Ich sag mal Hallo , Welcome und ein schön dass du da bist. Lies Dich voll. Zeit hast du ja Jedes mal wenn du trinken willst setz dich hierher und lese, oder schreibe. Ich hab Tag Eins. Stark sein musste ich viel mehr mit trinken. Der Tag ist so viel mühsamer als nüchtern, die Besorgung des Alks, im Laden der kampf mit dem Weinregal , die Müdikeit, der Kampf im innern und die Resignation ... DAS alles ist viel Mühsamer als ein Leben ohne Alkohol. (Hm schreib ich das jetzt für Dich oder für mich ... ) gg Vielleicht musst du die Tränen weinen. Ich glaub Depri du warst das ? DAS Stick ich in ein Kissen. Das hat mir sehr sehr gut gefallen. Ich könnt einmal im Jahr einen dermassenen MEGA Urlaub machen ohne Alk. Äh kann !! Motivation suchen und ganz sicher auch finden.
Fragt Ihr Euch, die Ihr heute trocken seid eigentlich manchmal warum das alles SO gekommen ist?
Klar habe ich mich das auch gefragt. Meine antwort darauf ist, dass diese suchterkrankung zu meinen weg gehört. Denke mal ich brauchte die ganz harte tour, um mich auf den sehr spannenden weg zu mir selbst zu machen. Mag sich etwas abgedreht anhören, aber ich bin sehr dankbar, für diese zweite chance, auf mein eigenes leben. Wünsche dir die anfangs so nötige kraft, du wirst sie mehrfach retour bekommen. Lieben gruss Hermine
ZitatFragt Ihr Euch, die Ihr heute trocken seid eigentlich manchmal warum das alles SO gekommen ist?
KLar, aber anfangs war es mir wichtiger, mich erst mal nüchtern kennen zu lernen und zu merken, hoppla, das Leben ist ja irgendwie einfacher jetzt. Ohne selbstdestruktive, alkoholbedingte, selbstgemachte Jammertäler.
Späters dann das "warum", aber ohne anzuklagen, Schuld zu zuweisen oder gar mich als schlechter, da süchtiger Mensch zu sehen. Es ist - wie Hermine auch sagt - für mich ein Teil meiner Geschichte, und hätte ich diese nicht in dieser Form, wäre ich nicht der Mensch, der ich heute bin. Also mit einem positiven Aspekt das Ganze sehen. Und es ist auch irgendwie ein Weg, den zu gehen mich so stolz gemacht hat, diesen Stolz und dieses Selbstwertgefühl finde ich in keiner Bierflasche und in keinem Alkoholrausch.
Das Warum war mir gar nie so wichtig, aber das Wozu.
Wäre ich nicht alkoholkrank geworden, wäre ich vermutlich nie so nah an mich selbst rangekommen, will sagen, ich bin druch meinen trockenen Weg gezwungen, mich kennen zu lernen, mich anzunehmen, sorgsam mit mir umzugehen und stets umsichtig zu sein - das tut mir unendlich gut!
All die Jahre zuvor war ich mit einer Fassade beschäftigt und jetzt ist das Leben um Eininges "nüchterner", ernüchternt eben, aber umso intensiver.
Silke, dafür hat sich mein Weg gelohnt, ich darf (endlich) stolz auf mich sein, so sein, wie ich bin!
hallo Silke, "Zitat: Fragt Ihr Euch, die Ihr heute trocken seid eigentlich manchmal warum das alles SO gekommen ist?" Ja, na klar doch !!! Aber erst viel später, als ich Zeit dafür hatte. Auch wenn ich 100 %-ig weiß woher, wieso, und gerade ich, dann ändert dieses nichts an der Tatsache, dass ich diese Krankheit habe bis der Deckel zu geht. Und daher ist diese spannendste aller Fragen zwar interessant (jetzt ohne Ironie), aber dennoch zweitrangig, Gruß Max
ZitatGepostet von saufnixe Tommie fragte, was ich mit dem Geld anderweitig tun könnte.
ne ne, das frage ich nicht - ich habe gefragt wieviel du für Alkohol ausgeben würdest um eine gewisse finanzielle Schmerzgrenze zu erreichen. Ab wieviel €uronen wäre "es" zu viel, würde es dir finanziell so richtig schlecht gehen?
Das frage ich ganz bewusst, weil ich da noch etwas anderes fragen möchte - aber erst nach deiner Antwort .
Bin zuhause angekommen. Nüchtern im Kopf und nüchtern in der Tüte (hab keinen Alk gekauft).
Für den heutigen Tag bin ich stolz es geschafft zu haben; wenn ich an morgen und all die anderen Tage denke macht es mir Angst.Klar!
Ich habe heute etwas ausprobiert, was ich vor zwei Jahren mal in einem Buch gelesen habe. Kennt Ihr das Buch: "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran" von Eric Emanuell Schmitt? In diesem Buch beginnt ein junger Mann die Welt mit einem Lächeln zu erobern; so gewinnt er langsam Selbstbewusstsein.
Und heute früh gings mir -nach der üblen Nacht- echt mies und ich dachte an das Buch. Also habe ich die Zähne zusammengekniffen und habe -so gut es ging jedem ein freundliches Lächeln und ein höfliches Wort zugeworfen.
Allen Leuten, denen ich heute begegnet bin und mit denen ich zu tun hatte.
Als ich heute abend noch schnell ein kleines Nikoläuschen für morgen gekauft habe war an der Kasse eine ziemlich unfreundliche, junge Dame.
Als sie abkassiert hatte und ich den Laden verließ habe ich ganz freundlich zu ihr gesagt: "Vielen Dank und auf Wiedersehen!". Sie hat nicht geantwortet sondern mich nur doof angeguckt. Aber ich habe mich gut gefühlt.
Komisch, dass mir dieses Buch gerade heute in den Sinn kam.
Da ich auch ein paar kleine Lebensmittel einkaufen musste, musste ich natürlich auch am Alk vorbei.
Hat aber geklappt; wie oben erwähnt!
Naja, in die Kneipe oder so bin ich ja sowieso nie. Ich habe immer nur für mich gesoffen; allein zuhause.
Und dann ganz brav zur Arbeit(als ich noch eine hatte!) oder den Alltag meistern. Ja, mit Profi-Schauspielerei hat das schon was zu tun. Vielleicht klappts ja irgendwann einmal mit der Aufnahmeprüfung an der Ernst-Busch-Schule für Schauspiel in Berlin
Bei uns in der Stadt gibt es viele Alks und Obdachlose, die im Park abhängen. Ich finde das jedesmal abschreckend und möchte da nicht enden und dann greife ich doch wieder beim nächsten Pieps zur Flasche. Der Abstieg ist so schnell getan ...
@tommie:Du fragst, wo meine geldliche Schmerzgrenze beim Kauf von Alk liegt? Nun, das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Als ich noch einen Job hatte habe ich sehr gut verdient. Da hätte ich noch gesagt: open end
Aber jetzt sieht die Sache natürlich anders aus. Ich würde aber mal vermuten (zur Zeit lebe ich noch von ALG I )das die Schmerzgrenze bei EUR 200 monatlich liegt.
Und jetzt bin ich mal auf Deine Nachfrage gespannt
Was Ihr alle so geschrieben habt zum Thema: Warum das alles so gekommen ist? klingt einleuchtend und ich finde mich in vielem wieder aaaaber warum ergeht es dann nicht jedem so? Heisst das, dass Alkoholiker Menschen sind, die sensibler sind und sich ernsthafter mit ihrem Leben und dem Da-Sein beschäftigen? Das hört sich fast so an!
Aber nicht das Ihr denkt, ich möchte mein Saufen jetzt als intellektuelle Höchstleistung abstempeln.
Ist es nicht auch sehr egoistisch und unverantwortlich-arrogant sich zeit seines Lebens volllaufen zu lassen um zum letztendlichen Ziel und Sinn des Lebens zu gelangen?
zitat:Ist es nicht auch sehr egoistisch und unverantwortlich-arrogant sich zeit seines Lebens volllaufen zu lassen um zum letztendlichen Ziel und Sinn des Lebens zu gelangen? Was wohl auf dem letzten Schild geschrieben steht, hm??? Vielleicht gar: geh zurück und kümmere dich um das Nächstliegende..
ZitatWas Ihr alle so geschrieben habt zum Thema: Warum das alles so gekommen ist? klingt einleuchtend und ich finde mich in vielem wieder aaaaber warum ergeht es dann nicht jedem so? Heisst das, dass Alkoholiker Menschen sind, die sensibler sind und sich ernsthafter mit ihrem Leben und dem Da-Sein beschäftigen?
Es gibt ja auch sensible Menschen die ohne Sucht leben. Sie gehen halt anders damit um.
Es muß ja nicht jeder erst eine Sucht leben um zu sich selbst zu finden. Ich kenne einige, die nicht so einen steinigen Weg gehen mußten und sind trotzdem in meinen Augen großartige Menschen.
Meine Sucht gehört zu meinem leben. Sie ist ein Teil davon, da ich sie viele Jahre gelebt habe. Ich kann das nicht mehr rückgägig machen, aber das hier und jetzt kann ich ändern. Ich sehe es als Chance, da ich mich auf meinem Weg mit mir selbst und meinen Gefühlen auseinander setzen muß. Dadurch entdecke ich an mir Seiten, die ich anders nie kennen gelernt hätte.
Im übrigen bin ich auch jetzt, im trockenen Zustand, noch ein sensibler Mensch. Erst gestern abend hatte ich so eine Phase. Ich habe geweint und wußte nicht wieso. Im Endeffekt ist mir dann bewußt geworden, es war ein Gefühl und ich habe es einfach rausgelassen. Es war gut so und befreiend.
hallo Silke, " . . . klingt einleuchtend . . . aaaaber warum ergeht es dann nicht jedem so? Heisst das, dass Alkoholiker Menschen sind, die sensibler sind und sich . . ." // Solange du zuertst die Gründe suchen gehst, hast du keine Zeit um aufzuhören. Du zottels an deinen Ketten. Erst wenn du ganz einfach aufhören kannst (allesd andere später) wird es wohl gehen, Max