Heute war mein 2. Termin bei der Suchtberatung. Ob ich getrunken hätte in der letzten Woche? Ja, fünf Tage blieb ich nüchtern und an zwei Tagen habe ich getrunken.
Es haben sich wieder 2 große Problemfelder aufgetan: - meine langjährige Beziehung zu einem nassen Alkoholiker - meine finanzielle Lage, durch die die teilstationäre Therapie nicht realisierbar ist und evtl. sogar die ambulante gefährdet
Was mich auch irritiert hat, war die Aussage der Therapeutin "Ich habe das Gefühl, Sie machen sich auf eine Reise, und wissen selbst nicht, wohin die geht..." Na toll - wenn sie mich nur schon mal zur Trockenheit befähigen würde, würde mir das für's erste schon reichen.
Und für egal welche Therapieform sei Abstinenz nun mal die Voraussetzung. Aber würde ich denn da sitzen, wenn das mit der Abstinenz einfach so zu realisieren wäre? Habt ihr es etwa alle geschafft, nach einem Termin bei der Suchtberatung von eurem jahre- oder jahrzehntelangen Suchtverhalten problemlos in die Abstinenz zu wechseln?
Ach, ich bin grad irgendwie ganz ratlos...
Dachte, ich poste das einfach mal; vielleicht kennt das ja jemand...
ich war 6 Tage trocken als ich zur Suchtberatung ging. Zu dem Zeitpunkt war meine Angst vor dem Alk größer als die Angst ohne ihn zu leben...vielleicht ist das der Punkt? Wie ist das bei dir? Greenery... Vielleicht meinte das deine Therapeutin?..
Hast du schon mal daran gedacht event. eine Entgiftung zu machen? Bei einer sogenannten qualifizierten hast du auch therapeutische Betreuung.... Wünsche dir viel Kraft auf deinem Weg... Gruß Ruby
hallo, leicht ist es nicht gewesen. wichtig ist jadoch ausschließlich der wille trocken zu bleiben. ich habe mich entgiften lasssen. war ein halbes jahr trocken und danach war es schlimmer als zuvor. daraufhin erfolgte die zweite entgiftung. seitdem bin ich trocken. aus meiner sicht aber nur weil ich kapituliert habe. entweder saufen und nichts wird besser oder aufhören. kämpfen muss ich immer wieder. leicht ist es immer noch nicht. saufen ist jedoch weder hilfreich noch löst es irgendwelche probleme. die grundentscheidung mußtz du konsequent für dich treffen. das ist auch der schrittden dir keine suchthilfe oder therapie abnehmen kann. diese können bloß unterstützend helfen. des halb mußt zuerst du entscheiden wo du hinwillst und dann entsprechend handeln.
ZitatWas mich auch irritiert hat, war die Aussage der Therapeutin "Ich habe das Gefühl, Sie machen sich auf eine Reise, und wissen selbst nicht, wohin die geht..."
Hallo Greenery,
ja genau so hat´s bei mir auch angefangen, ich habe mich auf eine Reise begeben ohne zu wissen wo hin es geht.
Da der Alkohol tabu war, habe ich mich vorwärtsgetastet ganz ohne..
habe festgestellt was mir gut tut und auch meine Grenzen, wo was weh tat, wo ich was ändern muss.
ich habe die Gefühle zugelassen und auch Schmerz und Freiude haben mir gesagt wie ich weiter zu verfahren habe und wo ich hinlaufen soll, wo ich probieren kann verwerfen und mal die andere Richtung probieren.
Tasten eben, vorwärts tasten ohne Angst, für mich, für mein Leben.
ZitatGepostet von Greenery Ja, fünf Tage blieb ich nüchtern und an zwei Tagen habe ich getrunken.
also 5 erfolge an nur 7 tagen
ZitatUnd für egal welche Therapieform sei Abstinenz nun mal die Voraussetzung.
das ist nicht richtig. oft ist sucht/missbrauch eine folge psychischer probleme (natürlich auch umgekehrt)
Zitatwenn das mit der Abstinenz einfach so zu realisieren wäre? Habt ihr es etwa alle geschafft, nach einem Termin bei der Suchtberatung von eurem jahre- oder jahrzehntelangen Suchtverhalten problemlos in die Abstinenz zu wechseln?
niemand hat das! das ist ein langer weg. nicht durch ein/zwei therapiestunden lösbar. das sollte deine therapeutin wissen. vor allem, wenn noch psychische probleme hinzukommen - sucht ist oft eine folge von depression und co, und natürlich umgekehrt. lg nowayout
hallo greenery, " . . war die Aussage der Therapeutin "Ich habe das Gefühl, Sie machen sich auf eine Reise, und wissen selbst nicht, wohin die geht..." // wie schon Mieze schrieb, auch bei mir ging das erst dann, als ich nur noch wusste bis ahnen konnte, dass genau dieses die einzige (Letzte?) Chance ist, um das Leben überhaupt noch einmal zu erblicken. Entscheidend ist hier aber: ich wusste genau dass die Reise geht, wohin auch noch in sehr vager Einsichtigkeit ohne es mir exakt vorstellen zu können, aber überhaupt nicht wie es nun gehen soll. Und das habe ich mich getraut, mit dem guten Beispiel anderer Trockener !! Mehr war nicht da, das schien mir so sehr gering, war aber doch so sehr viel, Gruß Max
ich kann es gut nachempfinden, wie es dir geht, bei mir war es ähnlich - ich konnte damals nicht "einfach" aufhören, zuhause.
hatte zum damaligen zeitpunkt schon einen aufenthalt in der tagesklinik, in einer psychosomatischen klinik und dann eine entgiftung hinter mir...
ich habe mich dann für eine langzeittherapie entschieden, 4 monate - das beste, was ich machen konnte. die abstinente zeit dort in der klinik - ohne wenn und aber - und die intensive beschäftigung mit meiner alk-geschichte haben mich auf ein vollkommen anderes gleis gestellt, das ich alleine, zuhause im alten umfeld nie erreicht hätte.
übrigens ging es mir damals finanziell auch nicht gerade berauschend, aber als ich erstmal die entscheidung getroffen hatte, fanden sich mit hilfe der beratungsstelle auch lösungsansätze...
wenn es ambulant nicht schaffst trocken zu bleiben, fass doch mal diese möglichkeit ins auge.
und letztenendes: was sind schon 4 monate gegen die zeit, die du gesoffen hast?
Zitatdas ist nicht richtig. oft ist sucht/missbrauch eine folge psychischer probleme (natürlich auch umgekehrt)
Hallo novajout,
genau um dies zu erkennen und auseinander zuhalten ist es erstmal notwendig mehrere Wochen abstinenz zu üben.
Hast du nach mehreren Wochen (an die Anweisung des Arztes halten) Abstinenz immer noch psychische, psychiatrische Probleme dann kann man eventuell von einer doppeldiagnose sprechen.
Anders kann nämlich der "liebe" herr Doktor auch nicht herausfinden ob deine psychischen Probleme vom Alkohol kommen oder auch ohne vorhanden sind.
miezegelb:"genau um dies zu erkennen und auseinander zuhalten ist es erstmal notwendig mehrere Wochen abstinenz zu üben"
alleine schafft man es aber meist nicht, trocken zu bleiben (sonst würde man auch nicht zu einer beratungsstelle gehen). ausserdem ist es egal, was vorher war: alk macht alles zumindest schlimmer! falls man es doch schafft, eine zeit lang nichts zu trinken, hat man kein problem (sehr allgemein gemeint - ich kenne trinkpausen!). nowayout
nein das kann er eben in den allermeisten Fällen nicht.
und ich kenne viele Beispiele (einfach von der Arbeit her wo es nicht meher auszumachen ist)
..ob die Leute Z. B. Alkohol und Drogenbedingte Wahnvorstellungen , Halluzinationen, Depressionen haben oder ob diese auch ohne Drogen vorhanden wären.
Es ist einfach deshalb nicht festzustellen weil sie die Drogen nicht lassen können.
Es gibt zum Beispiel affektive Psychosen die von den Drogen kommen, die aber auch wieder verschwunden sind wenn ich auf Drogen verzichte.
Aber um das festzustellen muss ich halt erstmal auf die Droge verzichten... anders geht es in den meisten Fällen wirklich nicht. Und bei einer Depression ist es auch nicht viel anders.
Natürlich ist es nicht einfach mal eben so paar Wochen abstinent zu bleiben wenn man Abhängig ist.
Aber das ändert nichts an den Tatsachen.
Irgendwie wenn ich denn will, muss ich den Kreislauf verlassen.
Eine Depression ist wohl kaum erfolgreich zu behandeln wenn ich Abend zur ärztlichen Medikation noch meine eigene nehme, die Droge eben....
Wichtig ist du musst den Kreislauf verlassen und das was du eben Beitragen kannst außer der ärztlichen und therapeutischen behandlung ist erstmal auf Alkohol zu verzichten.
Und wenn du auf den verzichtest und du hast immer noch hier und da Schmerz dann kann doch dein Doktor und Therapeut auch viel mehr damit Anfangen...
Du bist einfach derjenige der den Kreislauf durchbrechen muss
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Wie ist das bei dir? Greenery...
