemlos - allein die letzten Tage waren schwierig... Und das ist der Punkt - es wird Dir nicht zufliegen.

Ich habe es mal wieder geschafft - wahrscheinlich hilft mir u.a. auch mein tatsächlicher Leitspruch: ICH BIN ES MIR WERT.

Wie die finanziellen Belastungen im stationären Bereich aussehen, weiß ich nicht. Allerdings - die Leute, die ich kenne, die stationär waren, hatten zum Teil nicht sehr viel mehr an weltlichen Gütern als eine Tasche mit ihren persönlichen Sachen, ich kann mir also nicht vorstellen, dass das Unsummen kosten soll. Vielleicht sprichst Du darüber nochmal mit Deiner Therapeutin.

Außerdem - mal Händchen auf's Herz: Hast Du mal in etwa gerechnet, was Du pro Monat/Woche/Tag vertrinkst??
Ich habs damals mal gemacht - und mir wurd ganz blümerant.
LG
Janeway


miezegelb Offline




Beiträge: 2.677

11.11.2005 17:43
#22 RE: Ich soll nüchtern bleiben - aber wie? Zitat · Antworten



Hallo Greenery,

ich weiss nicht ob du mich richtig verstehst ?

Aber wenn du zum Therapeuten gehst, weil du ein Problem hast was unbedingt gelöst werden muss, deiner Ansicht nach
dann geht das doch nicht wie beim Abschluss eines Arbeitsvertrags zum Beispiel., das du nun sagst das sind meine Bedingungen dafür tue ich was.

Nein, dort beim Therapeuten willst ausschließlich du etwas.

Der Therapeut ist nicht dafür zuständig nun Möglichkeiten zu finden wie es denn zu deinen Bedingungen trotzdem irgendwie gehen könnte.

das ist doch kein Pokerspiel. Und du stellst da nicht die Regeln auf.

Die Regeln die macht letztlich deine Alkoholkrankheit, die dich letztlich wenn es schlecht läuft, wie sierra schon jetzt mal gut ausgedrückt hat als heulendes zappelndes Etwas
zurücklässt.

Du bist gegenüber deiner Krankheit nicht in der Position der Stärke wo du die Spielregeln aufstellst oder aushandelst.

liebe Grüße
Ramona


soyyo Offline




Beiträge: 832

11.11.2005 19:30
#23 RE: Ich soll nüchtern bleiben - aber wie? Zitat · Antworten

hallo ihr, Greenery,


was den finanziellen aspekt einer möglichen amb., stat., teilstat. therapie anlangt: habe ich deine bedenken diesbezüglich richtig verstanden? du fürchtest, dass du deinen (mini-)job verlieren wirst, wenn du eine therapie antrittst, weil du nicht beides zugleich machen kannst. du fürchtest weiterhin, dass niemand für deinen unterhalt aufkommen wird, wenn du die therapie machst und deshalb deinen job verlierst.

war es das, was du meintest?

nun, low case: wenn du wegen einer therapie deinen job verlieren solltest, dann bist du arbeitslos. wenn du nicht mit jemandem zusammenlebst, der für deinen unterhalt belangt werden kann, dann wirst du ALGII erhalten und dir wird für deine wohnung, so du in miete lebst, entsprechend der bedarfsgemeinschaft, die für deinen fall festgestellt wird, zumindest ein zuschuss bezahlt. wohnst du allein und die miete ist nicht zu hoch, kann das die gesamte miete sein (variiert von kommune zu kommune, soviel ich - nicht sicher - weiss).

wenn du also eine therapie machen willst, wären das zu deren realisierung konstruktive ansatzpunkte. es gibt bestimmt auch in deiner näheren umgebung (deiner stadt, in der nächst grösseren stadt) eine sozialberatung, hier bei uns macht solche arbeit etwa das diakonische werk.

ciao
soyyo

[ Editiert von soyyo am 11.11.05 19:32 ]


Greenery Offline




Beiträge: 5.854

12.11.2005 18:03
#24 RE: Ich soll nüchtern bleiben - aber wie? Zitat · Antworten

@Janeway2

Außerdem - mal Händchen auf's Herz: Hast Du mal in etwa gerechnet, was Du pro Monat/Woche/Tag vertrinkst??
Ich habs damals mal gemacht - und mir wurd ganz blümerant.


Ja, hab' ich. Mir wurde allerdings schlecht, nicht blümerant

@soyyo

was den finanziellen aspekt einer möglichen amb., stat., teilstat. therapie anlangt: habe ich deine bedenken diesbezüglich richtig verstanden?

Das Problem ist, dass ich noch studiere - für Studenten gibt es kein ALG, dafür müsste ich abbrechen. Und dafür wiederum bin ich zu kurz vor Schluss.

Danke euch allen nochmal, denn durch eure Worte ist mir richtig bewusst geworden, was wahrscheinlich sowieso schon lange als Ahnung in mir drin ist: auch mit Hilfe bin ich die einzige, die dieses verdammte erste Glas (naja, bei mir waren es ja eher Flaschen stehen lassen kann.

Was morgen ist, weiß ich nicht, aber dass ich es HEUTE stehen lasse, das weiß ich! Und am Dienstag gehe ich dann zum ersten Mal in eine SHG *schwitz*. Schön, dieses Forum gefunden zu haben, hat mir schon 'ne Menge geholfen


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