Wer denkt? Das Hirn, der Suchtteufel oder was auch immer. Letztendlich ich. 17 Tage, ich habe gerade doch mal nachgerechnet. So weit war ich *grübel* noch nie. Oh je, oder besser. Hurra.
Hallo Amira! In der Anfangszeit gibt es diese schwachen Momente. Hoert sich zwar bloed an,aber du musst sie aushalten, wenn du nicht verlieren willst. Ablenken ist keine schlechte Idee, bei mir hilft erstmal duschen dann einen schoenen Kaffee oder Tee, danach stecke ich meine Nase in meine AA Literatur oder lese hier.
Bleibe bei denen, die es schaffen!!Du machst das bislang schon sehr gut und so soll es auch weitergehen.
Hallo Amira ich bin jetzt 3 Wochen trocken,aber Saufdruck hatte ich keinen.Meine letzte Katastrophe steckt mir immer noch in den Knochen,da habe ich die Lust aufs Saufen erstmal verloren. Aber ich habe starke Stimmungsschwankungen(normal),lenke mich mit Sport und Internetforen ab und (fr)esse wie ein bekloppter.Immer salzig und süß im Wechsel,aber das macht nichts immer noch besser als Saufen.Gruß Mirko
bei mir sind's jetzt 31 Tage. Hab' Hochs und Tiefs, aber vor 31 Tagen waren die Tiefs eindeutig sehr viel tiefer... Ich finde es zur Zeit ganz angenehm, dass "es" endlich wieder anfängt, nachzudenken. Das vorher kann ich nicht wirklich Denken nennen, dass war eher so ein Hamsterrad aus kaufen, trinken, scheiße fühlen, schlafen, aufstehen, arbeiten, kaufen, trinken und so weiter und so fort...
Iona
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gelöscht
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Beiträge:
20.12.2005 07:50
#9 RE: Argh, 2 Wochen um und es fängt an nachzudenken.
Das nachdenken, das hatte ich heute schon mal. *grinst*. Ja es stimmt was Greenery sagt. Halt durch und lass den Springteufel nicht an dich ran. Sag : geh weg, verp.... Dich . Es geht hier um Dich. Du bist stärker. Du hast schon so lange durchgehalten .Nein nicht durchgehalten , das war vorher. Du bist schon so viele Tage auf dem echten Weg ,nicht verfälscht durch ein getrübtes Bewusstsein.... Amira du schaffst das, und ich auch.
herzlichen Dank für den Support. Hab den Alkteufel gesehen und wieder weggeschaut. Armer Mann mußte gestern ein wenig leiden, weil ich so ungnädig war, hab mich aber entschuldigt.
Und heute? Kopfschmerzen ohne Ende. Müde auch. Aber nicht vom Alk, sondern einfach so. Trotzdem nicht schöner. :-)
Kommen Entzugserscheinungen möglicherweise so spät? Und dann noch eine etwas peinliche Frage ... Seit ungefähr einer Woche entwickel ich nach jedem Essen so viel schlechte Luft am Ende des Verdauungstraktes (so kann man das einigermaßen lesen, ohne das einem übel wird, oder?), das mir Angst und Bange wird, dass das ewig so weiter geht.
erstmal Glückwunsch zu den 3 trockenen Wochen. Das ist ja schonmal ein tolle Erfolg.
Ich hatte das so, das ich nach ca. 4 Wochen mit einem mal meine Kontaktlinsen nicht mehr abkonnte. Jetzt geht es wieder. Irgendwer hier im Forum hat mir mal gesagt, das es 4 Wochen dauert bis auch die letzte Zelle im Körper mitbekommt, das es keinen Alknachschub mehr gibt. Also kann sich durchaus was umstellen und auch wieder zurück.
Liebe Grüße Peregrine
Survivor
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Beiträge:
20.12.2005 15:22
#12 RE: Argh, 2 Wochen um und es fängt an nachzudenken.
Ja, der Körper stellt sich um! Der ganze Stoffwechsel kann sich ändern (auch im Gehirn...); kann auch sein, dass vermehrt Gifte ausgeschieden werden (von wegen wehende Winde...).
Ich hatte damals einen vermehrten Hunger nach Zucker (kein Wunder: wird doch Alkohol wie Zucker verstoffwechselt...) und elendige Kopfschmerzen.
Außerdem ist das Suchtgedächtnis 'ne fiese Möpp! Es kann sein, dass es sich alles Mögliche ausdenkt - nur um die Droge zurückzukriegen!
Bei mir hat das damals ziemlich lange gedauert. Es war so schlimm, dass ich jeden Morgen aufgewacht bin mit nem dicken Kopf, als hätte ich die ganze Nacht durchgesumpft. Hatte ich ja aber nicht...
Eine Zeit lang dachte ich auch, dass es sich überhaupt nicht lohnt, auf den Alkohol zu verzichten: ich hatte diese Kopfschmerzen, war schlecht gelaunt, nahm zu (hat sich wieder normalisiert), die Beziehung ging kaputt, ich wurde arbeitslos, sogar schlimm krank.
Trotzdem habe ich durchgehalten, und es hat sich mehr als gelohnt: ich habe meine Würde wiedergefunden! Ich kann und konnte mir vor dem Spiegel wieder geradewegs in die Augen schauen: egal was auch passiert - es passiert nicht, weil ich mich mal wieder vergiftet hätte!
Die Kopfschmerzen habe ich längst im Griff. Aber Süßes kriege ich heute immer noch, bevor ich rappelig werde - und dass nach mehr als sechs Jahren ohne Alkohol.
Ich wurde klarer im Denken und Handeln mit der Zeit, konnte mich besser um mich selbst kümmern, und in mir entwickelten sich eine nie gekannte Stärke und neuer Lebensmut!
Heute bin ich einfach nur froh, dankbar und stolz - wenn ich mir den Weg anschaue, den ich bereits zurückgelegt habe. Ich freue mich auf das, was noch kommt - was auch immer das Leben mir bringen mag.
Was nicht heißt, dass ich heute keine Probleme mehr hätte. Ich habe allerdings für mich das Wort 'Problem' durch das viel schönere Wort 'Aufgabe' ersetzt. Wenn das Leben mich vor neue 'Aufgaben' stellt: na Bravo - immer her mit der Herausforderung!
Halt durch, Amira! Hab Geduld mit Dir, mit deinem Körper, mit dem Leben! Lass Dich nicht verwirren. So unterschiedlich unsere Krankheitsverläufe sind und die 'Gründe' fürs Trinken gewesen sein mögen - so verschieden sind auch unsere Wege der Genesung.