In den letzten Tagen habe ich mich sehr oft hier in diesem Forum befunden und zahreiche Beiträge gefunden, die mir gezeigt haben, dass es sich wirklich um eine Krankeit handelt und nicht einfach nur um charakterschwäche: das hat mir wirklich sehr geholfen!! ich befinde mich nämlich in einer Phase, in der ich mir noch sehr starke Vorwürfe mache!!
Nun zu mir: ich bin seit meinem letztzen Absturz vor 7 Tagen trocken, leider nicht zum ersten mal, und doch ist alles anders,denn ich habe begriffen: das schaffst du einfach nicht allein, du musst in eine Selbsthilfegruppe.!
Ich habe vor etwa 5 Jahren die kontrolle über mein Trinkverhalten verloren und um ehrlich zu sein, war es mir damals schon bewusst, aber der alkohol war einfach zu wichtig in meinem leben als das ich etwas unternommen hätte. Vor drei jahren habe ich eine neue Beziehung gefunden und schnell flog alles auf - ich habe oft hier von Leuten gelesen die heimlich getrunken haben und niemand hat etwas gemerkt: " glückwunsch" bei mir ging das ganz schnell!! ich wurdr vor die wahl gestellt: der Alkohol oder die Beziehung und die Liebe war stärker. Aber es war ganz einfach eine Saufpause von etwa 7 Monaten, keine Umstallung in meinem denken. Von Anfang an habe ich mich auf den Tag gefreut an dem ich wieder trinken würde und so kam was Kommen musste: nach einem halben Jahr hatte ich wieder die Kontrolle verloren, die beziehung war wieder in gefahr, doch etwas war neu: es war mir nun egal?!?! Ich erfand 1000 ausreden": mein gott es war halt eine Party"(...usw.) Auch begann ich wieder, heimliche Vorräte anzulegen und stellte meinen Vertand ab, verdrängte bis zum geht nicht mehr: regelmässig stürtzte ich nun mindestens einmal die Woche völlig ab um dann wieder eine Erholungspause einzulegen, denn wenn ich Absturz sage, dann meine ich das auch so: 3 Flaschen Wein waren da keine Seltenheit. Nun vor etwa 4 Monaten begann ich mich vor mir selber zu ekeln und fing an zu begreiffen: das wird wohl doch nicht alles Morgen wieder gut du musst etwas tun, sonst bist du mit vierzig am Ende. guter Entschluss, hat aber leider nicht gereicht, meinem freund war es nach 3 jahren endgültig genung und er hat mich verlassen und ich glaube das war das einzig richtige! ich könnte ewig weiterschreiben, denn wie gesagt, darüber zu sprechen fällt mir immer noch schwer und gleichzeitig tut es sooo gut! ich habe diese ganzen Heimlichkeiten so satt!!!
Also, ich muss erst mal Schluss machen muss wieder arbeiten. Seit 7 Tagen trocken und bald in einer SHG, das ist immerhin ein Anfang, denke ich.
Grüsse an alle und vielen dank, dass es dieses forum gibt!!
Moin Karlson, ein liebes willkommen dir am board. Hört sich doch schon recht was gut an, was du so schreibst. Freu mich mehr von dir zu hören! Liebe grüße dir geschickt und erfolgreich weiterflug gewünscht
du hast ja schon ein Bild allerdings schreibst du dich ja auch nur mit einem (s) Herzlich willkommen hier. du hast geschrieben: Ich habe vor etwa 5 Jahren die kontrolle über mein Trinkverhalten verloren und um ehrlich zu sein, war es mir damals schon bewusst, aber der alkohol war einfach zu wichtig in meinem leben als das ich etwas unternommen hätte Das hat mich so an mich erinnert. Auch ich wusste schon ganz früh was los ist mit mir und konnte doch nicht stoppen..... Hier zu schreiben ist ein guter Schritt in die richtige Richtung.
Hoi Karlson, bin selber noch so neu hier, dass ich mich noch schwer tue andere hier so ganz selbstverständlich zu begrüßen. Da ich mich jedoch an der ein oder anderen Stelle in deinem Beitrag an mich selbst erinnert fühle, tue ich es trotzdem mal:
Hallo und herzlich willkommen
Du schreibst:
ZitatIn den letzten Tagen habe ich mich sehr oft hier in diesem Forum befunden und zahreiche Beiträge gefunden, die mir gezeigt haben, dass es sich wirklich um eine Krankeit handelt und nicht einfach nur um charakterschwäche
Geht mir exakt genauso!
Zitatund doch ist alles anders,denn ich habe begriffen: das schaffst du einfach nicht allein, du musst in eine Selbsthilfegruppe
Same here Suchtberatung ist übrigens auch eine gute Anlaufstelle. Bei mir ist gerade eine ambulante Therapie in Planung. Und, was ich vorher nie für möglich gehalten hätte: ich freue mich schon drauf.
ZitatAuch begann ich wieder, heimliche Vorräte anzulegen und stellte meinen Vertand ab, verdrängte bis zum geht nicht mehr
Verstecken musste ich nie was - mein Partner trinkt auch. Eher so das Gegenteil: wenn ich mal extra keinen Stoff eingekauft habe, weil ich mal 'nen nüchternen Tag einlegen wollte, brachte er Nachschub... Aber das Verdrängen, das kenn' ich gut
ZitatNun vor etwa 4 Monaten begann ich mich vor mir selber zu ekeln und fing an zu begreiffen: das wird wohl doch nicht alles Morgen wieder gut du musst etwas tun, sonst bist du mit vierzig am Ende
Bei mir hat es länger gedauert - geblieben ist aber auch mir: das wird wohl doch nicht alles Morgen wieder gut... Ich bin dann mit dem Herz in der Hose zur Suchtberatung. Gebissen hat mich dort aber keiner - im Gegenteil. Und jetzt gehe ich schon ganz gerne hin. Es hilft mir sehr, mir meiner Krankheit bewusst zu sein und zu bleiben. Vorher war es immer nur eine Frage von einigen Tagen, bis meine Kampfkraft erlahmte und ich wieder an der Flasche hing. Jetzt fühlt es sich schon gar nicht mehr so sehr wie Kampf an, eher wie 'die Waffen strecken', den sinnlosen Kampf aufgeben. Denn eins ist mir klar: wenn ich trinke, dann will ich besoffen sein - ein Bier, weil's schmeckt, das geht nicht und ist auch nicht das, was ich würde haben wollen.
Zitatich könnte ewig weiterschreiben, denn wie gesagt, darüber zu sprechen fällt mir immer noch schwer und gleichzeitig tut es sooo gut! ich habe diese ganzen Heimlichkeiten so satt!!!
Jo, die Heimlichkeiten sind echt unheimlich kraftraubend und total zum
auch von mir ein Welcome on board. Und wie die anderen schon gesagt haben, es ist schonmal ein guter Anfang hier zu posten und dir eine SGH zu suchen. Ich wünsche dir weiterhin alles Gute und viel Kraft.
Also zuerst einmal vielen dank für die Reaktionen!!!! Tut wirklich wahnsinnig gut!!
Irgendwie schaffe ich es noch nicht diese Icons und smilies einzusetzen, ich bin kein Profi am Computer.?!
Ich bin gerade nach hause gekommen und hatte eigentlich einen sehr guten Tag, doch jetzt geht es mir ziemlich schlecht, nein, nicht weil ich trinken will, wie gesagt das kann noch dauern, da ich immer längere Pausen hatte( kommen wird es garantiert ), aber in der leeren Wohnung wird mir bewusst, was ich alles verloren habe... klingt nach Selbstmitleid ist es vielleicht auch, aber es ist wirklich unglaublich??!!
also noch einmal: vielen dank an alle, und einen schönen Abend!!
zitat: Seit 7 Tagen trocken und bald in einer SHG, das ist immerhin ein Anfang, denke ich.
jo...ein sehr guter sogar... entschlusskräftiger wie manch andere/r...auch die profis in der suchtberatung wären eine gute stütze um ohne rückfall über die erste zeit zu kommen...
die sucht ist hinterhältig...ich wünsch dir, alle stolperfallen rechtzeitig erkennen zu können...mit fachlicher hilfe wird die basis dazu gefestigter...
Ich meinte mit der Garantie nicht, dass ich wieder Trinken werde, ich meinte nur das Verlangen danach wird sich wieder einstellen, dafür habe ich den Alkohol einfach in zu vielen Situationen missbraucht. Nachgeben werde ich deshalb nicht mehr, ich hab schon alle Ausreden durch und weiss, dass es bei mir so etwas wie ein Glas Wein nicht gibt! Abstinenz ist das Einzige, was mich in ein befreites Leben führen kann
Trotzdem vielen dank für den Hinweis, eine angenehme Nacht
ZitatGepostet von Karlson Ich meinte mit der Garantie nicht, dass ich wieder Trinken werde, ich meinte nur das Verlangen danach wird sich wieder einstellen, dafür habe ich den Alkohol einfach in zu vielen Situationen missbraucht.
Hallo Karlson
eine kurze Frage: was ist für dich das Gegenteil von Alkoholmissbrauch?
Huuuuch, noch ne Frage: Hast du den Alkohol nicht eher gebraucht (benutzt) als missbraucht?
denke is schonmal nen guter Anfang das du eingesehen hast nen Alkoholiker zu sein und an dem Zeugs eingehen würdest.
Das mit den 7 Tagen (biste ja mit der körperl. Entgiftung soweit durch) und der SHG find ich auch toll, denke noch toller wäre (für dich) auch tatsächlich am Ball zu bleiben und dein Leben ein wenig zu ändern, denke findest hier ne Menge anregungen dazu.
Huuuuch, noch ne Frage: Hast du den Alkohol nicht eher gebraucht (benutzt) als missbraucht?
sicher habe ich den alkohol irgendwann gebraucht, erst als belohnung dann als frustabbau, dann als stimulanz und schlussendlich als lebensgrund, aber willst du damit sagen, dass es unmöglich ist mit alkohol vernünftig umzugehen, wenn man kein alkoholiker ist?!?
wenn ja denke ich nicht, dass das richtig ist. ich kenne durchaus leute die wirklich nur ihr glas wein geniessen können...
ich hatte heute einen anstrengenden Tag soviel ist liegengeblieben in den letzten jahren und vor allem in den letzten monaten, dass ich es echt nicht fassen kann! panik beginnt sich auszubreiten und ein kleiner teufel flüstert mir ins ohr, dass es doch so einfach wäre abzuschalten, aber ich bin auf jeden fall stark genung, das auszuhalten
Hi Igel
ja das mit dem leben umstellen ist mir auch klar, aber so was von klar! ! ich habe vor etwa acht wochen eine psychtherapie angefangen, als ich noch "hoffte": du bist kein alkoholiker, du hast einfach psychische probleme, wenn die gelöst sind, ist mit dem saufen schluss, haha. sicher habe ich wie jeder andere auch meine probleme, aber schlimm wurden sie erst durch den alkohol: panik, angst und antriebslosikeit: die ganzen netten geschenke der sucht! trotzdem hilft mir das sehr, da die therapeutin mir möglichkeiten aufweist, wieder am leben teilzunehmen und freude zu empfinden, gerade jetzt, wo alles andere in scherben liegt. das bedeutet nicht, das ich mir jetzt schon vorstellen kann, jemals ganz von diesem druck soviel an meine sucht denken zu müssen, befreit sein werde aber es hilft.
ich möchte mich nochmal bei allen bedanken und für die möglichkeit hier schreiben zu können! DANKE