ich habe die Regel, wenn ich eine neue Gruppe besuche, gehe ich Minimum 4x hin, wenn es dann immer noch bescheiden ist und ich und die anderen fremdeln, dann ist sie nicht richtig.
Beim ersten Gruppenbesuch ist das "fremdeln" doch normal und du lernst i.d.R. nicht die Menschen näher kennen, erkennst nicht ihre Besonderheiten, ihre Herzenswäreme, ihren Humor, was auch immer, dazu braucht es immer ein paar Mal, denn die meisten breiten ihre Seele nicht beim ersten mal vor Fremden aus.
Vielleicht hast du mit deiner entwaffnenden Offenheit andere verunsichert - manche Menschen werden dann hilflos und wissen nicht, wie sie auf jemanden der so offen ist, den sie aber noch gar nicht kennen, zugehen sollen. Wenn du aber nach 1x schon wieder den Abflug machst, dann nimmst du dir die Möglichkeit Reaktionen und Anteilnahme zu erfahren. Manche müssen auch erst mal verarbeiten oder manche fühlen sich schlecht und klein, weil sie Monate gebraucht haben, um überhaupt was zu sagen und dann kommt da eine Fremde, die mal ad hoc ihr Leben ausbreitet. Das ist nicht gegen dich, sondern andere Menschen werden dadurch z.B. eben an ihren eigenen Wunden Punkten berührt, über die sie erst mal nachdenken.. Wenn du ein bißchen Geduld hast (vielleicht eine gute Übung für dich ), dann kannst du Dinge entdecken, die so einen Sonnensturm der alles mitreisend herumwirbelt gar nicht erfahren kann.
ich möchte die Ratschläge von Ralfi + Gabi aufgreifen.
1. Gruppe suchen: es gibt in den größeren Städten und in den Kreisstädten sog. "örtliche Selbsthilfeunterstützung": guggst + suchst du Du kannst dort einen Termin ausmachen und Dich beraten lassen, welche Gruppe wohl am besten auf Dein Anforderungsprofil passt. Falls nix passendes in Deiner Nähe sein sollte, dann:
2. Gruppe gründen: Oben genannte Selbsthilfeunterstützungsstellen helfen Dir auch, eine neue Gruppe zu gründen. Vielleicht sind bei Deiner örtlichen Stelle bereits andere Angehörige gemeldet, die auch eine neue Gruppe gründen wollen.
hast ja Recht, ich werfe bei sowas oft zu schnell die Flinte ins Korn.
Eine eigene Gruppe gründen... Hmmm...Ich denke, das möchte ich eher nicht.
Hallo Joosi,
Deine Regel gefällt mir. Werd ich mal probieren. Obwohl mich das dann echte Überwindung kosten würde, da nochmal hinzugehen, und nochmal und nochmal...
Ja, daß ich andere verunsichere, kann gut möglich sein... Du meinst, ich sollte erstmal weniger offen sein am Anfang, wenn ich in eine Gruppe gehe?
Wenn ich still bin, hilft das vielleicht auch nicht viel, dann bin ich anderen vielleicht unheimlich oder so, weil ich gar nix sage? Schwierig, schwierig...
Ja, Joosi, hast ja Recht, Geduld, Geduld... ich übe mich darin...
Hallo Viktor,
danke für den Link. Es gibt für Cos eigentlich nur Alanon und CoDa. Ich wollte mal die CoDa-Gruppe probieren. Habe sie mir rausgesucht und das ist die gleiche, wie die Alanon-Gruppe...
Ich werd mich nochmal aufraffen und eine weitere Gruppe probieren und dann 4x hingehen...
für Co's gibt es auch noch die Möglichkeit, in gemischte Gruppen zu gehen (Kreuzbund, Freundeskreise, Blaukreuz ...). Das mag ja nicht unbedingt Dein Wunsch sein. Nur so als Möglichkeit, wenn Du bei den reinen Co-Gruppen in Deiner Umgebung nicht glücklich wirst.
Wäre wohl zu überlegen, wenn Du mit den 12-Schritte-Gruppen und deren Gruppenkonzept nicht klar kommst. Ist wohl nicht jederfraus Sache - auch nicht jedermanns
ZitatDu meinst, ich sollte erstmal weniger offen sein am Anfang, wenn ich in eine Gruppe gehe?
Nein, das meine ich natürlich nicht! Du sollst dich doch nicht "passend" machen und so tun als ob du anders wärst.
Aber lass´doch den Leuten (und dir selbst auch) mehr Zeit zum kennenlernen - indem du wieder kommst. Vielleicht reagieren sie erst mal verblüfft oder sprachlos oder was auch immer (alles nur Vermutungen), aber es wird nicht immer so bleiben.
es ist ein Teil der Erkrankung: Borderliner sind bekannt dafür, daß sie Gruppen spalten. Zum Deinem speziellen Problem: Das mit der Supervision ist eine glänzende Idee von Dir gewesen. Schau´ doch mal ob´s in Deiner Nähe weitere, ähnliche Selbsrhilfegruppen gibt und frag´ mal bei den Gruppenleitern nach, ob Ihr Euch nicht ab und zu mal treffen könnt,vielleicht mit einem echten FachmannFrau dabei, um über derlei Phänomene bereits im Ansatz, also in derden Entstehung zu sprechen, um es gar nicht erst soweit kommen zu lassen. In einer Gruppe gibt es soviele Phänomene ( z.B. Übertragung,Gegenübertragung,etc. )die man als direkt beteiligter meist gar nicht sofort merkt, die einem außenstehenden aber auffallen. Die Mediziner sagen glaube ich Balint-Gruppe dazu. Da geht´s glaub´ ich zwar um Interaktionen mit Patienten. Aber ich denk´ da gibt´s gewiße Parallelen.
das 12-Schritte Programm ist nicht so mein Problem. Ich find das sogar gar nicht so übel, abgesehen von der höheren Macht, mit der ich nicht so richtig was anfangen kann.
Was mir eher schwerfällt ist dieses reine reden ohne Rückmeldung von den anderen zu bekommen. Ich versteh schon, daß das ja ansonsten schwierig handhabbar ist, weil alle durcheinander reden würden und Anarchie ausbricht. Ist wohl mehr so ein Disziplinierungsinstrument oder so... Ich fühl mich dabei nur so unwohl...
Läuft ein Saufnix-Treffen auch so ab? Also jeder bekommt so 10 Minuten Redezeit oder so? Bin jetzt total verunsichert...
Mensch Joosi,
ich bin doch kein Monster...
Ich glaube, ich wünschte mir nur von denen, die da vielleicht schon länger hingehen in die Gruppe, so eine kleine Brücke gebaut, wenn da so jemand, wie ich das erste Mal kommt. Naja, wahrscheinlich wieder so doofe Erwartungshaltungen...
ZitatLäuft ein Saufnix-Treffen auch so ab?gruebel Also jeder bekommt so 10 Minuten Redezeit oder so?
Hmmm, also ich bin jedesmal heiser hinterher und so wie ich mir Dich vorstelle, könnte es Dir ähnlich gehen.
Oder bist Du in Wirklichkeit sehr schüchtern und schweigsam? So Manche(r) war schon beim Treffen ganz anders, als ich dachte
Der Unterschied zwischen einer Gruppe und Saufnixtreffen ist der, daß jeder mit jedem gleichzeitig redet. D.h. bei 35 Leuten, wenn Du mit jedem nur 10 min. redest, dann sind das auch schon fast sechs Stunden.
Rechne noch ne Stunde Schweigezeit für Essen und Trinken dazu...(nicht wirklich, wie manche Bilder zeigen, kann zumindest ich auch mit vollem Mund reden:motz
Wenn ich das mal so überschlage, dann wunderts mich nicht mehr, warum das Treffen immer so schnell rum geht, nicht war?
also die Saunixtreffen ... wie laufen die ab Ich denk' mal so wie im richtigen Leben. 'Ne Menge sympathischer Leute sitzt um ein, mehrere Tische oder auf Decken im Gras oder auf dem Hinterdeck eines Schiffes oder oder und ratscht und klatscht und lacht und freut sich des Lebens Du wirst es ja bald kennen lernen. Ich freue mich übrigens, Dich mal real-life-mäßig kennenzulernen.
Zu Deinem Problem: Tja, leider gibts die andere Art von Diskussion (ein Thema-sofortige Rückmeldung) nur in gemischten Gruppen. Vielleicht kommen wir dazu, mal in Freiburg drüber zu reden. Ich war eine Zeitlang zusammen mit meiner Frau in einer Gruppe. Kann also indirekt von Co in Mix-Gruppe erzählen.
Oder bist Du in Wirklichkeit sehr schüchtern und schweigsam?
eigentlich nicht...leider bin ich wahrscheinlich noch schlimmer, als hier... ...weiß nicht, manchmal bin auch ich sicher schüchtern und schweigsam... kann ich momentan einfach nicht abschätzen...
Genau deshalb sollste ja auch einfach quatschen wie dir eben der Schnabel gewachsen ist. Aber eben vielleicht nicht mit der Erwartungshaltung, dass andere auch so schnell anspringen. Was rede ich hier, tun ist immer besser in solchen Fällen.
Saufnix-Treffen sind anders, weil man sich ja schon sehr gut kennt und nun den lebendigen Menschen mit dem Bild, dass man irgendwie im Kopf hat, verbindet. Das ist wirklich spannend und ich war (und bin) sehr, sehr begeistert von den vielen tollen Leuten - ist eigentlich eine echt tolle Art sich so herum kennenzulernen, finde ich.
Ich freue mich auch, Dich mal kennenzulernen. Kann mich noch gut an das Religionsgespräch erinnern, was wir hier mal hatten und an den Link zu Deinem *Guru*.
Hmm, gemischte Gruppen. Ich weiß nicht, ob ich mir da nicht verloren vorkommen würde, so allein unter den Pärchen... obwohl sich das mit der Rückmeldung da für mich an sich passender anhört. Ja, laß uns da mal in FR drüber plaudern, fänd ich spannend.
Hallo Sonnensturm, ich gehe im Moment in 2 SHG, da ich mich in der ersten von mir ausgesuchten Gruppe erst mal auch nicht so wohl fühlte, was sich allerdings nach ca. 6 Besuchen änderte. Beide Gruppen sind gemischt und offen in Bezug auf Co und Betroffene. Die erste ist auch gemischt in Bezug auf Frauen und Männer (trotzdem nur ein Päärchen), die zweite ist eine reine Frauengruppe. Bei dieser habe ich mich von Anfang an richtig gut gefühlt. Es werden thematisch sowohl die Probleme der Co`s als auch der Alkoholiker angegangen und diskutiert. Sollte allerdings jemand nur erzählen wollen, so kann er das natürlich auch mitteilen, aber in der Regel findet ein Erfahrungsaustausch statt. Die SHG sind vom Blauen Kreuz und vom Kreuzbund. Liebe Grüße Dorte
ich war auch das 1.Mal auch total überrascht, wie das so lief in der Gruppe, in der ich war. Alle hörten zu, ich konnte reden und keine "direkten" Antworten. Das fand ich spannend und motiverend weiter hinzugehen: Ich wollte rauskriegen, was das soll! Was ich gut fand, und auch das 1.Mal erlebte war, etwas mal stehen zu lassen, was in unserer heutigen Zeit doch eher unüblich ist. Ich habe jede Menge Nachwirkungen danach gehabt - wie bei einem Naturheilmittel = die Wirkung setzt erst später ein!
Ich war dadurch auch gezwungen, anderen zuzuhören und das hatte auch einen schönen Nebeneffekt: Nämlich , dass die Welt sich nicht nur um mich kreist.
@amethysmena
Ich kann dir gut nachempfinden wie du dich gefühlt hast. Ist schon echt bescheiden, was da gelaufen ist. Manipulatoren gibt es leider überall! Auch muß ich Joosi zustimmen, was Sie dir geschrieben hat.
Achte darauf nicht in Selbstmitleid zu fallen, dass gefährlichste was uns passieren kann. Deine Aussagen gehen in die Richtung , wie: Was hab´ich nicht alles getan...und nun das!
Finde es klasse jedenfalls, dass du dabei bist, dass Geschehene nun zu verarbeiten.
Ich finde jedenfalls, offene Kritik ist immer angebracht auch einem Gruppenleiter gegenüber. Was manipulativ ist, ist gefährlich, und kann dich ganz schön runterreißen. Der Manipulator weiß in der Regel genau was er macht. Bei Borderline kenn ich mich leider nicht so aus! Weiß deswegen nicht, ob es mit der Krankheit zusammenhängt.
Lass es nicht so nah an dich ran kommen - nimm´es an wie es gelaufen ist: Das ist dein bester Schutz für dich selber!
Wenn ich etwas erzähle und es kommt keine Rückmeldung...weiß ich im Endeffekt nicht,welche Wirkung das Erzählte ausgelöst hat.
Und darum geht es doch im Grunde genommen immer...der Mensch will immer wissen,was Andere (über ihn) denken. Aber ist es nicht besser,sich einen feuchten Kehricht um die Meinungen anderer Leute zu scheren und einfach nur für genau das Einzustehen,was man da von sich gibt? Wenn ich wirklich 100% zu dem stehe,was ich sage,braucht es nicht kommentiert zu werden. Und wenn ich etwas nicht 100%ig vertreten kann,muss ich halt den Mund halten. Klasse Übung (für Manche).
Ich war früher auch sehr abhängig von der Zensur anderer Menschen...heute nicht mehr. Wenn ich was erzähle,dann ist das so (für mich) und das reicht auch (für mich).
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Saufnix-Chat
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), dann kannst du Dinge entdecken, die so einen Sonnensturm der alles mitreisend herumwirbelt gar nicht erfahren kann.
Aber eben vielleicht nicht mit der Erwartungshaltung, dass andere auch so schnell anspringen. Was rede ich hier, tun ist immer besser in solchen Fällen. 
